Mein Ahne wurde 1585 in Elxleben bei Erfurt/Thüringen geboren. Seine Eltern starben 1596. Im Jahre 1604 begann er sein Studium an der Uni Leipzig. Nun stellt sich mir die Frage, wer bezahlte sein Studium? Viel elterliches Erbe dürfte nicht vorhanden gewesen sein, denn der Vater war Schulmeister und es gab auch noch mehrere Geschwister. Der Pate meines Ahnen war Pfarrer im Nachbarort und hatte selbst zahlreiche Kinder, somit hat wahrscheinlich auch er das teure Studium nicht bezahlt haben können. Ich bin also am Ende meiner Vorstellungskraft.
Teures Studium
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Liebe Luise,
eine andere Möglichkeit wäre, dass er einen Gönner hatte, der ihm das Studium finanziert hat? Was hat er denn studiert? Vielleicht lag es ja im Interesse, z.B. der Kirche, dann hat vielleicht der Pfarrer als Pate dafür gesorgt, dass er Unterstützung bekommt? Oder gibt es vielleicht einen anderen Verwandten (Onkel), der ihn unterstützt haben könnte? (nicht, dass er selbst das Studium finanziert hat, sondern die Kirche in Anspruch genommen und eine Art Stipendium erbeten hat). Mehr Ideen hab ich jetzt auch nicht.
Liebe Grüße,
Rajena
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Hallo,
könnte doch auch sein, daß mehrere dafür gesorgt haben. Also Vater, Pate und Gönner. Jeder, wie er eben so konnte. Und er hat sich noch was hinzuverdingt, etwa bei einer reichen Witwe?Liebe Grüße
Mlle
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Es gibt keine Zufälle!!!
Suche Nürnberger in Hardisleben
Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina
den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803
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Dein Lachen kann ich gut verstehen! Dennoch ist es wohl möglich! Mehr möchte ich das Thema jetzt nicht ausbreiten (hihi)
Ok, Eltern waren es nicht,weil tot, aber Onkel oder Tante, wie Rajena meint? Da er Vollwaise war ist dies eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit. Dafür ging er denen in irgeneiner Form zur Hand? (Klingt jetzt wieder so.....hihi).Liebe Grüße
Mlle
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Es gibt keine Zufälle!!!
Suche Nürnberger in Hardisleben
Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina
den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803
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Hallo Luise!
Es gab auch früher schon Stipendien, die z. B. von Gemeinden oder Städten vergeben wurden, um talentierten Schülern des Ortes ein Studium zu ermöglichen.
Ich lese derzeit ein Buch aus dem Jahr 1876 über einen Gerbersohn aus einem kleinen Dorf im Mühlviertel, der später in Amerika ein Priesterseminar gegründet hat. Über seinen Werdegang heißt es:
"Der Markt Münzbach hatte nämlich zwei Stiftungsplätze zu vergeben mit der Bestimmung, zwei unbemittelten, gesitteten und talentirten Knaben aus der Gemeinde die Kosten der Gymnasial-Studien in Linz oder Kremsünster zu bestreiten. Gerade war eines dieser Stipendien vacant geworden, als Joseph Salzmann als der fähigste Knabe in der Schule von Münzbach erklärt wurde. So wurde ihm von der Vorsehung der Weg zu seinem hl. Berufe bereitet, der kurz vorher wegen Mittellosigkeit seiner Eltern in unerreichbarer Ferne stand."
Nachdem dieser das Gymnasium und dann das Pristerstudium in Linz als Klassenbester abgeschlossen hatte, bekam er ein Stipendium für ein Doktoratsstudium an der Universität Wien.
Wenn jemand Talent und Fleiß mitbrachte, konnte ihm also durch Unterstützung auch bei Mittellosigkeit ein Studium ermöglicht werden.
Schöne Grüße
Karin
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Moin zusammen,
in diesselbe Kerbe schlägt auch, daß viele begabte Landkinder beim Ortspfarrer Latein lernten, um sich ein oder zwei Jahre Gymnasium zu ersparen.
Und wo wir schon beim Lachen sind: In der Antike gab's schon BaföG (Bürgernahe Amtsschimmel für örtliche Großvorhaben, Quelle: Der Große Graben, Asterix Band 25).
Und wo wir schon bei den betuchten Witwen sind: Wer unter den Sponsoren seiner verwaisten studierenden Vorfahren eine Mrs Pumphrey findet, die einen Hund namens Tricki-Woo hatte, kriegt ein tiermedizinisch-kinematografisches Studium: 10 Folgen "Der Doktor und das liebe Vieh".
Friedrich"Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."(Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
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Hallo ihr Lieben,
die Unterschicht der Frühen Neuzeit hatte keine Chance zu studieren oder aufzusteigen. Ein Schulmeister verdiente bedeutend mehr als ein Handwerker o.ä.
Aber wie schon gesagt wurde, existierten auch Stipendien, durch die Studenten finanziert wurden. Für einen Bauernsohn war es praktisch nicht möglich zu studieren, da die Gebühren zu hoch waren. War bewusst so gemacht, damit die Oberschicht konkurrenzlos an der Spitze der Gesellschaft blieb (so wie heute).
LG Anton
P.S.: Entschuldigt meine Systemkritik.Suche in folgenden Orten:
Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).
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Wer bezahlte das Studium?
Die Uni Leipzig begeht ihr 600 jähriges Gründungsjubiläum. Ich würde mal an das Archiv der Uni Leipzig schreiben, vielleicht können sie ja nachsehen oder die Frage allgemein beantworten, was ein Studium damals kostete? Oder wer es für Deinen Vorfahren bezahlt hat? MfG Lise
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Hallo Lise,
ja, das können die sicherlich. Ein Kumpel von mir schreibt dazu gerade seine Diss. Eine Anfrage würde sich sicher lohnen.
LG AntonSuche in folgenden Orten:
Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).
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Hallo!
Wieviel ein Schulmeister verdiente, kam sicher auch darauf an, wo er unterrichtete. In unserem kleinen Dorf mit etwa 500 Einwohnern war der Schulmeister im 19. Jahrhundert schlechter dran als die meisten Bauern. Ohne dass er auch noch den Mesner- und Organistendienst ausübte, wäre er nicht über die Runden gekommen. In einem hier überlieferten Fall musste die Witwe des Schullehrers mit ihren Kindern sogar von der Almosenkasse der Gemeinde versorgt werden.
Da wurde also jemandem ein Studium ermöglicht (oft unter Entbehrungen der ganzen Familie), nur dass er später trotz Ausbildung kaum sein Auskommen finden konnte.
So war es kein Wunder, dass die Versetzung in einen so kleinen Ort immer einer Strafversetzung gleichkam.
Schöne Grüße
Karin
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Hallo Karin,
der Schulmeister in meinem Heimatdorf bekam im 16./17. Jhd. nur unbedeutend weniger als der Pfarrer. Kann sein, dass es auf die Region ankam. Ich dachte immer, die Lehrer waren damals noch gut gestellt.
LG AntonSuche in folgenden Orten:
Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).
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Hallo Anton!
Der Pfarrer brauchte ja auch keine Familie zu versorgen, also ist er mit seinen Erträgen meist leichter ausgekommen als der Lehrer.
Lehrer und Pfarrer hatten ja auch freie Wohnung, was beim Verdienst meist schon abgerechnet wurde. In unserer Schulchronik ist überliefert, dass der erste Lehrer (im 18. Jahrhundert) am Hungertod gestorben ist. Das wurde zwar später widerlegt, aber leicht hatten es die Schulmeister bestimmt nicht. Ihr offizieller Verdienst wurde sehr gering gehalten, denn sie hatten dafür das Recht, bei den Eltern der Schulkinder eine Naturaliensammlung durchzuführen. Aber was bedeutete das wohl für den Stand des Lehrers, wenn er zu den Bauern sozusagen betteln gehen musste? Aus eben diesem Grund gab es dann eine Verordnung, dass diese Naturaliensammlung nicht mehr der Lehrer selbst, sondern jemand anders für ihn durchzuführen hatte.
Schöne Grüße
Karin
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Hallo Karin,
der Pfarrer in meiner Heimat hatte seit ca. 1527 eine Familie. Also nur zur Ergänzung. Früher bekamen Pfarrer und Schulmeister ein normales Gehalt, daneben aber noch Naturalabgaben, die festgeschrieben waren. (Der Pfarrer bekommt so z. B. auch heute noch monatlich 12 Eier von den einheimischen Bauern, wie es vor fast 500 Jahren festgeschrieben wurde )
LG AntonSuche in folgenden Orten:
Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).
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