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  • laubi07
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2013
    • 182

    Ortsbürger

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1855
    Region, aus der der Begriff stammt: Hessen

    einmal für viele eine dumme Frage. Was ist genau ein Ortsbürger
    Für mich war ein Ortsbürger immer eine Person einer alteingesessene Familie des Dorfes die auch dort geboren wurde und dort wohnt.

    sucher59

    Was ich gefunden habe, sagt nichts anderes aus, als das, was das Wort sagt.
    Ein Bürger eines Ortes.

    Ich denke, es gab ja "Einwohner" die keine verbrieften Rechte und Pflichten als Bürger hatten (Bürgerrecht), sondern sagen wir mal geduldet wurden.
    Ortsbürger besagt aber nicht, wie lange eine Familie oder Person in diesem Ort lebt bezw. gelebt hat.
    Sobald eine Person offiziell in die Ortsgemeinde eingegliedert ist, ist sie ein Ortsbürger. - denke ich -

    Laurin

    Das deckt sich etwa mit meinen Recherchen.
    Historisch ist
    • der Einwohner eines Ortes (v.a. im ländl. Bereich) mit verbrieften Bürgerrechten ein Ortsbürger.
      Heute noch übliche Bezeichnung in der Schweiz.
      Siehe auch im Deutschen Rechtswörterbuch Ortseinbürgerung
    • der Einwohner eines Ortes ohne verbriefte Bürgerrechte ein Inwohner (Mieter, auch Dienstpersonal, Knechte, Mägde)


    laubi07

    Im Internet habe ich noch keine aussage kräftige Erklärung gefunden. Auf einer Seite aus der Schweiz stand auch etwas von alteingesessenen Familien, auf einer anderen Seite stand, dass man sich den "Ortsbürger" erkaufen konnte. Auf einer Seite stand:".. so sind es heute gerade mal 77 stimmberechtigte Ortsbürger von 886 stimmberechtigten Einwohnern. Also alles etwas widersprüchlich

    didirich

    Das Ortsbürgerrecht konnte man erwerben.
    der Bewerber musste einen guten Leumund haben und die derzeitigen Ortsräte haben darüber abgestimmt. Wenn der Bewerber als Bürger aufgenommen wurde hatte er mehr Rechte aber auch Pflichten. Zum Beispiel konnte er dann auch wählen und auch in Orts-Ämter gewählt werden.Natürlich musste er auch einen Obulus zahlen.

    Kommentar

    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11336

      das kleine p vor einem Namen

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 2. Hälfte 19. Jahrhundert
      Region, aus der der Begriff stammt: Wittgenstein, Protokollbuch Gemeinderat

      Da wird in einem amtlichen Text eine Person, nennen wir sie mal Johann Müller, genannt. Im weitergehenden Text wird dann dieser Johann Müller noch öfter genannt und nicht mehr mit dem vollen Namen, sondern mit p Müller bezeichnet.
      Wer weiß, was sich konkret hinter dieser Abkürzung verbirgt? Vom Sinn her muß es etwas mit "der genannte Müller" oder "oder der oben erwähnte Müller " oder ähnlich heißen. Aber wofür steht das p konkret?
      Googeln gab leider nichts brauchbares her. Aber vielleicht hab ich was übersehen.

      Schmid Max

      praedictus / der vorgenannte

      Wolfg. G. Fischer

      ich möchte Max widersprechen. M. E. heißt das, was wie ein p aussieht, etc.
      Man sagt ja "etc. p. p.", was in Wahrheit "etc. etc. etc." heißt.

      Friedrich

      das pp bedeutet soviel wie weiter, undsoweiter oder etc... Vor dem Namen, der schon oben erwähnt wurde, ist das unsinnig.
      Das p muß sinngemäß der genannte oder oben genannte heißen. Da paßt praedictus einfach genau.

      henrywilh

      Möchte nur noch ergänzen: Es gibt ein ganz brauchbares Abkürzungslexikon online.
      Da findet man für "p.p." "perge perge - und so weiter".
      Bei "p." wird u.a. angeboten "praedicatus" (öffentlich bekannt gemacht) und "praenominatus" (mit Vornamen genannt). Vielleicht haben sie "praedictus" vergessen.
      http://books.google.de/books?id=WUUZ...epage&q&f=true

      Schmid Max

      nun es gibt auch das Lexicon Abreviaturarum (eines der besten Nachschlagewerke insoweit !)
      http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/vd.../cappelli.html
      Zum p. auch noch:
      http://books.google.de/books?id=chPW...ed=0CDAQ6AEwAg
      In dem Zus.hang ist immer zu berücksichtigen daß Abk. im Kontext durchaus verschiedene Bed. haben können.
      Ich kann also nicht generell sagen p.p. heist IMMER etc. etc (perpetuorum)
      Es kann z..auch praemissis praemittendis heissen u.s.w.
      Hier aber ist eigentlich nur praedictus oder von mir aus auch praenominatus sinnvoll.
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

      Kommentar

      • radde
        Neuer Benutzer
        • 20.09.2008
        • 4

        Grabsteininschrift enträtseln

        Das Foto aus 2009 zeigt einen Grabstein neben der ehemals evangelischen, heute katholischen Kapelle von Lubben (Lubno) (früher Kreis Rummelsburg, heute Kreis Bütow) in Hinterpommern:

        Es geht um die Bedeutung der 2. Zeile auf dem Grabstein.
        Vielleicht delta iota?! Falls ja, wofür steht das?
        (Es könnte auch sein, dass der Stein nach 1945 hinzugefügt worden ist.)

        jacq

        könnte es sich nicht evtl. auch um einen Grenzstein handeln?
        https://www.google.de/search?q=histo...Bo7E4gTt7IGoDg
        EDIT:
        "Zur Markierung kirchlichen Grundbesitzes wurden ebenso Grenzsteine gesetzt. "

        http://www.inschriften.net/themen/de...renzstein.html
        EDIT 2:
        Die Kirche wurde 1821 für baufällig befunden, 1823 die Fachwerkkirche neu gebaut.
        http://de.wikipedia.org/wiki/Ko%C5%8...wy#Pfarrkirche
        Bei Guhgle findet man Bilder, wenn man nach "kościół Łubno" sucht.

        Johannes v.W.

        Ich wuerde die 2. Zeile als ein "S l " deuten, vielleicht auch "N".
        Grenzstein koennte von der Form her gut sein, dann ist die 3. Zeile aber nicht 30.9. (Tag/Monat), sondern etwas anderes, z.B. eine Gemarkungsnummer.

        Kommentar

        • SAM
          Erfahrener Benutzer
          • 14.05.2013
          • 628

          Beruf Stepper

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1927
          Region, aus der der Begriff stammt: Hamburg

          Da mir gerade netterweise Teile aus einer Urkunde in diesem Forum übersetzt wurden, stolper ich nun über die Berufsbezeichnung Stepper.
          Kann mir bitte jemand erklären, was das für ein Beruf war? Ich nehme mal nicht an, dass mein Vorfahre Stepptänzer war

          Friederike

          der Beruf des Steppers scheint mit der Herstellung von
          Schuh - und Lederwaren zu tun zu haben, schau mal hier:
          Liebe Grüsse SAM
          _________________
          Auf Dauersuche :

          Stahlbuhk, Stahlbuck, Stalbuc etc vor 1570
          N
          eber (Lunden SH)
          Sternberg (Friedrichstadt SH)
          Stinn, Obrikat, Bernhardt (Gumbinnen)
          Bouchard, Echement, Faigaux (Gumbinnen u. Bern - CH)
          Hohenstein und Buchholtz (Brandenburg a.d. Havel)

          Kommentar

          • Pirol
            Erfahrener Benutzer
            • 30.12.2012
            • 166

            Was ist ein Kleinhaus?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1836
            Region, aus der der Begriff stammt: Horn/NÖ

            Es handelt sich um den Beruf und Stand eines Bräutigams. Im Leseforum wurde der Beruf und Stand als "Uhrmacher und Kleinhausbesitzer" gelesen. Mich interessiert nun was ein Kleinhaus(besitzer) war, denn als Uhrmacher wird er wohl kaum in einer Kate gewohnt haben. Was könnte also das Kleinhaus sein?

            Xtine

            das ist wohl in etwa ein Häusler. Siehe hier

            Gast lizzy

            Hier wird das Leben der Kleinhäusler sehr gut beschrieben. (Ab Seite 62)

            Xtine

            wenn Du bei googlebooks einfach "Kleinhäusler" eingibst und bei den Suchoptionen "kostenlose googlebooks" eingrenzt erhältst Du jede Menge Vorschläge.

            henrywilh

            "Uhrmacher und Kleinhausbesitzer" kann zusammenpassen, wenn es sich nicht um einen Uhrmachermeister handelt.

            Xtine



            gudrun

            es kann Dir passieren, dass Du noch eine Menge Berufsbezeichnungen bekommst.
            Bei jedem Kind und jeder Heirat eines Kindes kann Dir passieren, dass der Vater
            immer wieder eine andere Berufsbezeichnung hat.
            Einmal Uhrmacher, dann Kleinhäusler, dann Uhrmachermeister usw.
            Bei mir war über Häusler, Maurer, Viehhändler, Viktualienhändler und weiß noch was,
            dabei.
            Der Mann hatte 13 Kinder und jedes Kind hat geheiratet.

            Kommentar

            • Kunzendorfer
              Erfahrener Benutzer
              • 19.10.2010
              • 2029

              MHD - verscher

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1467
              Region, aus der der Begriff stammt: Heinsberg

              ich habe versucht, dem Chris-41 seine Briefe aus dem Jahre 1467 zu transliterieren. Dem Inhalt nach geht da ums Geld (so wie immer halt) und um Bürgschaften. Dabei kommt das Wort verscherbarge/verscherborge (so meine ich das zu lesen) öfters vor.
              zum Beispiel:
              ..Us Wirsorge myner verscherbarge, manen ich Dich zum Drytten male ume myne pensie und abegangen burgen In leystonge zu halden...
              in dem Zusammenhang würde ich versch/verch mit Leib interpretieren und barge mit Bürgschaft ???, also dass das Ganze als persönliche Haftung zu werten ist.
              .. aus Sorge meiner persönlichen Haftung, mahne ich Dich zum dritten Mal, um mein Gehalt/Geld und abgegangene Bürgen in Leistung zu halten...

              Laurin

              ich würde das Wort verscherbarge interpretieren als Zusammensetzung aus verscherb + arg(e):
              • verscherb = als Substantiv aus mhd. verscheren "ausschließen; auch: berauben => Aus-schließung, -schluß
              • mhd. arg(e) => zu mhd. arc "Übles, Schlimmes, Feindseligkeit, Böswilligkeit, Hass, Bosheit, Schade, Schaden, Übel, Leid"

              Siehe auch Köbler, Ahd. WB.
              Heute würde man das evtl. Auschluß des Mißtrauens nennen.


              Kunzendorfer

              Wenn ich aber einmal weiterdenken darf, und Du schreibst ja, dass "verscherb" als Substantiv dasteht, könnte ich dann mit dem Ausschließen von Schaden (= Zahlung von Geld) auch das Wort "Geltendmachung" (einer Forderung) hernehmen (= Ausschluß von Uneinbringlichkeit)?
              Jetzt ist mir aber noch ein Fehler meinerseits aufgefallen.
              korrekt steht dort: ..ume myne pensie und abe gangen burgen In leystonge zu halden..
              abe steht für habe und gangen in Sinne von "die in Bürgschaft gegangenen/verpflichteten"?
              .. aus Sorge meiner Geltendmachung (meiner Forderung) , mahne ich Dich zum dritten Mal um meinen Zins (pensie) und habe (die) verpflichteten Bürgen in Leistung zu halten...
              so ergäbe das Ganze dann einen Sinn

              Ich habe jetzt einmal den einen Brief vom Chris-41 herauskopiert und die betreffenden Wörter unterstrichen. Ich glaube/meine, dass es verscherbarge heißt, obwohl der Grat zwischen "o" und "a" ein schmaler ist.
              Versuchen wir es einmal anders rum, hier ist nochmals meine Lesung des Textes aus dem Leseforum, vielleicht könnt ihr so aus dem Inhalt herauslesen, was nun tatsächlich gemeint ist/war.
              Wisse albrecht vom Zwinel ich Cone von Riiffenburch der Jonghe
              Dich ime gemant han ume Den edelen Wolgeborer Jonchner onther
              Johan Grave Zu nassauwe und zu sarbrucken nach Us Wirsorge
              myner verscherbarge, manen ich Dich zum Driitten male ume
              myne pensie und abe gangen burgen mir In leystonge zu
              halden gehen dyße herman meyß huys und
              leystens nit uff zu horen mir sii dann genogde geschein ume
              myne pensie abe gangen burgen und schaden uff das ich dich
              nit vorter erpichen nach ermanen durffe, nach myner verscherbarge
              urkonnde myns siegl uff Dornstach nach deme Hilgen achtzehn
              Dage anno ... (1467)


              Laurin

              So firm bin ich in Mhd. nun auch nicht.
              Ich hatte es als "Auschluss des Misstrauens" angesehen - wo ist da die Vertauschung?

              Xylander

              ja, zwar tendiere ich nun auch eher zum a, aber nach den übrigen a und o kann es wirklich beides sein. Also kommen wir nur über den möglichen Sinn weiter, und damit drehen wir uns im Kreis.
              (An Laurin
              ich natürlich auch nicht! Ich habe mir nur gedacht: es ist anscheindend ein Kompositum aus Bestimmungswort und Grundwort. Wenn der Sinn Ausschluss des Misstrauens wäre oder Ausschluss des Argen, dann hieße das entsprechende nhd. Kompositum Misstrauensausschluss oder Schadensausschluss oder so ähnlich.
              Wenn nun das mhd. oder frühneuhd. Kompositum nach dem gleichen Prinzip gebildet wäre, dann sollte es argenverscherb, na ja wieder oder so ähnlich, heißen. Das meine ich mit Vertauschung.
              Außerdem: ein Wort verscherb finde ich nicht bei Köbler und auch sonst nicht bei Google und G books- außer in diesem Forum. Daher meine Zweifel.

              Kunzendorfer

              Nachdem wir da nichts gescheites gefunden haben und es dieses Wort anscheinend nicht gibt, habe ich nochmals überprüft, ob sich da nicht ein Lese- oder/und Schreibfehler eingeschlichen hat. Ich glaube, dass ich fündig geworden bin.
              Ich meine, dass hier das Wort "verschribunge" gemeint sein könnte und geschrieben wurde es als "verschribange" bzw. "verschribonge"
              Das würde dann auch Sinn machen.

              Xylander

              das würde meiner Meinung nach sehr gut passen, und es könnte tasächlich verschribong oder verschribang da stehen, wobei verschribong als Dialektform wahrscheinlicher ist als verschribang.
              Dies unter dem Vorbehalt, dass ich mit dieser Schrift sehr schlecht klarkomme. Meine eigenen Versuche spielen sich im Moment im 17. und 18. JH ab und ich dachte immer, im Mittelalter wird es dann wieder einfacher.

              Kunzendorfer

              @xylander: ich darf Dich beruhigen, die Schrift wird im MA schlimmer, nicht besser.
              Ganz schlimm wird es dann bei der Keilschrift, aber soweit kommen die wenigsten von uns zurück beim Forschen
              Zuletzt geändert von Kunzendorfer; 04.06.2013, 09:53.
              G´schamster Diener
              Kunzendorfer

              Kommentar

              • ClampChamp
                Benutzer
                • 18.01.2012
                • 92

                Frage zu Angaben im Projekt Posen: Was bedeutet vidua und viduus

                Ich habe über das Projekt Posen einige Vorfahren meiner Frau ausfindig gemacht. Ein Ur-Ur-Großvater von ihr hat zwei Mal geheiratet. Bei der ersten Frau steht als weitere Information: "vidua". Bei der der zweiten Ehefrau "viduus".

                Christian Benz

                siehe hier:
                http://forum.ahnenforschung.net/show...uus#post272163

                Dorothea

                obwohl Deine Frage eigentlich schon beantwortet wurde, möchte ich Dir kurz eine eigene Erfahrung hierzu schildern, weil es das Poznan Project betrifft. Vor Jahren wurde ich dort fündig bzgl. meiner Vorfahren. Einer hatte sechs Töchter, einige Eheschließungen fand ich im Poznan Project. Hier wurde der Vater der Töchter in zwei Fällen auch als "viduus" bezeichnet. So hätte ich schließen können, er sei "Witwer" gewesen. Als ich aber die Ablichtungen der originalen Kirchenbucheinträge hatte, war keine Rede mehr davon, dass er "viduus" war, vielmehr war geschrieben, dass die Eltern der Braut ihr Einverständnis gaben und noch lebten.
                Ich besitze das Buch von Werner Zurek: Ahnen- und Familienforschung in Polen leicht gemacht, in der 4. Aufl. ist auf S. 251 unter der Bedeutung fremder Wörter und Wendungen zwar zu lesen, dass "vidua" = Witwe bedeuted, darunter bei "viduus" steht jedoch "Dorfbewohner", das macht natürlich wenig Sinn und scheint dann eher ein Druckfehler zu sein?
                Die Tatsache, dass im Poznan Project an diversen Stellen "viduus" aufgenommen wurde, aber im Kirchenbuch so nicht steht, kann ich mir nur so erklären, dass der/die fleißige Erfasser/in sich vielleicht in der Spalte vertan hat.
                Will sagen, es ist sicher ratsam, den originalen Kirchenbucheintrag vom Archiv anzufordern, für Fälle, in denen es wichtig ist.

                Kommentar

                • Thatsme
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.06.2011
                  • 106

                  Beruf "Raths Schröter"

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1764
                  Region, aus der der Begriff stammt: Coburg

                  in einem Heiratseintrag aus Coburg von 1764 taucht der Begriff "Raths Schröter"
                  auf. Was ist das ?

                  Baptist

                  bist Du Dir sicher, dass es kein Lesefehler ist und es sich ganz einfach um einen
                  Raths Schreiber handelt ?

                  jens Hainholt

                  ein Schröter, Schröder oder Schrader ist ein Schneider.

                  Thatsme

                  ich habe den Eintrag nicht gesehen, die Information habe ich vom Pfarramt St. Moriz in Coburg per Email bekommen.Ich denke mal, dass das schon richtig gelesen ist .
                  Der Begriff "Schröder" ist ja auch ein Beruf, ist aber wohl je nach Gegend was verschiedenes.

                  ...hier ist der gleiche Beruf erwähnt (Nr. 629). :

                  .. bloss was ist dann ein " Raths " Schneider ?

                  usegen

                  es gab auch den sog. "Bier- oder Weinschröder, der den Transport von den Brauhäusern zu den Kellern der Verbraucher ausführte" (Bahlow, dt. Namenslexikon). Man könnte da Zusammenhänge mit den Ratskellern herstellen...

                  Xylander

                  das DWB bietet jede Menge Möglichkeiten, trotzdem sehe ich keine, die eindeutig auf den Raths Schröter hinwiese. Jedenfalls ist ein Schröter jemand der schrotet, schneidet, stückelt, stanzt.
                  http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...&lemid=GS17909

                  usegen

                  siehe auch hier:


                  Baptist

                  Ich habe da ein bischen spekuliert, was man bei der Ahnenforschung
                  aber nicht tun sollte. Schröter und Schreiber lag mir irgendwie nahe.
                  Dass Schröter ein Beruf ist, war mir unbekannt, wieder was gelernt.
                  Inzwischen haben ja schlaue Helfer den Raths Schröter ausfindig gemacht.

                  Lola38

                  Bei uns im Rhweingau ist der Schröter ein Fassmacher . Die geschnittenen Fassdauben wurden unter Hitze eingebogen und wieder aneinander gefügt und dann wurde das Fass mit Stahlringen versehen.
                  Ein Herr Thonet hat übrigens das Hitzeprinzip zum Herstellen seiner berühmten Thonetstühle benützt, ohne die ein Wiener Kaffeehaus nicht denkbar wäre. Er war keineswegs ein Franzose sondern er stammte aus dem Mittelrheintal
                  beste Grüsse,
                  Jürgen

                  http://trenkmann-genealogie.de/

                  Kommentar

                  • goli
                    Erfahrener Benutzer
                    • 14.12.2008
                    • 989

                    Beruf: Waldbeläufer und Wiesenbeläufer in Schlesien

                    Beim durchforsten diverser Unterlagen aus der Ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bin ich einige male auf die (Berufs)bezeichnung Waldbeläufer. oder Wiesenbeläufer gestoßen.
                    Sämtliche Nennungen kamen aus den schlesischen Kreisen Namslau und Kreuzburg,-wo diese "Berufsbezeichnung" im Gegensatz zu anderen Regionen doch öfter vorkam.
                    Es scheint keine wirkliche Erklärung für dieses Amt oder diesen Beruf zu geben.

                    Friederike

                    wenn ich diesen Artikel richtig interpretiere, dann war ein
                    Waldbeläufer ein Forstschutzbeamter:
                    http://books.google.de/books?id=454v...A4ufer&f=false

                    Kommentar

                    • Kunzendorfer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 19.10.2010
                      • 2029

                      sudi ? - 1557

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1557
                      Region, aus der der Begriff stammt: Mährisch Schönberg

                      ich habe hier ein Wort, mit dem ich leider überhaupt nichts anfangen kann (mit dem genannten Wazlauff Dubsky ao 1557 historisch ebenso wenig)
                      ich lese: ...Her Wazlauff Dubsky obester Sudi des Mehres lands..
                      Der Logik nach gab es in Mähren immer einen obersten Kämmerer, nur kann ich mit Sudi keine Verbindung herstellen.

                      Schmid Max

                      Ich denk er meint den sudi, tschechisch für Richter /Schiedsrichter.
                      Zu den Dubsky
                      Uraltes behmisches Geschlecht, später geadelt.
                      vgl:
                      http://books.google.de/books?id=sq1B...ed=0CEQQ6AEwBA
                      und:
                      Wilhelm Dubsky von Treboymslice kam Anfang des 17. Jahrhunderts aus Böhmen nach Mähren.
                      Rudolf II. ernannte ihn aufgrund seiner Verdienste zum obersten Richter der mährischen
                      Markgrafschaft und erhob ihn in den Adelsstand. Nach 1620 verlor er jedoch alle seine Güter.
                      http://www.radio.cz/de/rubrik/touris...schloss-lysice
                      Ob da nicht Wilhelm mit Wenzel /Wazlauff verwechselt wurde denn da ist auch ein
                      Wenzel Dubsky (evtl. ein Nachfahr deines Wenzels) der 1619 den Besitz verlor.
                      http://books.google.de/books?id=3r4A...ed=0CDQQ6AEwAQ

                      Kunzendorfer

                      Du meinst damit also, dass der Schreiber die Wörter "oberster Sudj" für oberster Landrichter verwendet hat, anstelle von neywyšssj sudj (morava)? Das klingt vernünftig, obwohl die Leute 1557 anscheinend auch halblustig waren, bis auf ein einziges Wort sonst alles in deutsch zu verfassen.
                      Betreffend den Dubsky´s: Die Familie ist mir bekannt, nur über diesen Wenzel Dubsky (nicht der von 1619) finde ich nicht wirklich etwas in der Literatur. Ich gehe aber davon aus, dass dieser nicht der Wilhelm ist/war.
                      Angehängte Dateien
                      G´schamster Diener
                      Kunzendorfer

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                      • Nilorac
                        Benutzer
                        • 13.06.2013
                        • 13

                        Beruf Gatterschneider

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1937
                        Region, aus der der Begriff stammt: Köslin (Adressbuch)

                        kann mir jemand sagen was ein Gatterschneider ist.
                        Konnte bei Google nicht richtig fündig werden. Evt. ist das sowas wie einer der Holz sägt. Liege ich da richtig?

                        Xtine

                        es scheint wohl ein Beruf in einem Sägewerk (an der Sägemaschine) zu sein.
                        http://books.google.de/books?id=-NAK...neider&f=false
                        oder
                        http://books.google.de/books?id=_8pe...neider&f=false

                        henrywilh

                        Ja, und z.B. hier Angaben zur "Gattersäge", die der "Gatterschneider" bediente:
                        http://books.google.de/books?id=TQeq...3%A4ge&f=false

                        Xylander

                        Xylander, der als Praktikant mal am Gatter gestanden hat. 3er-Team, der Vormann wurde als Gatterführer bezeichnet.

                        Glöklein

                        im schwäbischen bezeichnet man einen Zaun als Gatter. Früher waren die üblicherweise aus Holz.
                        Evtl. ist ein Gatterschneider jemand der Zaunstücke zurechtschneidet?

                        Xylander

                        die Links sind doch eindeutig, oder? Zur Erläuterung: das Werk heißt zwar Sägewerk, aber das Rundholz wird dort eingeschnitten, zB am Gatter, gibt auch andere Verfahren, und das Erzeugnis heißt Schnittholz.

                        Schlumpf

                        Nun denn, wenn man sich etwas von den Kollegen abheben will.
                        Es wird sich damals um ein sogenanntes Horizontalgatter gehandelt haben,
                        in der damaligen Fachsprache auch mal " Horez " genannt. Im Gegensatz
                        zu den später gebräuchlichen sog. " Vollgattern" war nur eine Säge horizontal
                        eingespannt. Dies war aber so geliffen, dass es beim Schlag nach links und
                        nach rechts schneiden konnte. Man konnte damals nur einen Vorschub von ca
                        0,2m - 0,4 / min schneiden.
                        Später mit einem Vollgatter war es schon möglich, einen Vorschub von mind. 7,5m / min
                        mit vielen Sägeblättern zu erzielen. (Schnittgeschwindigkeiten nur bei Weichhölznern
                        wie z.B. Kiefern ) Aber hier schneiden die Sägen nur beim Zug, sodass die Sägen
                        beim Schlag nach oben nicht schneiden. Eine solche Maschine macht in der
                        Minute ca 180- 280 Schläge, kommt auf das Schwungrad an...
                        Man brauchte zur Bedienung mindestens 2 Leute, besser 3 stämmige Männer.
                        Diese aber eigentlich nur zum Bestücken der Maschine. Also: Stämme auf einer
                        Lore an die Maschine bringen, dann über Balken auf die beiden "Spannwagen", auf
                        denen der Stamm in die Säge gefahren wird und die zum Ausrichten der Stämme
                        da sind. Ausrichten und Bedienen der Maschine übernimmt der Maschinenführer,
                        der schon Einiges an Wissen mitbringen muss, um am Ende das gewünschte
                        Produkt zu bekommen. Es war eine sehr harte, schweißtreibende und nicht besonders
                        bezahlte Arbeit. Stundenlohn müsste ich nachsehen, dürfte um etwa 1,08Rm brutto
                        gewesen sein. Gatterleute verdienten besser und wurden als Fachleute angesehn,
                        lag doch in ihren Händen, ob das Rundholz rationell geschnitten wurde, ober ob
                        das Holzverschnitten wurde.
                        Durch die späteren Vollgatter wurde die Arbeit viel rationeller. Man kann sagen, dass
                        der 3. Mann weg rationalisiert wurde weil man das Holz nur noch 2mal durch die
                        Anlage schieben musste.
                        In Köslin in Pommern dürfte zumeist Kiefer geschnitten worden sein.
                        Horizontalgatter werden heute nur noch selten gebraucht. Wenn man z.B. einen
                        Pavillon mit 7 Seiten bauen will und dazu einen 7eckigen Mittelpfosten braucht, ist
                        man auf sowas angewiesen. Meist macht man sowas z.B. in einem Freilichtmuseum.
                        Mein Vater hat ab 1950 mit sowas gearbeitet.

                        gustl

                        Wow!
                        Wenn ich mal einen siebenseitigen Pavillon bauen will (und wer wollte das nicht ), dann weiß ich, an wen ich mich wenden muss! Ich bin total beeindruckt!
                        "Schlumpfs" Ausführungen erklären mir aber auch, warum unsere Leute, die aus dem Handwerk kamen (Kleinschmiede, Färber, Müller), nachdem sie einmal die akademische Laufbahn eingeschlagen hatten, nicht so ohne weiteres ins Handwerk zurückkehren konnten. Manchen Schicksalen merkt man an, dass sie da wohl besser aufgehoben gewesen wären. Aber das ganze Wissen wurde ja nicht an Schulen gelehrt, sondern sozusagen von Mann zu Mann weitergegeben.
                        Menschen, die nicht auf ihre Vorfahren zurückblicken,
                        werden auch nicht an die Nachwelt denken.

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                        • amyros
                          Erfahrener Benutzer
                          • 03.11.2009
                          • 922

                          Proselyt

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: Region, aus der der Begriff stammt:
                          Hallo,
                          was war ein Proselyt?
                          Ist es richtig das dieser den Glauben wechselte?
                          Und nahm dieser dann auch einen anderen Namen an?

                          henrywilh
                          1) richtig. Das ist ein Neubekehrter, Überläufer zu einer anderen Religion. Ursprünglich wurde das Wort in der Antike für zum Judentum Übergetretene benutzt.
                          2) Je nach (historischen) Umständen ja. Wer zum Judentum oder Islam übertrat, nahm meist auch einen entsprechenden Namen an.
                          Ist ja auch in der Moderne noch so, man denke an den Boxweltmeister Cassius Clay oder den Sänger Cat Stevens und und und ...

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                          • schoschl
                            Erfahrener Benutzer
                            • 19.05.2011
                            • 121

                            Reutter

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1649
                            Region, aus der der Begriff stammt: Franken/Rothenburg

                            Hanß Wilhelm gewesener Bek. hinterlaßner
                            Sohn, geweßner Reutter dem Churbairisch
                            Fruck müllerisch Regiment, seines Handwerks
                            ein Müller
                            Was bedeutet
                            - Reutter ???
                            - dem Churbairisch Fruck müllerisch Regiment ???

                            Mechthild

                            ..... der Reutter war ein Reiter im......... Regiment

                            henrywilh

                            Reiter im Kurbayerischen ...Regiment

                            Schmid Max

                            Fruckmüller ,Heerführer im 30-jährigen Krieg.
                            Vom bair. Kurfürsten mit der Verfolgung des "Verräters" Johann de Werth beauftragt.
                            Lies mal hier:
                            http://www.archive.org/stream/schwed...dgoog_djvu.txt
                            ....denn er hoffe auch, dass, wenn selbige Regimenter
                            dieses de Werths Schelmstück vernehmen werden, sie zurück kommen,
                            um so mehr, als der Churfürst dem Fruckmüller Ordre gegeben,
                            den Johann de Werth und seinen Anhang, wo und wann er es am besten
                            könnte, zu verfolgen.
                            PS: Es heisst Kurbaiern und nicht Kurbayern (Herr Henry ;-)))
                            Nochmal PS: Seite 247 des genannten Buches: (s.pic)
                            http://archive.org/stream/schwedenin.../n269/mode/2up

                            Bin auf der suche nach den Namen
                            Heinrichsberger, Hassfürther, Klaus, Nierbauer, Oeffner,
                            Sailer, Wolfsberger

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                            • kiralaila
                              Benutzer
                              • 17.02.2012
                              • 66

                              Bezeichnung Wirth

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt:
                              Region, aus der der Begriff stammt:

                              was bedeutet die Bezeichnung "Wirth" in polnischen Dokumenten
                              Beispiel Heiratsurkunde: Vater Wirth.

                              martinko

                              wichtig ist auch zu wissen, von wo genau aus Polen der Mann stammt.
                              Gerade in Schlesien sind deutsche Bezeichnungen sehr oft zu finden und der (Schank)Wirt sehr wahrscheinlich.
                              Heute heißt ein Kellner in Polen ja auch noch Kelner/ Kelnerka.
                              Da liegt der Wirth sehr nahe...

                              a4711d

                              in der Provinz Posen wird häufig der Landwirt als "Wirth" bezeichnet.

                              IllIlIllI

                              Auch in Ostpreußen wird die Bezeichnung »Wirth« für einen Landwirt verwendet.

                              Ostpreussin

                              Ja, damit ist allerhöchstwahrscheinlich ein Landwirt gemeint. Eine Bauernstelle nannte man früher auch Wirtschaft (siehe Landwirtschaft).

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                              • Weberl
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                                • 24.05.2012
                                • 36

                                Nationalisations Urkunde

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1846
                                Region, aus der der Begriff stammt: Preussen

                                1846 ist ein Vorfahre von Westfalen nach Preußen ausgewandert. Ich habe Dokumente aus dem Jahr gefunden, aus denen hervorgeht, das er eine "Nationalisations Urkunde" beantragt und bekommen hat. Nach der Erteilung der Urkunde gab es Widerstand in der Gemeinde und die Bürgermeisterei notiert Unverständnis darüber, dass einem Mann ohne hinreichendes Vermögen diese zuerkannt wurde.
                                Ich vermute es ist eine Art "Aufenthaltserlaubnis". Weiß jemand, was genau die Urkunde war und wie die Beantragung damals von statten ging? Scheinbar war die Gemeinde ja nicht richtig involviert?

                                Mark Obrembalski

                                In den Zusammenhang passen würde eine "Naturalisations-Urkunde" - das war die Urkunde, die man erhielt, wenn man preußischer Staatsbürger (damals: "Unterthan") wurde. Könnte das gemeint sein? Es gibt dazu ein Gesetz von 1842/1843:
                                Nach dessen § 8 war im Verfahren die Gemeinde "zu hören und ihre Einwendungen zu beachten" - vielleicht fand die Gemeinde hier ja, dass ihre Einwendungen zu wenig Beachtung gefunden hätten.

                                Zum Hintergrund, warum der Bürgermeister sich da so geärgert hat: Mit der Einbürgerung dürfte Dein Vorfahr auch das sog. "Heimatrecht" in der Gemeinde erworben haben. Damit war die Gemeinde zur Unterstützung verpflichtet, falls der Mann seinen Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten sollte können - und der Ausdruck "ohne hinreichendes Vermögen" deutet eben darauf hin, dass der Bürgermeister befürchtet haben dürfte, sich einen potenziellen Sozialhilfeempfänger (damals: "Empfänger von Armenunterstützung") eingehandelt zu haben.

                                Weberl

                                mit dem Heimatrecht liegst du richtig. Er hat dann im Ort gelebt und eine Familie begründet. Da Beschwerdeführer beim Bürgermeister die Vereinigung der Schuhmacher ist, halte ich aber eher für wahrscheinlich, dass hier ein erfolgreicher Konkurrent (er war bereits seit einigen Jahren als Schuhmacher-Geselle auf Wanderschaft im Ort) mit dem Argument des fehlenden Vermögens ausgeschaltet werden sollte. Hätte ein relevantes Mißerfolgsrisiko bestanden, hätten die "Kollegen" ja nichts zu befürchten gehabt. Hinzu kommt, dass er zeitgleich eine Witwe heiraten wollte und damit sozusagen die "Armenkasse" von der Frau befreite. Vermutlich hat die Behörde das ebenso gesehen und daher gegen den Willen der Schuhmacher-Lobby die Urkunde erteilt. Die Geschichte gab dieser Einschätzung recht, er war erfolgreich

                                Mark Obrembalski

                                an diese Möglichkeit habe ich gar nicht gedacht. Aber natürlich - damit sieht es so aus, dass die Gemeinde Bedenken wegen möglicher Unterstützungsbedürftigkeit nur vorgeschoben hat und es in Wirklichkeit darum ging, den eingesessenen Schuhmachern Konkurrenz vom Leib zu halten.

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