Syndicus et Grammaticus

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  • Jettchen
    Erfahrener Benutzer
    • 16.10.2011
    • 1800

    [gelöst] Syndicus et Grammaticus

    Hallo in die Runde!

    Zum Sterbeeintrag des Sebastian Függer (11.Dezember1684 in Kemnath) interessiert mich die Berufsbezeichnung. Die Kombination der beiden unterschiedlichen Begriffe macht es für mich schwer. Beim Tod der Frau zwei Jahr vorher wird der Mann als "Stadtschreiber" bezeichnet. Er wird der juristisch gebildete Leiter der Stadtkanzlei gewesen sein.
    Aber Grammaticus dürfte doch eher ein Sprachgelehrter gewesen sein?

    (rechts oben)


    Vielen Dank für euer Mitdenken!
    Jettchen
    Zuletzt geändert von Jettchen; 26.10.2025, 15:00.
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 17421

    #2
    Hi, dort steht nicht Grammaticus, sondern "Gramatæus" = Schreiber, Sekretär


    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 26.10.2025, 14:56.
    Viele Grüße

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 17421

      #3
      Also dieses "Gramatæus" könnte hier die lateinische Übersetzung seines Berufes Stadtschreiber sein

      --> demnach wäre er "Syndicus und Stadtschreiber"
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 26.10.2025, 14:56.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Jettchen
        Erfahrener Benutzer
        • 16.10.2011
        • 1800

        #4
        O, vielen Dank!!!
        Da habe ich leider falsch gelesen!

        Ja, er war Stadtschreiber, ich dachte jedoch, das wäre identisch mit Syndicus. Weißt "Syndicus" darauf hin, dass er eine fundierte juristische Ausbildung besaß?

        Nochmals ein herzliches Dankeschön von Jettchen

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 17421

          #5
          Zitat von Jettchen Beitrag anzeigen
          ... Weißt "Syndicus" darauf hin, dass er eine fundierte juristische Ausbildung besaß? ...
          Ja, normalerweise hätte er dazu Jura studieren müssen

          Also, Syndicus war eine höhere Stellung als Stadtschreiber

          Hier mal beispielhaft eine Laufbahn mit Studium an vier Universitäten:

          Johann Machtolph:
          Studium in Wien, Heidelberg 1514, Freiburg 1520, Ingolstadt 1524, Titel J.U.L. = Juristischer Lizentiat beider Rechte (öffentliches & kanonisches Recht)
          Kammergerichts-Prokurator in Speyer 1524, Stadtschreiber in Esslingen 1532, Syndicus der Reichsstadt Esslingen 1553

          Dass er erst so spät Syndicus wurde, hing vielleicht auch damit zusammen, dass er nur J.U.L. war.
          Idealerweise sollte er J.U.D. sein, also Doktor beider Rechte


          Nun ist Esslingen natürlich eine größere und bedeutsamere (Reichs-)Stadt als Kemnath gewesen.
          Deswegen vermutlich in Kemnath Stadtschreiber und Syndicus in einer Person. Weil es in Kemnath nicht so viel zu tun gab
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 26.10.2025, 15:37.
          Viele Grüße

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          • Jettchen
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2011
            • 1800

            #6
            Danke, Anna Sara Weingart, für deine präzisen und ausführlichen Antworten!
            Viele Grüße
            Jettchen

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 17421

              #7
              Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
              ... Idealerweise sollte er J.U.D. sein, also Doktor beider Rechte ...
              Entsprechend war dieser Jurist natürlich höher zu entlohnen. Kommt also darauf an, wieviel Geld eine Stadt besaß, bzw. bereit war für einen Syndicus auszugeben.
              Im Gegensatz zu heute, waren Juristen früher eher Mangelware. Heute gibt es sie (leider) im Überfluss, so das sie an Stellen auftauchen, wo man sie nicht unbedingt benötigt.
              Viele Grüße

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              • Jettchen
                Erfahrener Benutzer
                • 16.10.2011
                • 1800

                #8
                Guten Morgen, Anna Sara Weingart!
                Ich habe mich jetzt erst mal durchgearbeitet, was die beiden Abkürzungen bedeuten. War gar nicht so leicht zu finden. Welchen Abschluss Sebastian Függer besaß, habe ich in den mir zugänglichen Unterlagen nicht gefunden. Ist auch nicht wichtig für mich. Aber interessant ist das Wissen um die Bildung der Studenten einst. Bisher hatte ich unter meinen frühen Ahnen immer nur Theologen, natürlich evangelische!
                Gerade das Erweitern des Wissens um das Leben der Menschen in den früheren Zeiten macht für mich die Ahnenforschung interessant.

                Gruß
                Jettchen

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 17421

                  #9
                  Hier erklärt


                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Jettchen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 16.10.2011
                    • 1800

                    #10
                    Danke, das hatte ich nicht gefunden!

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