Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • SafeHaven
    Erfahrener Benutzer
    • 21.11.2014
    • 447

    Heute endlich mal ans transkribieren gemacht und einen interessanten Fall gefunden:

    "den 21 July ist Johann Pickel Bauer zu Odensos, welcher in des
    allhießigen Malbers Hauße von einem einquartierten Sol-
    daten, der aus fürwitz d. Hauß Gewehr in seiner Hand ge-
    nomm u aus Unvorsichtigk. looß gedrücket, ein Schuss in
    Halß bekomm u nach einer Stunde verschieden, in sein
    67 Jahr nach einer Leichpredigt begrab word."

    Da kann man nur den Kopf schütteln. Der Herr Pickel war mein direkter Vorfahr in 9. Generation.

    Liebe Grüße,
    Jana
    Zuletzt geändert von SafeHaven; 16.03.2018, 22:20.
    Auf der Suche nach Spuren der Familie..

    Hertzke/Herzke von überall
    Fuchs und Behringer im 18. Jhd. aus Großhabersdorf und Umgebung
    Avdic und Seremet aus Sarajevo und Visegrad
    Kilimann, Sadlowski, Tietz, Ferrarius und Bialowons aus dem Kreis Ortelsburg

    Familie-Hertzke.de

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    • didirich
      Erfahrener Benutzer
      • 02.12.2011
      • 1344

      Schlimmer gehts nimmer !
      Todesfall in WEISSACH
      Gefunden von didirich
      Angehängte Dateien

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      • Dunkelgraf

        Blöd gelaufen, die armen Kinder

        1678
        August den 8ten wurde Anna Dorothea Rädleinin, M Johann Ludwig Rädlein, Schneiders allhier zweites Töchterlein u Andreas Geier, das einzige Söhnlein M Johann Friedrich Geiers Mahlmüllers allhier, mit einander begraben, die erste neml Anna Dorothea Rädleinin war zur Trägerin des Mühlkindes bestellet u eben da sie das Kind auf den Armen hatte, u vor der Mühle auf den Steinen saße, sind sie beide miteinander rücklings ins Waßer gefallen und ertruncken.

        Kommentar

        • Dunkelgraf

          1678 Den 4 Februar ist Dorothea Leyen welche wegen hiziger Kranckheit der Baders Bub zu Seßlach die Braunader geschlagen und dermaßen verderbet, daß kein Mensch das Bluten hat verstillen können, sondern hat sich zu tod müßen bluten, samt dem Kind im Unterleib, so noch 3 Wochen auf die Geburtszeit gehabt, begraben worden

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15591

            Zitat von Dunkelgraf Beitrag anzeigen
            1678 ... wegen hiziger Kranckheit der Baders Bub zu Seßlach die Braunader geschlagen ...
            Hallo. Die Braunader ist "die stärkste Ader auf der Unterfläche der Zunge." Der Aderlass an dieser Stelle wurde wohl als am wenigsten riskant betrachtet.

            Zitat:
            "... und ist die Aderlaß allhie ganz schädlich und gänzlich verbotten, dann gemeiniglich solche das Leben darüber einbüssen, (man wolte dann die Braun-Ader unter der Zungen öffnen, wegen übermässigen Hauptschmerzen) sonsten anderer Orten ists ganß verbotten"
            Quelle: Approbirte Land- und Feld-Apothecken, 1690

            Zitat:
            "Weil er bey verlohrnen Appetit zur Speisse und Trank eine starke Hitze verspürte, so ließ er sich durch den Bader die Braun-Ader unter der Zungen öfnen, und gebrauchte auch wider die ihm angefallene hitzige, und in der Pfarr grassirende hitzige Krankheit, alle gute Mittel, welche aber nicht würken wollten. In seiner Krankheit betete er unablässig, doch meistens in lateinischer Sprache. Er starb endlich Ao. 1676 Mondtags den 31. Jan. seines Alters 43. Jahr 9."
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.04.2018, 19:51.
            Viele Grüße

            Kommentar

            • Sandby
              Erfahrener Benutzer
              • 21.03.2018
              • 137

              Aus einem Dörlesberger Standesbuch:

              (1841) ... in der Nacht vom dreiundzwanzigsten Juli zwischen zehn und zwölf Uhr, während des Schlafens ihrer Wärterin, entwich in einem Anfalle von Fieberhitze aus dem Hause und wurde um ein Uhr darauf an der am oberen Brunnen befindlichen Wand, in Folge der plötzlichen Abkühlung im kalten Wasser von einem Nervenschlag getroffen, dort gefunden die Dienstmagd Theresia Kettemann von Eubigheim gebürtig, ehelich ledige Tochter des ...

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              • Bender Rodriguez
                Erfahrener Benutzer
                • 02.08.2015
                • 159

                Zwar nicht tot, aber doch eine seltsame Verwundung während des Krieges.
                Merke: pass aufs Nashorn auf.

                MfG Bernd
                Angehängte Dateien
                Breslau: FN Lorke, Scholz, Geertz
                Ostpreußen -Gilgenburger Gebiet, Soldauer Land (Grallau, Groß Koschlau): FN Kuschkowitz, Radzinski
                Ostbrandenburg -Beitsch, Kulm: FN Noack, Ploke
                Böhmen/Sudentenland -Schmiedeberg (Kovarska): FN Landrock, Hofmann, Kreißl, Schmiedel

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                • SteffenHaeuser
                  Erfahrener Benutzer
                  • 06.02.2015
                  • 940

                  "Interessante" oder "Merkwürdige" Sterbefälle bei mir:

                  "Salomon Zenker, gewesener Richter alhier starb des 8ten Junij, und also
                  zwar nachdem Er Sonntags vorher als 6ten dito frisch und
                  gesund zum Trunk bey Geörg Augustin Zenker sich ver-
                  füget, und zu nachts nach 1 Uhr nacher Hauß gehen wollen, unter
                  unterwegs aber nechtst bei David Weykert in den 3 feder(?) Schacht
                  oder alten Pingen durch einen fehl Tritt /: massen der weg nahe daran
                  vorbey gehet :/ schmerzlich hienein gefallen, und das gesicht der-
                  gestalten Innerlich gestalten Innerlich zerschüert daß man ihme all seine
                  Zähne heraus nehmen können, Er aber nachdeme Er 3 Stund
                  in Weh und Kält bis an Lichten Morgen in seinen Blut liegen müssen
                  vollents des ander Tags aber Zeüg des Verstands schmerztl. ver-
                  schieden" (Autsch! Klingt nach ner üblen Art zu sterben...).

                  Christian Siegel - ging 1666 mit seiner Frau nach Hause, nahm eine "Abkürzung" über einen gefrorenen See, das Eis brach, er ertrank (genaue Formulierung grade nicht parat)

                  Abseits des Stammbaums bei der Lektüre des Kirchenbuches und anderer Quellen gefunden:

                  - Hinweis beim Sterbematrikel einer 48jährigen: "Hat kein Ruh in der Erden gehabt ist letztlich verbrannt worden") - Hinweis auf den in Mähren verbreiteten Vampirglauben vermutlich? Das war 1725

                  - Bei einem Verwandten eines Vorfahren ist dokumentiert, dass er kurz vor seiner Priesterweihe "bei einem Spaziergang im Wald ein Gespenst sah" - und dann noch in der selben Nacht verstarb, ohne, dass man einen Grund für seinen Tod feststellen könnte.

                  Kommentar

                  • renatehelene
                    • 16.01.2010
                    • 1983

                    Guten Abend,

                    bei Durchsicht meiner "alten" Zettelage fand ich einen Vermerk aus einem
                    KB in dem der Pfarrer/Pastor bei der Todesursache nicht "Altersschwäche"
                    "Entkräftung" usw sondern m.E. sehr philosophisch

                    " Nachlaß der Natur "

                    eingetragen hat.

                    Kommentar

                    • SafeHaven
                      Erfahrener Benutzer
                      • 21.11.2014
                      • 447

                      Zitat von renatehelene Beitrag anzeigen
                      Guten Abend,

                      bei Durchsicht meiner "alten" Zettelage fand ich einen Vermerk aus einem
                      KB in dem der Pfarrer/Pastor bei der Todesursache nicht "Altersschwäche"
                      "Entkräftung" usw sondern m.E. sehr philosophisch

                      " Nachlaß der Natur "

                      eingetragen hat.

                      Das hatte ich auch das erste mal vor ein paar Wochen in einem Kirchenbuch in Württemberg. Finde, dass es ziemlich schön klingt und viel besser als Altersschwäche


                      Liebe Grüße
                      Jana
                      Auf der Suche nach Spuren der Familie..

                      Hertzke/Herzke von überall
                      Fuchs und Behringer im 18. Jhd. aus Großhabersdorf und Umgebung
                      Avdic und Seremet aus Sarajevo und Visegrad
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                      • Bergkellner
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.09.2017
                        • 2355

                        Im Sterbeeintrag meines direkten Vorfahren Albert Käting fand ich gestern folgende Todesursache:

                        "Heftige Gehirnerschütterung veranlaßt durch einen Sturz in einen Brunnen - bei Gelegenheit einer Hochzeitsfeier"

                        Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt!


                        Lg, Andreas der bergkellner
                        Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


                        Kommentar

                        • Artsch
                          Erfahrener Benutzer
                          • 14.07.2013
                          • 1933

                          Zitat von Bergkellner Beitrag anzeigen
                          bei Gelegenheit einer Hochzeitsfeier"
                          Ein Schelm, der Schlechtes dabei denkt!
                          Hallo,

                          aus den reichen Erlebnisschätzen meines verstorbenen Vaters, erinnere ich mich auch an eine Geschichte anläßlich einer Hochzeit Anfang der 1930-iger Jahre mit Todesfolge.

                          In dem sehr kleinen Dorf war es Brauch, daß das Hochzeitspaar Kuchen zum Hoftor heraus an die übrigen Dorfbewohner austeilte. In diesem Fall aber ließ sich weder Braut noch Bräutigam sehen. So rief man im Chor:
                          "Ist der Kuchen nicht geraten,
                          essen wir auch einen Schweinebraten!"
                          Einige Ungeduldige hämmerten schon am Tor. Trotz des Lärms blieb die Hochzeitsgesellschaft für sich. Man versuchte es mit verschiedenen Zurufen. Die Stimmung wurde gereizter. Es soll sich über Stunden hingezogen haben, aber nichts half. Schließlich stimmte man nochmal gemeinsam, aber deutlich aggressiver und drohender an:
                          "Ich bin der kleine König,
                          gebt mir nicht so wenig,
                          gebt uns etwas viel,
                          sonst kommen wir mit dem Besenstiel!"
                          Über so viel Geiz kam man zum Schluss so in Rage und die Stimmung kippte total. Einige Dorfburschen und Bauernknechte zerschlugen den Brauteltern das gesamte Hoftor. Das war gar nicht mal klein, sondern da konnte ein Fuhrwerk raus und ein anderes gleichzeitig rein fahren. Also ein großer materieller Schaden. Nun aber freie Sicht.
                          Über Nacht starb die Große Mutter (Oma) der Braut. Am andern Tag hieß es im Dorf: "Bevor die ein Stück Kuchen rausgeben, fressen die sich lieber tot!"

                          Mein Vater (4 Jahre alt) fragte seinen Vater ob man sterben muß, wenn man viel (fr)ißt.
                          Mein Großvater, der die deftige Sprache auf dem Dorf nicht teilte, beantwortete diese Frage nicht. Er meinte nur, der Doktor hätte Darmverschluss gesagt.
                          Mein Vater verstand dies natürlich noch nicht. Aber es beruhigte ihn und er dachte bei sich: "Bloß gut, daß wir so arm sind! Mir haben gar nicht so viel Essen und durch unser niedriges Hoftor kann man sowieso durchsehen."


                          Kurz vor einer weiteren Hochzeit nach dem Krieg, gab es 2 Festnahmen im Dorf nach Schwarzschlächterei. Statt einem Schwein, waren zwei geschlachtet worden. Vielleicht wollte man so das Hoftor retten!


                          Beste Grüße
                          Artsch

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                          • Wolfg. G. Fischer
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.06.2007
                            • 5106

                            Hallo,

                            bei einer 1884 als Witwe mit 55 Jahren verstorbenen Frau heißt es:

                            "Ohne kirchliche Mitwirkung still beigesetzt. War eine dem Trunk im höchsten Maße ergebene Person."

                            LG Wolfgang

                            Kommentar

                            • SarahEmelie
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.06.2014
                              • 124

                              Gerade in einer Nebenlinie entdeckt: Johannes Hartmann starb 1872 in Heiligenrode "in Folge einer Lungenverletzung durch einen in einem Bissen Fleisch versteckten Knochen, der in der Speiseröhre stecken blieb". Klingt nach keinem schönen Tod.



                              Da sieht man mal wieder, wie gefährlich selbst so alltägliche Dinge wie die Nahrungsaufnahme sein können

                              Kommentar

                              • Niederrheiner94
                                Erfahrener Benutzer
                                • 30.11.2016
                                • 804

                                Mein Opa spuckte mal ein Stück Knochen aus seinem Eisbein, das er bei der Linsensuppe verzehrte und sagte "Die Metzgerinnen haben alle keine Kraft in den Armen. Müssen mehrmals draufschlagen bis der Knochen durch ist und dann splittert alles. Früher war alles besser, wo noch Männer den Beruf ausübten."

                                Kommentar

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