Seltsame Todesursachen und "interessante" Sterbefälle

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  • Svenja
    Erfahrener Benutzer
    • 07.01.2007
    • 4712

    Hallo

    Ich mag es auch wenn zusätzliche Informationen bei den Sterbeeinträgen stehen. Bei meinen Recherchen in diversen Orten Oberbayerns stosse ich immer wieder auf solche zusätzlichen Bemerkungen. Zudem habe ich bisher oft auch dazu passende Zeitungsartikel gefunden.

    Hier sind noch einige weitere Einträge aus Füssen:


    Martin Riedle, Jagdaufseher – geboren zu Rottenbuch, starb dahier im Spital – als Jagdaufseher angestellt in Breitenwang im Tyrol, ledig, Schusswunde in der linken Hand, Wundstarrkrampf, Dr. Girtl, Dr. Köpf, 7. November 1866, nachmittags 1 ½ Uhr, () 9. November 1866, morgens 7 ½ Uhr, Alter 32 Jahre.

    Matricula, Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0074


    (Seinen Taufeintrag in Rottenbuch habe ich auch gefunden, jedoch keinen Sterbeeintrag in Rottenbuch oder Breitenwang. In Rottenbuch wurden im selben Jahr mehrere Sterbefälle von auswärts verstorbenen Personen eingetragen. Zeitungsartikel konnte ich auch keinen finden, weder in Bayern noch in Österreich.)


    Josef Kreitlhuber, lediger Steinhauer aus Rosenheim, beschäftigt beim Schlossbau zu Hohenschwangau und wohnte in letzter Zeit in Füssen, Tod durch Ertrinken im Lech, vielleicht Selbstmord?, 1870 am 19. Juni, () 21. Juni früh 7 ½ Uhr, Alter 38-40 Jahre, Albrecht Kaplan.

    Matricula, Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0105

    Auch hierzu konnte ich keinen Zeitungsartikel finden bei digiPress. Nach seinem Geburtseintrag in Rosenheim habe ich noch nicht gesucht.


    Josefa Greinwald, eheliches Kind des Bauern Magnus Greinwald, Füssen, Fischerbichl Nr. 18, Kind, Unglücksfall, das Kind, fiel mit einem Messer in der Hand, durchstach sich den Magen und starb an Verblutung, +29. Juni 1870 nachmittags 3 Uhr, () 1. Juli 1870 früh 7 ½ Uhr, Alter 3 ½ Jahre 15 Tage.

    Matricula, Augsburg, Füssen, Sterbefälle, 1859-1897, Seite 0105


    Hierzu passt folgender Zeitungsartikel:

    In Fischbichl, B. A. Füssen, verunglückte ein Kind, indem es mit einem Messer in der Hand fiel und sich beim Falle dasselbe in die Brust stiess, so dass es nur noch einen Hilfeschrei nach der Mutter ausstiess und gleich darauf verschied. Die nämlichen Eltern verloren vor 2 Jahren ein Kind durch Ertrinken.

    Augsburger neueste Nachrichten: Schwäbischer Kurier, 11.07.1870
    Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land, 12.07.1870



    Einen Sterbeeintrag zu dem Kind, dass ertrunken sein soll, habe ich jedoch nicht gefunden. Diese Familie Greinwald hat jedoch 1868 und 1870 Kinder bei der Geburt verloren und 1869 Zwillinge 17 bzw. 19 Tage nach der Geburt.


    Gruss
    Svenja
    Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
    https://iten-genealogie.jimdofree.com/

    Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

    Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

    Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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    • wicki49
      Erfahrener Benutzer
      • 01.03.2019
      • 151

      Hallo, zusammen,


      Ermordung eines Lateinschülers und Hinrichtung seines Mörders: Laut Kirchenbuch gab es wohl unterschiedliche Beerdigungszeremonien für Kinder und Erwachsene. Trotz der Namensgleichheit und räumlicher Nähe der Herkunftsorte konnte ich bisher keine verwandtschaftliche Beziehung finden.

      Die Hinrichtung des Mörders muss ein grausiges Gemetzel gewesen sein:








      Helmut Belthle ist ein Nachfahre des damaligen Scharfrichters.


      Grüße
      Ernst
      Angehängte Dateien

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      • pascho
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2020
        • 242

        gerade durch Zufall gefunden:
        Standesamt Koslar Nr. 20/1915


        Der Landwirt Jakob Baum aus Linzenich zeigt an, daß verstorben ist Clemens Anton Ruland, ein Monat alt, katholisch, wohnhaft in Bourheim und dort geboren, Sohn des Architekten(!) Bernhard Ruland, zur Zeit im Krieg und dessen Ehefrau Gertrud Ruland geb. Baum, wohnhaft in Düsseldorf, am 12.04.1915 auf Gut Linzenich.


        Ich habe 1915 zumindest keine Sterbeurkunde der Mutter gefunden.
        Viele Grüße Pascal

        Kommentar

        • LisiS
          Erfahrener Benutzer
          • 27.05.2018
          • 1592

          Kann es sein, dass die Mutter gar nicht verstorben ist, sondern nur als Mutter angeführt und das Sterbdatum sich auf den kleinen Sohn bezieht? So würd ich das lesen.
          Liebe Grüße
          Lisi

          SUCHE Vorfahren:
          Gottfried WERNDL ein Neigerschmidmeister * ~1662 WO??? † 05.09.1745 in Steyr/OÖ
          Ururgroßvater von Josef WERNDL Gewehrfabrikant * 26.02.1831 in Steyr/OÖ † 29.04.1889 in Steyr/OÖ

          Kommentar

          • pascho
            Erfahrener Benutzer
            • 16.06.2020
            • 242

            Zitat von LisiS Beitrag anzeigen
            Kann es sein, dass die Mutter gar nicht verstorben ist, sondern nur als Mutter angeführt und das Sterbdatum sich auf den kleinen Sohn bezieht? So würd ich das lesen.
            Die genannte Sterbeurkunde bezog sich nur auf den kleinen Clemens.


            Angesichts der Umstände hätte mich aber auch nicht gewundert, die Mutter auch noch zu finden.
            Viele Grüße Pascal

            Kommentar

            • LDH1
              Erfahrener Benutzer
              • 31.01.2023
              • 220

              Ich bin auch gerade über eine etwas merkwürdig klingende Todesursache gestolpert:
              Unter Krankheit wurde "Unglücklicher Fall" notiert, die Verstorbene war 1829 stolze 87 Jahre alt....

              Kommentar

              • consanguineus
                Erfahrener Benutzer
                • 15.05.2018
                • 6053

                Hallo LDH1,

                ich denke, die Greisin wird gestürzt sein. Das klingt eigentlich nicht sehr merkwürdig, zumal nicht in dem Alter.

                Viele Grüße
                consanguineus
                Suche:

                Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
                Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
                Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
                Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
                Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
                Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

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                • LDH1
                  Erfahrener Benutzer
                  • 31.01.2023
                  • 220

                  Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                  Hallo LDH1,

                  ich denke, die Greisin wird gestürzt sein. Das klingt eigentlich nicht sehr merkwürdig, zumal nicht in dem Alter.

                  Viele Grüße
                  consanguineus

                  Das war auch mein Gedanke, aber der "unglückliche Fall" wurde unter Krankheit vermerkt (wo bei den meisten Anderen "Altersschwäche, Epilepsie etc. stand)
                  und auch noch in den darunter stehenden Todesfall "kopiert".

                  Kommentar

                  • YLa
                    Benutzer
                    • 30.03.2022
                    • 26

                    Hallo zusammen,
                    ich habe einen Pastoren unter meinen Vorfahren, der mit 36 Jahren starb. Im Nachruf steht: Er habe das zeitliche mit den Sehligen verwechselt!
                    Was auch immer das bedeuten mag…
                    Viele Grüße
                    Yla

                    Ich suche u.a. in folgenden Orten: Hamburg, Ritterhude, Strasburg Uckermark, Kroppenstedt bei Magdeburg, Hassel/Grafschaft Hoya

                    Bevorzugte FN: Egersdorff, Grimm, von der Hude, Gäthje, Rehpen, Roquette

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                    • Bienenkönigin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 09.04.2019
                      • 1703

                      Zitat von YLa Beitrag anzeigen
                      Hallo zusammen,
                      ich habe einen Pastoren unter meinen Vorfahren, der mit 36 Jahren starb. Im Nachruf steht: Er habe das zeitliche mit den Sehligen verwechselt!
                      Was auch immer das bedeuten mag…
                      Viele Grüße
                      Yla
                      Verwechselt oder vertauscht?
                      Vertauscht würde sich eher nach religiösem Kontext anhören.
                      Vielleicht hatte verwechselt damals aber noch eine etwas andere Bedeutung.

                      Viele Grüße
                      Bienenkönigin
                      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                      • sternap
                        Erfahrener Benutzer
                        • 24.04.2011
                        • 4070

                        Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                        Verwechselt oder vertauscht?
                        Vertauscht würde sich eher nach religiösem Kontext anhören.
                        Vielleicht hatte verwechselt damals aber noch eine etwas andere Bedeutung.

                        Viele Grüße
                        Bienenkönigin

                        er hat zeitlich gegen das selige umgetauscht, umgewechselt, das heißt es.
                        freundliche grüße
                        sternap
                        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                        • NBrandt
                          Benutzer
                          • 21.04.2021
                          • 55

                          Ich hätte es jetzt so interpretiert, dass er das Sehlige hätte sehnen sollen, und stattdessen leider das Zeitliche gesegnet hat. Anscheined wohl Galgenhumor des Schreibers.

                          Kommentar

                          • YLa
                            Benutzer
                            • 30.03.2022
                            • 26

                            Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                            Verwechselt oder vertauscht?
                            Vertauscht würde sich eher nach religiösem Kontext anhören.
                            Vielleicht hatte verwechselt damals aber noch eine etwas andere Bedeutung.

                            Viele Grüße
                            Bienenkönigin
                            Es steht da tatsächlich verwechselt. Wohl sowas wie wir heute sagen, er hat das zeitliche gesegnet. Also sicherlich keine Todesursache..

                            Ich suche u.a. in folgenden Orten: Hamburg, Ritterhude, Strasburg Uckermark, Kroppenstedt bei Magdeburg, Hassel/Grafschaft Hoya

                            Bevorzugte FN: Egersdorff, Grimm, von der Hude, Gäthje, Rehpen, Roquette

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                            • YLa
                              Benutzer
                              • 30.03.2022
                              • 26

                              Zitat von YLa Beitrag anzeigen
                              Es steht da tatsächlich verwechselt. Wohl sowas wie wir heute sagen, er hat das zeitliche gesegnet. Also sicherlich keine Todesursache..
                              Und war wohl bis zum Ende ein sehr beliebter Seelsorger
                              Angehängte Dateien

                              Ich suche u.a. in folgenden Orten: Hamburg, Ritterhude, Strasburg Uckermark, Kroppenstedt bei Magdeburg, Hassel/Grafschaft Hoya

                              Bevorzugte FN: Egersdorff, Grimm, von der Hude, Gäthje, Rehpen, Roquette

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                              • Lorry Bee
                                Erfahrener Benutzer
                                • 16.10.2021
                                • 102

                                Hallo!

                                Ich habe das schon öfter gelesen, dass "verwechselt" geschrieben wurde, wenn "gewechselt" "hinübergewechselt" gemeint war. Vermutlich war das der Sprachgebrauch damals. Er hat von den Lebenden zu den Toten gewechselt ist wohl der Sinn.
                                VG Lorry


                                z. Zt. auf der Pirsch nach Goeldel/Göldel in Hessen: Nieder-Wildungen, Alt Wildungen, Affoldern, Landau.
                                Und Sieper in Hagen.

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