Standesamtliche Heirat am 26.12.

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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11529

    Standesamtliche Heirat am 26.12.

    Moin zusammen,

    ich möchte mal gern folgendes wissen: Meine Urgroßeltern haben sowohl standesamtlich! als auch kirchlich am 26.12.1882 geheiratet. Zugegeben, es war was unterwegs, aber "es" kam erst im Mai, also soooo eilig hatten sie es nun doch wieder nicht...

    Mich wundert nur, daß die beiden tatsächlich standesamtlich auf 2. Weihnachten geheiratet haben. Wie ist sowas möglich?

    Gut, heute wird ja an allen (un)möglichen Orten und zu allen (un)möglichen Zeiten standesamtlich geheiratet, aber 1882?

    Ein etwas verwunderter

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
  • JuHo54
    Erfahrener Benutzer
    • 27.12.2008
    • 1094

    #2
    Hallo Friedrich,
    ich kenn mich in Kalenderfragen nicht so aus, aber kann es sein, dass damals der 2. Weihnachtstag noch kein Feiertag war? Wurde in der katholischen Kirche nicht lange der 26. 12. als Stephanustag gefeiert und gab es in kath.Gemeinden den 2. Weihnachtsfeiertag praktisch nicht ?

    Dies habe ich bei WiKipedia gefunden:"Vor Luther gab es je nach deutschen Kleinstaat einen bis fünf Weihnachtsfeiertage, je nach dem jeweiligen Landesfürsten. So kam es auch, dass beispielsweise in großen Teilen Frankreichs der zweite Weihnachtsfeiertag nicht gefeiert wird, nur die ehemalig deutschen Départements Bas-Rhin, Haut-Rhin (ohne das Territoire-de-Belfort) und Moselle, die das ehemalige Elsass-Lothringen umfassen, feiern den zweiten Weihnachtsfeiertag zusammen mit den Deutschen."

    Viele Grüße
    Jutta
    Zuletzt geändert von JuHo54; 18.05.2009, 12:16.
    Es ist nicht das Wissen, sondern das Lernen,
    nicht das Besitzen, sondern das Erwerben,
    nicht das Dasein, sondern das Hinkommen,
    was den größten Genuss gewährt.
    Carl Friedrich Gauß


    FN Wittmann und Angehörige - Oberpfalz-Westpreußen/Ostpreußen/Danzig - Düsseldorf- südliches Afrika
    FN Hoffmann und Angehörige in Oberschlesien- FN Rüsing/Gierse im Sauerland

    IG Oberpfalz- IG Düsseldorf und Umgebung - IG Bergisches Land - IG Ostpreußen-Preußisch Holland -IG Nürnberg und Franken

    Kommentar

    • WortSpiel

      #3
      Das scheint zur damaligen Zeit nicht ungewöhnlich zu sein.
      Im Web fand ich u. a. einen Briefwechsel , der unter dem Datum vom 11.12.1908 von einer geplanten Hochzeit am 26.12. in Bayreuth berichtet.
      Der 26. ist ja eigentlich nicht Weihnachten sondern in vielen Gebieten der "Stefanstag", und so geregelt wie bei uns ging es nach Jahrhunderten Kleinstaaterei wohl Ende des 19 Jhdt. noch nicht zu.

      WS

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11529

        #4
        Moin Jutta und Wortspiel,

        danke für Eure Antworten. Zur Information vielleicht dies noch: Die Heirat war evangelisch. Aber das Problem ist weniger die Trauung in der Kirche, sondern vielmehr, daß an einem Feiertag die standesamtliche Trauung stattfand.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • karin-oö
          Erfahrener Benutzer
          • 01.04.2009
          • 2630

          #5
          Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
          Aber das Problem ist weniger die Trauung in der Kirche, sondern vielmehr, daß an einem Feiertag die standesamtliche Trauung stattfand.
          Hallo Friedrich,

          wenn man den Standesbeamten gut kannte, war das bestimmt kein Problem.
          Ich selbst habe Silvester geheiratet, da haben auch alle gesagt "aber hat den da ein Standesamt geöffnet?" - für uns wurde es eben geöffnet.

          Schöne Grüße
          Karin

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11529

            #6
            Moin Karin,

            dann gehe ich mal davon aus, daß mein Uropa als Mitglied des damaligen Gemeinderates den Standesbeamten auch gut gekannt hat...

            Vielleicht wurden die 2. Feiertage damals auch noch nicht so extrem streng gehandhabt.

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Regine G.

              #7
              Hallo Friedrich,

              die Großeltern meines Mannes wurden am 24.12.1919 in Flensburg standesamtlich getraut. Als ich den Termin las, war auch ich erstaunt. Hätte nicht gedacht, daß so direkt auf dem Heiligen Abend ein Standesamt geöffnet hatte.


              Gruß Regine,

              Kommentar

              • Dorothea
                Erfahrener Benutzer
                • 01.03.2008
                • 1415

                #8
                Hallo Ihr,
                da kann ich mithalten. Meine Großeltern, mütterlicherseits, heirateten standesamtlich am 24.12.1932 in Berlin. Auch mich hatte das Datum immer schon gewundert. War wohl dann aber doch eher gar nicht so außergewöhnlich?
                Grüße Dorothea -

                Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                --------------------------------------------------------



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                • Carlton

                  #9
                  Hallo Dorothea,

                  der 24.12. war noch zu meiner Lehrzeit (1963 - 1966, Sparkasse) ein ganz normaler Arbeitstag und ist es für viele Berufe ja auch heute noch.

                  Da die Sparkassen der Stadt bzw. dem Kreis gehören, gehe ich davon aus, dass auch die Standesbeamten früher am 24.12. arbeiten mussten.

                  Freundliche Grüße
                  Ursula

                  Kommentar

                  • Dorothea
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.03.2008
                    • 1415

                    #10
                    Hallo Ursula,
                    Regine war die Erste, die sich über den 24.12. wunderte - ich sagte, ich kann mithalten, mit so einem Datum. Aber Du hast natürlich Recht, man vergißt ziemlich schnell, dass manches früher anders war. Auch ich selbst habe sogar noch Samstagsarbeit kennengelernt. Aber es gibt natürlich auch heute noch genügend Branchen, in denen am Heiligabend gearbeitet wird, aber dennoch darf man sich im ersten Moment über dieses Datum als Hochzeitstermin schon ein klein wenig wundern. In meiner Ahnengalerie ist es (als Ehedatum) jedenfalls bisher nur einmal vorgekommen und blieb somit die Ausnahme. Danke für's Erinnern.
                    Grüße aus Berlin - Dorothea -

                    Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.
                    --------------------------------------------------------



                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11529

                      #11
                      Moin zusammen,

                      jedenfalls wundert mich der 24.12. als standesamtliche Heiratsdatum weniger als der 26.12. Der 24.12. ist heute noch kein offizieller Feiertag.

                      Friedrich
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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