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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11338

    Beruf: Kornschösser

    Leberecht

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1550
    Region, aus der der Begriff stammt: Torgau, Sachsen

    was ist ein "Kornschösser"?
    (siehe Link, Hans Kronberger:
    http://books.google.de/books?id=XcwU...page&q&f=false )

    Marlies

    ein Schösser ist 1) ein Steuereinnehmer, oder 2) im bäuerlichen Bereich ein Knecht, der den Dünger besorgt

    DeutschLehrer

    Auch Grimms Wörterbuch erklärt den Schösser als Steuereinnehmer:
    SCHOSSER,SCHÖSSER, m.1) einnehmer des schosses, steuereinnehmer, rentmeister, mhd. schoჳჳer mhd. wb. 2, 2, 176b. LEXER mhd. handwörterb. 2, 683: Bastian Wulner, schosser zu Jhenne (1497). MICHELSEN spec. cod. diplom. Jenensis (Jena 1852) 15; dem schosser zu Gotha. quelle von 1528 bei DIEF.-WÜLCKER 844; später mehr und mehr durch die umgelautete form verdrängt: schöszer, receptor, rentmeister SCHOTTEL 1408; geiziger, ungerechter schöszer, quaestor rapax et injustus STIELER 1789; schösser, dispensator, quaestor STEINBACH 2, 497; schösser, einnehmer der herrschafftlichen einkünfte FRISCH 2, 221b; abgesehen von der eigentlichen bedeutung bezeichnet schösser auch andere beamtete personen, so besonders den amtsvertreter: amtmann, amtsverweser, schöszer. STIELER 339, vgl. WEISZE kom. opern 1 (1771), 146 ff.; schösser, eine amtspersohn. FRISCH 2, 221c. auf bäuerliche verhältnisse übertragen: der schosser, knecht, welcher auf der alpe den dünger besorgt; der gschoszner, helfer des melkers SCHM. 2, 478; belege: schösser und dergl. amtleut. reichs-pol. ordn. 1530, XIX, 5; und als er ins schössers haus kam. LUTHER 2, 644a; der schösser zu Alstet. 3, 138a; er war selbst (kurfürst Friedrich) schösser, nach Claus Narren rath, der sagte einmal zu jm, da der hertzog klagte, er hette kein geld, werde ein schösser oder rentmeister, sprach er, so kriegestu auch geld. tischreden (1568) 344b (vgl. KIRCHHOF wendunm. 3, 70 Österley); vitzthom, pfleger, verwalter, schösserBd. 15, Sp. 1601
    und amptleut. FISCHART Garg. 269b; schrieb derowegen dem schösser allda. SCHWEINICHEN 1, 245; den aufenthalt eines amtmanns oder schössers, welcher die ehemals hieher flieszenden zinsen und gefälle noch fernerhin einnimmt. GÖTHE 39, 265; seit dem vom römischen volk kein schosz mehr gefordert ward, war auch der eigentlichste theil des amts der schösser weggefallen. NIEBUHR röm. gesch.3 1, 464;
    ein weisze mausz, war sein mundschenck,
    ein aff, sein schösser wolgelenck.
    ROLLENHAGEN froschm. F 1b;
    schösser, die in ämtern dienen.
    LOGAU 2, 241, 194;
    ist es kein superintendent,
    so mags ein küster seyn,
    und ists kein schösser der mich kennt,
    so mags ein schreiber sein.
    WEISE cur. gedanken s. 7. 2) schosser, die bäckerschaufel, womit die bäcker den geformten teig in den ofen schieben (schieszen); s. schosse 1. schöszer PFISTER 267. 3) schösser, hänfling, s. schösserlein. 4) schosser, schösser, spielkügelchen der kinder (s. schusser) FRISCH 2, 221c; mit schössern, hinckers, löpers. COMENIUS sprachenth. (1657) 941; eine schachtel mit schossern für die kinder. GÖTHE an Knebel 227. schosser, schossers PFISTER 267.

    Leberecht

    Da es in diesem alten Buch ja als etwas "besonderes" eingetragen ist, nehme ich an, dass es sich bei diesem Schösser tatsächlich um eine Art Steuereinnehmer handeln muss.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11338

      Miether

      sunny1668

      kann mir bitte jemand erklären was ein "Miether" war?

      Xtine

      ich würde sagen es war, ähnlich wie die Bezeichnung Häusler, ein Mieter, jemand der zur Miete wohnte.

      Hina

      ja, das waren Einlieger, also jemand ohne eigenes Haus.
      Mieter, auch Insassen genannt, waren in der Regel Tagelöhner oder Dorfhandwerker.
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11338

        Aussprache eines Familiennamens

        Luise

        Im Jahre 1667 wurde der FN "Hyne" geschrieben. Wie aber wurde er ausgesprochen?
        Hayne?
        Hüne?
        Oder noch anders?

        niederrheinbaum

        Ich kenne die Aussprache aus dem Zeitraum als "ü", also "Hüne".
        In Westfalen gab's z.B. den Nachnamen "Thyne", der ebenfalls als "Thüne"
        geschrieben und ausgesprochen wurde.
        Möglicherweise gibt es aber auch regionale Unterschiede in der Aussprache.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11338

          Bauernauszügler

          Inspektor Columbo

          Weiß jemand was ein Bauernauszügler ist?
          Ich fand die berufsbezeichnung in einem Kirchenbuch. Eine Erklärung kkonnte ich nicht "ergoogeln".

          Marlies


          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Klimpke
            Benutzer
            • 16.09.2009
            • 6

            Verständnisfrage: Namenszusatz "in"

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca. 1806
            Region, aus der der Begriff stammt: Böhmen, Zebus

            Beim sichten von Kirchenbücher um 1800, fällt mir auf das bei den Nachnamen von Frauen oft ein "in(n)" hinten angefügt wird.
            So im angefügten Beispiel der untere Eintrag:
            Klimpkin
            (n)? Theresia
            der Vater heißt jedoch: Klimpk(e/a?) Christoph
            Gleiches findet man immer wieder, z.b. bei der Mutter der Mutter die hier "Agnes Pilzin(n)" heißt, männliche Verwandte heißen aber in anderen Einträgen "Pilz".
            War so etwas gängige Praxis? Wenn ja wie würdet ihr die die Namen im Stammbaum eintragen?

            dolgapol

            bei slawischen Namen kommt vor, dass Ehefrau von:
            Klimpke wird Klimpkina heissen
            Pilz wird Pilzina heissen
            dagegen die Tochtersname wird sich an:
            -ówna [z.B. Janowicz --> Janowicz(ówna)]
            -anka [z.B. Kobiela --> Kobiel(anka)]
            enden.

            Friedhard Pfeiffer

            Das wird wieder modern: Frau Bundeskanzler Merkel ist Diplom-Physiker und nennt sich jetzt Bundeskanzlerin als Diplom-Physikerin. Es fehlt nur noch, dass sie als Merklin oder Merkelin bezeichnet wird.

            Moralapostel

            ein paar Kilometer weiter nördlich in Rumburk gibts/gabs das "Phänomen" auch
            Ist es nicht einfach eine Verweiblichung?
            Bei Berufsbezeichnugen macht man das ja heute noch.
            Polizist-Polizistin
            Wirt-Wirtin
            Elektroniker-Elektronikerin

            gustl

            das war in deutschsprachigen Gebieten durchaus üblich; ein gängiger Kirchenbucheintrag konnte lauten: Rosina Müllerin, des Herrn Leberecht Müllers Eheliebste (bei einem Taufeintrag zum Beispiel). So wurden die Damen dann auch angesprochen und so wurde auch über sie gesprochen.

            henrywilh

            Bleibt die Frage, was man einträgt.
            Ich lasse das "-in" (selbstverständlich) weg - solange man mir nicht eine "offizielle" Regel zeigt, die das Gegenteil verlangt.

            Gast Ortti

            Bei uns am Land ist das immer noch gängige Praxis, dass man ein kurzes umgangssprachliche a (schriftsprachlich in) an den Nachnamen anhängt, wenn man von weiblichen Mitgliedern einer Familie spricht. Also z.B. man spricht von der Müllera Evi im Gegensatz zu ihrem Bruder, dem Müller Peter
            Hoffentlich verlangt jetzt nicht wieder eine(r) eine schriftliche Quelle

            gustl

            wenn Du die weibliche Endung wegläßt, befindest Du Dich in allerbester Ahnenforschergesellschaft, wie ein Blick in ältere Ahnentafeln zeigen kann. Das -in blieb in unsern Fällen nur bestehen, wenn der Name des Vaters oder Gatten nicht zu finden war, man also den ursprünglichen Familiennamen nicht kannte.

            henrywilh

            Das leuchtet doch auch ein.
            Man war früher weit entfernt von modernen Vorstellungen von Gleichberechtigung und hätte es für undenkbar gehalten, dass Ehefrauen ihren Geburtsnamen behalten oder sogar beide Ehepartner den Geburtsnamen der Frau annehmen können. Deshalb bin ich sicher, dass beim Anhängen von "in" der Gedanke, oder wenigstens das Empfinden, dahinter steckte, dass z.B. die "Maierin" ein "Anhängsel" des Herrn Maier war (als Tochter oder Ehefrau). Somit war durch das Anhängen von "in" kein eigener Name geschaffen, sondern nur ausgedrückt, dass die betreffende Frau zu dem betreffenden Manne gehörte. Und das bedeutet: Der gemeinsame Name ist derjenige ohne "in".

            helibo

            meine Ahne war eine Königin .
            Das ....in lasse ich bei den Einträgen in die Ahnenlisten wegfallen.
            Einzigt meine: " alte Greger Margenfeldsche" habe ich so eingetragen da es nach ihrem Tod (1707) wieder eine "Alte" (Schwiegertochter) gab.
            Deren Namen (Elisabeth) konnte ich aber durch Heirat und Taufen der Kinder eintragen.
            Die Alte bleibt aber somit die Älteste, leider ohne geborene .....
            Auf dem Dorf ist es oft noch üblich die Generationen so einzustufen:
            Meine Oma wurde als "die alte ......... (ohne ..in und ..sche) bezeichnet, nach ihrem Tod dann meine Mutter. Da war meine Schwägerin die Junge....
            Ich bekam durch Heirat einen anderen Nachnamen, lebte in der Stadt, und somit blieb es mir erspart so bezeichnet zu werden
            Angehängte Dateien

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11338

              Wachmagister

              magandbet

              Jahr, aus dem der Begriff stammt:1735
              Region, aus der der Begriff stammt: Posen

              ein Kollege aus Polen fand in einem Dokument aus dem Jahr 1735 hinter den Angaben, wie Name, Vorname etc. zwei Mal die Notiz: "alias Wachmagister".
              Was kann "Wachmagister" bedeuten?
              Ich habe zunächst vermutet, dass es sich hier um einen Lesefehler handelt, aber der Kollege meint, dass die Wörter sehr genau und leseleicht geschrieben wurden, sodass es keine Zweifel gibt, dass es sich hierbei um "Wachmagister" handelt.

              Petterping

              magister bedeutet im lateinischen
              [1] Vorsteher, Aufseher, Meister
              [2] Lehrer, Lehrmeister
              [3] Führer, Berater, Ratgeber
              [4] Konkursverwalter
              Ich denke mal, dass hier von einem Wachmann, -posten die Rede ist.
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11338

                ...kaum...

                Merle

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1833
                Region, aus der der Begriff stammt: Köln
                in einer Zeitungsanzeige schreibt die Witwe: "...er starb von harten Leiden erdrückt, und vom Schlagflusse getroffen, kaum 45 Jahre alt, am 16. vorigen Monats...". Meine Frage ist jetzt, wann ist der Ehemann geboren - die Anzeige ist vom 11. Januar 1833. Heißt "kaum", dass er gerade 45 Jahre geworden war oder in der nächsten Zeit 45 Jahre geworden wäre?

                Friederike

                ich denke, dass es bedeutet, dass er gerade 45 Jahre alt
                geworden war.

                DeutschLehrer

                Kaum 45 Jahre kann heißen:
                Kaum dass er 45 Jahre geworden ist = kurz nach seinem 45. Geburtstag.
                Er ist kaum 45 Jahre = noch vor seinem 45. Geburtstag.
                kaumAdv.
                1. fast nicht Ich habe vor der Prüfung kaum geschlafen.
                2. nur mit Mühe Der alte Mann schaffte es kaum noch bis ins dritte Stockwerk.
                3. wahrscheinlich nicht Er wird kaum noch kommen.
                4. gerade (erst) Wir hatten kaum die Halle betreten, da begann das Konzert.
                5. kaum dass ... kurz nachdem Kaum dass er aufgelegt hatte, klingelte erneut das Telefon.

                Merle

                Das heißt also, es kann beides bedeuten und ich kann nicht weiter eingrenzen, als dass er vermutlich November, Dezember oder Januar Geburtstag hatte.

                DeutschLehrer

                Die sprachgeschichtlich ältere Form ist die Verneinung = noch nicht 45, aber im neuerem Sprachgebrauch sollte man davon ausgehen, dass er soeben 45 geworden ist.
                Also hatte er vermutlich Anfang Dezember Geburtstag.

                Carlton

                das Geburtsdatum ist doch in der Anzeige vom 11. Januar 1833 angegeben.
                "kaum 45 Jahre alt, am 16. vorigen Monats.."
                Da er am 16.12.1832 das 45.te Lebensjahr erreicht hatte, ist er m.E. am 16.12.1787 geboren.

                animei

                Ich verstehe den Satz eher so, dass er am 16. vorigen Monats verstorben ist.

                DeutschLehrer

                Ich auch, deshalb meine Vermutung, Anfang Dezember hatte er Geburtstag.

                Kögler Konrad

                Beim Lesen mein erster Eindruck: er war kaum (erst) 45 Jahre geworden und musste sterben.
                Im Bayerischen gibt es übrigens noch eine weitere Bedeutungsvariante:
                Ich lud alle ein. Aber es kamen kaum 5 Leute (= nur, lediglich).

                Carlton

                Da frage ich mich dann schon, wieso die Anzeige erst am 11.01.1833 in der Zeitung steht.
                Aber ist auch egal. Fest steht doch, dass er wahrscheinlich 1787 geboren wurde. Da kann man doch im Kirchenarchiv nachschauen oder nachschauen lassen.
                Und wenn dann der KB Auszug vorliegt, würde mich nun auch das Geburtsdatum interessieren. Vielleicht wäre es sogar besser, erst einmal die Sterbeurkunde zu besorgen dann müssen wir nicht spekulieren, sondern wissen schon mehr!).

                Merle

                der Mann ist am 16.12.1832 in Forno, Italien verstorben. Die Familie lebte in Köln, deshalb die Differenz bis sie die Nachricht erreichte. Ich habe nach dem Taufeintrag in Forno (dort ist er geboren) gefragt, aber leider keine Antwort vom dortigen Pfarrer bekommen. Beim Lesen der Sterbeanzeige fiel mir aber das Wort "kaum" auf. Wenn ich so darüber nachdenke, könnte es tatsächlich die Bedeutung haben, die Konrad eingebracht hat. Das bringt mich dann leider zur Eingrenzung des Geburtstages auch nicht weiter.

                Wiesenfee

                Gestorben am 16.12.1832. Das Gebutsdatum müßte kurz zuvor sein kaum ( gerade mal)
                (fast)(noch nicht lange)45 Jahre.
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11338

                  Lateinischer Begriff

                  christian

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1615
                  Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen
                  Ich meine in einem Sterbeeintrag "Socer Custodis" zu lesen.
                  Gibt es diesen Begriff im Lateinischen?
                  Was bedeutet er?

                  Kögler Konrad

                  Custos ist an sich der Wächter; dürfte aber im kirchlichen Bereich der Küster/Mesner sein.
                  socer = Schwiegervater;
                  also: Schwiegervater des Küsters/Mesners

                  christian

                  Meinst Du, das ganze würde auch im Zusammenhang mit einem Müller einen Sinn ergeben?
                  Der Eintrag lautet kurz und knapp Martin Oberländers Socer Custodis. Martin selbst stammt aus einer Müllerfamilie, war evtl. sogar selbst Müller.

                  Kögler Konrad

                  Direkt steht es nicht mit einer Müllerfamilie in Zusammenhang.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11338

                    ROLL ROLLIN Hugenotten?

                    Juergen

                    Mich interessiert eigentlich für meine Ahnenforschung primär der Name ROLLE, ROLL bisher hauptsächlich in Posen bzw. Grosspolen.
                    Meiner Meinung nach wird hier behauptet, dass die Familie MOLINSKI mit einer Familie ROLL, ROLLIN verbunden war, welche hugenottischen Ursprungs war.
                    Die Quelle dafür wüsste ich gern. Was steht in diesem Schnipsel?
                    Zum Hintergrund meiner Frage siehe meinen anderen Beitrag unter:



                    DeutschLehrer

                    So etwa der Inhalt:
                    Josef Molinski verbrannte vor fünf Jahren, "Irgendwelche Papiere" über die er nichts näheres zu sagen wusste. Von Arthur Molinski im Jahr 1931 verstorben, einer ausgestorbenen Familie Molinski, von der Julia abstammt. Wanda Molinska empfahl zu suchen in Papieren nach Woykowski in Trzemecznie und Pile und nach Familie Roll. Jozef Molinski hatte eine hugenottische - geborene Roll resp. Rollin geheiratet. Es ist möglich, dass jemand eine Spur finden könnte in den Archivalien von A. Mosbach, der eine Beerdigung Woykowskis in Wroclaw organisierte, .........

                    Juergen

                    Was soll bloss das Archiv A. Mosbach sein?
                    Ich dachte schon damit sei ein Ort Mosbach gemeint, aus welchem die ROLL (ROLLIN) ursprünglich stammten. Ein Ort Mosbach ist aber scheinbar nicht als Ort bekannt, an dem sich Hugenotten ansiedelten.
                    Dass diese Pauline ROLL, welche diesen Josph MOLINSKI heiratete von Hugenotten abstamte, dürfte sich schwer beweisen lassen. Die Heirat habe ich 1843 im evangelischen KB von Santomischel (Santomysl) Grosspolen gefunden. Ihr Vater war der Kaufmann Gottlob ROLL. Sie selbst lebte später als Wittwe in Posen, nach dem Ihr Mann starb. Eine Olga MOLINSKA war wahrscheinlich die Tochter des Joseph MOLINSKI, die ebenfalls pädagogisch tätig war.
                    Laut seiner Personalakte wurde er 1883 pensioniert.
                    In Gramzow im Brandenburgischen bzw. in der Uckermark, gab es französisch-reformierte Familien mit dem Namen ROLL. Wie ich las waren dies aber auch keine echten Hugenotten.

                    Kitage

                    ich glaube bei A. Mosbach handelt es sich um eine Person.
                    August Mosbach (1817-1884) hat diverse Artikel/ Bücher mit geschichtl. Hintergrund veröffentlicht.

                    Juergen

                    Dann fragt sich noch, was dieser August MOSBACH in seinem privaten Archiv über diese doch unbedeutende Familien an Material hatte.
                    Ein Spezialist für Polen scheint er jedenfalls gewesen zu sein, wie ich jetzt per Buchsuche einschätze.

                    DeutschLehrer

                    Natürlich war A.Mosbach eine Person und in seinen Unterlagen sollte gesucht werden. Dieser Herr Mosbach hatte ja die Beerdigung des Woykowski in Wroclaw ausgerichtet.
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • rionix
                      Erfahrener Benutzer
                      • 24.03.2010
                      • 1196

                      Defizientenpfarrer

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1864
                      Region, aus der der Begriff stammt: Nordböhmen (Bilin)

                      in einem Sterbeeintrag (Buch 5/13, Seite 219) ist mir folgender Eintrag aufgefallen:
                      "... begraben von P. Daniel Miersch, Defizientenpfarrer." Diese Bezeichnung ist mir bisher nicht untergekommen. Weiß von euch jemand was das für ein Pfarrer ist?

                      dolgapol

                      Defizient ist ein Priester, der durch Alter oder Krankheit nicht mehr einsatzfähig ist.

                      sternap

                      das gibt es heute in katholischen pfarren auch noch.
                      ältere priester stehen nur für wenige, vereinbarte dienstleistungen zur verfügung, sie sind nicht mehr für volldienst für die pfarre zuständig.
                      damals bezog sich das sicher auch darauf, nicht mehr täglich mit der gemeinde eine messe feiern zu müssen. ältere priester, die nicht mehr voll einsatzfähig waren, dienten ihre messpflicht bis zum zweiten vatikanischen konzil in der regel, während ein voll tätiger pfarrer seine messe am hauptaltar feierte, am nebenaltar in stille inkl. sprechens der wandlungsworte vor ihrem kelch, vor ihrem tabernakel, ab(sogenannte stille messe). da sie die kommunion nicht ausgeben mussten, waren sie eine gute halbe stunde früher fertig.
                      weiters hatten sie keine verpflichtung mehr zum beichthören.
                      ach ja, und beim brevierbeten hatten sie erleichterungen.
                      Zuletzt geändert von rionix; 05.08.2011, 22:18.

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11338

                        Häker

                        Bianca Bergmann

                        Habe bei neuen gefundenen Vorfahren den Beruf eines Häkers oder Häkerknechts gelesen.
                        Kann mir mal jemand sagen was diese Häker eigentlich getan haben?

                        Karl Heinz Jochim

                        habe bei "Zeno.org" gefunden:
                        "Der Häker, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Derjenige, welcher den Acker mit dem Haken bearbeitet. 2) In einigen Niedersächsischen Gegenden, eine Art geringer Bauern, welche nicht mehr Acker haben, als sie mit einem Haken des Jahres bearbeiten können, und dafür dem Grundherren gewisse Handdienste leisten müssen. Sie scheinen von den oben erwähnten Hägern noch sehr verschieden zu seyn. Daher das Häkergut, das Gut eines solchen Häkers."

                        Cardamom

                        bei uns in Franken ist "Häcker" eine alte Bezeichnung für Winzer oder Weinbauer.
                        Der Name kommt von einer Hacke mit U-förmigem Ende, die das Hauptarbeitsgerät zum Hacken der Weinberge war (Karst genannt).
                        Laut google gab es den Begriff auch in anderen geographischen Weinanbaugebieten, z.B. der Pfalz.
                        Es kommt also auf die Gegend an, in der die Bezeichnung benutzt wurde, ob man mehr bei Bauer oder Winzer landet. Gehackt haben wohl beide ...

                        Bianca Bergmann

                        als der gewisse Herr kommt nach momentanen Infos aus Uckermark oder Meckl. Strelitz.
                        Vermute dann eher den Bauern. Weil Wein gibts da glaub ich nicht.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11338

                          Einlage des Cymbels

                          Hänsel

                          in einer Kirchenrechnung von 1618 gibt es den Punkt: "Einlage des Cymbels".
                          Was muß ich darunter verstehen?

                          DeutschLehrer

                          Der Begriff Cymbel steht auch für Klingelbeutel.
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11338

                            Der Beruf des Heizers

                            kev

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1952
                            Region, aus der der Begriff stammt: Langenaltheim, Altmühltal, Bayern

                            In einem Entlassungszeugniss der Grundschule heisst es:
                            ' ...Z Y, Sohn des Heizers X Y, ... '
                            Wie muss man sich diesen Beruf denn vorstellen?

                            Karl Heinz Jochim

                            das könnte nach dem Krieg z.B. der Heizer auf einer Dampflokomotive oder einem Schiff sein, oder der Heizer in einem größeren öffentlichen Gebäude. Mein Vater war z.B. ab 1952 Hausmeister an der größten hessischen Schule mit über 1.400 Schülern. Diese hatte eine Heizungsanlage mit 5 Kesseln, die damals noch über Loren mit Koks beschickt wurden, eine schweißtreibende Arbeit; da wurde auch am Sonntag vorgeheizt. Da die Arbeit des Hausmeisters immer umfangreicher wurde, z.B. ca. 300 m Schnee vom Gehweg (damals von Hand!!!) und Schulhof räumen, abendliche Vereine in der Turnhalle, defekte Schulmöbel reparieren (heutzutage wird einfach neu angeschafft), Putzkolonnen und deren Reinigungsmaterial organisieren, ebenso Schulspeisung, Leuchtstoffröhren auswechseln, Flaggen hissen usw., wurde im übernächsten Winter ein HEIZER eingestellt.
                            Könnte das bei Deiner Person auch der Fall sein?

                            DeutschLehrer

                            Es gab früher sehr viele Heizhäuser von Firmen, wo mit Kohlefeuerung Dampf für betriebliche Prozesse oder zur Heizung erzeugt wurde. Auch als ich zur Schule ging, hatte unsere Schule zwei angestellte Heizer. Auch der Heizer auf Dampflokomotiven oder Dampfschiffen war im Prinzip der gleiche Beruf: - Kohle schippen, Dampfdruck kontrollieren, Wasser nachfüllen, Asche entsorgen.

                            GunterN

                            mein Großvater war Heizer im Stadtkrankenhaus. Dazu musste eine Prüfung für Niederdruck- oder Hochdruckkessel abgelegt werden (wie heute ein Facharbeiterbrief). In die 4 Kessel im Keller, die mit Koks beheizt wurden, kamen auch alle amputierten Gliedmaßen der Patienten zum Verbrennen. War alles nicht gerade schön anzusehen.
                            Als mein Opa es eines Tages im Kreuz hatte, habe ich mit 15 Jahren die 40 Tonnen Koks in den Krankenhauskeller geschaufelt. In 5 Stunden. Ein Knochenjob und die Bezahlung war auch nicht gerade die Beste. Früh der erste, dazu gehörte dann auch das Schneeschippen im Winter.
                            Aber der Ausgleich waren die leckeren Suppen von der Küche, von dem was so in den Kesseln übrig blieb.
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11338

                              Orlst./Orst.

                              pfiffig

                              Vorname (bitte für jeden FN ein gesondertes Thema erstellen):Orlst./Orst.
                              Zeit/Jahr der Nennung:1946
                              Ort/Region der Nennung:Stmk./Ö
                              Ich hab hier einen "Miro -Orlst." mal auch "Miro Orst.", ja mit Punkt, und mal mit "-", was bedeutet dieses?

                              also bei einem Meldezettel , ev 1950 geschrieben, unter
                              III Name der Kinder:
                              1)x. x.x.40
                              2)x x.x.41
                              3)lt. M. St. Graz, Miro . Orlst. x.x.46, Graz als Geburtsort
                              Bin bei lebenden Personen recht datensparsam, weil es ja nicht mich betrifft

                              karin-oö

                              Soll das wirklich ein Name sein?
                              Es gibt eine Pfarre Mariatrost in Graz, vielleicht könnte es das heißen?

                              pfiffig

                              Nein es scheint kein Name zu sein, es ist eigentlich eine Abkürzung, recht deutlich geschrieben Miro "Orst." ein anders mal Miro "Orstl.", dann als Datum, ein datum ca. 5 bzw. 6 Jahre nach der Geburt der andern beiden Kinder.

                              animei

                              lt. M. St. Graz
                              Das könnte heißen: Laut Meldung Standesamt Graz. Vielleicht deutet das Gesuchte dann auf eine Straße hin, falls es in Graz mehrere Standesämter gab.
                              PS: ich tippe auch auf Mariatrost (früher Maria Trost). Das ist ein Stadtbezirk von Graz: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_d...zirke_von_Graz
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
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                                • 02.12.2007
                                • 11338

                                Begriff SCHOSSET

                                Elmar

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt:1620
                                Region, aus der der Begriff stammt: S-A
                                was könnte der Begriff SCHOSSET vor einer Aufzählung von Zinsleistungen in einem Erbbuch bedeuten?

                                Marlies

                                er war ein Steuer/Zinseinnehmer, jemand, der das Schoßbuch führte.
                                Schoß/Schoss sind die Steuern bzw. Abgaben

                                Wiesenfee

                                http://books.google.de/books?id=Gyco...t_Y&hl=de&ei=C
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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