Frischhammer

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  • Lerchlein
    Erfahrener Benutzer
    • 08.10.2018
    • 2874

    [gelöst] Frischhammer

    Guten Morgen ihr Lieben!
    Ich bin im Bereich Bergbau auf den Begriff "Frischhammer" gestoßen und wollte einmal fragen ob ihr damit etwas anfangen könnt?
    Zuletzt geändert von Lerchlein; 20.12.2024, 19:19.
    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







  • eifeler
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2011
    • 1329

    #2
    Guten Morgen Lerchlein,

    ich fand hier


    folgendes::

    "Frischhammer. Mit dem Vormaß, wie es beim Wallischen Hammer gehalten. Ist der Meister oder Frischer mit einem Gesellen und einem Jungen. ...."

    Gruß
    Der Eifeler
    Zuletzt geändert von eifeler; 19.12.2024, 08:50.

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 16740

      #4
      Hallo, aus den 3 Zitaten wird es klarer:


      "Frischen = Eine Sache nochmahls bearbeiten, um ihr dadurch einen höhern Grad der Güte zu ertheilen"
      "Eisenfrischen = die Operation, durch welche Roheisen in Schmiedeeisen verwandelt wird"
      "Frischeisen = durch das Frischen geschmeidig gemachtes Roheisen"


      Begriffe erklärt, die im Bildanhang auftauchen:
      "Das Herdfrischeisen ist beinahe immer aus Holzkohlenroheisen mit Holzkohlen und unter dem Hammer erzeugt"
      "Frischhütte = Eisenwerk mit Frischfeuer


      "Frischfeuer = eine Hütte, welche die Gerechtigkeit hat, Eisen zu frischen, u. in welcher der Frischherd u. der Frischhammer, der bei derselben das gefrischte Eisen zusammenschweißende Hammer, die vorzüglichsten Theile sind"



      Anbei die Beschreibung des "Hammers" einer Frischhütte:



      Hammer.jpg
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 19.12.2024, 16:16.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 16740

        #5
        Das Roheisen wird also erhitzt im "Frischherd", bzw. "Frischofen", und dann geschmeidig geschlagen mit
        dem großen wasserkraft-betriebenen mechanischen Hammer

        Durch die Hitze- und Kraft-Einwirkungen auf das Eisenstück werden die Eisen-Moleküle gedrängt, ein engere stabilere Verbindung miteinander einzugehen.
        Nach dem Erkalten bleibt diese stabilere Molekül-Struktur erhalten.
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 19.12.2024, 16:26.
        Viele Grüße

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        • Lerchlein
          Erfahrener Benutzer
          • 08.10.2018
          • 2874

          #6
          Ich bedanke mich recht herzlich bei euch allen!
          Es handelt sich also dabei um eine Weiterentwicklung bzw. verfeinerte Technik. Habe ich das richtig verstanden?
          Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 16740

            #7
            Hast Du einen Satz, woraus der Zusammenhang in Deinem Fall ersichtlich ist?
            Viele Grüße

            Kommentar

            • Sebastian_N
              Erfahrener Benutzer
              • 25.09.2015
              • 1297

              #8
              Auch
              Frischfeuer, 1) eine Hütte, welche die Gerechtigkeit hat, Eisen zu frischen, u. in welcher der Frischherd (s.d.) u. der Frischhammer, der bei derselben das gefrischte Eisenzusammenschweißende Hammer, die vorzüglichsten Theilesind; 2) so v.w. Frischherd; 3) Feuer, welches zum Frischproceß erforderlich ist, um den Frischofen auszufüllen; 4) das stärkste Feuer, welches zum Brennen der Ziegelangewendet wird u. nach dem Schmauchfeuer folgt.
              Lexikoneintrag zu »Frischfeuer«. Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 751.
              Dauersuche:
              Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
              Franke in Oschatz vor 1785
              Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
              Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
              Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
              Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
              Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
              Hacklbauer in Linz vor 1760
              Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
              Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
              Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

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              • Lerchlein
                Erfahrener Benutzer
                • 08.10.2018
                • 2874

                #9
                @Anna Sara Weingart, in diesem Buch Seite 28 unten, da sind 3 Personen am Frischhammer!
                Pinder, Paul Ottokar: Geschichte der Kirchfahrt Olbernhau, Olbernhau 1889
                Zuletzt geändert von Lerchlein; 20.12.2024, 18:11.
                Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 16740

                  #10
                  Ja, das war also ein Gebäude, in dem ein mechanischer Hammer installiert war, so ähnlich wie oben beschrieben, sowie ein Ofen (Herd)
                  Der Zweck des Ganzen war es, Roheisen zu "frischen", d.h. so zu bearbeiten, das ein höherwertiges Produkt entsteht, nämlich "Frischeisen" ("Herdfrischeisen"), bzw. Schmiedeeisen.

                  Also aus Roheisen hätte ein Schmied z.B. keine Hufeisen produzieren können, die Hufeisen wären zu schnell gebrochen. Stattdessen benötigte er Schmiedeeisen.
                  Viele Grüße

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                  • Lerchlein
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.10.2018
                    • 2874

                    #11
                    Also eine verfeinerte Technik! Anhand des Hufeisen hab ich es kapiert, danke!
                    Zuletzt geändert von Lerchlein; 20.12.2024, 19:16.
                    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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