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  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 5460

    #16
    Hallo Seb:


    Zusätzlich zu der Patenanalyse: ein ortsfremder Pate ist oftmals Hinweis auf den Herkunftsort der Eltern


    Zusätzlich zu sbrigliones Hinweis auf regionale Steuerregister usw.: in manchen Fällen gibt es auch örtliche Mannschaftslisten, Seelenregister, usw. Je nach Bundesland (und wie geordnet das Archivwesen ist) lohnt es sich, die Landesarchivdatenbank (z.B. arcinsys.hessen.de) nach ortsgebundenen Registern oder Akten durchzuforsten. Falls es ein Stadtarchiv gibt, auch da nach zusätzlichen Quellen anfragen



    Falls unter den Vorfahren evangelische Pfarrer, Küster, oder Schulmeister sind: die Konsistorialakten und besonders die Kirchenvisitationsprotokolle (je nach Situation entweder im Landeskirchenarchiv oder im Staatsarchiv) enthalten oft Hinweise auf Herkunft und Werdegang, sehr wertvoll wenn die Kirchenbücher verlorengegangen sind


    VG


    --Carl-Henry
    Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

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    • RiKo
      Erfahrener Benutzer
      • 09.10.2018
      • 491

      #17
      Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
      Falls unter den Vorfahren evangelische Pfarrer, Küster, oder Schulmeister sind: die Konsistorialakten und besonders die Kirchenvisitationsprotokolle (je nach Situation entweder im Landeskirchenarchiv oder im Staatsarchiv) enthalten oft Hinweise auf Herkunft und Werdegang, sehr wertvoll wenn die Kirchenbücher verlorengegangen sind.
      VG--Carl-Henry
      Hallo Carl-Henry,

      kannst Du aus Deiner Erfahrung berichten, ob das auch für einen Kantor vorhanden ist?
      Viele Grüße
      RiKo
      Suche: Ostpreußen: Kopatz, Sowa, Olschewski, Korbus, Skoniecki, Retkowski, Dombrowski, Rokitzki, ...
      Schlesien: Hampicke, Brauner, Ollbrich, ...
      Sa-A: Most, Luckau, Eitze, Brauner, Brand, Puhlmann, Dörre, Königsmark, Eggert, Knochenmuss, Mehlhase, Pätzmann, ...
      Sachsen: Pflugbeil, Krenkel, Böhme, Riedel, Lindner, Aurich, ...
      Thüringen: Most, Schrader, Brothuhn, Knabe

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      • Gastonian
        Moderator
        • 20.09.2021
        • 5460

        #18
        Zitat von RiKo Beitrag anzeigen
        Hallo Carl-Henry,

        kannst Du aus Deiner Erfahrung berichten, ob das auch für einen Kantor vorhanden ist?

        Hallo RiKo:


        In meinem eigenen Fall (im Oldenburgischen) war der Jobtitel "Küster und Organist", welches wohl in anderen Landeskirchen einem Kantor gleichzusetzen ist. In den oldenburgischen Visitationsprotokollen haben die nach der Herkunft und Ausbildung aller "Kirchdienern" in den einzelnen Gemeinden gefragt.


        VG


        --Carl-Henry
        Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

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        • sternap
          Erfahrener Benutzer
          • 25.04.2011
          • 4070

          #19
          ich hatte ein ende in ungarn und eine legende über mähren. sonst nichts.
          900 km zwischen den beiden ungewissheiten.

          ein indiz war vielleicht, wir aßen normale dinge und nannten sie anders.
          eine kartoffel hieß rebhuhn, ein pfannkuchen kichlein, das huhn bekam eine geschmackvolle brotfille,, die man im matscher- einem morast-kochen sollte.
          morast, das weiß ich heute, ist sauce.



          schließlich fand ich über google books eine mährische ortsgruppe beim kichleinfest, es gab huhn mit fille.im gespräch mit der ortsgruppenleiterin erfuhr ich, dass sie pomm fritz machten, nicht ganze rebhühner, also nicht ganze gebratene kartoffeln.

          ich ahnte, dass ich mich meinen ahnen detektivisch annäherte. tatsächlich fand sich in dem bezirk dann die ganze fehlende sippe.
          freundliche grüße
          sternap
          ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
          wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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          • RiKo
            Erfahrener Benutzer
            • 09.10.2018
            • 491

            #20
            Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
            Hallo RiKo: In meinem eigenen Fall (im Oldenburgischen) war der Jobtitel "Küster und Organist", welches wohl in anderen Landeskirchen einem Kantor gleichzusetzen ist. In den oldenburgischen Visitationsprotokollen haben die nach der Herkunft und Ausbildung aller "Kirchdienern" in den einzelnen Gemeinden gefragt.
            VG--Carl-Henry
            Hallo Carl-Henry,
            vielen Dank für Deine Antwort. Dann werde ich mal gucken, ob das in meinem kleinen Menz auch so war.
            Viele Grüße
            RiKo
            Suche: Ostpreußen: Kopatz, Sowa, Olschewski, Korbus, Skoniecki, Retkowski, Dombrowski, Rokitzki, ...
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            • Andrea1984
              Erfahrener Benutzer
              • 29.03.2017
              • 2740

              #21
              Zitat von Sebastian_N Beitrag anzeigen
              Hallo Andrea,

              zum 1. Fall: je nach Kontext (zeitlich und örtlicher Art) können DNA-Test helfen. Nachteil: in Deutschland noch nicht so weit verbreitet und man muss selbst einen (kostenpflichtigen) machen. Je weiter weg die Gesuchte desto schwieriger werden selbst solche Tests (Cousinensuche).

              Zum 2. Fall: Heiratseintrag/-urkunde der Tochter weiter suchen oder sehr mühselig die Stammbäume der gleichnamigen Damen erstellen, um dann möglicherweise Ausschlüsse zu finden.

              Je nach zeitlichen und örtlichen Kontext können auch die Wohnorte/Straßen helfen. Je näher zum Wohnort des Mannes, desto wahrscheinlicher ein Zusammenhang.

              Was mir einfällt sind auch Testamente (hab's oben ergänzt), die bei Bauern oft in Abgaben der Äcker und des Hofs an die Nachkommen betrifft und je nach Stand bei der Stadtbevölkerung die nachgelassenen Wertgegenstände betrifft. Dort werden in aller Regel alle (noch) lebenden potenziellen Erben, ergo Kinder und Witwen (oft genug!) aufgelistet.

              Beste Grüße

              Seb
              Hallo Sebastian.

              Ich suche in Österreich, konkret im 18./19. Jahrhundert, da die gesuchte Dame vermutlich das 19. Jahrhundert noch erlebt hat. Oder auch nicht.

              Mit Bauern kann ich ebensowenig dienen, sondern mit Taglöhnern, Pfannhausern etc.

              Der Wohnort ist sicher, doch damals hat es noch keine Straßenbenennung gegeben, nur ungenaue Namen, ohne eine Hausnummer.

              Den Stammbaum der Tochter habe ich bereits erstellt, es fehlt nur noch die Information zu der Mutter. Der Vater ist bekannt und die Tochter - obwohl oder gerade weil sie außerehelich geboren ist - unter dem Familiennamen des Kindsvaters eingetragen, ganz normal im Kirchenbuch.

              Wie mobil sind die Menschen um 1789/1792 gewesen ?
              1792 deshalb, weil ein eheliches Kind der Tochter im Kirchenbuch zu finden ist. Das Paar hat noch weitere Kinder gehabt, von denen einer der jüngeren Söhne - geboren 1809 - mein Vorfahre gewesen ist.

              Im Dorf und im Nachbardorf habe ich keine Heirat gefunden. Was nun ?

              Mehr dazu gerne via privater Nachricht, wenn du magst.

              Herzliche Grüße

              Andrea
              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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              • Bienenkönigin
                Erfahrener Benutzer
                • 09.04.2019
                • 1876

                #22
                Hallo Sebastian,

                ich habe zwar keinen neuen Punkt, möchte aber unbedingt den Punkt Google-Suche unterstreichen.

                In einigen Fällen bin ich da über ganz wilde Ecken auf eine Spur gestoßen.
                Ein Beispiel hab ich vielleicht schon erwähnt: Ein nicht zuzuordnendes Stammbuch (frühes Poesiealbum) aus dem Nachlass meiner Großtante, ein wahres Kleinod.
                Dutzende zierlich geschriebene Kärtlein und Zeichnungen an eine liebe "Nanette".
                Damals tat ich mir mit dem Entziffern sehr schwer, aber ich konnte herauslesen, dass einige Einträge von Geschwistern der Inhaberin kamen, unter anderem ein Johann Conrad Schnell.
                Wie sich herausstellte, ist der später ausgewandert und hat in den USA einen Ableger der Sippe gegründet, von denen jemand später einen Stammbaum ins Netz gestellt hat.
                Durch Ausschlussverfahren stellte sich heraus, dass die ominöse Nanette meine Urururgroßmutter Anna Barbara Schnell (geb. 1815) gewesen sein muss, von der ich sogar ein Foto besitze.

                Ähnliches habe ich auch über Google, besonders Google Books, herausbekommen, besonders durch digitalisierte Zeitungen mit Todesanzeigen, Heiratsannoncen und Geburten.

                Viele Grüße
                Bienenkönigin
                Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                • Geschichtensucher
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.09.2021
                  • 1057

                  #23
                  So ein reicher Erfahrungsschatz ist hier zusammengekommen! Ich füge hinzu: wenn möglich, hinfahren. Vor Ort versteht man mehr (naja, sofern der alte Ort noch erkennbar ist), findet Hinweise im Stadtbild, in Regionalmuseen, selbst die geographische Lage und das Ablaufen der "Stationen" kann Erkenntnisse bringen. (Und wenn es nur ist: okay, jetzt ist mir klar, warum die ausgewandert sind)
                  Beste Grüße, Iris

                  Kommentar

                  • sternap
                    Erfahrener Benutzer
                    • 25.04.2011
                    • 4070

                    #24
                    unterschiedliche suchmaschinen verwenden.
                    freundliche grüße
                    sternap
                    ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                    wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                    Kommentar

                    • Sebastian_N
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.09.2015
                      • 1297

                      #25
                      Vielen Dank nochmals an alle für die Einsendungen. Habe die Liste erstmal grob ergänzt.

                      @Geschichtensucher, wie hat genau hat dir die örtliche Suche bei toten Punkte geholfen?

                      Beste Grüße

                      Seb
                      Dauersuche:
                      Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
                      Franke in Oschatz vor 1785
                      Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
                      Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
                      Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
                      Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
                      Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
                      Hacklbauer in Linz vor 1760
                      Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
                      Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
                      Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

                      Kommentar

                      • Geschichtensucher
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.09.2021
                        • 1057

                        #26
                        Hallo Seb, das "Hinfahren" hat zunächst mal meiner Familienforschung quasi die Bilder, die Landschaft geliefert. Ich habe das Glück, dass einige der kleinen Dörfer, aus denen meine Leute stammen, noch heute abgelegen und relativ unberührt sind. Damit haben meine Nachforschungen eine Kulisse bekommen. Und wenn man die Dörfer der Vorfahren erwandert oder mit dem Rad die alten, unbefestigten Wege benutzt, kommt Geschichte ganz nahe. Diesen Feldweg haben meine Urgroßeltern benutzt, als sie verlobt waren und zueinander wollten oder als meine Oma geboren wurde und sie ihr Enkelkind sehen wollten... - das ist eine Zeitreise.


                        Aber du fragst nach Hilfe bei toten Enden, da will ich konkret antworten: Ich konnte einige Generationen weiterkommen durch Besuche in verwunschenen sächsischen Pfarrhäusern und Einsicht in KB, die nur dort zu haben sind. Ich sprach mit Leuten, deren Eltern ihnen erzählt hatten, dass um 1945 eine alte Frau namens... auf dem Altenteil lebte (die zu meiner Familie gehörte). Mir wurde eine alte Frau genannt, die über 90jährig geistig rege im Altersheim lebt und im Ort aufgewachsen ist. Ich habe Verwandte besucht, die eigentlich "nix" hatten aus der Vergangenheit und dann doch noch "paar olle Fotos" vorholten. Ich traf Heimatforscher, die die Regionalarchive in- und auswendig kennen und meine Fragen beantworteten. In einem Heimatmuseum gab es Klassenfotos von Schulklassen mit Namen der Schüler. In der Bibliothek daneben ein Reprint eines über 100jährigen 3bändigen Kulturdenkmälerbuches, in dem ich z. B. einen im frühen 17. Jh. von einer mir bisher unbekannten Generation meiner Vorfahren gestifteten Kelch entdeckte (der nicht mehr existiert).
                        Sowas eben Puzzleteile und manchmal ein richtiger Durchbruch.
                        Beste Grüße, Iris

                        Kommentar

                        • Kaisermelange
                          Erfahrener Benutzer
                          • 09.11.2020
                          • 1213

                          #27
                          Hallo,

                          Grundbücher, Orts und Schulchroniken sind auch manchmal hilfreich, sowie online Ortsfamilienbücher und die Metasuche bei genealogy.net



                          Grüße Kaisermelange

                          Nachtrag: Zufallsfunde "durchforsten"

                          Netzseite des Vereins Familia Austria - Österreichische Gesellschaft für Genealogie und Geschichte
                          Zuletzt geändert von Kaisermelange; 11.01.2023, 19:24.

                          Kommentar

                          • HelenHope
                            Erfahrener Benutzer
                            • 10.05.2021
                            • 1051

                            #28
                            In jüngerer Zeit: Meldekarten bieten manchmal sehr wertvolle Informationen. Sie haben mir schon das ein oder andere Mal "den Hintern gerettet".

                            Kommentar

                            • heike_b
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.07.2007
                              • 466

                              #29
                              Und in manchen Orten wurden sogar recht früh schon Meldekarten angelegt. Ich war vor einiger Zeit freudig überrascht, als ich erfahren habe, dass im westpreußischen Elbing das Melderegister schon 1829 beginnt.

                              Kommentar

                              • FelixBr
                                Benutzer
                                • 28.06.2019
                                • 31

                                #30
                                Ich konnte mehrmals Sterbeorte von Vorfahren herausfinden, indem ich nacheinander die Traueinträge ihrer Kinder durchgegangen bin. Bei der Heirat des jüngsten Kindes sind die Eltern oft schon tot. Dann steht bei Vater oder Mutter "XY, zuletzt wohnhaft in..." oder "verstorben in..."



                                Tatsächlich ist es dann oft so, dass sie im Haus der ältesten Tochter sterben, weil sie dort bis zuletzt gepflegt wurden. Das wurde hier aber schon irgendwo erwähnt.



                                Eine unterschätzte Quelle sind Friedhofsarchive, wie ich finde. Anders als Standesämter sind die offenbar nicht an diese 30-Jahre-Sperrfrist gebunden. Man kann dort Lebensdaten von Bestatteten erfahren, die noch nicht so lange tot sind. Man kann pauschal nach Geschwistern mit dem gleichen Nachnamen suchen lassen. Und man muss beim Friedhof auch keine persönliche Verwandtschaft nachweisen. Das war zumindest meine Erfahrung...

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