Was passierte mit unverheirateten Mädchen wenn sie schwanger waren

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  • Ursula
    Erfahrener Benutzer
    • 18.01.2007
    • 1348

    #31
    Hallo,

    ich habe eine Familie im 19. Jh., in der 6 uneheliche Kinder zur Welt kamen, bevor das Paar heiratete und danach noch 3 eheliche Kinder bekam.
    Alle Kinder hatten von Anfang an den Nachnamen des Vaters.

    Von den Sechsen erreichten nachweislich 2 Töchter das Erwachsenenalter. Eine von diesen beiden heiratete. Eine der unehelichen Töchter, die Unverheiratete, ist unsere Vorfahrin Auch sie hatte 3 Kinder, eine Tochter wurde erwachsen und wurde meine Urgroßmutter, eine starb mit 6 Jahren, von einer fehlt jede Spur.
    Auch meine Urgroßmutter hatte erst 3 uneheliche Kinder, die nicht überlebten, bevor sie meinen Urgroßvater heiratete. Die unehelichen Kinder trugen den Namen der Mutter.

    1 Sohn des erstgenannten Paares (es wird langsam kompliziert, ich weiß) starb mit 6 Jahren, einer mit 4 Jahren. Von den anderen beiden Buben fand ich nichts, keinen Todeseintrag, keinen Heiratseintrag.

    2 der ehelichen Töchter wurden erwachsen. Die eine hatte 3 Kinder, von denen ich keine Spur mehr fand, und blieb unverheiratet. Die andere hatte 4 Kinder (alle starben innerhalb von Tagen) und heiratete ebenfalls nicht.


    Von dieser Familie will in der Verwandtschaft merkwürdigerweise keiner jemals etwas gehört haben!!!





    Viele Grüße
    Uschi
    Zuletzt geändert von Ursula; 07.03.2010, 02:22.

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    • Eifelstart
      Erfahrener Benutzer
      • 13.04.2009
      • 170

      #32
      Hallo das selbe hab ich auch um 1930 in Köln.
      In der Geburturkunde der Person ist nur die Mutter angeben.
      In späteren Heiratsurkunden hat er auch nur seine Mutter eingetragen.
      So denke ich das er selber icht wußte wer sein Vater war.
      Das einzige was ich noch ncht probiert habe ist evtl ein Kirchenbuch aber das denke ich darf man noch nicht einsehen es ja noch garnicht so lange her ist.
      Lieben Gruß

      Eifelstart



      Ich suche alles über:
      Gödderz,Honert aus Mutscheid
      Laux,Stark,Rüter,Doppelgatz aus Köln

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      • Mats
        Erfahrener Benutzer
        • 03.01.2009
        • 3390

        #33
        Zitat von Eifelstart Beitrag anzeigen
        Das einzige was ich noch ncht probiert habe ist evtl ein Kirchenbuch aber das denke ich darf man noch nicht einsehen es ja noch garnicht so lange her ist.
        Versuch macht kluch.

        Schonmal im Pfarramt nachgefragt?
        Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
        der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
        also ist heute der richtige Tag
        um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
        Dalai Lama

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        • Eifelstart
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 170

          #34
          Hallo

          Nein mit dem pfarramt hab ich bislang noch nicht probiert.
          weiß auch nicht wie die Kirchen so reagiern?
          habe bislang alles über Psa-Brühl und anschreiben der Standesämter gemacht.

          bislang nur ein mal einen Pfarrer mal per E-mail angeschrieben da gings aber um eine andere urkunde
          dies is aber schon 1 Jahr her
          und hab noch keine antwort
          Lieben Gruß

          Eifelstart



          Ich suche alles über:
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          Laux,Stark,Rüter,Doppelgatz aus Köln

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          • Karla
            • 23.06.2010
            • 1017

            #35
            Meine Ururgroßmutter Hanna Maria Ebenau Bekam 1848 meine Urgroßmutter Bertha Luise am 17.11. 1848 in Sangerhausen. Am 10.12. 1848 heiratete sie den Friedrich Franz Hoffmann. Das Kind wurde dann danach getauft auf den Namen Hoffmann, da der Vater unbekannt war. Viele Grüsse Karla

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            • Karla
              • 23.06.2010
              • 1017

              #36
              Hallo zusammen. Ich habe gerade erfahren, dass mein Ururgroßvater August Weber geb. 2.2.1816 in Spielberg ledig geboren wurde. Seine Mutter Elisabeth Weber war Landarbeiterin in Spielberg. Zum Glück habe ich eine gute Freundin, die dort in der Nähe wohnt und für mich recherchiert. Lg. Karla

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              • Anna v. Sachsen
                Erfahrener Benutzer
                • 24.07.2004
                • 598

                #37
                oft wurden Dienstmädchen/mägde von ihren Herrschaften schwanger.
                Sie flogen aus der Stellung!
                Sie wurden bestenfalls von jemanden anders aus dem Umfeld geheiratet, damit das Kind einen ordentlichen Namen bekam.
                Dies wurde meist von den Eltern der Frau arrangiert.
                Oder die Eltern der Frau zogen das Kind auf und die Frau ging weiterhin unverheiratet und kinderlos durch die Welt, bis sie heiratete.
                Manchmal nahm dieser Mann das Bastardkind an oder erfuhr gar nichts davon.
                Oder, der schnell gefundene Ehemann freute sich über die Geburt eines 6-7-8Monatskindes.
                Kinder waren auch unehelich ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft.
                Sie konnten und mußten arbeiten. Man konnte sie trotzdem "gut" verheiraten, wenn man ihnen rechtzeitig einen ordentlichen Namen gab.
                Daß Kinder wegen der unehelichen Zeugung umgebracht wurden, glaube ich nicht. Vielleicht, wenn sie mit Behinderung zur Welt kamen. Aber meist regelte die Natur dies auf ihre Weise.
                Viel mehr vermute ich eine extrem hohe Zahl Abtreibungen durch Tinkturen, Engelmacherinnen und anderen Hilfsmitteln, wobei meist auch die Frauen starben.
                Vielleicht spielte auch Selbsttötung "sie ging ins Wasser" der Frauen eine Rolle. Dies läßt sich schwer in Erfahrung bringen.
                Je weiter man zurück blickt, desto unwichtiger war das Heiraten an sich.
                Man tat sich zusammen, sagte beim Pfarrer Bescheid oder nicht und das war´s dann.
                Auch deswegen kann man vor dem 16. Jh kaum noch Urkunden finden. Es gab keine einheitliche Regelung.
                Vielleicht legt man in den USA deshalb so viel Wert auf Gen-Tests.
                Mir geht das zu weit.
                Gabi

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11340

                  #38
                  Moin Gabi,

                  Klugscheiß Anfang

                  Zitat von Anna v. Sachsen Beitrag anzeigen
                  Je weiter man zurück blickt, desto unwichtiger war das Heiraten an sich.
                  Man tat sich zusammen, sagte beim Pfarrer Bescheid oder nicht und das war´s dann.
                  Neenee! Die hatten erstmal gefälligst die wirtschaftliche Grundlage für eine Heirat herzustellen, d.h. die mußten eine eigene "Nahrung" nachweisen, damit sie überhaupt heiraten durften. Und dann hatte der Grundherr auch noch ein Wörtchen mitzureden. Dem war nämlich an armen Familien ohne eigene Lebensgrundlage auch nicht gelegen.

                  Zitat von Anna v. Sachsen Beitrag anzeigen
                  Auch deswegen kann man vor dem 16. Jh kaum noch Urkunden finden. Es gab keine einheitliche Regelung.
                  Kirchenbücher wurden oftmals erst Ende des 17. Jahrhunderts, manchmal noch später begonnen. Mit fehlenden Heiraten hat das nix zu tun.

                  Klugscheiß Ende

                  Friedrich
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Fronja
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.10.2007
                    • 577

                    #39
                    Zitat von roi Beitrag anzeigen
                    Bekannt ist, dass im 19.Jahrhundert die Lage vieler Mütter sehr schlimm war. Missbrauch der Dienstmädchen durch die Herrschaft war nicht selten, aber bei einer Schwangerschaft verlor die Frau oft ihre Stelle.
                    Das ist mir auch aufgefallen, bei der Durchsicht der Meck-Pom-Kirchenbücher. Der Großteil der Mädchen, die uneheliche Kinder zur Welt gebracht haben, waren Dienstmädchen.

                    Mag mir nicht vorstellen, wie es denen damals ging. Ist heute schon schwer alleinerziehend zu sein.

                    LG
                    Steffi
                    Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                    Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                    Badzinski, Gellerich - Hannover
                    Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                    Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

                    Kommentar

                    • GunterN
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.05.2008
                      • 7961

                      #40
                      Hallo zusammen,

                      oder man gab das uneheliche Kind dann zu fremden (oder gut bekannten) Eltern - und schon hat man einen genannt in der Ahnenreihe, der dann in der nächsten Generation das genannt weglässt und den stolzen Namen Meier führt.

                      Ahnenforschung ist manchmal nicht einfach. Aber wir haben keinen Anteil an den Verdiensten unserer Vorvorderen (Gott sei Dank!).

                      Ich wünsche ein schönes WE - GunterN
                      Meine Ahnen
                      _________________________________________

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                      • Merle
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.07.2008
                        • 1273

                        #41
                        Zitat von Fronja Beitrag anzeigen
                        Das ist mir auch aufgefallen, bei der Durchsicht der Meck-Pom-Kirchenbücher. Der Großteil der Mädchen, die uneheliche Kinder zur Welt gebracht haben, waren Dienstmädchen.
                        LG
                        Steffi
                        Hallo zusammen,

                        das müssen aber nicht unbedingt alles Kinder von der Herrschaft gewesen sein. Ich glaube, dass das vielmehr damit zusammenhängt, dass es zum einen sehr viele Dienstmädchen gab und dass diese oftmals nicht unter der "Kontrolle" der Eltern waren, wenn sie irgendwo fremd in Stellung waren. Vielleicht fühlten sie sich auch oft einsam und waren daher "leichte Beute". Bei Frauen aus höheren Schichten wurde vermutlich viel besser aufgepasst, dass sie sich keinen Fehltritt leisteten. Natürlich passierten solche Malheur auch da und wurden dann möglichst vertuscht.

                        Gruß
                        merle

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                        • Karl Heinz Jochim
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.07.2009
                          • 4812

                          #42
                          Hallo, zusammen,
                          habe öfter uneheliche Kinder vom gemeinsamen Dienstpersonal entdeckt als von der "Herrschaft" und dem Dienstmädchen, oder auch vom Dienstmädchen und einem im Ort stationierten Soldaten. Das Dienstpersonal hatte seinerzeit ja wenig Freizeit und die Vergnügungsmöglichkeiten waren sehr beschränkt. Übrigens war es für arme Leute gar nicht so einfach zu heiraten, auch nicht, wenn schon ein Kind unterwegs war. Ich kenne einen Fall in unserem Ort aus dem 19. Jhdt., da durften die jungen Leute wegen "Armut" nicht heiraten. Erst Jahre später, nachdem sich der Mann eine Existenz aufgebaut hatte (und schon mehrere Kinder auf der Welt waren) durften die Beiden endlich heiraten.
                          Liebe Grüße
                          Karl Heinz

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                          • Fronja
                            Erfahrener Benutzer
                            • 12.10.2007
                            • 577

                            #43
                            @Merle

                            Das sollte jetzt nicht heißen, das es nur die Herrschaft ist. Es fällt halt nur sehr auf.

                            LG
                            Steffi
                            Bickhard(t), Rühl - Simmershausen
                            Jantzen, Jentz, Grabow, Zeisi(n)g - Kröpelin, Dorf Glashagen, Grevesmühlen, Grebbin, Wismar
                            Badzinski, Gellerich - Hannover
                            Badzinski, Heiermann, Schafstein, Hö(oe)v(f)ener - Castrop-Rauxel, Herne und Umgebung
                            Badzinski, Trojan - Kr. Sensburg

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                            • maulwurf
                              Benutzer
                              • 10.11.2009
                              • 37

                              #44
                              Zitat von Fiona48 Beitrag anzeigen
                              Hallo Annike,

                              wenn die Mutter zu jung war, dann hat man es einfach auch verheimlicht. Die werdende Mutter kam zur Landverschickung und danach hatte sie dann plötzlich eine Schwester oder einen Bruder. Der Ruf der Familie wurde nicht beschädigt.
                              Sicher auch eine gängige Methode bei Inzest...

                              Es soll auch Hebammen gegeben haben, die gegen Bezahlung der Eltern des Mädchens eine Totgeburt vorgetäuscht haben.

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                              • Rotkehlchen
                                Erfahrener Benutzer
                                • 06.11.2014
                                • 415

                                #45
                                Ein freundliches Hallo!

                                Ich hätte zu diesem Thema eine Frage.
                                Meine Ur-Ur-Großmutter hat das Baby einer Verwandten 1893 in Pflege genommen.
                                Die Mutter, ein Dienstmädchen, hatte es unehelich zur Welt gebracht.
                                Mit 2 Jahren verstarb das Kind und in der Sterbeurkunde wird ersichtlich, dass es sich bei meiner Ur-Ur-Großmutter in Pflege befand, die auch den Tod anzeigte.
                                Die Gründe sind hier ja schon sehr gut erläutert worden und auch nachvollziehbar.
                                Aber mich würde nun interessieren, ob das unter einander so geregelt wurde oder ob das immer behördlich gemeldet werden mußte.

                                MfG vom Rotkehlchen

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