Denkhilfe benötigt!

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  • Bergkellner
    Erfahrener Benutzer
    • 15.09.2017
    • 2633

    Denkhilfe benötigt!

    Hallo,

    heute brauche ich eure Denkhilfe.

    Am 22.11. 1685 heirateten Johann "Hans" Große und Anna Roden in Sömmerda/Thüringen.
    Da der Pastor zu der Zeit wenig mitteilsam war, sind keinerlei Angaben zu den Eltern gemacht. Ich kann also nur mutmaßen, dass beide wohl aus Sömmerda stammten - da nichts Gegenteiliges eingetragen wurde.

    Ich habe mich auf die Suche nach den Eltern gemacht. Johann Große muss um etwa 1660 geboren sein - im September 1660 gibt es eine passende Taufe, Vater Hans Große...

    Bei Anna Roden wird es kompliziert: Die einzige Familie, die vom Namen her passt, ist die des Braumeisters Jacob von Rohde(ab 1666 ohne von). Die einzige Tochter, die 1685 noch lebte, war die 1649 geborene Anna Catharina. Für sie habe ich weder eine Hochzeit noch einen Sterbeeintrag finden können.

    Wäre Anna Catharina die Anna aus der Trauung von 1687, wäre sie bei ihrer Hochzeit 36 Jahre alt gewesen, ein "sehr spätes Mädchen" 11 Jahre älter als ihr Bräutigam. Was für diese Theorie - meiner Ansicht nach - spricht, ist, dass die beiden nur 2 Töchter *1688 und *1691 hatten.

    Was meint ihr, könnte diese Konstellation stimmen?

    Vielen Dank für eure Hilfe + lg, Claudia
    Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


  • Sbriglione
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2004
    • 1517

    #2
    Hallo Claudia,

    bei meinen Vorfahren kenne ich durchaus vergleichbare Fälle. Von daher: ja, es könnte stimmen!
    Um etwas mehr Sicherheit zu bekommen, würde ich Dir aber auf jeden Fall dazu raten, auch nach Möglichkeit eine Patenanalyse durchzuführen:

    1. gab es bei den Kindern Deines Paares Paten, die erkennbar etwas mit der Familie der 1649 geborenen Anna Catharina zu tun hatten bzw. stand sie selbst bei entsprechenden Personen Pate?

    2. Gibt es womöglich voreheliche Patenschaften von Anna Catharina (idealerweise unter Mitnennung ihres Vaters oder unter Einbeziehung beider Vornamen?
    Wenn sie existieren, wäre das für sich genommen schon ein gewisser Beleg, der aber noch dadurch verstärkt wäre, wenn die verheiratete Anna (Catharina) auch nach ihrer Verheiratung als Patin in den entsprechenden Familien auftaucht. Oder, wenn bei ihren Patenschaften als verheiratete Frau mal der zweite Vorname mit genannt worden sein sollte...

    Liebe Grüße und viel Erfolg!
    Giacomo
    Suche und biete Vorfahren in folgenden Regionen:
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    Kommentar

    • Horst von Linie 1
      Erfahrener Benutzer
      • 12.09.2017
      • 23851

      #3
      Bis auf die geringe Anzahl der Kinder spricht aber wenig für eine Personengleichheit.
      Beinahe schon Ausschlusskriterium ist der abweichende Vorname.

      Und der lange Zeitabstand bis zur Geburt des ersten Kindes.

      Ein Todeseintrag mit passender Altersangabe würde das Pendel für mich freilich wieder in eine ganz andere Rochtung schwingen lassen.
      Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
      Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
      Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

      Und zum Schluss:
      Freundliche Grüße.

      Kommentar

      • sternap
        Erfahrener Benutzer
        • 25.04.2011
        • 4070

        #4
        wieder einmal habe ich mir die folgen des vorigen krieges angesehen.


        in sömmerda gibt es eine schwedenschanze.

        am ende des 30 jährigen krieges war die bevölkerung der stadt, auch aufgrund der seuchen, arg dezimiert.


        danach kann man gewiss mit ein, zwei generationen stärkerer durchlässigkeit der gesellschaftsschichten rechnen, damit besitz wieder einen fleißigen herrn hatte.
        die erste nachkriegsgeneration hatte 30 jahre schlecht bestelltem feld früchte abringen müssen, kargere ernährungssituation bei stärkerer geburtenrate könnte sich im taufbuch abbilden.

        dass erst mal besitz erst mal in der sippe gehalten werden wollte - neffen und nichten kämen als erben in betracht, wenn es leibliche nachkommen gibt umso besser - halte ich für glaubhaft.
        gerüchten nach sollen in nachkriegszeiten mehr knaben als mädchen geboren werden, ein örtlicher mangel an jüngeren heiratsfähigen frauen ist vorstellbar.


        in landstrichen mit bergbau gab es überdies schnelle arbeit unter tage.
        es war, wie englische historiker die zustände beschrieben, die stunde der tüchtigen handwerker und eine chance für knechte, nur wegen iher männlichen körperkraft besitz zu erheiraten.
        Zuletzt geändert von sternap; 26.12.2021, 14:58.
        freundliche grüße
        sternap
        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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        • Bergkellner
          Erfahrener Benutzer
          • 15.09.2017
          • 2633

          #5
          Zitat von Horst von Linie 1 Beitrag anzeigen
          Bis auf die geringe Anzahl der Kinder spricht aber wenig für eine Personengleichheit.
          Beinahe schon Ausschlusskriterium ist der abweichende Vorname.

          Und der lange Zeitabstand bis zur Geburt des ersten Kindes.

          Ein Todeseintrag mit passender Altersangabe würde das Pendel für mich freilich wieder in eine ganz andere Rochtung schwingen lassen.
          Hallo Horst,

          in einer Sache kann ich dir schon mal Recht geben: Anna Catharina ist nicht Anna.
          Ich habe noch mal die Heiraten nach 1669 durchgesehen - 1674 heiraten Anna Catharina Rohde und Hans Heinrich Becke. - So weit so gut.

          Da im Taufbuch von Sömmerda schöne große Tintenfraßlöcher vorhanden sind, will ich nicht ausschließen, dass darunter sich noch ein, zwei oder mehr Kinder der Familie Rohden verstecken, denn ich habe 1687 auch noch die Heirat eines Curt Roden gefunden, für den ich bisher keinen Taufeintrag habe.

          Das Erstgeborene von Groß/Roden 1686 verbirgt sich vermutlich unter Tintenfraß, daher der große Abstand von Heirat und Taufe.

          Den Sterbeeintrag von Frau Anna Großin habe ich, aber leider hat der Pastor in der Zeit keine Todesalter notiert, dafür weiß ich, dass sie eine Abdankung unter dem 3. Buch Moses, Kapitel 25 bekam und der Diacon die Abdankung hielt....

          Also, weiter suchen!

          Lg, Claudia
          Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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