Ahnenforschung in der DDR

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  • Apoplexy
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2009
    • 238

    #16
    Zitat von Molle09 Beitrag anzeigen
    Hallo Friedrich,
    ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich kenne nicht eine Person, die zu DDR-Zeiten Ahnenforschung betrieb. Meine Oma und Mutter gehören zu den Vertriebenen aus Nordböhmen. Heute darf man das so wieder sagen. Damals wurde nicht darüber gesprochen, weil es offiziell keine Vertriebenen gab, denn die Tschechen waren auch unsere "Brüder" und es wurde totgeschwiegen. Das es meine Oma nicht in Ruhe ließ, weiß ich daher, weil sie noch zu Lebzeiten ihren Geburtsort besuchte, aber willkommen waren sie nicht.
    Zitat von Pendolino Beitrag anzeigen
    Hallo Molle!

    Meine Oma stammt aus Ostpreußen - aus dem heutigen russischen Teil...

    Ja genau - genau dieses "es gab keine Vertriebenen" war mit ein Grund für meine Großeltern aus der DDR zu fliehen. Auch wenn dass für beide bedeutete, fast die ganze Familie zurückzulassen.

    Ich bin wirklich froh, daß ich diese Zeit nicht miterleben mußte - und das daß alles vorbei ist.

    Auch meine Oma stammt gebürtig aus Nordböhmen und wurde dann später aus Mittelböhmen in die DDR ausgesiedelt, und ist wohl später alleine schwarz über die DDR -Grenze in den Westen geflohen zu den anderen Familienmitgliedern (denn diese wurden wohl in den Westen ausgesiedelt).

    Doch über dieses Thema weiß ich nur vom Hörensagen... und müßte da auch mal was nachforschen.
    Viele Grüße,
    APOplexy


    "Träume verwehn, wenn niemand da ist, der sie träumen will." Rio Reiser

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    • Molle09
      Erfahrener Benutzer
      • 24.03.2009
      • 1403

      #17
      ....ist wohl später alleine schwarz über die DDR -Grenze in den Westen geflohen zu den anderen Familienmitgliedern (denn diese wurden wohl in den Westen ausgesiedelt)....

      Ja das ist gut, daß Du das ergänzt hast! Das kommt noch erschwerend hinzu.
      Mein Schwiegervater durfte auch keinen Kontakt zu seinem Bruder in Bayern haben. Sie haben sich nie wieder gesehen..... und die Nachfahren haben kein Interesse aneinander. Schon komisch!
      Liebe Grüße
      Mlle
      ----------------
      Es gibt keine Zufälle!!!

      Suche Nürnberger in Hardisleben
      Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
      Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

      den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

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      • PetraW
        Erfahrener Benutzer
        • 05.08.2008
        • 514

        #18
        Hallo Molle,

        da habe ich mehr Glück gehabt. Ein kleiner Teil meiner Familie durfte ich noch kennenlernen, nach der Wende. Leider sind sie alle schon verstorben.
        Die Nachkommen sind sehr interessiert an uns und umgekehrt auch.
        Versuche nun den Kontakt aufrecht zu erhalten. Ist nicht so leicht.

        Liebe Grüße sendet Petra
        www.albert-petras-ahnenliste.de.tl

        http://www.zwittau.de/orte/rothmuehl/rothmuehl.htm

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        • jois0507
          Erfahrener Benutzer
          • 23.09.2009
          • 305

          #19
          Hallo zusammen,

          Auch mein Großvater wurde von seinem Bruder getrennt ...nach der wende gab es die möglichkeit über das DRK infos zu bekommen...
          ich habe briefe aus der zeit wo mein großvater so eine art suchanfrage gestellt hat und diese war nach 3 jahren erfolgreich... nun haben wir seid bald 20 jahren verwadte in Bayern......
          Leider leben die beiden heute nicht mehr aber ich halte immer noch kontakt...als enkelin des einen zur enkelin des anderen Bruders....!!!!!

          LG Angi


          LG Angi


          Suche nach :Hartmann,Siefen Raum Köln/Leverkuse
          ,Coellen,Bosewe,Aust,Breuer,Klöckner,Bock,Wanz,Bes tgen,Schmidt,Pilgram,Ernst,Zabelberg Köln und Umgebung
          Strack aus Bonn
          ,Steeger,Klasen Reinisch Bergischer Kreis
          sowie Aust und Koroleski aus Schlesien


          Das Herz hat seinen Gründe, die die Vernunft nicht kennt....

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11520

            #20
            Zitat von PetraW Beitrag anzeigen
            Versuche nun den Kontakt aufrecht zu erhalten. Ist nicht so leicht.
            Moin Petra,

            zumindest liegt keine praktisch unüberwindliche Grenze mehr dazwischen...

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • _daniel_

              #21
              Als Info:
              In Magdeburg wurde 1969 die erste "Arbeitsgemeinschaft Genealogie" in der DDR gegründet.
              Grüße, Daniel

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              • maria1883
                Erfahrener Benutzer
                • 20.08.2009
                • 896

                #22
                Hallo Oma
                ich kann jeden Buchstaben von Dir unterstreichen
                Als ich 1963 geheiratet habe, bekam ich eine sogen. Geburtsurkunde in polnisch ausgestellt: Geburtsort: Prosinko statt Neudorf.Ich habe mich zwar aufgeregt, aber hingenommen.
                Meine Geschwister und ich haben erst seit einigen Wochen Originalkopien - und wie wir uns gefreut haben!
                Damals habe ich noch nicht geforscht, hatte mit dem Alltag zu tun. Deshalb weiß ich nichts darüber.
                Libe Grüße
                Waltraud
                Orte und Namen meiner Ahnen:
                Neu Wuhrow: Pophal, Golz, Is(s)berner, Gehrke, Draheim, Zuther, Mittelste(ä)dt, Hensel, Bleck
                Gönne (später Westgönne): Hensel, Bleck, Maronde
                Steinklippe (Belgard/Schievelbein): wie Westgönne
                Neudorf: Märtens, Boeck, Schulz, Mallon, Harmel, Manz
                Pöhlen: Milbradt, Boeck, Dittberner, Kannenberg, Märtens
                bis auf Steinklippe alles Kreis Neustettin

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                • Fiona48
                  Erfahrener Benutzer
                  • 14.11.2009
                  • 248

                  #23
                  hatte mit dem Alltag zu tun.

                  ------------------------------------------------

                  Hallo Waltraud,

                  da hast Du etwas richtiges gesagt. Der Alltag war nicht zu vergleichen mit dem nach der Wende. Wir hatten bestimmt viele Steine im Weg. Nur ein Beispiel:
                  Berufstätig musste fast jeder sein, zumindest der Durchschnittsbürger, denn mit einem Lohn oder Gehalt war wohl kaum eine Familie zu ernähren. Ich hatte drei Kinder und alle waren ja irgendwann in verschiedenen Einrichtungen. Schule in der einen Ecke von Trotha, Kindergarten in der anderen Ecke von Trotha und Kinderkrippe in Kröllwitz. (Erwähne die Stadtteile, weil Du es einschätzen kannst.) Morgens die Kinder verteilen und am Spätnachmittag wieder einsammeln. Das aber alles ohne Auto.
                  Ich könnte noch eine Menge Beispiele bringen.
                  Wer unter diesen Umständen die -Tolle DDR- hochjubelt oder möchte, dass sie nie mehr erwähnt wird, dem hat man damals seinen Arsch nachgetragen oder er hat diese Zeit gar nicht erlebt.
                  Gruß Fiona


                  Suche:Ahlert, Bauerfeld, Braun, Gehlhaar, Haaning, Joscha, Kaufmann, Kirst, Klein, Lagerpusch, Lunker, Müller, Petzold, Rademacher, Reinhart, Schließke, Stoye, Szingelberg, Tettenborn, Walther, Werfel, Wilke

                  Mehr Informationen:
                  http://monikaboehmer.npage.de/

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                  • gerhardlang
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.12.2008
                    • 138

                    #24
                    Zitat von Fiona48 Beitrag anzeigen
                    Wer unter diesen Umständen die -Tolle DDR- hochjubelt oder möchte, dass sie nie mehr erwähnt wird, dem hat man damals seinen Arsch nachgetragen oder er hat diese Zeit gar nicht erlebt.
                    Hallo Fiona,
                    ich denke, es geht nicht um eine Bewertung der DDR. Vielmehr ist es Bestandteil Deines Lebens und einen Teil des Lebens kann nicht so einfach weggeworfen werden. Ein Verdrengen nach dem Motto: "Gab es nicht" wird noch viel schlimmer. Meine Gespräche mit Vertriebenen und Flüchtlingen zeigten mir immer wieder, die Vergangenheit gehört zum Menschen dazu. Egal wie schwer es war. Auch die Bewahrung der schönen Stunden gehört dazu.

                    Alles Gute
                    Gerhard

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                    • Fiona48
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.11.2009
                      • 248

                      #25
                      Hallo Gerhard,

                      da hast Du total recht. Wir hatten natürlich auch schöne Stunden und wenn sie in die Zeit der DDR fielen, dann muss man auch darüber reden dürfen, auch wenn es manchen Leuten zum Hals raus hängt und sie es nicht mehr hören können. Ahnenforschung gehörte zu den schönen Stunden. Auch sonst finde ich die Frage von Friedrich total normal.
                      Gruß Fiona


                      Suche:Ahlert, Bauerfeld, Braun, Gehlhaar, Haaning, Joscha, Kaufmann, Kirst, Klein, Lagerpusch, Lunker, Müller, Petzold, Rademacher, Reinhart, Schließke, Stoye, Szingelberg, Tettenborn, Walther, Werfel, Wilke

                      Mehr Informationen:
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                      • Silke Schieske
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.11.2009
                        • 4487

                        #26
                        Also ich hatte in der DDR eine wunderbare Kindheit. Ob Ahnenforschung bereits betrieben wurde - es ist anzunehmen. Meine Omi hat uns viel von der Zeit in Westpreußen erzählt. Sicher war es verpöhnt, aber jeder hat mal eine andere Heimat gehabt, auch uns Erich.

                        Mir tut es im nachhinein eher leid, dass ich nicht noch mehr erfragt habe. Wäre mir heute mehr als hilfreich.
                        Ich selber mache aber heute eher die Erfahrung, dass es viele gibt die dann sagen, was man davon hat Ahnenforschung zubetreiben. Es würde die anderen garnicht interessieren.
                        Ich selber nehme sowas nicht für ernst. Mich interessiert das und was andere dann sagen dann auch nicht.

                        Allerdings konnte man im Osten keine Auskunft erhalten, wo die Geschwister im Westen lebten und auch nicht umgekehrt. Nach der Wende erhielt meine Omi ihr Bruder nicht einmal von der Polizei eine Antwort, wo seine Schwester in Arendsee wohnte. Er musste tatsächlich erst beim Bäcker fragen wo sie wohnt. Bei uns kennt fast jeder jeden und da führte man ihn sammt Frau und Enkel zu uns.

                        Gruß Silke
                        Zuletzt geändert von Silke Schieske; 28.03.2010, 20:14.
                        Wir haben alle was gemeinsam.
                        Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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                        • Hibol

                          #27
                          Im Westen direkt an der DDR-Grenze (1 km) aufgewachen, stellte sich auch für mich iregndwann die Frage, wie komme ich an Daten meiner Vorfahren jenseits des Zaunes im Nachbarort. Zuerst bat ich eine Tante die in dem Ort wohnte brieflich beim Pfarrer nachzufragen, ob man Auskunft bekommt. Sie schrieb mir dann die Daten meiner Ur- und Urgroßeltern. Beim nächsten Besuch über den kleinen Grenzverkehr wollte ich mich beim Pfarrer bedanken udn brachte natürlich so einige typische Wessi-sachen mit wie Kaffee, Südfrüchte und auch etwas DM. Ich wurde vom Pfarrer sehr freundlich aufgenommen und erhielt Gelegenheit selbst in die Kirchenbücher zu schauen. Das wiederholte sich noch zwei drei mal udn im Laufe der Zeit entwickelte sich eine kleine Freundschaft. Dadurch ergab sich für mich die Gelegenheit an Material zu kommen, das sonst gar nicht zugänglch war wie z.B. die Kirchenrechnungen. Dieser Pfarrer machte mich dann eines Tages mit seinem Superindenten bekannt, der selbst Ahnenforschung betrieb. Auch hier entwickelte sich eine ausgibige Korrespondenz, da ich für ihn im Westen suchte und er im Ausgleich für mich im Osten. Durch ihn lernte ich im Laufe der Jahre noch mehrere Ahnenforscher in der DDR kennen, mit denen ich korrespondierte udn teilweise auch im kleinen Grenzverkehr besuchte und gemeinsam in Pfarrarchiven suchte. Insofern kann ich bestätigen, dass es auch in der DDR so einige sehr interessierte Forscher gab. Im Nachhin weiß ich nun, dass zumindest 2 leider bei der Stasi waren, und wohl andere Absichten hatte. Mit einigen Forschern bestehen aber bis heute Kontakte.

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