Gedanken zu verschwundenen Personen

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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11536

    Gedanken zu verschwundenen Personen

    Moin zusammen,

    ich habe gerade mal über dieses Thema geschaut, wo Konni eine Menge Anzeigen wegen verschwundener Personen eingestellt hat.

    Es ist natürlich schade, daß man über die Motive nicht viel erfährt, warum bestimmte Personen nicht mehr auffindbar waren. Bei einigen wird ja immerhin die Möglichkeit angedeutet, daß sie ertrunken sind, und Unfälle gab es bestimmt auch öfter. Und bei den behinderten und "schwachsinnigen" Entlaufenen ist es ja auch nachvollziehbar, weil sie sich oft nicht so richtig orientieren konnten.

    Was mir aber bei vielen in den Sinn kam:

    1. Oft verschwanden ja auch Kinder. Ob die immer ganz freiwillig nicht mehr auftauchten? Ich mußte unweigerlich an Kindesmißbrauch denken. Bestimmt gab es das damals genauso häufig wie heute, nur daß viele Fälle nicht bekannt wurden.

    2. Wurden vielleicht manche als vermißt gemeldet, weil man unauffällig ein Verbrechen vertuschen wollte?

    3. Verschwand der eine oder andere, weil er die schlechten Bedingungen nicht mehr aushielt? Wer von denen kam vielleicht an anderer Stelle richtig unter die Räder?

    4. Sind manche einfach heimlich Richtung USA abgehauen?

    Fragen über Fragen...

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
  • daniel_gr
    Erfahrener Benutzer
    • 05.11.2008
    • 222

    #2
    Und bei den behinderten und "schwachsinnigen" Entlaufenen ist es ja auch nachvollziehbar, weil sie sich oft nicht so richtig orientieren konnten.
    Ich glaube das ist zu blauäugig gedacht.
    Ich denke da stecken zu 90% Verbrechen dahinter.


    Schöne Grüße aus Leipzig
    Daniel

    Suche ROSENHAIN im Leipziger Süden.

    Kommentar

    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11536

      #3
      Moin Daniel,

      ich stimme Dir zwar insoweit zu, als körperlich und geistig behinderte Personen bestimmt auch von Fall zu Fall auf brutalem Wege "beseitigt" worden sind, und man dann zur Verdeckung einer Straftat diese als vermißt meldete, aber 90%???

      Ich denke schon, daß z.B. jemand, der verwirrt war, sich in seiner Umgebung nicht mehr zurechtfand, verlief und dann verunglückte oder erfror...

      Gibt es dazu vielleicht Untersuchungen?

      Friedrich
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

      Kommentar

      • Aida
        Erfahrener Benutzer
        • 19.12.2008
        • 416

        #4
        Hallo, Friedrich,

        ich kenne viele geistig Behinderte, die sich hervorragend orientieren können. Aber leider ist nicht jeder Mitmensch freundlich unterwegs... Wenn es heute reicht, schwächer, älter, unerfahrener zu sein, um übers Ohr gehauen zu werden, überfallen zu werden etc., dann wird das früher nicht anders gewesen sein.
        Homo hominem lupus.
        Schade.

        Gruß
        Christel

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11536

          #5
          Ich wurde jetzt hoffentlich nicht so verstanden, daß ich geistig Behinderten grundsätzlich Orientierungslosigkeit vorwerfe! Ich kann mir lediglich vorstellen, daß manchen geistige Behinderung eben auch Orientierungsschwierigkeiten zur Folge haben kann.

          Grundsätzlich hast Du natürlich recht, vor allem, da die Gefahr, in irgendeiner Weise in die Fänge böswilliger Menschen zu gelangen, sehr groß ist.

          Friedrich
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • karin-oö
            Erfahrener Benutzer
            • 01.04.2009
            • 2630

            #6
            Hallo!

            Unter meinen Ahnen gab es einen Fall einer verschwundenen Person, die nach einem Verwandtenbesuch nicht mehr nach Hause kam. Erst fünf Jahre später fand man Überreste ihrer Leiche im Wald.
            Der Sterbebucheintrag dazu lautet folgendermaßen:

            Am 7. Juli 1861 wurden im kleinen Kreildickicht um 3 Uhr nachmittags Gebeine einer verunglückten Weibsperson aufgefunden.
            Am 9. Juli 1856 ging Magdalena Plöchinger, Auszüglerin am Rihshäusel in ihrem 75. Lebensjahr in Verlust. Alle Wahrscheinlichkeitsgründe sprachen dafür, daß dieselbe auf dem Wege von Schwand nach Überackern sich in der Nähe des Fürstenweges im Wald verirrte, und die aufgefundenen irdischen Überreste von ihrer Leiche sein dürften. Sie war schon körperlich und geistig sehr schwach und vermutlich einem Anfall unterlegen, indem sie in Schwand schon sehr leidend gewesen sein soll, als sie den Heimweg antrat.

            Ich glaube, sie ist einem solchen Fall von Orientierungslosigkeit zum Opfer gefallen, wie ihn Friedrich gemeint hat.
            Wenn man bedenkt, dass man sie erst nach fünf Jahren gefunden hat, muss sie schon sehr tief in den Wald hineingeraten sein, sonst wäre schon früher jemand an dieser Stelle vorbeigekommen.

            Schöne Grüße
            Karin

            Kommentar

            • birgit29
              Benutzer
              • 29.12.2008
              • 59

              #7
              Hallo,

              auch in der heutigen Zeit verschwinden zahlreiche Menschen aller Altersklassen einfach spurlos. Meisens liegen hier keine Verbrechen vor.

              Ich habe 11 Jahre lang in einer Rettungshundestaffel ehrenamtlich gearbeitet. Mit den heutigen Suchmöglichkeiten von ehrenamtlichen Helfern wie THW, DRK und Hundestaffeln werden diese Menschen meistens rechtzeitig gefunden. Viele dieser Menschen haben wir völlig unterkühlt und am Ende ihrer Kraft mitten im Wald gefunden. Vor 100 Jahren waren konnte man solch intensive Suchaktionen noch nicht durchführen. Ertrunkene sind in den seltesten Fällen wieder an die Oberfläche gekommen.

              Gewaltverbrechen gab es früher und gibt es heute. Ich würde aber auch nicht von einer so großen Dunkelziffer von Gewaltverbrechen ausgehen.


              lg Birgit
              Schlesien: Adam, Bartsch, Eylich, Galle, Hanke, Hermann, Liebner, Pietsch, Riedel, von Radetzky, Sauer, Schimmel,
              Ostpreußen: Abramowski, Heynatz, Naujoks, Pruckler (Pritzler), Staszowna, Wiemer
              NRW: Herold, Jostmeyer, Sickmann (Siekmann),
              Hessen: Bauer, Brandau, Claus, Döring, Griesel, Hocke, Körle, Lampe, Mander, Neuhaus, Norwig, Spangenberg, Stecher, Trömner, Uloth,
              Rheinland-Pfalz: Remy, Ströder, Müller

              Kommentar

              • daniel_gr
                Erfahrener Benutzer
                • 05.11.2008
                • 222

                #8
                Also wenn ich bedenke mit welchen Mitteln heute Täter überführt werden und wie einfach es im Gegensatz dazu früher war, ein Verbrechen zu begehen - z.B. einen Menschen verschwinden zu lassen, denke ich war die Quote sehr hoch.

                Als einfachstes Bsp., neulich schrieb hier irgendjemand zu Findelkindern, dass diese auch von den eigenen Müttern ausgesetzt wurden. Letztere blieben dann vor Ort bzw. "fanden" das Kind und nahmen es offiziell zu sich. Womit ein Kind "legalisiert" wurde.
                Und es gab praktisch keine techn. Möglichkeiten des Nachweises, das hier ein Betrug oder ein Verbrechen oder wie man es auch immer nennen will, vorlag.

                Wenn ich heute den Fernseher einschalte, dann sehe ich wie schlecht der Mensch an sich ist. Und das war früher nicht anders.


                Vielleicht täusche ich mich aber auch.


                .


                Schöne Grüße aus Leipzig
                Daniel

                Suche ROSENHAIN im Leipziger Süden.

                Kommentar

                • Genealoge
                  Erfahrener Benutzer
                  • 13.04.2009
                  • 1153

                  #9
                  Hallo Friedrich,

                  vielen Dank für den Gedankenanstoß!

                  Bei einigen meiner Ahnen findet sich z..B. einfach kein Sterbedatum oder Ort, weil diejenigen nicht in ihrem Heimatort, in dem sie geboren, aufgewachsen, geheiratet, Kinder bekommen, gewohnt, gelebt, gearbeitet und schließlich Enkelkinder bekommen haben nicht starben seltsamer Weise.

                  Wahrscheinlich sind welche, die jünger "verschwunden" sind auch in den Kriegswirren "verschollen", grausames Wort irgendwie... Wie auch immer bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt oder anonym verscharrt worden, ohne Nachricht an Verwandte oder Bekannte, die den Fall hätten dokumentieren lassen können.

                  Nachdenkliche Grüße von mir
                  Besucht doch mal meine Webseite: Ahnen aus Niedersachsen, Nordhessen, Westpreußen, Niederschlesien und Sachsen - www.genealogie-brandt.de

                  Kommentar

                  • GunterN
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.05.2008
                    • 7969

                    #10
                    "Verschwinden?"

                    Hallo zusammen,
                    in meiner Ahnenliste hat die "betuchte" Dame ihren unehelischen Sohn bei Zieheltern gegen Entgelt (vermute ich) abgegeben, der sich dann zunächst "Lichtwark genannt Holz" nannte und eine Generation später taucht dann nur noch der Name Holz der Zieheltern auf.

                    Aber wer war die Dame, wo ist sie verblieben? In der Sterbebescheinigung werden zur Mutter und zum Vater keine Angaben gemacht.

                    Einfach verschwunden ...

                    Viele Grüße GunterN
                    Meine Ahnen
                    _________________________________________

                    Kommentar

                    • Ingrid W
                      Benutzer
                      • 26.01.2009
                      • 38

                      #11
                      Hallo,

                      einer meiner Ugroßväter ist auch spurlos verschwunden. Da war mein Großvater gerade mal ein paar Monate alt. Bis heute kann sich aber niemand erklären, was mit im passiert ist oder warum er weggegangen ist.
                      Unter anderem vermuten wir, dass er entweder nach Frankreich oder Amerika ging (aufgrund von Arbeit) oder er wurde ermordet. Ich vermute unter anderem dass er sich vielleicht auch umgebracht hat, da er zuvor schon verheiratet war. Vielleicht kam er letztendlich mit dem Tod seiner ersten Frau nicht mehr klar.
                      Seine zweite Frau, also meine Urgroßmutter, sprach nicht viel über ihn. Und der einzige, der etwas mehr über ihn erzählen könnte (aufgrund seiner Mutter), ist mein Großvater, der aber leider schon verstorben ist.
                      Da bleibt nur eine Möglichkeit: Urkunden durchforsten (ich warte schon gespannt auf die kommende Geburtsurkunde ).

                      Viele Grüße,
                      Ingrid
                      Oberschlesien
                      Krs. Lublinitz & Krs.Kattowitz (u.a.):
                      Drzysga, Figura,
                      Grzesik, Gwiszdz, Holewa, Jedrzejczyk, Kopyto, Kowolik, Kuczpiol, Kukowka, Mainka, Nowakowski, Pannek, Peiker, Penkalla, Rubisch, Segeth, Sojka, Tannhäuser, Ulka, Wieczorek

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