Alte Dokumente konservieren: Über den Sinn und Unsinn von Hüllen, Folien und Laminieren

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  • TAGinLA
    Benutzer
    • 09.08.2020
    • 49

    Zitat von Rainer Zufall Beitrag anzeigen
    Hallo,
    das Speichern von Bildern bzw. Dokumenten auf DVD kannst Du Dir sparen. Nach wenigen Jahren sind die oft nur noch eingeschränkt lesbar. Hatte selber mehrfach das Problem, und das waren keine No-Name-Produkte. Wichtige Daten auf mehreren Rechnern und/oder mehreren Sticks unterbringen bringt meines Erachtens mehr Sicherheit.
    Wenn's ganz wichtige Dokumente sind evtl. auf NAS mit gespiegelten Festplatten und automatischer Fehlerüberwachung wegen Bit-Fäule etc.

    Das hast du recht, allerdings wäre die digitale Ablage nur temporär und eine Momentaufnahme.
    Ich habe verschiedene Spiegel meiner Daten auf USB, int. und ext. Festplatten.

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    • Garfield
      Erfahrener Benutzer
      • 18.12.2006
      • 2167

      Hallo TAGinLA

      Zitat von TAGinLA Beitrag anzeigen
      Menge meiner Urkunden zusammen ca. 20-30 cm, Alter max. 170 Jahre. Diese haben keinen historischen aber einen persönlichen Wert.
      • Einscannen aller Dokumente
      • Einhüllen der Orginale in Pergamin -taschen-/hüllen.
      • Ablegen in Archiv Kartons max 5 cm eventuell. nach Themen (ca. 5)
      • Aufbewahren in (eingeschränkt) feuer-/wasserfestem Dokumentenkoffer.
      - Einscannen: unbedingt, idealerweise mit 600 dpi oder sogar 1200 dpi. Siehe andere Themen für Details und das Sortieren von digitalen Dokumenten.
      - Pergamin-Taschen oder -Hüllen halte ich für total überflüssig, das macht höchstens Sinn für extrem wertvolle Dokumente, die in einem Archiv dauernd angefasst werden. In der Praxis würdest du aber dann primär mit den Scans arbeiten und die Originale nicht mehr dauernd anfassen. Pergaminhüllen sind schädlich für alte Fotos. Falls es dir darum geht, mehrere Dokumente zusammen zu halten, kannst du als kostengünstige und funktionierende Variante einfach säurefreie A4-Blätter nehmen und mittig falten. Diese kannst du auch gut mit einem weichen Bleistift beschriften.
      - Ablegen in säurefreie Archivkartons ist super, die Breite der Schachtel ist relativ egal, da du sie am besten sowieso liegend lagerst, falls sie nicht komplett gefüllt sind. Ich nehme lieber 10 cm Breite, da passt mehr rein und ich brauche eine Schachtel weniger, was schlussendlich etwas Platz und viel Geld spart.
      - Feuersichere Kiste: wäre natürlich super für die wirklich wertvollen Sachen, aber auch nicht ganz günstig. Ich verwende solche für die mir wichtigen alten Sachen. Meine Kisten sind innen aus Plastik, ich habe einfach auf allen Seiten säurefreies Papier eingelegt, damit die alten Dokumente nicht direkten Kontakt mit dem Plastik haben. Ob das hilft, kann ich bisher nicht sagen, hoffe es aber natürlich.

      Zitat von TAGinLA Beitrag anzeigen
      Die digitalen Daten kann man als Stick dazu legen.
      Über das Datenformat mache ich mir bei pdf, jpg und gedcom erstmal keine Gedanken, da ich auch über 30 Jahre alte Daten immer noch lesen kann.
      Mache ich auch so.

      Zitat von TAGinLA Beitrag anzeigen
      Eventuell noch als DVDs.
      CDs und DVDs sind inzwischen wirklich "out", dass diese nicht archivtauglich sind, wusste man schon vor 15 Jahren. Heute kosten Dinge wie USB-Sticks, externe Festplatten oder sogar NAS nicht mehr so viel wie früher, ich würde also unbedingt so eine Variante wählen. Inzwischen gibt es bezahlbare USB-Sticks mit 64GB für ca. 20 CHF und sogar mit noch viel mehr Speicherplatz, während meine erste externe Festplatte mit 200MB noch um die 250 CHF kostete. Wer will da noch mühselig DVDs brennen?

      Ich nutze auch ein NAS. Vorteil: ich muss nicht aufstehen im Gegensatz zur Festplatte in der feuersicheren Kiste, man kann auch einstellen, dass z.B. täglich automatisch die Festplatte vom PC auf das NAS gespielt wird, das NAS spiegelt alles selbst nochmal, ich kann auch aus dem Urlaub oder von der Arbeit aus darauf zugreifen, ich habe auch andere Daten dort gespeichert, ziemlich hoher Datenschutz im Vergleich zu Cloud-Anbietern.
      Nachteil: Preis, Handling mit der Software nicht ganz simpel, kein Schutz vor Feuer, Diebstahl usw.

      Cloud-Anbieter wären allenfalls eine Alternative, da sollte man sich aber gut informieren wie es um den Datenschutz steht (ich persönlich würde niemals Amazon Cloud oder Google Drive wählen als Sicherung von meiner Ahnenforschung).
      Zuletzt geändert von Garfield; 10.08.2020, 13:08. Grund: Formatierung
      Viele Grüsse von Garfield

      Kommentar

      • Mysterysolver
        Erfahrener Benutzer
        • 18.09.2014
        • 395

        Hallo Garfield,

        Zitat von Garfield Beitrag anzeigen
        Pergaminhüllen sind schädlich für alte Fotos.
        Nicht immer. Es gibt mittlerweile ungepufferte PAT-zertifizierte Tüten ohne enthaltene schädliche Zusatzstoffe. Man muss halt beim Kauf nach den entsprechenden Eigenschaften Ausschau halten.
        Lg,
        Susanne

        PS: Suche jegliche "Verflechtungen" zwischen FN Wichert & Zielke (Pommern, evtl. auch andere Gebiete). Außerdem: Nachfahren der Gertrud CYGANEK, geb. KILIAN (aus Leobschütz, Schlesien).
        --
        FN-Liste: Hamersky, Quitoschinger (Böhmen und Sachsen) / Kilian (Schlesien) / Kloss, Ruschkowski, Falkenau, Smok, Kobus (Masuren) / Wichert, Zielke (Pommern) / Huismann, Memering (Emsland und Landkreis Leer)

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        • Garfield
          Erfahrener Benutzer
          • 18.12.2006
          • 2167

          Zitat von Mysterysolver Beitrag anzeigen
          Hallo Garfield,

          Nicht immer. Es gibt mittlerweile ungepufferte PAT-zertifizierte Tüten ohne enthaltene schädliche Zusatzstoffe. Man muss halt beim Kauf nach den entsprechenden Eigenschaften Ausschau halten.
          Oh, das ist gut zu wissen, danke!
          Für Fotos sollten idealerweise _ungepufferte_ säurefreie Materialien enthalten. Wenn nur "archivtauglich" steht, heisst das eben leider noch gar nichts, wie du schon geschrieben hast.
          Viele Grüsse von Garfield

          Kommentar

          • Benjamin16
            Erfahrener Benutzer
            • 26.08.2018
            • 1227

            Hallo zusammen,

            ich schiebe das Thema Konservierung/Aufbewahrung schon ein bisschen vor mir her und jetzt habe ich es mir endlich mal vorgenommen, insbesondere auch aus dem Grund um ein bisschen Ordnung in die Unterlagen und Fotos zu bringen.

            Das Thema hier habe ich durchgelesen und es enthält eine Fülle an Informationen und wenn ich mich bei Anbietern von Archivierungsmaterial umschaue werden die Informationen immer mehr so das ich am Ende immer unschlüssiger werde ob meine angedachte Variante(n) die richtigen sind.

            Von daher würde ich mich freuen, wenn ihr mit wachsamen Augen über meine Ansätze schauen könnte und ggf. kommentiert.

            Ansätze für Konservierung/Aufbewahrung von Fotos

            Es handelt sich hauptsächlich um Schwarz-Weiß Foto ca. 1890 bis 1960, ein paar Farbfotos aus den späteren Jahren sind auch noch dabei.

            Ich würde gerne zwischen zwei Aufbewahrungsarten unterscheiden, einmal meine "Lieblingsbilder" und dann den (nicht abzuwerten wollenden) "Rest".

            Bei den Lieblingsbilder hätte ich an folgende zwei Ansätze gedacht, zwischen denen ich mich entscheiden muss:

            Ansatz 1:
            • Fotos in satinierte, semitransparente Fenster- und Photopergamintaschen, hergestellt aus 100% reinem, ungepuffertem Zellstoff (pH-Wert ca. 6,5), frei von Chlor, Säuren, Lignin (Kappa-Zahl < 2), Metallen und Weichmachern.
            • Diese eingelegt in eine Klappschachtel, gefertigt aus Archivpappe in Premium-Qualität, säurefrei, basisch gepuffert und alterungsbeständig, Photo Activity Test (PAT) erfolgreich bestanden.
            Ansatz 2 (eventuell riskanter, aber besser auch mal zum herzeigen):
            • Fotos in transparente Hüllen aus Polypropylen, welche weichmacher- und säurefrei, physiologisch unbedenklich, PAT-getestet und dokumentenecht sind
            • Diese eingeheftet (Standard-Ringmechanik) in Archivkassette, entspricht den Normen DIN ISO 9706 und DIN ISO 16245-A, ist unter anderem säurefrei, basisch gepuffert und alterungsbeständig.
            Die "restlichen" Fotos mit Fotoarchivpapier (neutral geleimt, säurefrei, pH-neutral, ungepuffert und enthält keine optischen Aufheller) als Zwischenpapier in die Klappschachteln von Ansatz 1.


            Ansatz für Konservierung/Aufbewahrung von Dokumenten

            Hier habe ich eigentlich nur ein paar (ca. 20-30 Stück) von Tauf-, Heirats-, Sterbeurkunden, nicht immer Originale sondern meistens Abschriften im Rahmen des Ariernachweises, sprich Datierung ca. 1935-1945. Und das sind keine Dokumente, welche ich jetzt regelmäßig raushole und herzeige oder so.

            Der Ansatz hier wäre:
            • Die Dokumente in genicktes A3 Juwelierseidenpapier (besteht aus 100% reinem Zellstoff, hat eine Materialstärke von 18 g/qm, ist holzfrei, säurefrei und ungepuffert) reinlegen
            • Diese in eine Archivschachtel gelegt, welche säurefrei, basisch gepuffert und alterungsbeständig ist und den PAT bestanden hat
            Was ist eure Meinung dazu? Ist diese Art von Konservierung/Archivierung ok? Welche der zwei Ansätze bei den "Lieblingsfotos" ist empfehlenswert?

            Vielen Dank im Voraus für eure Gedanken!

            LG Benjamin

            Kommentar

            • Nebber
              Erfahrener Benutzer
              • 05.06.2022
              • 250

              Sehr sehr interessanter Thread, Danke an Alle die hier ihr Wissen zusammengestellt haben.

              Zu 99% besitze ich nur Kopien oder Abschriften, und wie sollte es anders sein, habe ich alle Dokumente (Standartpapier) Einzeln in Klarsichthüllen (Fehler Nr-1)(Noname Hüllen 2€ pro 200stk.). Diese wiederum sind sortiert in einem Stinknormalen Ordner mit Metallischen Lochhalterungen (Fehler Nr-2). Und liegen bei mir zumeist auf dem Küchentisch (Fehler Nr-3), weil ich so gern darin herumblättere oder Ergänzungen mache. Aber wie gesagt, theoretisch sind dies alles nur Kopien. Theoretisch habe ich auch jedes Dokument nochmal als Scan (sowie in der Cloud) also Zugriff via PC/Tablet/Smartphone. Nur sieht es dort mit der Sortierung ein wenige schwach aus. 3% dieser Unterlagen sind eventuell mit Titel Hinterlegt.

              Ich Frage mich nun ernsthaft, ob ich diese Kopien nicht nochmals Drucken sollte und separat Lagere als Backup. Wobei es sich dabei um etwa 1000 Seiten Material handelt.
              Die Drucke erstelle ich meist über die Firma, da mein persönlicher Drucker nur zum Hobbygebraucht ausgelegt ist, daher kann ich dort kaum Ansprüche auf Papier und Tonerqualität stellen.

              Aber mit all diesen Inputs hier wird mir zumindest mal nicht Langweilig
              Suche Nachnamen Langrzik aus Schlesien, Raum Bottrop NRW, Frankreich und den Niederlanden.
              Suche Informationen zu Nachnamen Blattau
              Ficker aus Bernsbach/Sa,
              Geleszius aus Insterburg und Angerapp

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              • Bachstelze1160
                Erfahrener Benutzer
                • 08.02.2017
                • 721

                Zitat von Nebber Beitrag anzeigen
                Sehr sehr interessanter Thread, Danke an Alle die hier ihr Wissen zusammengestellt haben.


                Ich Frage mich nun ernsthaft, ob ich diese Kopien nicht nochmals Drucken sollte und separat Lagere als Backup. Wobei es sich dabei um etwa 1000 Seiten Material handelt.
                Die Drucke erstelle ich meist über die Firma, da mein persönlicher Drucker nur zum Hobbygebraucht ausgelegt ist, daher kann ich dort kaum Ansprüche auf Papier und Tonerqualität stellen.

                Aber mit all diesen Inputs hier wird mir zumindest mal nicht Langweilig

                Hallo Nebber,


                einpaarmal habe ich im Beruf an öffentlichen oder Fremden Druckern, mal im Rathaus oder Firma Sachen drucken lassen für berufliche Zwecke, oder auch im Copycenter in der Stadt.
                wenn da nicht das gewünschte Papier vorhanden ist kannst Du ja wohl ein eigenes säurefreies mitbringen und auf die vorrätigen Papiere ins Fach legen, aus dem es genommen wird vom Kopierer.

                Dann kannst auch schauen, dass es ein Laserdrucker ist (mit Farbe noch besser).

                Stelle ich mir so vor. wenn es von der Stelle eben gestattet wird.

                Oder im eigenen Stadtarchiv mit Geschichtsverein öfters sein, und dabei Vitamin B aufbauen, und wenn da vertraut bist dort wird es ja Archivierungsgünstig eingerichtet sein, obiges machen. Materialwert die Papiere mit einkaufen zB

                Grüßle Bachstelze
                Dank und herzliche Grüße <3

                Die Bachstelze


                Ich sende einen Dank in den Himmel, wenn ein Pfarrer sich Mühe gab zu schreiben, das freut ihn dann!
                Was die Ahnen wohl so alles mitbekommen, was wir wegen Ihnen uns für eine Arbeit machen!!!

                Kommentar

                • Benjamin16
                  Erfahrener Benutzer
                  • 26.08.2018
                  • 1227

                  Hallo zusammen,

                  mal eine Frage an die Experten: Ich habe meine Fotos und Dokumente alle in ungepuffertem / saurefreien Hüllen und diese in Archivschachteln gelegt. Das sollte so passen.

                  Aber wäre es kontraproduktiv wenn ich jetzt das ganze Konvolut (also mit Archivschachteln, etc.) in eine stinknormale Plastik-Eurobox mit auflegbarem Deckel (Luft kommt rein/raus über die Schlitze bei den Griffen) lege? Oder ist das egal, da die Dokumente selbst einen direkten Schutz haben?

                  Vielen Dank im Voraus für eure Meinung!

                  LG Benjamin
                  Zuletzt geändert von Benjamin16; 06.04.2024, 12:51.

                  Kommentar

                  • katla
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.01.2023
                    • 308

                    Hallo Benjamin,
                    ich denke, das sollte in Ordnung sein. Du wirst die Boxen ja wahrscheinlich nicht gerade in einem feuchten, schimmeligen Keller aufbewahren wollen.;-)
                    viele Grüße
                    Katharina

                    Kommentar

                    • Benjamin16
                      Erfahrener Benutzer
                      • 26.08.2018
                      • 1227

                      Hallo Katharina,

                      danke für deine Rückmeldung!

                      Nein, die Lagerung erfolgt in einer trockenen Abstellkammer :-)

                      LG Benjamin

                      Kommentar

                      • Ed Gonzalez
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.12.2021
                        • 181

                        Moin,
                        Ein wenig abseits des Ursprungsthemas aber wenn nicht hier ... wo dann?

                        Ich habe die letzten Monate mit dem Scannen eines Familienarchivs verbracht.
                        Verlustfreie Scans in 600dpi, Datensicherung mehrfach auf unterschiedliche Träger etc.

                        Aber die Originaldokumente möchte ich nicht mehr selber verwahren müssen.
                        Etwa 1000 Seiten mit handschriftlicher Familienchronik aus dem 18. Jahrhundert,
                        Verträge, etc. Dazu die Info, dass mein Onkel selber Archivar war und die
                        Lagerung entsprechend. Also einmal beim Stadtarchiv vorbei und angefragt,
                        ob die gegen den kompletten Datensatz meine Sachen einlagern würden.
                        Unter ´Normbedingungen´ quasi und mit Zugriff für die Angestellten.

                        Ergebnis: Pustekuchen. Das macht das Archiv nur, wenn es sich um eine
                        Schenkung handelt. Und selbst die Daten würde man nicht annehmen.
                        Man befände sich gerade in einer Digitalisierungsphase und könne Fremdobjekte
                        nicht vernünftig zusortieren. Aussage vom Archivleiter.

                        Bin ich da etwas zu einfach gehäkelt, dass ich da eine Fehlbesetzung in der
                        Wir-verwalten-hier-die-Geschichte-unserer-Stadt-Abteilung vermute?

                        Mein Onkel Uwe Boelken hat für sein Lebenswerk (leider zu früh und völlig zu
                        Unrecht verstorben) und sein Wirken für die Heimatforschung Anerkennung
                        und Preise bekommen. Teile seiner Forschung sind aber uninteressant.

                        Ich wollte das nur mal loswerden. Interessiert ja sonst niemanden.
                        Ha, das hat gut getan.

                        Gruß, Ed

                        Auf der Suche nach:
                        Herkunft des Joannes Gerhardus SCHMITZ, Schmied in Asbeck/Ahaus; geboren Dez. 1783 (berechnet).

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