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  • Lauer1974

    Doktor der Rechte?

    Kann mir bitte mal jemand evtl. die Berufsbezeichnung
    "Doktor der Rechte" erläutern? Diese fand ich heute in einer Sterbeurkunde vor.
    Ich stelle es mir so vor, das es sich dabei entweder um einen Anwalt handeln könnte (mit Rechtswissenschaft) oder sonstige Rechtswissenschaften mit Doktortitel halt, aber das ist nur meine Idee.

    rocco

    heute vor dreizehn Jahren gründeten Larry Page und Sergey Brin die Suchmaschine "Google".
    Nutze diese !

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    • dede
      Benutzer
      • 05.07.2011
      • 56

      Beruf ? Amt? oder . . . ?

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1872
      Region, aus der der Begriff stammt: Dithmarschen, S-H

      Im KB- Sterbeeintrag wird mein UrUr-Großvater als "Verlehntsmann" genannt, kann mir jemand sagen was das bedeutet ?

      alex13

      Reimer, Geschichte des Aukrugs, Husum 1913 (St.bibl. hist. 8ø 18219) S.83
      Altenteiler.
      Mens.: Verlehnt = eigentlich "das Verliehene", "das Altenteil"
      "Verlehnsmann = Bauer, der auf dem Altenteil sitzt."
      oder auch Altenteiler genannt:
      Berufsbezeichnung
      Bedeutung: Bauer im Ausgedinge, nach Übergabe des Anwesens an den Sohn; Nutznießer des Altenteils. [ Auszügler ].
      Zuletzt geändert von dede; 01.10.2011, 12:07.
      FN - Kühl, Schüldorf/Hohn + Groth, Hohn

      Kommentar

      • Ritterrath
        Erfahrener Benutzer
        • 05.08.2010
        • 526

        Bedeutung Straßennamen

        Jemand eine Ahnung von den Bedeutungen der Straßennamen?
        Z.b Funkengasse = Richtung Schmiede????

        Gast Deutschlehrer

        Der Funk ist auch ein großer Schluck aus der Pulle, es könnte auch die Trinker- oder Kneipengasse sein.

        lizzy

        vielleicht wurde aber auch nur geschmiedet bis die Funken sprühen.

        Ritterrath

        MMmmh um die Jhd. Wende rum gab es beides dort in der Straße. Kneipe und Schmiede

        Friedrich

        woraus wir folgern, daß die bei der Namensgebung der Straße offensichtlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen haben...

        GunterN

        ... war das nicht die Gasse, wo die Funken sprühten, also das Nachbarhaus abbrannte?
        Ich glaube, Ritterahth, dass hier viele Deutungen offen sind.
        Erst wurde nur durchnumeriert, dann nach Stadtviertel oder Dritteln geteilt. Dann erst kamen die Straßennamen und die wurden meist bei den Anwohnern befragt oder wenn nichts benannt wurde, dann erst von der Obrigkeit festgelegt.

        Ritterrath

        Hab mich nochmal bei älteren Verwandten schlau gemacht. Die Schmiede gabs bis kurz nach Jhd wende und die kneipe war erst vor paar jahren.
        Laut mündlicher aussage hat man schon vor den straßennamen funkejass gesagt. Also wahrscheinlich Schmiede oder?

        Friedrich

        was mir auch noch in den Sinn kommt, wäre die Benennung nach dem FN Funke. Gab's mal eine berühmte Person vor Ort, die so hieß?

        Ritterrath

        Es gab mal vor Ewigkeiten eine Familie Funk. Ob berühmt oder nicht keine Ahnung

        Friederike

        gibt es in dem entsprechenden Ort einen Heimat- und Geschichtsverein?
        Vielleicht kann man Dir dort sagen, warum die Straße so und nicht anders
        genannt wurde.

        apes

        sollte sich die Gasse im Rheinland befinden, würde mir spontan diese Funken einfallen:


        Ritterrath

        Bin noch ratloaser wie vorher ;-)

        Kögler Konrad

        du bist ratloser als vorher.
        Das liegt aber auch an deiner pauschalen, etwas unbedarften Fragestellung.
        Man muss bei Straßennamen zunächst einmal berücksichtigen:
        1. Wie groß ist der Ort (Dorf, Stadt)?
        2. In welchem Bereich des Ortes liegt die Straße? (Kern, Rand, Neubaugebiet)
        3. Seit wann ist sie nachweisbar? Ist der Name immer gleich geblieben oder
        hat er sich geändert? Auch Straßennamen haben eine Geschichte.
        4. Wie bedeutend ist die Straße in dem Ort?
        5. Wie lauten die anderen Straßenbezeichnungen in diesem Ort, vor allem
        die Straßen in der Umgebung.
        6. Nach welchen Prinzipien hat man Namen von ungefähr gleichen Alters gebildet?
        7. Was bedeutet Funken in dieser Gegend?
        Fragen über Fragen. Das kann nur einer - wenn überhaupt - beantworten, die mit
        der Geschichte des Ortes umfassend vertraut ist.

        Ritterrath

        Klar habe ich mir die Fragen auch gestellt bzw. nauch älteren Menschen im Dorf. Kam trotzdem zu keinem richtigen Ergebniss. Hänge so zwischen Schmiede und Familiennamen.
        1.Der ursprüngliche Ort hatte damals vielleicht 300 Einwohner +-
        2. Im Ortskern
        3. Hat sich nicht geändert laut Aussage der älteren Einwohner (80-90Jährige). Seit wann es genau den Straß0ennamen gibt weiss niemand.
        4. Der Ort hatte im gesamten vielleicht 6 oder 7 Straßen. Da kommt miut sicherheit jeder Straße eine gewisse Bedeutung zu.
        5.Haupt-,Dorf-,Linden-,connesdorfer(früher Gemeinde),-Römer,-Eulengasse
        Bis auf die Römerstraße soweit alles klar
        6. Berufe, Flur, örtliche Begebenheit?????
        7.Was bedeutet Funken? Ja keine Ahnung ob es hier regional eine Bedeutung für das Wort gibt. Glaube nicht
        Habe mit so gut wie allen gesprochen die ein wenig Ahnung oder aber das entsprechende Alter im Dorf haben. z.b. alte Briefträger etc. Es tippen alle auf die Schmiede. Natürlich habe ich mir über die Punkte die du genannt hast im Vorfeld auch schon meine Gedanken gemacht. Wollte das Thema einfach nur so mal ansprechen, da hier ja wahrscheinlich jede Menge Menschen sind die wesentlich mehr Ahnung haben wie ich.

        Ritterrath

        Im Rahmen der Häuserchronik die ich grade zu dem Ort erstelle habe ich rausgefunden ca. 1800 - 1820 dort in dieser Straße eine Familie Funk oder Funke gelebt hat. Deswegen bin ich hin und her gerissen zwischen Schmiede und Familiennamen. Wollte nur mal nachhören ob es in anderen Orten eventuell gleichnamige Straßen gibt und wo diese Namen herkommen. Kann ja sein das es diverse Gründe für eine Benenung der Straße gibt die mir noch nicht durch den Kopf gegangen sind

        henrywilh

        Die Schmiede-Theorie halte ich für ziemlich abwegig. Die entsprechenden Weg hießen doch überall Schmiedeweg, -gasse etc. Allenfalls irgendwas mit "Esse".
        Wenn die Straße nach einer Person bzw. Familie benannt ist, muss doch bei der Gemeinde eine Information darüber vorliegen (Gemeinderatsbeschluss!). Anders siehts aus, wenn der Name ur-ur-alt ist.

        Ritterrath

        Îch muss mir noch mal die Ratsprotokolle ansehen

        henrywilh

        Noch was.
        Googlemaps sagt, dass es eine Funkengasse in
        Herdecke
        Bad Mergentheim
        Sinzig
        Eschweiler
        gibt. Wenn du dich nun an eine dieser Städte wenden und fragen würdest? Da muss es jemand wissen.

        sucher59

        Im Duden - Herkunftswörterbuch 3. Auflage- gibt es über Funken... auch Einträge für:
        1. Funken für "Telegraphie" ( dort könnte ja ein Telegraphenhäuschen gewesen sein
        2. bei Soldaten für "schießen" oder auch "funktionieren"
        3. für "schimmern" und "glimmern"

        Paul Otto

        Flurstücke wurden oft nach Begebenheit benannt. Nicht das dort ein Funkenmarichen umher sprang. Doch Sinziger Zeitung und die Gemeinde selber stellt öffentlich etwas zu Deinem Thema ins Netz. Dann solltzen diese doch auch bescheid wissen?
        Gemäß § 36 des Landesstraßengesetzes für Rheinland-Pfalz vom 01.08.1977 (GVBl. Seite 273), in der derzeit gültigen Fassung, wird in der Stadt Sinzig die nachstehende Straße als Gemeindestraße im Sinne des § 3 Ziffer 3, Buchstabe a) des Landesstraßengesetzes dem öffentlichen Verkehr gewidmet:
        Die amtliche Bezeichnung der gewidmeten Straße lautet „Funkengasse“.Die Verkehrsanlage „Funkengasse“ besteht aus dem Flurstück Gemarkung Koisdorf, Flur 6, Flurstück Nr. 97/4.Straßenanfang ist in nördlicher Richtung die Einmündung „Ahrentaler Straße“. Das Straßenende bildet in südlicher Richtung die Einmündung in den „Kreuzungsbereich Wendelinusstraße/ Connesdorfer Straße/ Flurstraße“ (siehe beiliegenden Lageplan).
        http://www.sinzig.de/wp-content/uplo...e-lageplan.pdf
        Und Richtung Schmiede könnte auch die Gastwirtschaft gemeint sein, welche durch die Funkengasse erreicht wird.
        Hier sind in den Gemeinden die Flurnamen und deren Bedeutung zum großen Teil hinterlegt. Frag mal in der Gemeinde oder den Stadtwerken Sinzig nach?!
        Ritterrath/Retterath in Sinzig und Königsfeld
        Fabritius und Jonas in Sinzig
        Steinmetzler in Sinzig
        Schmickler in Sinzig
        Knieps in Ahrweiler

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11340

          Zur Staupe geschlagen

          GunterN

          Schlesien 1787: Wegen verheimlichter Schwangerschaft und dadurch herbeigeführten Kindstod wurd die Catharina
          "öffentlich zur Staupe geschlagen"
          und lebenslänglich zu Festungsarbeit verurteilt.
          Wie kann man sich das zur Staupe schlagen vorstellen?

          Klingerswalde39_44

          Als Stäupen (auch Staupen, Stäupung, Staupenschlag, Staupenstreichen, von Stüpe oder Stüpa aus dem westslawischen staup für Altar, Pfahl oder Pfosten) bezeichnete man im Mittelalter eine Körperstraße, bei welcher der Verurteilte am Pranger geschlagen wurde, der daher auch den Namen Staupsäule trägt. Verwendet wurde dafür ein meist aus Birkenreisig gefertigtes Reisigbündel, die Staupe, oder der Staupbesen, in den mitunter scharfkantige Metallsplitter oder Steine eingearbeitet waren.
          In diversen europäischen Armeen war das Stäupen bis in das 19. Jahrhundert hinein üblich. Im Gegensatz zum Spießrutenlaufen wurde das Stäupen als unehrenhafte Strafe betrachtet, war also mit einem Ehrverlust für den betroffenen Soldaten verbunden.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • gabyde
            Erfahrener Benutzer
            • 24.12.2010
            • 488

            dissidentische Religion?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: Ende 19.Jh.
            Region, aus der der Begriff stammt: Wuppertal

            ich habe hier mehrere Geburts- und Sterbeurkunden, wo als Religionszugehörigkeit "dissidentisch" angegeben wurde. Handelt es sich vielleicht um ein freikirchliches Bekenntnis?
            Der Zweig war eigentlich reformiert, aber es gibt auch einige Angehörige lutherischen oder frei-evangelischen Bekenntnisses unter den Nachkommen.
            Ist euch sowas schon mal begegnet?

            Moralapostel

            in meinen Unterlagen finden sich auch Dissidenten. Mein Ururgroßvater kam aus Warnsdorf in Böhmen, dort gab es ab 1874 ein altkatholisches Bistum. In München Gladbach wird er dann als dissidentischer Religion zugehörig beschrieben. Später wiederrum als Katholik. Auch aus Essen habe ich Unterlagen in denen Familienmitglieder als Dissidenten bezeichnet werden.
            Eine Großtante von mir meinte, dass die Kinder einen anderen Religionsunterricht erhielten, da muss ich aber nochmal nachfragen.

            gabyde

            Ich glaube, das war ein Stich in ein Wespennest.... Ich habe mal geguckt, was es alles für Konfessionen in Wuppertal gibt und bin fast vom Stuhl gefallen. Das ist ein ganzer Wust an freikirchlichen Vereinigungen.
            Die frei-evangelische Gemeinde wurde sogar in Elberfeld gegründet, daher kann es sehr gut sein, daß sich meine Familie ihnen angeschlossen hat - und daß sich dissidentisch auf dieses Bekenntnis bezog.
            Dann war es vielleicht wirklich im Ermessen des Beamten, evangelisch oder dissidentisch zu schreiben? Was Du, Jan, schreibst, spricht ja dafür.

            carinthiangirl

            Der Begriff Dissident (von lat. dissidere „nicht übereinstimmen, getrennt sein, widersprechen“), auch Systemkritiker, bezeichnet einen Andersdenkenden.
            Historisch
            Der Begriff wurde 1573 in der Warschauer Konföderation für die Protestanten geprägt, die nicht der herrschenden Staatsreligion angehörten. Im 17. Jahrhundert fand er als „Dissenter“ Eingang nach England als Bezeichnung für protestantische Gruppen, die nicht zu einer Integration in die anglikanische Kirche bereit waren.
            Im 18. Jahrhundert bezeichnet der Begriff denjenigen, den keiner anerkannte. Seit dem 19. Jahrhundert ist es jener, der keiner Religionsgemeinschaft angehört. Auch die Mitglieder der deutschkatholischen Vereine, die sogenannten Deutschkatholiken, sowie die protestantischen Freien Gemeinden, die sogenannten Lichtfreunde, die sich 1856 mit den Deutschkatholiken zum Bund Freireligiöser Gemeinden Deutschlands zusammenschlossen, wurden offiziell als Dissidenten bezeichnet. Üblich war der Begriff in Deutschland mindestens bis in die 1930er Jahre.
            Auch eine aufklärerische Lehre wie die nicht nur als therapeutische Methode, sondern auch als allgemeine Kulturtheorie zu großem Einfluss gelangte Psychoanalyse hat ihre Dissidenten hervorgebracht, nachdem ihr Begründer, Sigmund Freud selbst längere Zeit als Dissident (der etablierten Psychiatrie) gegolten hatte.
            Der Begriff wurde 1573 in der Warschauer Konföderation für die Protestanten geprägt, die nicht der herrschenden Staatsreligion angehörten. Im 17. Jahrhundert fand er als „Dissenter“ Eingang nach England als Bezeichnung für protestantische Gruppen, die nicht zu einer Integration in die anglikanische Kirche bereit waren.


            gabyde

            Ich nehme jetzt erstmal an, daß mein Ururgroßvater sich einer frei-evangelischen Gemeinde angeschlossen hat und die Kinder dann je nach Ehepartner und Einstellung wieder "zurückkonvertiert" sind. Das würde die verschiedenen Konfessionen in den Nachfolgegenerationen erklären.
            Leider ist sein letzter lebender Sohn vor einigen Tagen gestorben, kurz bevor ich von seiner Existenz erfahren habe...
            Den hätte ich vielleicht noch fragen können.
            Zuletzt geändert von gabyde; 03.10.2011, 15:15.
            Litauen: NASSUT / BATRAM - Liebenscheid/LDK: BRANDENBURGER - Wagenfeld: CORDING - Sonnborn: MOEBBECK / ZIELES - Sprockhövel: NIEDERSTE BERG / DOTBRUCH - Lintorf/Angermund: HUCKLENBRUCH / RASPEL - Motzlar: FÜRST / DERWORT - Sauerland: WORM / NAGEL - Italien (Provinz Belluno): MARES
            http://www.alteltern.de/
            http://www.ahnekdoten.de/

            Kommentar

            • forscher_wien
              Erfahrener Benutzer
              • 04.10.2011
              • 3166

              leb. & sel.

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1872
              Region, aus der der Begriff stammt: Wien

              Ich denke es ist zwar recht logisch, will aber nur auf Nummer sicher gehen:
              "... ehelicher Sohn des Anton Köhler Inwohners am leb. und der Karolina geb. Elstner, sel. beide kath."
              leb. = lebendig
              geb. = geborene
              sel. = selig (bereits gestorben)
              kath. = katholisch

              animei

              So ist es.
              "am leb." heißt natürlich "am Leben"
              Zuletzt geändert von forscher_wien; 06.10.2011, 21:00.

              Kommentar

              • forscher_wien
                Erfahrener Benutzer
                • 04.10.2011
                • 3166

                H.C.

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1872
                Region, aus der der Begriff stammt: Wien

                "... ehl.Tochter des Johann Korbar, Schneidermeisters verstorb. u. der Franziska geb. Zak leb. beide H.C."
                Wofür steht H.C.?

                animei

                Vielleicht für Helvetische Confession?

                Xylander

                Stimmt!
                http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelische_Kirche_H.B._in_%C3%96sterreich#Joseph inismus
                Zuletzt geändert von forscher_wien; 06.10.2011, 21:03.

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11340

                  Was ist eine Losfrau?

                  Klingerswalde39_44

                  in einem historischen Adressbuch von 1913 habe ich die Berufsangabe Losfrau gelesen. Weiss jemand, was damit gemeint ist?
                  Gerade gefunden Berufsbezeichnung "Stütze" für eine Frau. Da hab ich auch keine Vorstellung.

                  GunterN

                  ich vermute, dass die Losfrau die Lose auf dem Jahrmarkt verkaufte oder sie hatte einen kleinen Pavillon, wo sie die Lotterielose verkaufte.
                  Beruf "Stütze" kann ich mir nur vorstellen als Unterstützung für eine Familie, ich würde heute Haushaltshilfe dazu sagen.

                  Edeltraud

                  zu Losfrau habe ich die Bedeutung gefunden, dass es hier um eine Landwirtschaftliche Arbeiterin bzw. eine Tagelöhnerin handelt.
                  http://www.andreas-karstens.de/compo...griffe/?id=633

                  Axel

                  Losmänner (und damit wohl auch Losfrauen) waren kleine Pächter. Diese bekamen Ackerland per Los zugeteilt und konnten dies in Eigenregie bestellen. Da dies aber meist nicht reichte um die Familie zu ernähren, waren sie i.d.R. gleichzeitig noch auf größeren Gütern Tagelöhner, Knechte oder ähnliches.

                  lajobay

                  @Axel: Genau! Von meiner ostpreussen-bezogenen Fam.-Forschung weiss ich,dass ein Losmann (Losfrau) im alten Ostpreussen (und wohl überall in Preussen) ein Kleinbauer war,mit einem mickrigen Stückchen Land.In Ostpr. früher wohl der am häufigsten vertretene Beruf. Später verschwand diese Standesbezeichnung, da wurden daraus dann Zeitpächter.
                  Stütze: so manches Eheweib musste den Angetrauten wohl stützen,wenn sie ihn aus dem Wirtshaus herausgezerrt hat. Diesen Beruf gibts noch heute

                  Klingerswalde39_44

                  Sehr schön, wie ist denn da die Entlohung so ...?

                  das mit der Losfrau in der Landwirtschaft leuchtet mir ein. Logisch wäre für mich auch die "Haushaltshilfe" (von mir aus auch für die Wege aus Wirtshäusern nach Hause )

                  Gast AnMark

                  Ich kenne da noch eine andere Bedeutung. Da in Dörfern und Städten nicht jeder Haushalt über einen eigenen Backofen verfügte, mußte jede Woche bestimmt werden, wer wann backen darf. Dies überwachte die Losfrau, die am Sonntag nach der Kirche die Lose in einem Beutel herumreichte, aus dem jeder der in der kommenden Woche backen wollte, ein Los zog. Am unbeliebtesten war natürlich der erste am Tag, da hier mehr Holz gebraucht wurde, um im Ofen die richtige Hitze zu erhalten als wenn später am Tag gebacken wurde.
                  Die Losfrau übte überall dort ihr Amt aus, wo es galt für eine gemeinschaftliche Einrichtung eine Reihenfolge zubestimmen z.B. auch beim Obstdarren, Flachsrösten, Bierbrauen etc

                  Gast joaf

                  Losmann/Losfrau
                  Tagelöhner, der gelegentlich auf einem Bauernhof arbeitet, also nicht ständig beschäftigt ist.
                  LOSMANN, m. in Ostpreußen Name eines kleinen Feldpächters, plur. Losleute:
                  im Notstandsjahre 1868 erhielten hier die sogenannten Losleute, also Leute ohne Grundbesitz, wohl durchgängig sehr arm, zur Saat aus Staatsmitteln als Darlehn drei Scheffel Kartoffeln.
                  Frankf. journ. vom 10. Aug. 1872.
                  Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Leipzig: S. Hirzel 1854-1960.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Aloysia
                    Benutzer
                    • 20.11.2009
                    • 61

                    "unter Waggen stecken"

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1875
                    Region, aus der der Begriff stammt: Emsland
                    Folgender Satz aus einem Auswandererbrief von 1875 wirft Probleme auf: "...und ich möchte mal gerne wieder in das deutsche Vaterland zurück kommen und schauen wie es da jetzt ist, aber ich fürchte vor einem Mann, der alles unter Waggen steckt und den Mann sollst du gewiß wohl kennen." - Der Verfasser kommt aus dem Emsland, also dem niederdeutschen Sprachraum; geschrieben in Kurrentschrift, daher bin ich nicht ganz sicher, ob die Schreibweise stimmt - muss aber annähernd so sein..
                    Kennt jemand diesen Ausdruck aus dem ländlichen Norddeutschland des 19. Jahrhunderts?

                    animei

                    wenn Du nicht "ganz" sicher bist, solltest Du vielleicht zumindest einen Teil des Schreibens in der Lesehilfe einstellen.

                    henrywilh

                    Das wird wohl Wappen oder noch wahrscheinlicher Waffen heißen.
                    pp kann leicht mit gg verwechselt werden, aber Waffen macht mehr Sinn.

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11340

                      Für was steht diese Abkürzung?

                      saille

                      scheine irgendwelche Ableger in Österreich zu haben, komme aber noch nicht ganz hinter das Geheimnis wer mit wem und warum
                      Bei familysearch hab ich die Abkürzung gefunden "Ethnicity Austria-Ruth..."
                      Vielleicht ist es ja noch zu früh zum denken und ich mache gleich AAAHHHHH, wenn mir jemand sagt, für was denn RUTH....steht?

                      animei

                      ich vermute mal: http://de.wikipedia.org/wiki/Ruthenien und http://www.enzyklo.de/Begriff/Ruthenien
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11340

                        Noch'ne Abkürzung

                        saille

                        Siniv.tinh, Russia

                        Karl Heinz Jochim

                        eine gute Adresse für so etwas ist z.B.
                        www.rusdeutsch.eu
                        bzw.
                        inform@rusdeutsch.ru
                        als Informationsquelle oder auch der
                        Historische Forschungsverein der Deutschen aus Russland (Michael Wanner); letztgenannten Verein erreichst Du auch über obige www-Adresse.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11340

                          oedem anno

                          Jürgen P.

                          bin diese Tage in einem KB über den Eintrag "oedem anno" bei Taufen gestoßen. Ich konnte sonst keine weiteren Hinweise erkennen.
                          Nun ist mir eodem anno=im gleichen Jahr geläufig.
                          Den Begriff habe ich unter verschieden Taufeinträgen in der zitierten Schreibweise gefunden.

                          Friedrich

                          eine Marotte vom Pfarrer? Verschrieben? Verlesen?
                          Das wären meine Vermutungen. In meinem gelben Buch mit blauem L gibt es den Begriff nicht.

                          Jürgen P.

                          es ist wohl so das unter Marotte des Pfarrers zu verbuchen!
                          In diesem KB erkennt man auch unschwer ob ein Pfarrer den Eintrag vor oder nach der Tauf-/Hochzeitsfeier oder nach " ...a gute Leich muss schwimm" gemacht hat.
                          Wie schrieb hina in einem Beitrag "...wie der Pfarrer halt so drauf war"
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11340

                            Was ist ein "Privatmann"?

                            AnjaBr

                            ich habe ab und zu in den Beschreibungen meiner Ahnen "Privatmann" stehen. Was bedeutet das?

                            Tineru

                            Meine Vermutung wäre, daß diese Vorfahren vermögend waren und von den Erträgen ihres Vermögens (Zinsen, Aktientantiemen etc.) lebten.

                            Gast Carlton

                            Ich kenne zwei Begriffe. Das eine ist der Privatmann (die Privatperson), dass andere der Geschäftsmann.
                            Wenn aber so wenig hier steht, nämlich nur ein Wort, ohne jeden weitere Aussage, dann kann man nun wirklich keine korrekte Aussage treffen.
                            Aber eines steht fest: Auch ein Privatmann muss arbeiten, um leben zu können. Und auch ein Geschäftsman kann Vermögen haben.

                            Dorothea

                            ich habe vor rund zwanzig Jahren für einen Kollegen, der in die Rente ging, etwas zu diesem Thema zusammengestellt. Hierfür habe ich versch. alte und (damals) neue Duden-Ausgaben, Herkunftswörterbücher, Bedeutungswörterbücher, etc. durchgearbeitet. Hier fand ich auch die Bezeichnungen "Privatier" und Rentier in dem Zusammenhang, eben als den, der nunmehr nicht mehr arbeitet.

                            Gast Carlton

                            die Begriffe "Privatier" und "Rentier" sind Begriffe, die auch heute noch genutzt werden.
                            Aber die Bezeichnung "Privatmann" ist doch etwas völlig anderes. Mag sein, dass ich völlig falsch liege.

                            animei

                            Privatier siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Privatier

                            Gast AnMark

                            Ich bring mal eine neue Variante. Im Altgriechischen bedeutet das Wort Idiotes Privatmann, vielleicht wollte der Pfarrer darauf hinweisen, dass es sich um eine ungebildete Person handelte ......

                            Dorothea

                            Hier in diesen Beiträgen wurde schon angeführt, dass ein Privatmann ggf. von seinen Zinsen leben kann, genauso kann er von seiner Rente leben, hier hat er zu Lebzeiten in die Rentenversicherung eingezahlt und erhält nunmehr die Erträge. Es ist somit völlig egal, ob einer von seinen Zinsen oder von seiner Rente lebt. Ich hatte den Begriff Privatier genau in diesem Zusammenhang hier eingebracht. Könnte ja sein, dass der jeweilige Vorfahr nicht mehr berufstätig war, als man ihn als "Privatmann" bezeichnete.

                            Tineru

                            Mir fällt gerade noch etwas ein - vielleicht ist mit Privatmann einfach ein Zivilist gemeint?

                            Hänsel

                            Und hier zur Bestätigung aus dem Genealogisch-Etymologischen Lexikon:
                            Privatier: Aus homme privre (frz.), ein Privatmann, eine Person, die von ihrem Vermögen lebt. Eine Person, die sich aus dem Berufsleben zurückgezogen hat, von einem Kapital lebt, welcher er selber verdient oder geerbt hat.
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11340

                              Was ist ein "Bagageführer"?

                              mac_intosh

                              ich bin jetzt nun des öfteren über das Wort "Bagageführer" im Zusammenhang mit einem Kriegstagebuch aus dem 1. WK gestolpert.
                              Ist das sowas wie ein Versorgungsoffizier?

                              DeutschLehrer

                              Bagage ist ja eigentlich Gepäck. Der hat wohl dann Transportaufgaben gehabt und musste die Ausrüstung der Truppe hinterher tragen oder fahren lassen.

                              Humora

                              ich bin neu hier und suche auch eine "Erklärung" für einen Versorgungsoffizial" zur K+K Zeit. Kann mir vorstellen, dass er mit einem Bagageführer zusammengearbeitet hat.

                              mac_intosh

                              nachdem ich das Buch jetzt durch habe, schrieb er auch immer viel von Versorgungsfahren mit dem Pferdekarren ("Panjewagen" - siehe Anhang) und anderen abenteuerlichen, zeitgenössischen Abkürzungen, die mich in den Wahnsinn treiben
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11340

                                Kirchenbuch / Totenbuch Eintrag Infans

                                Thruflon

                                "Infans Max Mustermann" bedeutet "Kind von Max Mustermann"
                                Hat der Eintrag "Max Mustermann Infans" die gleiche bedeutung oder heißt das das ein Kind namens Max Mustermann gestorben ist?

                                animei

                                ich bin zwar kein Lateiner, aber ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann, wenn es vor dem Namen steht, heißt es so und wenn dahinter dann anders. Die genaue Bedeutung ist eher aus den Wortendungen ersichtlich, z. B. auch beim Namen des Vaters oder der Mutter.
                                Beispiel:
                                filius Antonii = Sohn des Anton(ius)
                                filia Jacobi et Catharinae = Tochter des Jacob und der Catharina
                                Es kommt also darauf an, wie Dein Max Mustermann im Original genau geschrieben ist, um zu wissen, ob er das Kind oder der Vater des Kindes ist.
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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