Ums Hochzeitsmahl gedrückt?

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  • hakredi
    Erfahrener Benutzer
    • 28.02.2007
    • 341

    Ums Hochzeitsmahl gedrückt?

    Hallo,
    mein Großvater stammt aus dem Rheingau, seine Ehefrau aus Saarbrücken. Beide haben 1899 in Frankfurt/Main geheiratet, dann aber im Rheingau gewohnt.
    Wollte er die "bucklige" Verwandschaft bei seiner Hochzeitsfeier nicht dabei haben

    Gruß Dieter
  • Friedrich
    Moderator

    • 02.12.2007
    • 11577

    #2
    Moin Dieter,

    also wenn man das mitbekommt, was man heute für eine Hochzeit löhnen muß...

    Vielleicht war's damals ähnlich. Oder war schon kurze Zeit (ich meine deutlich unter neun Monaten) danach eine Taufe fällig, und die zwei wollten nicht, daß jemand aus der Verwandtschaft das "Heiratenmüssen" mitbekam...

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • karin-oö
      Erfahrener Benutzer
      • 01.04.2009
      • 2630

      #3
      Hallo Dieter,

      hat sich dein Großvater vielleicht kurzzeitig beruflich in Frankfurt aufgehalten?
      In den Trauungsbüchern meines Heimatortes finden sich z. B. mehrere Hochzeiten von Lehrern, Grenzwachbeamten o. Ä. die sich nur kurze Zeit hier aufgehalten haben, aber die momentane Wohnsitzpfarre war für die Trauung zuständig.
      Oder sie haben die Hochzeit gleich mit der Hochzeitsreise begonnen?

      Schöne Grüße
      Karin

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      • hakredi
        Erfahrener Benutzer
        • 28.02.2007
        • 341

        #4
        Ums Hochzeitsmal gedrückt?

        Hallo Karin,
        hallo Friedrich,
        also ich glaube die Hochzeitsreise scheidet wohl aus, aber es könnte durchaus sein, dass er "kurzfristig" in Frankfurt war. Er war "Herrschaftskutscher". Von da her könnte ich mir vorstellen, das er einen Aufenthalt in Frankfurt mal schnell zum heiraten genutzt hat
        Aus seinen Erzählungen weiss ich, dass er mit seiner "Herrschaft" und seinen Pferden, Autos gab es 1899 wohl noch nicht so viele, ziemlich in Deutschland herumgekommen ist.

        Wahrscheinlich werden sich unsere Nachfahren auch mal kopfschüttelnd fragen, warum man zum Baden z.B. nach Kuba fliegen mußte.

        Gruß Dieter

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        • Luise
          Erfahrener Benutzer
          • 05.02.2007
          • 2419

          #5
          Oder war vielleicht schon Nachwuchs unterwegs? Da wurde auch manchmal in anderen Orten geheiratet, um das Gerede zu umgehen.
          Liebe Grüße von Luise

          Kommentar

          • Aida
            Erfahrener Benutzer
            • 19.12.2008
            • 415

            #6
            Hallo,

            wenn er als "Herrschaftskutscher" bedienstet war, blieb ihm vielleicht gar nichts anderes übrig, als am Dienstort zu heiraten. Ebenso, wenn er als Soldat in Frankfurt stationiert war. Weiss man denn, wo er bedienstet war?

            Ob es aber wirklich so schlimm gewesen wäre, "in deutlich anderen Umständen" zu heiraten? Das gab es doch recht häufig. In vielen ländlichen Gegenden, wo man ja auf einen Hoferben wartete, war es wohl sogar erwünscht - s. Carl Zuckmayer "Der fröhliche Weinberg" (spielt schräg gegenüber auf der anderen Rheinseite)

            LG
            Christel

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            • hakredi
              Erfahrener Benutzer
              • 28.02.2007
              • 341

              #7
              Ums Hochzeitsmahl gedrückt?

              Hallo Luise,
              hallo Aida,

              also das mit dem Nachwuchs kann nicht sein, sonst hätten wir heute, was die Tragezeit betrifft, Elefanten in der Familie. Das erste Kind wurde im April 1901 geboren.
              Aus seiner Heiratsurkunde geht hervor, dass er, zum Zeitpunkt seiner Heirat, seinen Wohnsitz im Rheingau hatte.
              Wo seine "Herrschaft" ansässig war? Keine Ahnung, möglicherweise Frankfurt.
              Allerdings war die Adresse seiner Wohnung im Rheingau ein Villen-Viertel, ich vermute, dass er bei seiner Herrschaft wohnte, wäre logisch!
              Vielleicht hat er doch auf einer "Dienstreise" geheiratet.

              Gruß Dieter

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              • karin-oö
                Erfahrener Benutzer
                • 01.04.2009
                • 2630

                #8
                Hallo Dieter,

                vielleicht hing es aber auch mit der Heiratserlaubnis zusammen.
                Früher brauchte man eine gerichtliche Erlaubnis, um sich verehelichen zu können. Dazu waren entweder Grund- bzw. Hausbesitz oder die Zusicherung des Dienstgebers, der jungen Familie Unterkunft zu gewähren, notwendig.
                Vor allem Dienstboten, Taglöhner und Knechte und Mägde auf Bauernhöfen hatten deshalb oft keine Möglichkeit, sich zu verheiraten (nebenbei bemerkt ist das auch ein Grund für viele uneheliche Geburten), weil sie keine Erlaubnis dazu hatten.
                Vielleicht gab es für deine Vorfahren in Frankfurt eine Möglichkeit, diese Bestimmung zu umgehen (andere Gesetzeslage, Verwandte, die eine Unterkunftsbewilligung erteilten oder Ähnliches)

                Schöne Grüße
                Karin

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                • Aida
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.12.2008
                  • 415

                  #9
                  Wo seine "Herrschaft" ansässig war? Keine Ahnung, möglicherweise Frankfurt.
                  Allerdings war die Adresse seiner Wohnung im Rheingau ein Villen-Viertel, ich vermute, dass er bei seiner Herrschaft wohnte, wäre logisch!
                  Vielleicht hat er doch auf einer "Dienstreise" geheiratet.
                  Einige reiche Familien aus Frankfurt hatten Villen im Rheingau. Wer hat denn unter seiner Adresse (s. Adressbuch) noch so alles gewohnt?

                  LG
                  Christel

                  Kommentar

                  • hakredi
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.02.2007
                    • 341

                    #10
                    Ums Hochzeitsmahl gedrückt?

                    Hallo Christel,
                    was ich bisher heraus gefunden habe ist. Er wohnte in der Villa Rheinberg in Eltville.
                    Im Adressbuch 1909-1911 werden für diese Adresse aufgeführt:
                    Henry Müller-Gastell(Castell), Priv.
                    Otillie Müller-Rau, Priv.
                    und
                    Franz Müller, Rentner, hatte jedoch 2 Tel-Nrn!
                    Einen "Müller-Castell" habe ich an anderer Stelle als Firmenchef der MM-Sektkellerei gefunden. Er wird wohl nicht in Frankfurt seinen 1.Wohnsitz gehabt haben, wenn er in Eltville eine Sektkellerei hatte.
                    Na ja, ist ja auch nicht so wesentlich, nur interessant

                    Gruß Dieter

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                    • PetraW
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.08.2008
                      • 514

                      #11
                      Hallo Zusammen

                      In diesem Zusammenhang fällt mir folgendes ein:

                      Meine Großtante heiratete heimlich in der Heimatstadt meines Großonkels.

                      Sie war so um 1944 katholisch und ihr Bräutigam war evangelisch.

                      Zu damaliger Zeit gab es Probleme wenn man im katholischen Bayern auf

                      dem Lande einen Evangelischen heiraten wollte.

                      Da der Bräutigam in Thüringen wohnte, war es kein Problem dort zu

                      heiraten. Da beide dann wieder im Heimatort der Braut wohnten , wußten

                      die Einheimischen lange nicht, wie sie geheiratet hatten- nämlich

                      evangelisch.

                      Das warn noch Zeiten.....


                      Liebe Grüße sendet Petra
                      www.albert-petras-ahnenliste.de.tl

                      http://www.zwittau.de/orte/rothmuehl/rothmuehl.htm

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                      • Friedrich
                        Moderator

                        • 02.12.2007
                        • 11577

                        #12
                        Moin Petra,

                        nur mal aus Interesse nachgefragt: Welcher Konfession gehörten die Kinder an? Wenn die evangelisch waren/wurden, könnte ich mir vorstellen, daß der Ärger vorprogrammiert war...

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                        Kommentar

                        • PetraW
                          Erfahrener Benutzer
                          • 05.08.2008
                          • 514

                          #13
                          Hallo Friedrich

                          Das einzige Kind in dieser Ehe ist eine katholische Tochter, sie wird demnächst 61 Jahre alt.

                          PS: Bin als 5 jährige auch in dieses bayerische Dorf gekommen. Als evangelisches Mädel mit geschiedener Mutter (1966 war das noch schlimm) .Die hochdeutsche Aussprache tat sein übriges um Aufsehen zu erregen. Als Kind war das furchtbar für mich.
                          Habe unsere Kinder dann katholisch taufen lassen (das sie so wie die anderen Kinder sind.) Bin dann später konvertiert.

                          Viele Grüße sendet Petra aus dem tiefst katholischen Bayern
                          www.albert-petras-ahnenliste.de.tl

                          http://www.zwittau.de/orte/rothmuehl/rothmuehl.htm

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