Habt Ihr auch schonmal Täuflinge ohne Paten gehabt?

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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11342

    Habt Ihr auch schonmal Täuflinge ohne Paten gehabt?

    Moin zusammen,

    im Zusammenhang mit meinen Patenfragen habe ich mal folgende Frage: Sind Euch beim Forschen auch schon mal Täuflinge untergekommen, denen keine Paten gegeben wurden?

    Ich habe so einen Fall aus dem Kirchenbuch Rinteln: Die Eltern Johann Carl Ludwig Dohm und Caroline Friederike Ernestine Elisabeth Opes gaben nur vieren von ihren zehn Kindern (* 1812 - 1830) Paten, und zwar drei noch lebende Großtanten sowie die Geschwister der Eltern mit ihren Partnern. Bei den übrigen sechs Kindern heißt es dreinal: Der Vater hielt das Kind zur Taufe und dreimal Die Hebamme Brandt hielt das Kind zur Taufe. Es scheint sich dabei noch nicht einmal um eine familienspezifische Angelegenheit gehandelt zu haben, weil auch andere Taufeinträge ähnliche Vermerke haben.

    Habt Ihr solche Fälle auch schon mal gehabt?

    Lag es vielleicht auch im Ermessen des Pfarrers, festzulegen, ob ein Täufling überhaupt Paten bekam?

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
  • Luise
    Erfahrener Benutzer
    • 05.02.2007
    • 2338

    #2
    Ja, dass hatte ich in ganz-ganz alten KB. Allerdings ob es da der Pfarrer für unwichtig hielt die Paten zu erwähnen oder ob er schreibfaul war, das konnte ich nicht herausfinden.
    Liebe Grüße von Luise

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    • Hintiberi
      Erfahrener Benutzer
      • 26.09.2006
      • 1079

      #3
      Ich bin eigentlich ziemlich sicher, daß ein Kind, das getauft wird, auch Taufpaten haben muß - ich vermute (wie Luise), daß der Pfarrer einfach keine Lust hatte, die Namen zu notieren...
      Meine Ahnen
      http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
      www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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      • Molle09
        Erfahrener Benutzer
        • 24.03.2009
        • 1376

        #4
        Hallo,

        bei mir ist ein Fall, wo beide Elternteile unehelich waren, fern der Heimat heirateten und sich niederließen. Ich denke sie hatten einfach noch keinen Bekanntenkreis, Verwandte waren dort eh keine und so blieb denen ihr Kind ohne Paten.


        Gruß
        Molle
        Liebe Grüße
        Mlle
        ----------------
        Es gibt keine Zufälle!!!

        Suche Nürnberger in Hardisleben
        Bertuch in Donndorf ab 1784-1799
        Joh. Martin Koch,1743 Hammelknecht in Marienroda u. Frau Regina

        den Verbleib von Johann Wilhelm Nürnberger *04.12.1803

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11342

          #5
          Zitat von Hintiberi Beitrag anzeigen
          Ich bin eigentlich ziemlich sicher, daß ein Kind, das getauft wird, auch Taufpaten haben muß - ich vermute (wie Luise), daß der Pfarrer einfach keine Lust hatte, die Namen zu notieren...
          Moin SSSSchwager,

          Einspruch Euer Ehren! In meinem Fall (KB Rinteln) hat der Pfarrer die Paten, wenn vorhanden, immer richtig notiert. Ich denke schon, daß die Täuflinge, bei denen der Vater oder die Hebamme das Kind hielt, wirklich keine Paten hatten.

          Friedrich
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • roi
            Erfahrener Benutzer
            • 15.11.2006
            • 373

            #6
            In unseren ältesten Kirchenbüchern (um 1650) stehen alle Kinder nur mit dem Namen des Vaters, obwohl es sicher Paten gab.
            So ein Fall wie bei Friedrich ist mir noch nicht begegnet, außer natürlich bei Nottaufen, aber um die scheint es ja auch nicht zu gehen.

            Kommentar

            • Hintiberi
              Erfahrener Benutzer
              • 26.09.2006
              • 1079

              #7
              Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß eine Taufe in früheren Zeiten ohne einen Taufpaten abgehalten werden konnten. Wenn sich kein Anverwandter finden ließ, sprang der Küster oder der Lehrer ein, aber dieses hl. Sakrament der Taufe ließ sich in der kath. Kirche doch sicherlich nicht ohne gevätterlichen Beistand vollziehen, vermute ich mal (außer natürlich bei Nottaufen).

              Viele Grüße
              Meine Ahnen
              http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
              www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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              • anika
                Erfahrener Benutzer
                • 08.09.2008
                • 2601

                #8
                Taufpaten

                Hallo
                Ich kann mir nicht vorstellen das es früher keine Paten gab.
                Selbst in der heutigen Zeit braucht man Paten,ohne geht es nicht.
                Deshalb glaube ich nicht das es früher anders war.
                Aber es könnte ja sein das der Küster der Pate war und der
                Pfarrer ihn nur nicht eintrug. Hast du denn öfter Einträge von ihm gesehen ohne Paten?
                anika
                Ahnenforschung bildet

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                • karin-oö
                  Erfahrener Benutzer
                  • 01.04.2009
                  • 2625

                  #9
                  Hallo Anika,

                  ich glaube nicht, dass der Küster die Patenschaft übernommen hätte, ohne eingetragen zu werden. Als Pate hat er ja auch Verpflichtungen gegenüber dem Kind übernommen.
                  Anders ist es als Trauzeuge, als solchen habe ich ihn in den Kirchenbüchern oft eingetragen gesehen, vor allem wenn das Brautpaar erst neu in den Ort gezogen war und hier noch keine Verwandten und Bekannten hatte. Da wurden als Zeugen häufig der Meßner und der Lehrer herangezogen und auch eingetragen. Aber als solche bezeugten sie ja nur die Eheschließung, übernahmen aber keine sonstigen Pflichten, wie es bei Paten der Fall ist.

                  Schöne Grüße
                  Karin

                  Kommentar

                  • anika
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.09.2008
                    • 2601

                    #10
                    Paten

                    Hallo Karin
                    Ich habe eine ganze Kb seite wo immer die gleichen Paten angegeben waren. Ob es sich dabei allerdings um den Küster handelt weiß ich nicht.
                    Nur kann ich es mir nicht vorstellen das die Kinder ohne Paten getauft wurden.
                    anika
                    Ahnenforschung bildet

                    Kommentar

                    • Mats
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.01.2009
                      • 3390

                      #11
                      Hab zwar bisher nur KB aus Bückeburg und Umgebung gesehen,
                      da kam es öfter vor, daß als Pate nur "der Vater", "der Küster" oder "die Hebamme" eingetragen sind. Und auch der Pfarrer hat die Paten sonst sorgfältig eingetragen.

                      @ Friedrich übrigens ist auch der Name Dohm dabei, mit der Hebamme als Patin
                      Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
                      der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
                      also ist heute der richtige Tag
                      um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
                      Dalai Lama

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                      • Luise
                        Erfahrener Benutzer
                        • 05.02.2007
                        • 2338

                        #12
                        Zitat von Molle09 Beitrag anzeigen
                        Hallo,

                        bei mir ist ein Fall, wo beide Elternteile unehelich waren, fern der Heimat heirateten und sich niederließen. Ich denke sie hatten einfach noch keinen Bekanntenkreis, Verwandte waren dort eh keine und so blieb denen ihr Kind ohne Paten.


                        Gruß
                        Molle
                        Wenn die Eltern, weil sie fremd waren, keine Paten im Ort benennen konnten, dann fragte der Pfarrer im Dorf nach, wer gern Pate werden möchte.
                        Ich habe solche Fälle mehrfach im KB gefunden. Da das Dorf an einer reichbefahrenen Handelsstraße lag, wurden öfter Kinder hier geboren und getauft, bevor die Eltern weiterreisten. Die Paten waren dann meist junge Mädchen und Männer zwischen 14 und 18 Jahren. Verpflichtungen entstanden ihnen nicht, da das Patenkind ja irgendwo weit weg wohnte.
                        Es gab sogar einen Fall das wurde ein "Komödianten-Kind" vom Pfarrer in der Schenke getauft. Warum nicht in der Kirche, konnte ich nicht klären. Die Kirche jedenfalls war völlig in Ordnung.
                        Liebe Grüße von Luise

                        Kommentar

                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11342

                          #13
                          Zitat von XJS Beitrag anzeigen
                          @ Friedrich übrigens ist auch der Name Dohm dabei, mit der Hebamme als Patin
                          Moin XJS,

                          das ist bestimmt einer von meinen...

                          Friedrich
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                          Kommentar

                          • Schlumpf
                            Erfahrener Benutzer
                            • 20.04.2007
                            • 357

                            #14
                            Hallo

                            Taufen ohne Paten hab ich zu Hauf. In den KB der ref. Gemeinde Mülheim/ Ruhr sind keine Paten vermerkt.
                            Ich hab auch mal ne Gemeinde gesehen, wo der Pfarrer nur einen Paten notierte und dann 2 Zeugen (testes) folgen.
                            Zumeist sind 2 bis 4 Paten notiert, um 1806 können das mit Zeugen auch gerne mal 10 Personen sein.
                            Bei Nottaufen wird das immer vermerkt und dann der Name des Wundarztes und/oder der Hebamme vermerkt.
                            Ansonsten kann es schonmal vorkommen, der Pastor hat schon beim notieren der Taufe genügend Alkohol genossen, sodass die Schrift immer krakeliger wurde und dann irgendwann was fehlt. :-) Das sind aber Einzelfälle.
                            Bei Uneehlichen, Kinder von Fremden, Findelkindern oder Taufen von Juden etc haben die Pfarrer immer Taufpaten notiert, wenn Paten notiert wurden.
                            Uns ist in alten mæren wunders vil geseit. von helden lobebæren, von grôzer arebeit,. von fröuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,.

                            Kommentar

                            • gudrun
                              Erfahrener Benutzer
                              • 30.01.2006
                              • 3265

                              #15
                              Hallo,

                              in Mülheim/Ruhr habe ich das gleiche Problem, keine Taufpaten angegeben.
                              Auch in Kettwig gibt es dieses Problem manchmal.
                              Daß da die Paten nicht eingetragen wurden ist sehr schade, oft kommt man ja ohne Paten in der Forschung nicht weiter.

                              Viele Grüße
                              Gudrun

                              Kommentar

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