Pfarrer und Ahnenforschung

[Luise]

Ich habe bislang immer nur erlebt, dass Pfarrer mich in Bezug auf Ahnenforschung seltsam anschauen und fragen: Wozu brauchen und machen Sie das?

So ergibt sich nun die Frage für mich: Gibt es Pfarrer, die selbst eigene Ahnenforschung betreiben?

[Friedrich]

Moin Luise,

auf jeden Fall kenne ich Pfarrer persönlich, die Interesse an der eigenen Familiengeschichte haben.

Friedrich

[Cardamom]

Hallo Luise!

Es gibt sicher einige. Es gibt sogar Pfarrerinnen , die aktiv Ahnenforschung betreiben!!! Mich z.B..
Darf ich aus Deiner auf´s männliche beschränkte Formulierung schließen, dass Du katholisch bist?
Ich weiß allerdings auch (hier aus dem Forum z.B.), dass viele Pfarrer/innen dem Ganzen desinteressiert bis skeptisch begegnen.
Dabei ist es doch soooo spannend ...!!! Und ich lerne z.B. durch die Beiträge hier im Forum sehr viele geschichtliche Details, weil sie eben immer mit konkreten Personen verbunden sind.

Liebe Grüße aus Franken in den Schwarzwald!

Cornelia

[Luise]

Hallo Cornelia,
das ist ja interessant, dass du Pfarrerin bist. Ich bin evangelisch, doch bislang hatte ich nur mit deinen männlichen Kollegen zutun. Abgesehen von meinen kath. Ahnen in Schlesien, sind sonst alle Vorfahren evangelisch gewesen. Und leider komme ich in Schleisen bislang nicht weiter.
Wir hatten vor ca. 15 Jahren in unserem Dorf eine Pfarrerin und ich kam prima mit ihr aus. So habe ich es bedauert, als sie wegging. Aber wieinweit sie sich für Ahnenforschung interessiert hatte, kann ich nicht sagen.

Es müssten Pfarrer/-innen doch eigentlich mehr Wert auf Ahnenforschung legen, da besonders im Alten Testament in Bezug auf die 12 Stämme Isreal die Abstammungslinie wichtig war oder habe ich da etwas falsch verstanden?

[Cardamom]

Hallo Luise,

tja, das AT ist halt doch schon 2-3000 Jahre alt. Vielleicht ist für viele die Ahnengeschichte ein kulturgeschichtlich alter Hut, wie es z.B. "Steinigung bei Ehebruch" Gottseidank auch ist ...
Ich bin übrigens auf ziemlich ungewöhnlichem Weg zur Ahnenforschung gekommen: Ich habe die therapeutische Methode des "christlichen Familienstellens" (nach Paul Imhof) kennengelernt und eine Fortbildung darin absolviert. Irgendwann kamen mir die ganzen Menschen aus der familiären Vergangenheit näher und ich wollte dann auch Fakten zur Familie sammeln. Ausserdem hab ich auch so ein paar "spannende Geschichten" entdeckt, die meinen detektivischen Spürsinn wachgerüttelt haben.
Vielleicht ist es auch einfach eine Frage des Alters??? Schließlich hats mich 45 Jahre eher mäßig interessiert.

Liebe GRüße
Cornelia

[Friedrich]

Moin Cornelia,

ich gehe doch mal davon aus, daß Du dann zu den Forschenden, die sich in Deine "heiligen Hallen" zwecks Einsicht in die Kirchenbücher "verirren", ganz nett bist?

Da ich, obwohl ev. (und kein Pfarrer!), ökumenisch eingestellt bin: Wo sind die Pfarrer der "konfessionellen Gegenfraktion" hier im Forum? Wäre doch nett, wenn sich die Damen und Herren des theologischen Standes hier verbrüdern und verschwestern!

Friedrich

[Luise]

Ich bin zur Ahnenforschung genauso gekommen wie zu meiner Serviettensammlung
Bei einer Familienfeier (ich war damals 15 Jahre) erzählte eine Tante, sie habe einen Arbeitskollegen der eine Ahnentafel habe und bis zu Luther zurückkommt. Fand ich interessante und begann zu forschen. Bei der nächsten Familienfeier (ich war immer noch 15 Jahre) erzählte eine andere Tante von einer Bekannten, die Servietten sammelt. Fand ich ebenfalls interessant und am gleichen Abend begann meine Serviettenleidenschaft
Seither habe ich über 2000 Servietten gesammelt und auch eine Menge Ahnen

[Cardamom]

Brüder und Schwestern im Herrn

"ich gehe doch mal davon aus, daß Du dann zu den Forschenden, die sich in Deine "heiligen Hallen" zwecks Einsicht in die Kirchenbücher "verirren", ganz nett bist? "

War ich, Friedrich, war ich! Jetzt mache ich allerdings beruflich etwas Anderes. Aber ich bin und bleibe "Kirchens" natürlich herzmäßig verbunden.
Und nett bin ich jetzt ganz besonders hier im Forum!!!

Apropos "Verbrüdern und Verschwestern":
Ich weiß auch nicht, wo die Herren Kollegen abgeblieben sind. (Vielleicht haben sie gar keine Zeit mehr wegen der riesigen Pfarreien...)
Und sagt man manchen Pfarrern nicht so etwas wie (ökumenische und andere) Berührungsängste nach ... ???

Liebe Grüße!

Schwester Cornelia

[Luise]

Zum Glück gibt es in meinem Dorf (in dem ich zu DDR-Zeiten lebte) diese Berührungsängste nicht und beide Pfarrer, kath. wie evang., arbeiten wunderbar zusammen. Bereits seit den 60er Jahren finden sehr viele Veranstaltungen gemeinsam statt und das blieb auch so. Finde ich sehr gut!

[Friedrich]

Seither habe ich über 2000 Servietten gesammelt und auch eine Menge Ahnen

Über 2000 Ahnen?

Friedrich

[Eva64]

Seither habe ich über 2000 Servietten gesammelt und auch eine Menge Ahnen

Der ist gut, da konnte ich doch mal wieder lachen. Danke!

Um zum Thema zu kommen: Ich habe solche und solche Pfarrer kennengelernt (bisher evangelisch und männliche Fraktion). Von skeptisch bis euphorisch war da alles vertreten. Sind ja auch nur Menschen . Was die Arbeit in den Pfarrämtern betrifft: da wird es doch eher an die Sekretärin oder einen interessierten Ehrenamtlichen abgetreten. Die Pfarrer haben wirklich genug zu tun...

Grüße
Eva

[Fiona48]

Hallo Luise!

Es gibt sicher einige. Es gibt sogar Pfarrerinnen , die aktiv Ahnenforschung betreiben!!! Mich z.B..
Darf ich aus Deiner auf´s männliche beschränkte Formulierung schließen, dass Du katholisch bist?
Ich weiß allerdings auch (hier aus dem Forum z.B.), dass viele Pfarrer/innen dem Ganzen desinteressiert bis skeptisch begegnen.
Dabei ist es doch soooo spannend ...!!! Und ich lerne z.B. durch die Beiträge hier im Forum sehr viele geschichtliche Details, weil sie eben immer mit konkreten Personen verbunden sind.

Liebe Grüße aus Franken in den Schwarzwald!

Cornelia

Hallo Cornelia,

vielleicht gibt es da ja den Unterschied der Neugier bei den Geschlechter auch bei Pfarrersleut.
Die Frauen sind eben von Natur aus wissbegieriger.
Ich habe ein Pfarrerehepaar in Naumburg angeschrieben und hatte am nächsten Tag die Zusage, dass sie in den Kirchenbüchern nachsehen würden. Nachdem ich ihnen dann die Namen und Daten gemailt hatte, kam keine zwei Wochen später die Antwort. Leider war nicht sehr viel zu finden.
Nach Dölau habe ich auch eine Anfrage geschickt, doch der Pfarrer hat nicht mal piep gesagt, geschweige den Erhalt meiner Anfrage bestätigt.
Ich werde es einfach noch einmal versuchen.

Gruß Fiona

[Bianca Bergmann]

Hallo an alle,

ich möchte mich auch gerne mal zu diesem Thema äußern. Ich habe regelmäßigen Kontakt zu drei Pastoren der evgl. Kirche. Einer ist in Polen und ich schreibe ihn ca. alle 4 Monate an weil ich wieder mal Vorfahren gefunden habe die in seinen Büchern sind. Normalerweise ist es dort üblich erst das Geld zu überweisen. Er schickt mir die Urkunden immer voller Vertrauen und ich überweise dann erst. Finde ich echt klasse.

Der zweite schickt mir die Einträge sogar kostenlos und der dritte hat mich schon 2 Mal die Kirchenbücher durchstöbern lassen. Also allesamt super nett.

Mit der kath. Kirche habe ich noch keine Erfahrung. Kommt demnächst noch. Werde dann mal sehen wie diese Herren so drauf sind.

Bianca

[Luise]

Hallo Bianca,
welches Gebiet in Polen betrifft es?

[Bianca Bergmann]

Hallo Luise,

sorry das ich erst jetzt antworte. Es geht um den Lubliner Raum. Die Kirchenbücher liegen in Lublin.

Gruß
Bianca