Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Mfeldt
    Erfahrener Benutzer
    • 14.04.2017
    • 247

    Ich habe dazu keine Dokumente, aber diese Geschichte ist in unserer Familie schon legendär (und meine Großtante schwört, dass sie wahr ist):

    Eine meine Vorfahrinnen aus dem 18./19. Jahrhundert lebte als Schwester eines recht wohlhabenden Bauern in einem Dorf im heutigen Tschechien, wo sie sich in einen stattlichen Burschen aus dem fahrenden Volk verliebte. Aus der Liebe wurde dann auch ein Kind (auch meine Vorfahrin), was im Dorf für heftiges Getuschel sorgte. Der Bauer sagte seiner Schwester, dass sie ihren Lover zum Teufel schicken soll - sonst wirft er sie vom Hof.

    Da sie aber beides behalten wollte (das einigermaßen bevorzugte Leben als Bauersschwester und ihren Liebhaber), schmiedete sie mit ihren Freund zusammen einen Mordplan. Während eines heftigen Regengusses, als der Bauer Schutz in einem Heuballen suchte (fragt mich nicht, wie das auszusehen hat), schlich sich der Don Juan mit einer Sense an und hackte den Bauern in Stücke.

    Die beiden mordlüsternen Liebenden wurden aber geschnappt und hingerichtet. Die kleine Tochter kam zu entfernten Verwandten weit, weit weg.

    Ich hoffe, dass ich von der Mordlust nichts geerbt habe!

    Achja und einer meiner Vorfahren ist in einem riesigen Bierfass ersoffen.
    Wo und welche Namen ich suche:
    Alle Orte/Altes Land: Feldtmann, Freudenthal, Rüter
    Struth/Eichsfeld/Thüringen: Jacob, Richardt
    Heiligenhafen und umzu/Ostholstein: Köster, Stahl
    Böhmen-Mähren/Kreis Zwittau: Abraham, Handschuh
    , Patzold
    Strasburg/Westpreussen: Baader, Götz

    Kommentar

    • DDres

      Hallo liebe Leser,

      aus meiner Bitte um Lesehilfe setze ich mal aus den Antworten hier was zusammen:


      "in dem Sterbeeintrag ist offensichtlich eine Sterbegeschichte eingetragen.
      Aber welche? Leider kann ich das wenigste deuten, hier mein Versuch:
      ...
      Für Profis sicher nicht allzu schwer.
      ...
      25.
      H
      Rof.?
      ------
      Heinrich Gläser Schuhmacher zum Heydelberge kam am 1 Julij früh
      unglück(licher)weise in (Prof. durchgestrichen) Hans George Kadens Pochwerck ums leben da ein Däum-
      ling an Stempel los word(en) und er denselben wieder einzuricht(en) angeschützt
      und über die welle herzu gekrochen weil aber der Schutz zweifels ohne
      los .......... ab Radt wieder heran gegangen hatt ihn der Stempel erschlag(en)
      das er früh Todt gefund(en) word(en) wurd(e) mit einen Leichenprdigt und
      Abdanckung christ(lich) beerdigt et 3 ejusd(em) a(e)t(atis) 57 ann(orum)
      ....
      Da möchte ich mich bei allen die hier ihre Lesekünste eingebracht haben bedanken.
      Da sieht man es mal wieder, wenn sich ein Schuster an einem Hammerwerk versucht. Der gute Mann könnte heute noch leben.
      Also. Schuster bleib bei deinen Leisten."

      Tja, das Leben ist gefährlich.
      Schönen Abend. Wolle
      Angehängte Dateien
      Zuletzt geändert von Gast; 29.06.2017, 20:26.

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      • renatehelene
        • 16.01.2010
        • 1983

        Okay vielleicht für manchen Leser nicht "interessante" aber .....

        Gesehen im KB Spremberg 1862

        Es stirbt ein Arbeitsmann im Alter von 33 Jahren, der in einer Spinnerei in
        Spremberg arbeitete.

        Todesursache: fiel in der Nacht vom 7. zum 8. Januar von dem Dampfkessel,
        wo er geschlafen hatte und starb am Gehirnschlage.

        Kommentar

        • renatehelene
          • 16.01.2010
          • 1983

          Gesehen im KB Spremberg 1868

          Frühzeitig todtgeborene Zwillingssöhne, welche mit dem Vorderleib
          zusammengewachsen waren, aber nur einen Kopf hatten.

          Unter Bemerkung steht: An das anatomische Museum in Berlin geliefert.


          Kommentar

          • Matthias Möser
            Erfahrener Benutzer
            • 14.08.2011
            • 2264

            Zitat von renatehelene Beitrag anzeigen
            Gesehen im KB Spremberg 1868

            Frühzeitig todtgeborene Zwillingssöhne, welche mit dem Vorderleib
            zusammengewachsen waren, aber nur einen Kopf hatten.

            Unter Bemerkung steht: An das anatomische Museum in Berlin geliefert.


            Wahrscheinlich zu Forscherzwecken.....

            Gruß
            Matthias
            Suche nach:
            Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
            und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
            Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
            Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
            Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
            Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
            Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

            Kommentar

            • renatehelene
              • 16.01.2010
              • 1983

              Ach Matthias,

              was will man da noch "er"forschen?
              Dieses Museum gibt es noch heute und ist Teil der Charite.

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11330

                Moin zusammen,

                im Kirchenbuch Helsen (Landeskirche Kurhessen-Waldeck, Kirchenkreis Twiste) fand ich im von 1686 bis 1712 geführten Kirchenbuch einen Eintrag von 1707:
                Den 6t Jan ist Maria Elisabeth Römer zu Arolsen im Kruge von der magd mit einer pistolen unvorsichtig tod geschossen und den 9t eiusd. alhir begraben worden.

                Lag die Schußwaffe einfach so herum? Die Magd dürfte doch bestimmt keine Verfügungsgewalt gehabt haben.

                Friedrich
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Matthias Möser
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.08.2011
                  • 2264

                  Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                  Moin zusammen,

                  im Kirchenbuch Helsen (Landeskirche Kurhessen-Waldeck, Kirchenkreis Twiste) fand ich im von 1686 bis 1712 geführten Kirchenbuch einen Eintrag von 1707:
                  Den 6t Jan ist Maria Elisabeth Römer zu Arolsen im Kruge von der magd mit einer pistolen unvorsichtig tod geschossen und den 9t eiusd. alhir begraben worden.

                  Lag die Schußwaffe einfach so herum? Die Magd dürfte doch bestimmt keine Verfügungsgewalt gehabt haben.

                  Friedrich
                  Vielleicht waren es Rivalinnen und es ging um einen Mann.....

                  Gruß
                  Matthias
                  Suche nach:
                  Gernoth in Adelnau, Krotoschin, Sulmierschütz (Posen)
                  und Neumittelwalde/Kruppa (Schlesien)
                  Spaer/Speer in Maliers, Peisterwitz, Festenberg, Gräditz u. Schweidnitz (Schlesien)
                  Benke in Reichenbach, Dreissighuben, Breslau (Schlesien)
                  Aust in Ernsdorf, Peterswaldau, Bebiolka in Langenbielau (Schlesien)
                  Burkhardt in Nieder-Peterswaldau (Schlesien)
                  Schmidt in Nesselwitz u. Wirschkowitz im Kreis Militsch (Schlesien)

                  Kommentar

                  • fps
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.01.2010
                    • 2166

                    Ich glaube, aus diesen rudimentären Daten ließe sich der Stoff für mehrere historische Krimis, Thriller und Actionfilme konstruieren....
                    Gruß, fps
                    Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11330

                      Moin zusammen,

                      ein weiterer Fall, der im weiteren Sinn zu den ungewöhnlichen Sterbefällen gehört:

                      Im Kirchenbuch Girkhausen (NRW) findet sich unter dem 1. April 1743 die Geburt der Siamesichen Zwillinge Anna Elisabeth und Catharina Elisabeth Treude:
                      Den 1. April sind gebohren und 2. dito getaufft Zwillinge mit den Köpffgens aneinander gewachsen...

                      In einer Abschrift des Kirchenbuches vermerkt der Abschreiber, daß in der Berleburger Chronik (Berleburg ist die nächstgelegene Stadt) der Tod der beiden vermerkt ist, und zwar starb eins der Mädchen am 6. April, das zweite am 7., und sie wurden zusammen beerdigt. Einen entsprechenden Vermerk im Kirchenbuch Girkhausen gibt es kurioserweise nicht.

                      Friedrich
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11330

                        Der nächste Erschossene

                        Moin zusammen,

                        auch der wurde erschossen. Aber ich wundere mich, wie man einen Menschen treffen kann, wenn man nach einem in die Luft geworfenen Hut zielt:

                        Den 28ten Mai in der Nacht zwischen 11 und 12 Uhr starb an einer nachmittags gegen 4 Uhr durch unglücklichen Zufall erhaltenen Schußwunde Georg Andreas Dickel Herrschaftlicher Forstläufer und Inwohner in Reinhardshaus Alt 20 Jahre 5 Monathe und einige Wochen. Nach geschehener Section wurde er am 30ten Ej[usdem] beerdigt. Diese unglückliche Begebenheit geschahe in der Oster bey der alten Wiese, als die Forstbedienten von einer Holzmessung aus dem Walde kamen, und sich einer der Forstläufer im Schiesen nach einem in die Luft geworfenen Huthe probiren wollte, aber zum Unglück den unten stehenden Förster Dickel trafe, seinen besten Kameraden, doch auch solche Unglücksfälle stehen unter Gottes Vorsicht und Regierung, der menschliche Thorheiten und Unvorsichtigkeiten, woraus[?] sie entstehen, zwar nicht will, Sie aber zuläßt und zum besten lenkt. 2. Buch Mosis 21 V 13.
                        (Kirchenbuch Girkhausen)

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • fps
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.01.2010
                          • 2166

                          Der Hut flog halt tief. Ein Vorläufer der Frisbees.
                          Gruß, fps
                          Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                          • renatehelene
                            • 16.01.2010
                            • 1983

                            Okay, passt nicht so ganz zum Thema aber .......

                            Gesehen KB Erfurt 1864

                            "unzeitig todtgeboren" In der Spalte "wann und wo begraben" steht:

                            Ist nach Aussage der Hebamme Forelle in das Grab einer größeren
                            Leiche beigesetzt worden.

                            Kommentar

                            • fps
                              Erfahrener Benutzer
                              • 07.01.2010
                              • 2166

                              "Hebamme Forelle" - das hat auch was....
                              Mit feuchten Flossen flutscht sich's besser!
                              Gruß, fps
                              Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                              • renatehelene
                                • 16.01.2010
                                • 1983

                                Ach fps

                                Jetzt sehe ich einen Eintrag Erfurt 1865, da sterben unzeitig geb Drillingssöhne
                                und lt. Aussage des Vaters sind seine Söhne in einem Sarg auf dem
                                Brühlerfriedhof? in das Grab eines Erwachsenen beigesetzt worden.

                                Frage; war das damals so üblich???? Hat man die Angehörigen des
                                verstorbenen "Erwachsenen" um Erlaubnis gefragt?

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