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  • Mäusemama
    Erfahrener Benutzer
    • 19.04.2010
    • 308

    Beruf Formmacher

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1955
    Region, aus der der Begriff stammt: Nordrhein Westfalen

    Aus einer Sterbeurkunde aus 1955 ergibt sich, dass der Vater des Verstorbenen Formmacher war.

    Mechthild

    aus http://www.zeno.org/Pierer-1857/A/Formmacher
    Formmacher, Arbeiter, der die verschiedenen Formen aus Gyps, Thon, Wachs, Stein, Metall u. Holz macht, welche zum Gießen u. Formen dienen; bei Eisengießereien Formmeister.

    Der Suchende

    wenn Du ein Teil (z. B. eine Glocke) gießen willst; brauchst Du eine Form. Also hat der Mann Formen (meist aus Holz) angefertigt. Google mal Metallgießen oder Gußform.
    P. S. Hab ich mal 6 Monate gemacht. Schwere Arbeit und dreckig.
    Grüße, Tanja
    http://www.tanja-bals.com

    Kommentar

    • peter panther
      Erfahrener Benutzer
      • 10.06.2010
      • 322

      8. Sonntag nach Trinitatis

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1683
      Region, aus der der Begriff stammt: Dänemark

      in einem Taufeintrag 1683 aus Dänemark steht:
      Den 8. Sonntag nach Trinitatis.
      Kann man daraus ein genaues Taufdatum errechnen?
      Lt. Google soll das Juli/August sein.

      Jürgen P.

      8. August 1683

      Johannes v.W.

      Hierzu gibt es auch die nuetzliche Seite http://kirchenkalender.com/
      Da muss man natuerlich beachten, dass z.B. Daenemark den Gregorianischen Kalender erst 1700 eingefuehrt hat und dementsprechend vorrechnen. Was Juergen dann auch schon getan hat.

      Kommentar

      • momoibb
        Erfahrener Benutzer
        • 14.07.2012
        • 118

        Krahnert in Dresden

        A Be

        schau mal hier > http://forum.ahnenforschung.net/show...566#post554566
        Angehängte Dateien

        Kommentar

        • Brigitte1
          Benutzer
          • 15.03.2012
          • 95

          Stief- und Pflegetochter

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1872 Heiratsurkunde
          Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen

          ich habe so meine Probleme mit dem Begriff auf einer Heiratsurkunde
          meiner Urgroßmutter. Stieftochter ist ja eigentlich ein für mich klar definierter Begriff. Aber wozu dann die Pflegetochter ? Meine Urgroßmutter trägt aber nicht den Namen dieses Bürgers (Brautvater). Sie ist auch nicht in Sachsen
          geboren. Wie müsste ich das inhaltlich für weitere Recherchen deuten ?

          Friedrich

          unter einer Stieftochter verstehe ich, wenn ein Mann eine Frau heiratet, die schon eine Tochter von einem anderen Vater hat. Für den Mann der Mutter ist sie die Stieftochter.
          Unter einer Pflegetochter versteht man ein Mädchen, das wie eine Tochter im Haushalt groß wird (z.B. die Nichte, weil die Eltern früh gestorben sind).

          Brigitte1

          Inhaltlich sehe ich die Begriffe auch so.
          Mich macht nur der doppelte Begriff "Stief- und Pflegetochter des hier
          ansässigen Bürgers ..." unsicher. Vielleicht muss man es ja auch so deuten,
          dass er die Mutter des Kindes geheiratet hat und diese Mutter u. Ehefrau
          ist bereits vor der Hochzeit dieses Kindes verstorben, deshalb Stief- und Pflegetochter ... ? Oder kann sich darunter auch der Begriff der Adoption
          verbergen ?

          baracoa

          als Pflegetochter/Sohn wurde damals das Kind bezeichnet welches Mutter/Vater mit in die Ehe brachte. Bei einem unehel. Kind kann es durchaus sein das es den Namen des leibl. Vaters bekam und nicht den der Mutter.
          So war es jedenfalls bei mir bei vielen Fällen.

          Anna v. Sachsen

          Pflegekinder kamen in die Familie, wenn sich die Eltern nicht kümmern konnten/wollten.
          Wenn sie in der Pflegefamilie etwas lernen sollten (Handwerk) oder einfach nur im Haushalt und Hof helfen sollten.
          Dann gab es noch die Kostkinder. Für deren Aufenthalt bezahlten Eltern. Diese Kinder wuchsen mit den eigenen Kindern der Pflegefamilie auf. War meist im etwas besser gestellten Haushalten üblich.
          Beispiel: Vater Matrose, Mutter gestorben, Kind bei einer Familie untergebracht.
          Oft nahmen in meiner Region, in Mecklenburg Vogte, Schulzen, Pastoren, Küster, Lehrer oder einflußreiche Handwerker Kinder auf.
          Es konnten auch Kinder von "unbegebenen" Frauen sein. Also uneheliche Kinder.

          Kommentar

          • magandbet
            Erfahrener Benutzer
            • 28.01.2010
            • 119

            Bedeutung der Wörter: "Drost" und "Einsender"

            Jahr, aus dem der Begriff stammt:
            Region, aus der der Begriff stammt: Großpolen

            mir wurde ein kleines, genealogisches, deutsch-polnisches Wörterbuch zur Korrektur zugeschickt, das auch alte Berufsbezeichnungen etc. beinhaltet. Ich mache es gerne und unentgeltlich, habe jedoch den Eindruck, dass so manche polnischen Entsprechungen nicht stimmen:
            Drost - (PL) Gerichtsdiener
            Einsender - (PL) Zeuge
            Da jedoch manche Wörter früher oft etwas anderes bedeutet haben, möchte ich diese Übersetzungen nicht voreilig entfernen und mich zunächst vergewissern, dass ich doch das richtige tue.
            Ich habe nämlich in sämtlichen mir zur Verfügung stehenden Wörterbüchern recherchiert und bin auf die Bedeutungen "Gerichtsdiener" sowie "Zeuge" nicht gestoßen.
            Kennt jemand aber vielleicht doch diese Bedeutungen der obigen Wörter bzw. sind sie annehmbar?

            Zeitlupe

            Der Drost ist gar nicht so falsch interpretiert .. immerhin findest du den bis nach Kanada und in die U.S.A., und er war ein historisch gesehen ein Vertreter der Obrigkeit.
            https://en.wikipedia.org/wiki/Landdrost den Drost als Familiennamen findest du als major domus oder Truchsess gehäuft von Westfalen bis in die Niederlande, auch heute noch.
            Ich habe gelesen dass die polnische Variante des Drost der Drozd sei. Keine Ahnung ob das etymologisch stimmig ist.

            Gast Liachtinger

            Einsender ist der, der etwas eingesandt hat.
            Kann die Bedeutung "Antragsteller" haben oder "Petent" abhängig vom Gegenstand der Einsendung (Antrag, Bittschrift etc.)
            In der Bedeutung "Zeuge" unbekannt.
            Drost //
            wie Zeitlupe schon sagte:
            Statthalter der für den Landesherrn die Rechtsprechung und Verwaltung (einschliesslich der Polizeifunktion),
            auch die militärische Befehlsgewalt in einem bestimmten zugeteilten Bezirk ausübte. (Vogt, Landvogt)
            Ja nach Grösse des Bezirks würde man heute Statthalter, Landrat oder Regierungspräsident (Landeshauptmann) sagen.
            Also weit mehr als ein blosser Gerichtsbüttel.
            vgl. insoweit auch:

            mit weiteren Fundstellen

            Johannes v.W.

            Hallo Magda
            Zitat:
            Zitat von magandbet
            Drost - (PL) Gerichtsdiener; Einsender - (PL) Zeuge

            Du hast natuerlich recht, beides ist falsch.
            Ein Einsender ist ein postalischer Begriff und das Gegenteil des (postalischen) Empfaengers.
            Ein Drost ist m.E. und wie schon von Liachtinger vorgeschlagen am besten- weil ganz allgemein- mit einem Vogt gleichzusetzen.
            Eine 100% exakte Uebersetzung von Aemtern und Posten vor dem 19. Jh. ist wegen der Verschiedenartigkeit der Systeme in DE und PL nicht immer ganz einfach, v.a. weil das System der poln. Adelsrepublik sehr eigen war. Der Teufel liegt oft im Detail, z.B. ein "burgrabia" war kein "Burggraf"- ein immer wieder beliebter Fehler, nur weil hier gleiche etymologische Wurzeln vorliegen.
            Ich besitze 2 Uebersetzungslisten von den vielen und schwierigen altpolnischen Adelsaemtern:
            A.) Ein kuerzere mal selbst angefertigte nach den Angaben des poln.-dt. Genealogen E. v. Zernicki.
            B.) Eine sehr ausfuehrliche von einem poln.-amerk. Kenner der Materie (allerdings ins Englische).
            Bei Bedarf melde dich per PN, dann kann ich es dir zuschicken.

            magandbet

            Ich fühle mich jetzt in meiner Vermutung bestätigt, denn ich kenne diese Wörter nur in der Bedeutung, die Ihr erwähnt habt.
            Ich weiß nicht, ob das polnische Wort "drozd" vom "Drost" stammt, ich würde aber eher sagen, dass das Wort „drozd” vom deutschen „Drossel” stammt, denn es bezeichnet im Polnischen eben diesen Vogel. Es hat keine andere Bedeutungen.


            Ex-DeutschLehrer

            Grundsätzlich finde ich den norddeutschen Titel:

            Zitat:
            • Drost — Drost, in Norddeutschland, bes. in Hannover, der Vorgesetzte eines Bezirks, welcher bes. die Landespolizei zu besorgen hat, also etwa so v.w. in Sachsen Amtmann. Drostei, dessen Amt u. dessen Wohnung. Ist er der Vorgesetzte für eine ganze Provinz …
              Pierer's Universal-Lexikon
            • 2 Drost — hieß im Mittelalter in Niedersachsen der adlige Verwalter (Landrat) eines Bezirks oder einer Vogtei, der den Landesherrn vertrat; in Hannover war D. (Landdrost) ehedem Titel der Präsidenten der sechs Regierungen (Landdrosteien) …
              Meyers Großes Konversations-Lexikon
            • 3 Drost — Drost, früher in Niedersachsen der Verwalter einer Vogtei; Land D., in Hannover 1822 85 Titel der Präsidenten der sechs Regierungsbezirke (Landdrosteien) …
              Kleines Konversations-Lexikon
            • 4 Drost — Drost, vor Zeiten in Niedersachsen der adelige Voigt eines Bezirks; in Hannover Titel für Edelleute, seit 1822 ist Land D. der Titel für den Präsidenten einer der 6 hannovr. Landdrosteien (Provinzen, Regierungsbezirke) …


            und die Übersetzung für Drossel

            Kommentar

            • Henry Jones
              Erfahrener Benutzer
              • 31.12.2008
              • 1418

              Dominial-Dienstknecht in Hertwigswaldau über Jauer

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1867

              im Taufregisterauszug meines Ur-Urgroßvaters aus dem Jahr 1940 sind auch die Eltern vermerkt.
              Bei seinem Vater Karl Gottfried Miehlich steht als Beruf "Dominialdienstknecht" geschrieben.
              Soweit ich mich informiert habe, war er somit auf einem Landgut eines Adeligen o.Ä. beschäftigt, also in "herrschaftlichen Diensten"
              Hat jemand eine Ahnung um welches Landgut es sich in Hertwigswaldau gehandelt haben könnte? Evtl. der Familie v. Richthofen?

              Gast Liachtinger

              Dienstknecht bei einer Herrschaft (lat. dominium) ist richtig.
              Welche Herrschaft das war ist fraglich .
              Für Hertwigswaldau werden die Grafen v. Salm genannt vgl:
              http://books.google.de/books?id=UptA...schaft&f=false
              aber auch die v. Richthofen

              henrywilh

              "Herrschaftlicher Dienstknecht" ist im Grunde jeder Knecht, denn er dient einer "Herrschaft". Da wäre der Zusatz "Dominial-" überflüssig.
              Ist ein "Dominial-Dienstknecht" nicht einer, der auf einer Domäne dient? Also auf einem Gut des Landesherrn?
              Dem steht nicht entgegen, dass diese (staatlichen) Güter oft generationenlang an adlige Familien verpachtet waren.

              Gast Liachtinger

              Zitat:
              Zitat von henrywilh
              ....Ist ein "Dominial-Dienstknecht" nicht einer, der auf einer Domäne dient? Also auf einem Gut des Landesherrn?

              Doch Henry, so habs ich und nmM auch der Fragesteller eh verstanden.
              Herrschaft im Sinne des Landesherrn (deshalb auch der Hinweis auf den lat. Begriff dominium)

              henrywilh

              Prima, samma einig!

              Johannes v.W.

              Ja, Dominialdienstknecht klingt nach einer Domaene.
              Es koennte sich dennoch um den Besitz einer Familie des Hochadels, wie z.B. Salm, gehandelt haben, die ihr Gut (aus Gewohnheit und obwohl Mitte d. 19. Jh. nicht mehr den Tatsachen entprechend) als Dominialgut bezeichnet haben.
              Man muss zusaetzlich beachten, dass die Gueter in Schlesien sehr haeufig die Besitzer wechselten, da hier ueber lange Zeit die Bodenpreise relativ konstant blieben und sie somit als sichere Wertanlagen galten.
              Konkret duerfte in deinem Fall nur helfen:
              - ein Heimatbuch des Ortes oder der Gegend --mal beim Haus Schlesien anfragen, ob sowas dazu existiert
              - die sog. Gueteradressbuecher; man findet sie von verschiedenen Herausgebern und fuer verschiedene Jahrgaenge in den groesseren Bibliotheken.
              Die aelteren Jahrgaenge z.T. auch in poln. online-Bibliotheken. Ich hatte mal einen Link fuer schlesische Literatur. Mal sehen, ob ich den noch finde...
              Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
              www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
              www.vksvg.de (Forum)

              Kommentar

              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4865

                Puppill

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1750
                Region, aus der der Begriff stammt: Schlägl / Oberösterreich


                ca. mitte der Seite fängt eine neuer Eintrag an:
                Endtsquittung
                Joseph Scheuberger gewest: allhiesig
                herrsch. Puppill von der Widenpördt.
                nunmehrig: Herrsch. Pührnstein.
                Häusler [...]
                Was bitte ist ein Puppill?

                Friedrich

                schau mal hier.
                Gruß
                gki

                Kommentar

                • Hemaris fuciformis
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.01.2009
                  • 1805

                  Demoiselle versus Mademoiselle

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1796/1797
                  Region, aus der der Begriff stammt: Emmerich / Niederrhein

                  gibt es einen Unterschied zwischen Mademoiselle und Demoiselle ?
                  Und wenn ja, welchen ??
                  Wenn nein, warum steht im selben Kirchenbuch, selbe Seite nur wenige Zeilen untereinander 1796 Demoiselle und 1797 Mademoiselle,
                  wobei es in beiden Jahren auch Bräute gibt bei denen das gar nicht steht.

                  Gast Liachtinger


                  http://www.gutefrage.net/frage/unter...nd-madmoiselle
                  http://www.babelboard.de/showthread....und-demoiselle
                  Im Grundsatz bedeutet es das Gleiche :"junge Frau / Fräulein " von lateinisch domicella, wobei sich halt die Form.. "Ma demoisselle "= "Mein Fräulein" als direkte Anrede entwickelt hat.

                  Hemaris fuciformis

                  irgendwie war mir ja schon klar, das es im Prinzip dasselbe ist - aber bei ansonsten identischen Traueinträgen, frag ich mich schon ob da noch irgend ein mir verborgener Unterschied besteht, oder z.B. nur ein neuer Pfarrer am Werk war. Ich bin mir bei der Schrift aber nicht sicher.
                  Auf dieser Kirchenbuchseite stehen 17 Hochzeiten:
                  1794 - 1 x Mademoiselle
                  1795 - nur 2 x ... mit Brautname copuliert
                  1796 - 1 x copuliert ...mit Brautname
                  - 2 x copuliert ... und Demoiselle
                  1797 - 3 x .... und Brautname
                  2 x .... und die Mademoiselle
                  1 x ....und die Witwe
                  1798 - 4 x nur Brautname
                  1 x Witwe
                  Also ich vermute schon, daß das irgendeine Bedeutung hat. Aber welche ?
                  Und selbst wenn Demoiselle und Mademoiselle identisch sind - warum sind einige Bräute keine Demoiselles / Mademoiselles ?

                  Friedrich

                  - weil sie den sozial niedrigeren Schichten angehörten?
                  - weil sie entjungert waren (deflorata)?
                  - weil sie verwitwet waren?

                  Hemaris fuciformis

                  ich glaube dann nehme ich Punkt 1
                  Diese Heiratszweizeiler geben Informationen lt. Deinem Pkt. 2 nicht her und Pkt. 3 die Witwen werden als solche benannt.
                  Und dann finde ich glatt doch noch einen Unterschied für Demoiselle und Mademoiselle:
                  die Demoiselles waren ggf. adelig ("von G." bzw. "du M.")
                  die Mademoiselles nicht - aber zumindest bei meiner Altgroßmutter weiß ich, daß Sie aus einer Beamtenfamilie stammte.
                  Da hatten die Emmericher luth. Pfarrer wohl ihre eigenen Auslegungen - kann das so sein ?
                  P.S.
                  Zitat:
                  - weil sie entjungert waren
                  wäre das nicht eher was für die Herren Bräutigame ??

                  lizzy

                  wenn Du Demoiselle und Mademoiselle in den Online-Übersetzer eingibst, wird der kleine Unterschied schon sichtbar.
                  Demoiselle > das Fräulein, die Jungfer
                  Mademoiselle > das Fräulein
                  Friedrich lag mit Punkt 2 seiner Aufzählung wohl genau richtig.

                  Xylander

                  doch noch nicht ganz gelöst:
                  KB St. Margarethen Brühl, Jhrg. 1790 S. 103
                  d. 8. maji obijit ………… (am 8. Mai starb)
                  Demoiselle Joanna Maria Lenné d. Martini
                  Die Demoiselle hatte zwei Söhne geboren und war Ehefrau des Hofapothekers Jacob Joseph Martini. Das war gehobenes Bürgertum, also ist das d. kein Adels-de. Aber die Bezeichnung Demoiselle hat man wohl beim Adel abgeschaut. Das passt zur Beobachtung von Christine.


                  lizzy

                  oh ja! Eine verheiratete Jungfrau mit 2 Kindern passt nicht in`s Bild.
                  Kleiner Nachtrag. Krünitz:
                  Demoiselle , Fr. Demoiselle. Eigentlich bedeutet dieses Wort eine Tochter von adeligen Aeltern, sie mag verheurathet seyn oder nicht. Im leztern Fall nennt man sie in Deutschland ein Fräulein. Heut zu Tage giebt man den Titel Demoiselle überhaupt einem jeden ledigen Frauenzimmer von honettem Stand und Herkommen; und man unterscheidet sie durch diese Benennung von den verheuratheten Frauen und von den Witwen. Selbst in den mehresten Provinzen Deutschlands haben die Wörter Demoisell und Mademoisell den ehemaligen Ehrentitel Jungfer ziemlich verdrängt.

                  Hemaris fuciformis

                  von wann ist denn Dein Krünitz-Text ? Kurz vor 1800 wäre ja genau mein Ding.

                  lizzy

                  das von J. G. Krünitz begründete Werk erschien 1773 bis 1858 in 242 Bänden.

                  GunterN

                  gelöst oder nicht - so sieht die finstere Zukunft aus:
                  http://www.welt.de/print/die_welt/ve...emoiselle.html

                  Kommentar

                  • djbuelt
                    Benutzer
                    • 06.02.2012
                    • 21

                    Todesursachen "Teeringe" und "Güst"

                    1771 Emsland

                    Ich bin auf zwei Todesursachen gestoßen, mit denen ich nichts anfangen kann:
                    Teeringe in einem Sterbeeintrag von 1771 aus dem südlichen Emsland, KB teilweise auf Holländisch verfasst.
                    Güst in einem Sterbeeintrag von 1819 aus Westfalen.

                    mesmerode

                    teer auf Holländisch = schwächlich,
                    meine Vermutung Altersschwäche

                    Xylander

                    niederländisch tering - Auszehrung
                    niederdeutsch güst(e) - trocken. Also Austrocknung??

                    Franzine123

                    auch in Westfalen heißt Güst = trocken. Es wird dich zum Lächeln bringen, aber im münsterländischen Platt sagt man "De Koh ist güst", wenn sie keine Milch mehr gibt, also ausgetrocknet ist, wobei das Austrocknen beim Menschen sicher ganz anders aussieht
                    Ausgetrocknete Menschen gibt es in den Krankenhäusern (und nicht nur da) viele, vor allem ältere Leute, denen das Durstgefühl abhanden gekommen ist. Außerdem speichern die Zellen im Alter immer weniger Flüssigkeit, so dass man häufiger "nachfüllen" muss. Zudem spielen entwässernde Tabletten eine nicht zu unterschätzende Rolle!
                    Der Folgen gibt es viele: Herz- und Kreislaufprobleme, mangelnde Gehirndurchblutung- und Versorgung, Depressionen, trockene und rissige Haut, Nierenversagen und und und ... um nur einige aufzuzählen.
                    und
                    "de hätt nix to teeren", wenn er nicht mehr von seinen Körperkräften zehren kann, da er kaum noch welche oder keine mehr besitzt. Da die TBC massiv mit diesem Auszehren einhergeht, wurde die TBC auch als Auszehrung bezeichnet.

                    Xylander

                    bei uns in SW-Westfalen gibt es das Wort güst(e) nicht oder nicht mehr. Ich habs in den Schulferien auf dem Bauernhof im Kreis Lingen/Emsland gelernt, da auch im Zusammenhang mit der Kuh.
                    Die trockene, unfruchtbare Landschaft Geest leitet sich ebenfalls davon ab, na ja unfruchtbar vor Kunstdüngerzeiten
                    Hallo djbuelt: Ein Scan wäre schön! Wenn es doch die Gicht ist, küern/praoten wir hier am Thema vorbei.

                    Friedrich

                    Klugscheiß- und Ergänzungsmodus an - Güst gleich trocken bezeichnet genau genommen die Zeit des sog. "Trockenstehens" vor der Geburt des Kalbes. - Klugscheiß- und Ergänzungsmodus aus.
                    Das mußte ich als Bauernkind einfach loswerden.

                    ubbenkotte

                    tering ist ein anderer Name für Tuberkulose.

                    Ostpreussin

                    Jetzt muss ich als Pferdeliebhaberin auch noch schnell meinen Senf dazu geben: wenn eine Stute nicht gedeckt wurde, also nicht tragend ist, sagt man auch (heute noch), sie ist "güst". So, jetzt haben wir es komplett :-) LG

                    Lenz

                    "Teering" = Schwindsucht
                    "Güst" beim Menschen = Austrocknung.

                    Hintiberi

                    "güst(e)" kenn ich hier in Ostwestfalen auch, eigtl. auch nur in Verbindung mit Kühen: "Use Kauh is chüste".
                    Für 'abgemagert' kenn ich auch noch "schrief" (mit getrennt ausgesprochenen i-e).

                    Kommentar

                    • Rheinländer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 14.02.2012
                      • 1468

                      Freigesessener?

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: Anfang 17. Jahrhundert
                      Region, aus der der Begriff stammt: Bergisches Land

                      kann mir jemand von euch sagen, was ein Freigesessener ist? Fand diese Bezeichnung als Anmerkung zu einem meiner Ahnen. Hab schon danach gegoogelt und den Begriff öfter gefunden, aber ohne Erklärung und kann mir wirklich keinen Reim drauf machen...

                      Baitzer

                      hier gibt es eine Erklärung und weitere Links:

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11340

                        Neues zur Concession

                        Werte Begriffsinteressierten,

                        hier in Beitrag 3 hatte ich einst eine Anfrage hinsichtlich des Begriffes Concession. In Kürze ging es darum, daß ein Paar 1785 nach eingelöster Concession vom Superintendenten im Haus getraut wurde, wie es im Heiratseintrag heißt.

                        Unter anderem gab es die These, daß die Concession damit zu tun haben könnte, daß der Bräutigam lutherisch, die Braut aber reformiert war. Der Sterbeeintrag des Vaters von 1776 liefert nun die Bestätigung:

                        D. 4ten Novbr gab seinen Geist ruhig ... auf, Herr Johann Diederich Meyer ... Reformirter Kirche gewesen und deßent... [hier ist leider eine nicht lesbare Einfügung] d 7ten ej. in der Stille nach erhaltener Concession beigesetzt...

                        Es spricht also vieles dafür, daß die Trauung im lutherischen Gebiet 1785, bei der einer der Partner reformiert war, ebenfalls der Concession bedurfte. Das Rätsel von damals ist also gelöst!

                        Friedrich
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11340

                          Eltermutter

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1785
                          Region, aus der der Begriff stammt: Flegessen, Raum Hannover

                          in einem Sterbeeintrag von 1785 im Kirchenbuch Flegessen wird zu der Verstorbenen folgendes gesagt: ... mit demselben hat sie 4 Söhne und 6 Töchter gezeuget. Bey ihrem Tode war sie zu 6 oder 9 (die Zahl ist leider nicht sicher zu entziffern) Kindern Großmutter und zu 4 Kindern Eltermutter...
                          Wer kann mir was zu dem Begriff Eltermutter sagen? Beim Googeln bin ich nicht recht schlau geworden, und in einem anderen Zusammenhang weiß ich, daß um 1550 der Begriff Ältervater für den Großvater benutzt wurde. Die Großmutter kann aber hier nicht gemeint sein, weil die ja ausdrücklich vorher erwähnt ist. Meine Vermutung ist, daß der Pfarrer mit dem Begriff Eltermutter die Urgroßmutter gemeint hat. Anhand der Nachfahren kann ich das leider nicht überprüfen; die habe ich nämlich nicht vollständig erfaßt.

                          Gast Liachtinger

                          im Grimmschen WB findet sich unter "Ältermutter" lat. proavia = Urgrossmutter
                          und weiters das schöne Zitat von Wieland:
                          Wieland 6, 76; die hirngespenste, welche die alte hure, deine groszmutter, von ihrer ältermutter geerbt hat. 11, 171.
                          Es ist daher die Uroma so bezeichnet.
                          Bestätigt wird dies weiterhin zB. in dem Buch über die Ehehindernisse :
                          http://books.google.de/books?id=CnQy...mutter&f=false
                          "Mag demnach ein Mann nicht freyen weder über sich seine Mutter noch seine Großmutter , Eltermutter, Ober-Eltermutter und so weiter hinauf...."

                          Friedrich

                          Den Grimmeintrag hatte ich wohl gesehen, habe aber wohl was überlesen. Ich denke, damit kann ich meine Vermutung bestätigen. Immerhin: Die besagte Dame in meinem Fall war zum Zeitpunkt ihres Todes 67, und dann schon Urgroßmutter. Nicht unmöglich, aber doch recht früh.
                          Aber das Witzige ist: Über eine ihrer Töchter, von der ich in direkter Linie abstamme, ist sie erst nach ihrem Tod noch dreimal Großmutter geworden!
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Nico 85
                            Benutzer
                            • 01.12.2011
                            • 70

                            Begriffe: Exil, gar gelegt, Gott wende unser Elend

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1639
                            Region, aus der der Begriff stammt: Mittelfranken

                            Ich habe neulich im Sterbeeintrag eines meiner Vorfahren folgenden Eintrag gefunden:
                            "Do, 21. Martii ist hora 4 p.m. Lienhart Öberlein von Reichenbach, seines Alters 68 an. in Herrn selig verschieden zu Feuchtw. in Exil, alß er nur solchen Tag sich gar gelegt hat. Gott wende vnser Elend. Amen."
                            In diesem Absatz habe ich gleich drei ungeklärte dinge gefunden.
                            Der Anfang ist ja klar.
                            "in Exil" bedeutet dass, das er aus welchen Gründen auch immer im Exil war? Und was bedeutete das eigentlich zu dieser Zeit?
                            "solchen Tag sich gar gelegen hat" ist das irgendein Hinweis auf die Todesursache?
                            "Gott wende vnser Elend" ist das einfach irgendeine Art "Gebet" für den verstorbenen?

                            Xtine

                            zuerstmal muß der Anfang wohl
                            Die (Tag/am Tag) heißen, da der 21.3.1639 ein Montag war.
                            In Exil könnte doch auch heißen, daß er einfach nicht zu Hause, sondern auswärts verstarb??
                            "als er nur solchen Tag sich gar gelegen hat" würde ich so interpretieren, daß er bisdahin wohl gesund war und sich erst am letzten Tag krank ins Bett gelegt hat. Vielleicht war es ja ein Herzinfarkt oder ähnliches und es ging ganz schnell.

                            Jürgen P.

                            Exil und der Ort Feuchtwangen können darauf hinweisen, dass er Exulant war. Vermutlich aus Österreich, dem Wald- oder Mühlviertel.
                            Das Jahr könnte dabei ebenfalls passen.
                            Evtl. ist seine Name, der FN in den Büchern von Eberhard Krauß "Exulanten aus dem Mühlviertel" "Exulanten aus dem Waldviertel" "Exulanten im ev. Dekanatsbezirk Nürnberg" "Exulanten in der Reichsstadt Regensburg" oder dem Buch von Rusam Georg "Österreichische Exulanten in Franken und Schwaben" enthalten.
                            Soweit ich erinnere gibt es noch eines "...Dekanatsbezirk Feuchtwangen...".
                            Denkbar wären auch Exulanten aus Böhmen.
                            Kannst auch mit der GFF http://www.gf-franken.de/ Kontakt aufnehmen, die haben die umfangreichste Forschung über Exulanten.
                            In den Büchern findet man auch Texte von Liedern, Gebeten usw. die die Exulanten gefertigt haben.

                            Mechthild

                            ich würde "Gott wende unser Elend" im Zusammenhang mit dem 30jährigen Krieg sehen.

                            Nico 85

                            Die Erklärungen für den 2. und 3. Begriff klingen schlüssig. Allerdings glaube ich nicht dass sich "Exil" auf Exulanten bezieht, da auch schon sein Vater und sein Großvater in Reichenbach gewohnt haben.

                            Gast Liachtinger

                            Ich denke , daß der Verstorbene aus seiner Heimatstadt Reichenbach verbannt worden war und in der Nachbarstadt Feuchtw. Unterschlupf gefunden hatte.
                            Die Verbannung/ Stadtverweis/ Exil war in diesen Zeiten eine gängige Strafe für alles Mögliche, nicht nur Straftaten im engeren Sinne sondern auch z.B. Schulden, missliebige politische Tätigkeit, Religion, häufig auch nur Denunziation.
                            vgl zB:
                            http://www.leben-im-mittelalter.net/...t/strafen.html
                            Freiheitsstrafen wurden erst in der frühen Neuzeit, genauer gesagt im 16. Jahrhundert in den Kanon der möglichen Strafen aufgenommen. Eine abgemilderte Form der Freiheitsstrafe war im Mittelalter die Verbannung ins Exil wie etwa die in ein Kloster oder aber auch das Verbot, ein bestimmtes Territorium innerhalb eines festgelegten Zeitraums zu betreten.

                            GiselaR

                            Ich würde zuerst mal nachforschen, was der 30-jährige Krieg in dem betr. Jahr in Reichenbach bewirkt hat. Das ist zwichen 1618-1648 immer die erste Idee.
                            Es war damals nichts seltenes, daß Menschen ihren Heimatort wegen der Kriegswirren verlassen mußten. In diesem Zusammenhang habe ich den Begriff "Exil" schon häufig gelesen. Man verwendete ihn viel häufiger und verbreiteter als heute, wo er hauptsächlich bei (höheren) Politikern und Monarchen/Adligen verwendet wird.
                            Manchmal war einfach der ganze Ort zerstört, manchmal "nur" ein Teil. Oder - je nach den, von welcher Kriegspartei ein Ort grade erobert wurde, verließen ihn die kath. bzw. prot. Bevölkerungsteiel. Oder sie wurden jeweils einfach vertrieben.
                            "Gott wende unser Elend" ist in erster Linie eine allgemeine Gebetsformel in Notlagen.
                            Allerdings hatte sie ihre ganz besondere Bedeutung während des 30-jährigen Krieges (wie Jürgen schon sagte), da es jahrhunderte vorher und nachher keine derartige Katastrophe in der mitteleuropäischen Geschichte gab.
                            Und nicht zu vergessen: die Ursprüngliche Bedeutung von Elend ist "Ausland". "Im Elend leben" bedeutete ursprünglich soviel wie im "Exil" sein.
                            Die Bedeutung "besonders schwere Notsituation" ergab sich daraus erst später.
                            Vor vierhundert Jahren war diese ursprüngliche Bedeutung noch viel näher, während sie heute vergessen ist.

                            Kögler Konrad

                            als er nur solchen Tag sich gar gelegen hat"
                            Er war schon kränklich, ist aber immer wieder aufgestanden, nur an diesem Tag
                            hat er sich ganz hingelegt und ist nicht mehr aufgestanden.

                            Kommentar

                            • Franzine123
                              Erfahrener Benutzer
                              • 11.11.2011
                              • 740

                              petrifreier Vollerbe

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1720-1780
                              Region, aus der der Begriff stammt: Osnabrücker Land



                              Hallo, ihr Lieben,

                              wer kann mir erklären, was ein petrifreier Vollerbe ist. Welche Rechte und Pflichten sind damit verbunden gewesen?

                              Der Text, in dem der Begriff steht heißt: Der Proband war Bauer in Neuenkirchen i. O. und petrifreier Vollerbe.

                              Ich danke euch schon im Voraus und grüße alle herzlich

                              Franzine123
                              Forsche nach Ahnen im nördlichen Osnabrücker Land (Rieste, Thiene, Alfhausen, Ankum, Neuenkirchen in Oldenburg und weitere Orte)
                              und im Umkreis Vechta (Lohne, Kroge, Krimpenfort, Oythe u. mehr)

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                              • ph_stip
                                Benutzer
                                • 31.07.2012
                                • 25

                                militärfrei

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1894
                                Region, aus der der Begriff stammt: Sulz im Weinviertl
                                auf der Suche nach meinen Vorfahren bin ich auf den Begriff militärfreier angehender Kleinhäusler bei einem Trauungseintrag gestoßen - kann mir vielleicht bitter wer sagen was militärfrei bedeutet hat?

                                Heinz_Bonn

                                "militärfrei" scheint die Befreiung vom Wehrdienst zu sein, siehe auch
                                http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.d...geview/3352433

                                jacq

                                "In Stellenanzeigen fand sich etwa oft der Ausdruck militärfrei (für it. militesente), durch den der Bewerberkreis auf Männer mit abgeleistetem Militärdienst eingeschränkt wurde, der jedoch mit Abschaffung der Wehrpflicht ebenso schnell wieder verschwunden ist."


                                Mechthild

                                so wie jacq es geschrieben hat, kenne ich es auch, man wollte niemand einstellen, der noch zum Militär mußte.

                                Friedrich

                                daher kommt auch der berühmte Spruch: "Ham'se jedient?" Wer das bejahte, hatte immer die besten Chancen.

                                Kommentar

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