Katholisch oder Evangelisch

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  • sunshine79
    Benutzer
    • 26.03.2009
    • 39

    Katholisch oder Evangelisch

    Hallo!

    Ich wollte gerne in den Kirchenbüchern nach meinen Vorfahren suchen. Nun habe ich folgendes Problem. Laut Stempel im Stammbuch wurden die Trauung und auch die Taufe in der "Kath. Kuratialkirche - Stroppen" durchgeführt. Ich habe aber keine katholische Kirche zu Stroppen gefunden sondern nur eine evangelische.

    Gibt es einen erheblichen Unterschied? Die nachfolgenden Taufen erfolgten auf Rügen in evangelischen Kirchen.

    Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

    LG Sunshine
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11548

    #2
    Moin Sunshine,

    hat die ev. Kirche in Stroppen denn einen Namen? Kirchen, die vor der Reformation schon bestanden, behielten ja meist ihren Namen bei. Dann hätte sich nur jemand vertan.

    Da dieses Thema mit Begriffen und Übersetzungen weniger zu tun hat, verschieb' ich's mal.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • karin-oö
      Erfahrener Benutzer
      • 01.04.2009
      • 2630

      #3
      Hallo Sunshine,

      "Kuratialkirche" ist eher ein katholischer Ausdruck.
      Unter Kuratie versteht man laut Wikipedia
      ... eine bestimmte Gemeinschaft von Gläubigen, die aufgrund „besonderer Umstände“ noch nicht als Pfarrei errichtet wurde. Diese Umstände können z. B. darin bestehen, dass für den Verband noch kein dauerhaftes Bestehen abzusehen ist....
      http://de.wikipedia.org/wiki/Quasipfarrei


      Wo man dann aber die Kirchenbücher zu so einer Kuratie findet, weiß ich leider auch nicht.

      Es könnte die selbe Kirche gewesen sein, die später nur noch evangelisch war, es könnte sich aber auch um eine eigene Kirche gehandelt haben. Wenn z. B. ein katholischer Gutsbesitzer eine eigene Kirche oder Kapelle hatte und sich dort einen Geistlichen hielt, könnte das auch als Kuratie organisiert gewesen sein.

      Waren die Brautleute, die in dieser Kuratialkirche getraut wurden, denn bei ihrer Taufe katholisch oder evangelisch (oder vielleicht einer kath. einer ev?)

      Schöne Grüße
      Karin

      Kommentar

      • Marlies

        #4
        Hallo sunshine,

        es ist immer wieder vorgekommen, das Trauungen in einer "andersgläubigen" Kirche vorgenommen wurden, weil es (noch?) keine "eigene" Kirche gab.

        Frage mal in der ev. Kirche nach Stroppen nach

        Schöne Grüße
        Marlies

        Kommentar

        • Paulchen
          Erfahrener Benutzer
          • 28.11.2008
          • 316

          #5
          Hallo!

          Wäre es nicht besser, solche 'unklaren' Anfragen zunächst immer der vermeintlichen Örtlichkeit zuzuordnen? Hier fragt wohl jemand nach den Verhältnissen in Schlesien - also ab in die Schlesien-Abteilung ;-)

          Aber zuerst mal nachgefragt: Ist hier die Kleinstadt Stroppen im Landkreis Trebnitz, Niederschlesien, gemeint und aus welchem Jahr stammen Taufe und Trauungen?

          Paulchen

          Kommentar

          • Handl
            Benutzer
            • 23.06.2009
            • 33

            #6
            Hallo Sunshine,

            schau mal bei Lesehilfe am 30.03.2009, da hat GunterN auch schon mal nachgefragt und dort erscheint auch Stroppen. Vielleicht hilfts!!

            Gruß
            Margarete

            Kommentar

            • sunshine79
              Benutzer
              • 26.03.2009
              • 39

              #7
              Hallo!

              Vielen Dank für eure aktive Beteiligung.

              Zu Paulchen:
              Stroppen, Kreis Trebnitz ist der Ort der Trauung meiner Urgroßeltern sowie der Ort der Taufe meines Großvaters. Mein Großvater ist 1929 geboren und die Trauung war 1930. Die Eheschließung war in Gellendorf, Kreis Trebnitz und die Geburt in Pinxen, Kreis Trebnitz.

              Zu Karin:
              Leider weiß ich nicht, ob die Brautleute katholisch oder evangelisch waren. Auf Rügen gibt es glaube ich keine katholische Kirche, all meine Verwandten die getauft wurden, wurden in einer evangelischen Kirche getauft.

              LG Sunshine

              Kommentar

              • Laurin
                Erfahrener Benutzer
                • 30.07.2007
                • 5739

                #8
                Zitat von sunshine79 Beitrag anzeigen
                Auf Rügen gibt es glaube ich keine katholische Kirche
                Hallo Sunshine,

                ganz so stimmt das nicht.
                Siehe hierzu:

                und
                Die Kirche St. Bonifatius in Bergen auf der Ostseeinsel Rügen steht unter Denkmalschutz und beherbergt eine Orgel mit neugotischem Prospekt
                Freundliche Grüße
                Laurin

                Kommentar

                • Luise
                  Erfahrener Benutzer
                  • 05.02.2007
                  • 2419

                  #9
                  Kann es sein, dass die Brautleute verschiedener Konfession waren? Vielleicht deshalb die Trauung in der katholischen und die Taufen in der evangelischen Kirche. Ich habe solche Fälle bei mir dabei.

                  Es gibt/gab ganz kleine Orte, da teilten sich die ev. und kath. Einwohner in eine Kirche hinein. Ist zwar selten, doch das gab/gibt es auch.
                  Liebe Grüße von Luise

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11548

                    #10
                    Zitat von Luise Beitrag anzeigen
                    Es gibt/gab ganz kleine Orte, da teilten sich die ev. und kath. Einwohner in eine Kirche hinein. Ist zwar selten, doch das gab/gibt es auch.
                    Moin Luise,

                    diese Kirchen bezeichnete man als Simultankirchen.

                    Friedrich
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Laurin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.07.2007
                      • 5739

                      #11
                      Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
                      Moin Luise,

                      diese Kirchen bezeichnete man als Simultankirchen.

                      Friedrich
                      Hallo Friedrich,

                      und eine davon liegt gar nicht sehr weit von Deinem schönen Sauerländer Tal entfernt in Rödgen bei Wilnsdorf.

                      Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das heute praktizierte Ökumene-Verständnis, überwiegend der Evangelisch (Lutherischen) Kirche.
                      Bei "Not", z.B. Baumaßnahmen o.Ä., stellen die ev. Christen ihre Kirchen auch den kath. Christen regelmäßig zum Gottesdienst zur Verfügung.
                      Interessant ist dabei immer der erforderliche "Umbau" (Ambo, Tabernakel, ...)
                      In meinem jetzigen Wohnort geschah das erst vor kurzer Zeit, die ev. Kirche war aber hier zum Glück die frühere kath. Kirche,
                      sodaß der Tabernakel immer noch vorhanden ist (doch - o weh - der Schlüssel zum Schrein war nicht aufzufinden )
                      Zuletzt geändert von Laurin; 02.08.2009, 18:14.
                      Freundliche Grüße
                      Laurin

                      Kommentar

                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11548

                        #12
                        Moin Gerhard,

                        das Siegerland hat die interessante Geschichte, daß es erst komplett evangelisch wurde, und anschließend ein Teil wieder katholisch. Da blieb denen wohl nichts anderes übrig, als die Kirchen simultan zu nutzen.

                        Friedrich (der immer für Ökumene zu haben ist)
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Paulchen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 28.11.2008
                          • 316

                          #13
                          Da sind wir doch in Schlesien ;-)

                          Die Stadtpfarrkirche zu Stroppen war seit 1540 evangelisch und blieb es auch bis 1945. Vor Ort war noch eine ev. Begräbniskirche. Katholiken gab es nur sehr wenige, so wurde erst am 1.6.1929 die Kuratie-Errichtungsurkunde für die seit 1914 vor Ort bestehende Pfarrei ausgestellt. Zuvor gehörte die Gm. nach Heinzendorf. Kath. KB gab seit 1928. Stimmt, Gellendorf und Pinxen (Hagenau später) gehörten zur kath. Pfarrei Stroppen. Deren KB aber als vernichtet gelten (nach Kaps, einem Verzeichnis aus den 1960er Jahren).
                          kath. Stroppen, heute Strupina, ist hier:


                          Also müssen Standesamtsregister genutzt werden. Gellendorf und Pinxen gehörten zum Standesamt zu Groß Peterwitz. Davon finde ich aber keine Register mehr in einem Staatsarchiv. Ob davon heute noch was erhalten ist, ließe sich damit feststellen:
                          Deutsche Personenstandsbücher und Personenstandseinträge von Deutschen in Polen 1898-1945, Frankfurt 2000.

                          Kath. KB von Heinzendorf, Krs. Wolhau, - siehe oben - gibt es reichlich als Verfilmung:
                          Discover your family history. Explore the world’s largest collection of free family trees, genealogy records and resources.

                          Nach Kaps befanden die sich in der Pfarrei Tf bis 1942, Tr bis 1944 und Bg bis 1917. Auch wenn hier

                          erst ab 1945 steht, würde ich es dort versuchen für die Forschungen von 1870 bis 1928.

                          Paulchen

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                          • sunshine79
                            Benutzer
                            • 26.03.2009
                            • 39

                            #14
                            Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                            Meine Vorfahren lebten auf Jasmund, dass ist ein ganzes Ende von Bergen entfernt. Ich glaube nicht das zu damaligen Zeiten die Leute mehr als 20 km zur Kirche gefahren oder gegangen sind. In unserem Umkreis gibt es nur evangelische Kirchen.

                            Trotzdem danke für die Info.

                            LG Sunshine

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                            • sunshine79
                              Benutzer
                              • 26.03.2009
                              • 39

                              #15
                              Vielen Dank Paulchen für deine Tips. Ich werde mal mein Glück versuchen.

                              LG Sunshine

                              Kommentar

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