Kirchliche Hochzeit um 1930 in Deutschland

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  • ClaudiaBW
    Erfahrener Benutzer
    • 25.10.2009
    • 436

    Kirchliche Hochzeit um 1930 in Deutschland

    Hallo,

    wie ich in den Geburtsurkunden meiner Großeltern festgestellt habe, war mein Großvater (wahrscheinlich) evangelisch und meine Großmutter (wahrscheinlich) katholisch. Zumindest hatten die jeweiligen Eltern diese Religion.

    Wie war das dann um ca. 1930? Können die beiden kirchlich geheiratet haben? Notwendig war eine kirchliche Ehe ja damals nicht mehr, aber wohl doch noch ziemlich üblich oder?

    Mußte dann einer der beiden konvertieren? Ökumenische Trauungen wird es ja wohl damals noch nicht gegeben haben oder?

    Wie sind eure Erfahrungen bei solchen "Mischehen"?

    Danke und Grüßle
  • animei
    Erfahrener Benutzer
    • 15.11.2007
    • 9322

    #2
    Hallo Claudia,

    solche gemischte Ehen gab es auch vor Standesamtzeiten, aber soweit ich weiß, musste da keiner konvertieren, wurde halt im KB eingetragen.
    Gruß
    Anita

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    • ClaudiaBW
      Erfahrener Benutzer
      • 25.10.2009
      • 436

      #3
      Ach echt? *staun*

      Und ich hab gedacht, daß ökumenische Hochzeiten eine Erfindung unserer Zeit sind.

      Und in welcher Kirche wurde dann geheiratet? Gab es da eine Regel, wer sich bei der Kirchenwahl durchgesetzt hat, z.B. der Mann hat entschieden oder irgend so etwas?

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      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3266

        #4
        Hallo,

        in welcher Kirche geheiratet wurde, weiß ich leider nicht.
        Aber der nichtkatholische Teil mußte sich verpflichten, daß die Kinder im katholischen Glauben erzogen wurden.
        Meine Eltern haben 1940 geheiratet, aber nur noch standesamtlich. Meine Mutter war kath., mein Vater war evang.
        Ich bin evang. aufgewachsen, in einer Gegend wo kath. Leute vorwiegend waren. Mein Sohn ist kath. und ist in einer Gegend aufgewachsen wo vorwiegend evang. Leute wohnen.

        Viele Grüße
        Gudrun

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        • animei
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2007
          • 9322

          #5
          Hallo Claudia,

          na ja, eine ökomenische Trauung in dem Sinne war das nicht, da waren sicher keine 2 Pfarrer anwesend. Und wer die Entscheidung getroffen hat, in welcher Kirche geheiratet wurde, weiß ich nicht, ich könnte mir vorstellen, dass da die Eltern der Brautleute ein Wörtchen mitgeredet haben und es hing sicher auch vom Stand der Eltern ab.

          Gruß
          Anita

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          • Zetteltante
            Erfahrener Benutzer
            • 02.11.2009
            • 618

            #6
            Hallo Claudia,
            meine Großeltern haben 1921 kirchlich geheiratet.
            Die Großmutter war katholisch und der Großvater evangelisch.
            Die Trauung fand in einer katholischen Kirche statt.
            Niemand musste konvertieren.

            Viele Grüße
            Zetteltante

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            • animei
              Erfahrener Benutzer
              • 15.11.2007
              • 9322

              #7
              Meine Urgroßeltern haben 1883 geheiratet, er war katholisch, sie evangelisch, ich glaube, sie haben evangelisch geheiratet, und im KB-Eintrag war dann vermerkt, dass der Bräutigam katholisch ist. Die Kinder der beiden waren evangelisch. Ich könnte mir vorstellen, dass man sich vielleicht eher nach der Religion der Frau richtete, da sie dann ja auch die Kinder großzog und ihnen den Glauben vermitteln musste.
              Gruß
              Anita

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              • ClaudiaBW
                Erfahrener Benutzer
                • 25.10.2009
                • 436

                #8
                Zitat von animei Beitrag anzeigen
                Meine Urgroßeltern haben 1883 geheiratet, er war katholisch, sie evangelisch, ich glaube, sie haben evangelisch geheiratet, und im KB-Eintrag war dann vermerkt, dass der Bräutigam katholisch ist. Die Kinder der beiden waren evangelisch. Ich könnte mir vorstellen, dass man sich vielleicht eher nach der Religion der Frau richtete, da sie dann ja auch die Kinder großzog und ihnen den Glauben vermitteln musste.
                Hast du von der Kirche einen Heiratseintrag gefunden?

                Hmm, mein Großvater war evangelisch, meine Großmutter katholisch und meine Mutter, deren Kind, war lt. meiner Geburtsurkunde evangelisch. Da hat sich wohl mein Großvater durchgesetzt, obwohl Religion im Leben meiner Mutter (wohl auch in ihrer Kindheit) keine große Rolle gespielt hat.

                Naja, die evangelische Kirche hab ich schon gefragt, bisher ohne Antwort. Dann werde ich wohl nochmal bei den Katholiken nachfragen (müssen).

                Danke euch für eure Antworten

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                • animei
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.11.2007
                  • 9322

                  #9
                  Zitat von ClaudiaBW Beitrag anzeigen
                  Hast du von der Kirche einen Heiratseintrag gefunden?
                  Die Heirat fand in Litauen statt, und ich habe vom Staatsarchiv Vilnius, wo die KB liegen, die Kopie des Heiratseintrags bekommen, zu der Zeit (1883) waren die Einträge in Deutsch, ich hab aber auch welche aus der selben Gegend (andere Zeit) in Polnisch und Russisch.
                  Gruß
                  Anita

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                  • mesmerode
                    Erfahrener Benutzer
                    • 11.06.2007
                    • 2726

                    #10
                    meine Eltern haben 1940 geheiratet,
                    Vater ev. Mutter kath.
                    sie haben kath. geheiratet und mein Vater mußte sich verpflichten, daß die Kinder im kath.
                    Glauben erzogen werden.
                    Jeder behielt seinen Glauben und es war nur 1 Pfarrer ( kath.) bei der Trauung anwesend.
                    Uschi
                    Schlesien: Gottschling, Krischock, Bargende, Geburek, Missalle
                    Niedersachsen : Bleidistel, Knoke, Pipho, Schoenebeck, Plinke
                    NRW : Wilms, Oesterwind, Schmitz, Wecks
                    Rheinland Pfalz : Ingenbrandt, Schmitt, Ries, Emmerich

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                    • maria1883
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.08.2009
                      • 896

                      #11
                      Hallo zusammen,
                      ich habe meine Schulzeit(die ersten 8 Jahre ) in einem vorw. evangeschen Dorf verbracht.Dann zogen wir ein paar Dörfer weiter in ein katholisches.
                      Die Dorfjugend nahm mich freundlich auf, bis zu einem gewissen Grad.
                      Ich hatte einen Freund, mit dem hätte es wohl "etwas werden können".
                      Wir hätten nur heiraten können, wenn die Kinder kath. erzogen werden. Damals war von Ökomene noch nichts zu spüren.
                      Ich habe diese Aroganz nie verstehen können. Das spielte sich im katholischen Eichsfeld ab. Da war es ein Makel in einem kath. Dorf, Flüchtlingskind und auch noch evangelisch zu sein.

                      Liebe Grüße,
                      Waltraud
                      Orte und Namen meiner Ahnen:
                      Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                      Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                      Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                      Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                      Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                      bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

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                      • Ursula1950
                        Benutzer
                        • 24.06.2009
                        • 34

                        #12
                        Hallo - kann aus eigener Erfahrung berichten: War für den katholischen Partner Glaube und Religion wichtiger Lebensbestandteil so wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit in der katholischen Kirche geheiratet mit den bereits erwähnten Verpflichtungen hinsichtlich der Kindererziehung. Bei einer Heirat in der evangelischen Kirche war der katholische Partner ab diesem Datum von den Sakramenten der Kirche ausgeschlossen - also exkommuniziert. 1969 war das noch so, hat sich aber einige Zeit danach geändert.

                        Grüße Ursel

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                        • Catha-Tina
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.10.2009
                          • 1839

                          #13
                          Hallo,
                          in meiner Familie war es nach dem Berichten meiner Mutter so, dass auch Großeltern bestimmten, wie die Kinder erzogen wurden. Meine Ururgroßeltern, waren streng katholisch, ihr Sohn (mein Urgroßvater, kath.) heiratete eine Protestantin, seine Mutter setzte durch, dass die Kinder katholisch erzogen wurden. Als die Großeltern gestorben waren, wurden die nachfolgenden Kinder, u.a. mein Großvater (zweitjüngster) flugs evangelisch erzogen
                          Viele Grüße
                          Catha-Tina

                          Suche
                          - die Herkunft des Joh. August Kuhblank, Geburt um 1722, Tod 1808 in Schafstädt, seit 1751 in Schafstädt nachweisbar, sowie
                          - die Herkunft des Joh. Gottfried Siegmund, Holz- und Revierförster bei den Grafen von Stolberg in Wachau (Sachsen), Geburt um 1719,
                          Heirat 1751 in Wachau mit Johanna Rosina Förster, Tod 1805 in Wachau

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                          • MBGL
                            Benutzer
                            • 11.08.2008
                            • 18

                            #14
                            Hallo zusammen!

                            Also das war sogar bis in die neuere Zeit nicht ganz unproblematisch. Mein Vater ist evangelisch, meine Mutter katholisch und selbst 1971 konnten sie nicht kirchlich (kath.) heiraten. Da meine Mutter seinerzeit als Erzieherin in einem kath. Kindergarten arbeitete musste die Ehe von der kath. Kirche anerkannt werden (sonst hätte sie dort nicht beschäftigt bleiben können!) - ich weiß aus Erzählungen, dass das eine ziemliche aufwendige Sache war. Auch hier musste man sich dann "verpflichten" die Kinder im kath. Glauben zu erziehen.

                            Viele Grüße,
                            Markus

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                            • Hemaris fuciformis
                              Erfahrener Benutzer
                              • 19.01.2009
                              • 1968

                              #15
                              Hallo zusammen,

                              nach meiner Erfahrung hat die kath. Kirche immer dann versucht Druck zu machen, wo man sie ließ - gerne auch am Sterbebett des kath. Partners. Mein Urgroßvater ist 1893 dann lieber auf dem Sterbebett noch evangelisch geworden, bevor er sich erpressen ließ, daß die noch nicht erwachsenen Kinder nun katholisch umgetauft werden müssen, damit er die Sterbesakramente erhält.

                              Mit dieser Szene vor Augen hat mein ev. Großvater beim Tod seiner kath. Frau einen ziemlichen Kampf mit dem Pfarrer gehabt, der dann in einem (faulen) Kompromiß endete - meine Großeltern haben (1932) am Sterbebett im Krankenhaus noch kath. geheiratet, erst dann bekam meine Großmutter die Sterbesakramente - die Kinder blieben aber vorerst "Heiden" und wurden kurz vor der Konfirmation evangelisch getauft, nachdem die evangelische Seite die kath. Großeltern "überzeugt" hatte.

                              Zwischen Standesamt und erpreßter kath. Heirat im Krankenhaus liegen bei meinen Großeltern über 10 Jahre und 600 km.

                              Viele Grüße
                              Christine

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