Ist Freitod vererbbar?

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  • Ursula
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 1414

    #16
    Mein Urgroßvater hat sich das Leben genommen, 1/2 Jahr nachdem seine Frau gestorben war.
    Das war der einzige Freitod, den ich bisher gefunden habe.

    Nachdem ich das gefunden hatte, konnte ich erleben, dass meine Forschung nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt. Ich sprach meine Mutter auf diesen Suizid an und sie war kurz angebunden. "Ja, er hat sich erhängt." Mehr war nicht herauszubekommen aus ihr. Es wurde auch gar nie in der Verwandtschaft darüber gesprochen.

    LG
    Uschi
    Zuletzt geändert von Ursula; 05.11.2021, 20:32.

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    • Araminta
      Erfahrener Benutzer
      • 12.11.2016
      • 642

      #17
      Ich denke schon, dass gewisse Krankheiten darunter auch Depressionen vererbbar sind und damit auch einen Hang zum Freitod.
      Ich hoffe aber sehr, dass man diese Krankheit heutzutage besser versteht und damit auch besser behandeln kann.
      Wer vor 100 Jahren eine Depression hatte, hatte sich halt einfach nicht "im Griff oder konnte sich nicht richtig zusammenreissen. "
      Das ist heute teils immer noch so aber ich hoffe sehr, dass sich Betroffene bewusst sind, dass es Stellen gibt, die Helfen können!

      Ich bin etwas besorgt, weil sich meine Urgroßmutter angeblich auch das Leben genommen haben soll, allerdings soll sie an Demenz gelitten haben. Da muss ich noch mal genauer nachfragen!
      Meine Oma hatte aber leider auch Altersdemenz.

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      • Su1963
        Erfahrener Benutzer
        • 08.01.2021
        • 1247

        #18
        Zitat von Araminta Beitrag anzeigen
        Ich hoffe aber sehr, dass man diese Krankheit heutzutage besser versteht und damit auch besser behandeln kann.

        Ja, Araminata, so sehe ich das auch! Ansonsten würde man bei der Familienforschung aus dem Sorgen machen kaum rauskommen, ganz egal ob es sich um körperliche oder psychische Erkrankungen handelt.

        Ich habe z.B. unzählige Vorfahren mit "Wassersucht", was wohl in vielen Fällen eine Folge von Herzinsuffizienz war. Mit den heutigen Behandlungsmethoden hätten sie wahrscheinlich noch viele und vor allem gesündere Jahre länger gelebt. Und das trifft für Depressionen undd andere psychische Problem sicherlich genauso zu.


        LG Susanna
        Zuletzt geändert von Su1963; 06.11.2021, 15:35.

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 16645

          #19
          Hallo

          ich denke Freitod ist eine sogenannte "Übersprungshandlung". Die dann auftritt, wenn sich Frustrationen, bzw. daraus resultierende Agressionen aufgestaut hatten. Aufgrund gesellschaftlicher Schranken und Normen war die Person nicht in der Lage, seine Frustation auf andere Weise abzubauen. Denn besonders in Gesellschaften, wo Emotionsregungen, bzw. das Zeigen von Schwäche, besonders verpönt waren, traten Selstmorde gehäuft auf, wie z.B. in Japan.

          Während in der Tierwelt Aggressionen dadurch abgebaut werden, dass der Feind angegriffen und gebissen wird, ist solch ein "natürlicher" Aggressionsabbau in unserer Gesellschaft nicht möglich. Das ist auch der Unterschied zwischen Tierwelt und Menschheit, und der Grund dafür, das Selbstmorde kaum in der Tierwelt, dagegen aber in der Menschheit vorkommen. Das heißt, Selbstmord ist eine unnatürliche Verhaltensweise, die nur als eine Folge unserer Gesellschaftsordnung auftritt.

          Demnach kann eine Disposition zum Selbstmord nicht angeboren sein. Allerdings kann sehr wohl die genetische Disposition zu Schwäche, Gefühlen der Unterlegenheit, Ausweglosigkeit, niedriger Frustationsschwelle, sowie zu einer fehlenden intellektuellen Fähigkeit der Selbsreflexion und Auto-Aggressions-Therapie, Selbstmord begünstigen.
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 06.11.2021, 15:22.
          Viele Grüße

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          • Su1963
            Erfahrener Benutzer
            • 08.01.2021
            • 1247

            #20
            Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
            ich denke Freitod ist eine sogenannte "Übersprungshandlung". Die dann auftritt, wenn sich Frustrationen, bzw. daraus resultierende Agressionen aufgestaut hatten. Aufgrund gesellschaftlicher Schranken und Normen war die Person nicht in der Lage, seine Frustation auf andere Weise abzubauen.

            ....
            Während in der Tierwelt Aggressionen dadurch abgebaut werden, dass der Feind angegriffen und gebissen wird, ist solch ein "natürlicher" Aggressionsabbau in unserer Gesellschaft nicht möglich. Das ist auch der Unterschied zwischen Tierwelt und Menschheit, und der Grund dafür, das Selbstmorde kaum in der Tierwelt, dagegen aber in der Menschheit vorkommen. Das heißt, Selbstmord ist eine unnatürliche Verhaltensweise, die nur als eine Folge unserer Gesellschaftsordnung auftritt.

            Diese Erklärung greift schon ein wenig zu kurz. Der Umgang mit Aggression ist ja nicht der einzige Unterschied zwischen Mensch und Tier. Aktiv gegen sich selbst gerichtete Handlungen können bei Tieren schon allein deshalb nicht vorkommen, weil sie in den meisten Fällen kein Bewusstsein ihrer selbst haben. Außerdem sind sie mit einigen Ausnahmen nicht zu vorsätzlichen, geplanten Handlungen in der Lage.


            Erst die Fähigkeit zu Überlegungen und Slebstreflexion setzt die Menschen in die Lage sich eine Meinung zur Bewältigbarkeit oder Unentrinnbarkeit einer Lage zu machen oder das Opfer von selbstzerstörerischen Gedanken zu werden. Die Freiheit zu haben (oder sie sich zu nehmen) auf Frustrationen mit Aggression zu reagieren, kann einen davor auch nicht bewahren.


            Gruß, Susanna

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            • Juergen
              Erfahrener Benutzer
              • 18.01.2007
              • 6217

              #21
              Hallo,

              "vererblich" können meiner Ansicht nach nur bestimmte "seeliche" Krankheiten sein,
              die zu schweren Depressionen führen und Suizidgedanken auslösen können.

              Der Gedanke an Suizid, in einer scheinbar ausweglosen Situation, wie finanzieller Ruin oder schwerer Krankheit könnte
              auch verstärkt in Erwägunge gezogen werden, wenn z.B. bekannt war
              das ein Verwandter ebenfalls in solcher Situation den Suizid wählte.

              An Vererbarkeit glaubten früher auch Leute im Falle von Homosexualität, was
              auch nicht vererbbar ist.
              Nachtrag: In der Regel bekamen allerdings homosexuelle Männer und Frauen, natürlich keine Kindern, mit Ausnahmen
              z.B. in Alibi-Ehen oder in Ehen aus z.B. wirtschaftlichen Gründen doch.

              Meine Oma hat sich auch umgebracht, andere Verwandte sind mir nicht bekannt
              die Suizid begangen. Sie war zuvor schon im Griesinger Krankenhaus wegen
              schweren Depressionen.

              Gruß Juergen
              Zuletzt geändert von Juergen; 06.11.2021, 21:07.

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