2 Fragen, Schrift und Uhrzeit

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  • Chemnitzer Ahnenforscher
    Erfahrener Benutzer
    • 27.05.2009
    • 697

    2 Fragen, Schrift und Uhrzeit

    Hallo,

    in vielen alten Kirchenbüchern und Standesamtunterlagen ist ja in Sütterlin geschrieben. Warum sind die Unterschriften aber meist in heutiger Schrift?

    Die Zeitangabe die bei den Geburten mit angeben wird, wird ja als vormittags und nachmittag angegeben. Verstehe ich das Richtig wenn da steht Vormittags 4 Uhr, das die Geburt Nachts um vier war?

    Vielen Dank für eure Hilfe.
    Steinert, Rudolph - Flöha, Langenstriegis - Sachsen
    Siegel - Schneeberg, Eibenstock - Sachsen
    Richter - Frankenberg - Sachsen
    --------
    Tomaschewski - Usdau, Soldau - Ostpreußen
    Orlowski - Przellenk - Ostpreußen
    --------
    Bittner - Königswalde, Beutegrund - Schlesien
    Stull - Mittelbielau, Qualkau, Ströbel - Schlesien
    Moser - Niedersteine, Wallisfurth, Pischkowitz - Schlesien
  • Friedrich
    Moderator

    • 02.12.2007
    • 11576

    #2
    Moin AsMaik,

    ich nehme an, daß die Überschriften so besser ins Auge fielen. Nachnamen und Ortsbezeichnungen wurden meist auch in Latein geschrieben, vor allem in der Kurrent-Zeit vor der Einführung des Sütterlins.

    Vormittags 4 Uhr ist nachts.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Schlupp
      Erfahrener Benutzer
      • 27.03.2009
      • 437

      #3
      Hallo AsMaik,

      da du etwas von "Unterschriften" schriebst, vermute ich, daß du wohl die "Wilhelms" der Pfarrer oder Ähnliches meintest?!
      Die von dir genannte "heutige Schrift" ist ja keine heutige, sondern schon recht alt (wie du sicher weißt). Allerdings muß ich sagen, daß ich über dein Problem oft gestolpert, aber anscheinend nie gefallen bin. Bei Pfarrern könnte ich mir vorstllen, daß das Lateinische (und dessen Schrift) für manche Dinge einfach in Gebrauch und von Bedeutung war - so auch hier. Sie machten aus Namen ja oft auch den Genitiv, auf "i" endend, und so etwas. Warum aber gerade Namen dieses "Privileg" besaßen, weiß ich nicht.

      Die Uhrzeit ist tatsächlich wie auf einer kreisrunden Uhr zu sehen: Es gibt nur eine 4, die der Tag einmal vor und einmal nach dem Mittag passiert. Somit ist deine Vermutung richtig, daß mit der 4 Uhr vor dem Mittag (= Vormittag) die nächtliche Stunde gemeint ist.

      P.S.: Ich besitze einen Eintrag da steht: "Frühs um 2 beim Hahnengeschrei". Ich komme zwar nicht vom Land, aber ich hoffe doch, daß die Tierchen da in der Regel noch schlafen, oder?!? (Oder es war hier wie bei Christian Morgenstern: Der Pfarrer verriet es mir im Stillen: Der gute Mann tat's um des Reimes Willen.)
      Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator

        • 02.12.2007
        • 11576

        #4
        Zitat von Schlupp Beitrag anzeigen
        P.S.: Ich besitze einen Eintrag da steht: "Frühs um 2 beim Hahnengeschrei". Ich komme zwar nicht vom Land, aber ich hoffe doch, daß die Tierchen da in der Regel noch schlafen, oder?!? (Oder es war hier wie bei Christian Morgenstern: Der Pfarrer verriet es mir im Stillen: Der gute Mann tat's um des Reimes Willen.)
        Moin Schlupp,

        ich nehme an, daß der Pfarrer da eher etwas aus seinem Beruf im Kopf hatte, nämlich die Passion Jesu, wo es in der Geschichte der Verleumdung des Petrus heißt: Und alsbald krähte der Hahn (oder ähnlich). Und das war auch mitten in der Nacht.

        Wer's genau wissen möchte: Matthäus 27, 74, Markus 14, 72, Lukas 22, 60, Johannes 18, 27.

        @ AsMaik: Ich sehe übrigens gerade, daß ich mich oben gestern verlesen habe: Überschrift statt Unterschrift. Pardon! Dann paßt meine Antwort allerdings noch besser.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Chemnitzer Ahnenforscher
          Erfahrener Benutzer
          • 27.05.2009
          • 697

          #5
          Es sind die Unterschriften meiner Ahnen. Sie haben die Geburtsurkunden und Heiratsurkunden unterschrieben, aber wenn sie normal geschrieben haben, dann in Sütterlin
          Steinert, Rudolph - Flöha, Langenstriegis - Sachsen
          Siegel - Schneeberg, Eibenstock - Sachsen
          Richter - Frankenberg - Sachsen
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          Tomaschewski - Usdau, Soldau - Ostpreußen
          Orlowski - Przellenk - Ostpreußen
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          Bittner - Königswalde, Beutegrund - Schlesien
          Stull - Mittelbielau, Qualkau, Ströbel - Schlesien
          Moser - Niedersteine, Wallisfurth, Pischkowitz - Schlesien

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          • Ahrweiler
            Erfahrener Benutzer
            • 12.12.2009
            • 1062

            #6
            Hallo AsMaik.
            Es wurde in den KB nicht immer in Kurrent oder Süterlin geschrieben.Ich habe hier in Kärnten in einem KB gesehen,der Eintrag stammte von 1600 ,dass die Schrift eine sagen wir mal Rundschrift war die aber gut zu lesen war.Ich habe aber auch gesehen,dass bei Einträgen der Pfarrer Süterlin schrieb und die betreffenden Leute in der heute gebrächlichen Schrift unterschrieben haben.Meine Mutter schrieb z.B.bestimmte Buchstaben immer noch in Süterlin zwischen unserer Schrift von heute.Kann nur sagen dass dies sehr lustig aussah
            LG
            Franz Josef

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