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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11336

    Stationsaspirant

    Rheingauner

    Stationsaspirant

    niederrheinbaum

    Apirant
    Je nachdem, in welchem Zusammenhang der Begriff genannt wurde, könnte er
    z.B. ein angehender Stationswärter gewesen sein.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11336

      Was bedeutet " Kleine" vor dem Nachnamen?

      Turbanien

      Was bedeutet es, wenn bei einem Namen das Wort "Kleine" davorgesetzt wurde
      Es handelt sich hierbei um Christian Friedrich Ludwig Kleine Rümke Geb.31.10.1819
      Die Mutter war eine Horstmann.
      Sein Vater hieß Johann Friedrich Wilhelm Schiermeyer und soll wohl in 1. Ehe mit einer Rümke verheiratet gewesen sein. Der Vater hat bei seiner Heirat den Namen der Frau angenommen. War das damals schon so üblich?
      Habe die Daten von einem anderen Mitsuchenden übernommen.

      _daniel_

      Da liegt wahrscheinlich das Problem. Hast Du die Daten überprüft?

      anika

      Das der Name der Frau oder der Hofname übernommen
      wurde war damals nicht unüblich. Das Kleine könnte auf einen Hofnamen hindeuten.
      Aber wie Daniel schon schrieb, übernomme Daten sind des öfteren ein Problem. Hat der Mitforscher eine Quelle angegeben?

      Friedrich

      die Worte Große und Kleine oder Lüttke bedeuten, daß es ursprünglich mal einen Hof mit dem Namen gab, nehmen wir mal Meyer. Irgendwann wurde der in einen größeren, den Große Meyer, und den Kleinen, den Kleine oder Lüttke Meyer geteilt. Findet man sehr häufig im Westfälischen.
      @Daniel: Das Übernehmen von anderen Forschern hat mit dem Große-Kleine vor dem eigentlichen Nachnamen nix zu tun, auch wenn ich mit Euch einig bin, daß man Daten nie ungeprüft übernehmen sollte.
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11336

        Nachnamen verschiedene Endungen

        fred56

        Bei meinen Vorfahren, größtenteils aus der Region Gnesen / Poznan hab ich immer wieder verschiedene Schreibweisen / Endungen der Nachnamen.
        z.B.
        Er = Rozalski, Sie = Rozalska,
        Er = Piechocki, Sie = Piechocka,
        Er = Oginski, Sie = Oginska und div andere
        Gibt es dafür eine Erklärung?

        Merle

        das ist in Polen noch immer so, dass die Nachnamen der Frauen die Endung -a und die der Männer die Endung -i haben: Kowalska, Kowalski.

        fred56

        aber warum ist das so?

        animei

        warum das so ist, kann ich Dir auch nicht sagen, aber es ist in vielen osteuropäischen Ländern so.
        Sicher erinnerst Du Dich noch an Raissa Gorbatschowa, ihr Mann heißt aber Michail Gorbatschow.
        Wenn in Litauen z. B. ein Mann Valaitis heißt, ist seine Frau die Valaitiene.
        Hier noch ein Link zu Polen: http://de.wikipedia.org/wiki/Polnischer_Name

        Kai Heinrich2

        In Westpreussen/Pommern war es üblich der unverheirateten Frau in "-in" anzuhängen:
        Steinke / Steinkin
        Höft / Höftin
        Zadow / Zadoin
        In Böhmen wurde (und ich glaube in Tschechien wird es auch heute noch) der Frau ein "-owa" angehängt. So sah ich in Prag ein Grab mit Herrn Kochlöffel und seiner Gattin Kochlöffelowa.

        DeutschLehrer

        Ein -owa gibt es in Tschechien nicht. Nur -ova . Ansonsten ist es eine Eigenheit aller slawischen Sprachen, männliche und weibliche Formen eines Namens zu haben

        Kai Heinrich2

        Stimmt und Pardon! -> Kochlöffelova!

        Klingerswalde39_44

        wenn ich mich richtig erinnere (???), war es in Ungarn früher noch "ausgefallener" mit den Frauennamen:
        nehmen wir mal an, der Mann hieß Lajos Bognár im ungarischen meist umgedreht üblich: Bognár Lajos
        dann wurde die Frau genannt:
        Bognár Lajosné
        also die Frau von Lajos Bognár.
        Inwieweit das auch in der ofiiziellen Schriftsprache so war, weiß ich allerdings nicht.

        Cardamom

        Nicht nur in den slawischen Sprachen haben die Frauennamen andere Formen.
        Auch im Griechischen ist es so. Da werden weibliche Personen immer in der Genitiv-Form gennant, abgekürzt praktisch: "des ... (Frau oder Tochter)" ;
        also z.B. Hr. Nikolaos und Frau Nikolaou; Herr Papayannis und Frl. Papayanni.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11336

          Beruf: Mühlenarzt

          Curator

          weiß jemand was unter diesem Beruf zu verstehen ist?

          Friederike

          ein Mühlenarzt ist ein Mühlenbauer. Im Odenwald gibt es die
          Berufsbezeichnung auch heute noch.
          Schau hier: http://regiowiki.hna.de/Wasserm%C3%BChlen

          Nancy Barchfeld

          schau mal hier bei Google Books,dort ist der Beruf des Mühlenarztes sehr gut beschrieben:
          http://books.google.de/books?id=AdTC...enarzt&f=false
          ab Seite 112...........
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11336

            Ratsverwandter, Schultheiß, Gerichtsschöffe u.v.a.m.

            Karl Heinz Jochim

            wir alle kennen die obigen Begriffe (und weitere) und benutzen sie in unseren Ahnentafeln ständig. Erst wenn dann jemand - wie jetzt ein amerikanischer Freund - fragt, was den z.B. der Unterschied zwischen einem Schöffen und einem Gerichtsschöffen sei (gibt es da überhaupt ein Unterschied?), kommt man ins Schwitzen. Ist Schultheiß wirklich die alte Form des Bürgermeisters oder nur auf kleinere Orte beschränkt, und gibt es für all die Begriffe englische Übersetzungen, also z.B. mayor für Schultheiß? Manchmal sind mir die Erklärungen in Wikipedia zu umfangreich, wer kennt einfach prägnante Gegenüberstellungen, die man einem englisch sprechenden Forscher nennen könnte?

            DeutschLehrer

            an assessor in a court = Gerichtsschöffe
            lay assessor, juryman = Schöffe
            village mayor, sheriff = Schultheiß
            councilman, councillor = Ratsverwandter
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11336

              Attinenz

              GunterN

              Im Ortsverzeichnis 1860 Galizien finde ich folgende Eintragungen:
              Adamòwka, Attinenz nach Podbereze oder
              Angelòw, Attinenz nach Perehinsko.
              Ich kann mit dem Begriff Attinenz nichts anfangen.

              Kögler Konrad

              Attinenz = Zugehörigkeit
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11336

                Kopfleiste der Kirchenbücher in Latein

                derforscher2

                Ich suche die Übersetzung der Kopfleisten der gedruckten Kirchenbücher
                Taufen
                Hochzeiten
                und tote
                es gab doch die lateinischen Kirchenbücher wo schon alles vorgedruckt war.
                Hat sich da mal einer die mühe gemacht das zu übersetzen
                Oder gibt es eine offizielle Übersetzung ?

                Liisa

                vielleicht hilft Dir das kostenlose Programm GenTools6.

                zimmwa

                meinst du sowas?
                Zitat von Kögler Konrad
                Überschriften
                dies - Tag des Todes
                providens - derjenige, der den Toten versehen hat
                sepeliens - derjenige, der den Toten bestattet hat
                mortuus - der Tote (Name)
                religio - Religionszugehörigkeit
                caemeterium - Friedhof
                locus - Ort (Ortschaft)
                numerus domus - Hausnummer
                dann darüber:
                aetas mortui - Alter des Toten
                Annus - Jahr
                mensis - Monat
                dies Tag
                dann darüber
                stola - Stolgebühren
                ecclesia - Kirche (Stolgeb. für die K. d.h. die Kirchenstiftung)
                parochus - Pfarrer (Stolgeb. für den Pfarrer)

                derforscher2

                Ich habe im Forum Lesehilfe mal den Kopf des KB s reingestellt.
                Ich versuche immer mit
                Kostenloses Latein-Vokabular im Internet mit komfortabler und schneller Deutsch-Latein und Latein-Deutsch Suchfunktion.


                Kögler Konrad

                stelle die Begriffe herein, dann übersetze ich dir das.
                Sie ändern sich ja oft von Kirchenbuch zu Kirchenbuch.
                Null Problemo.

                derforscher2

                Vieles erklärt sich von selbst aber ich habe mal allen Feldern Nummern gegeben.
                Ich mache dann mal eine Tabelle daraus und stelle sie ein.
                Die Bilder sind nicht besser und die ecke der Geburten kann ich nicht besser finden.
                Das liegt an den Lesegeräten .
                Oder hat einer den Supertipp wie man fotografieren muss .


                Kögler Konrad

                Totenbuch
                1. Numerus - Zahl
                2. Annus Domini - Jahr des Herrn
                3. Dies et Mensis (Tag und Monat) 4. obitus - des Todes
                5. In quo loco obiit - an (in) welchem Ort starb er/sie
                6. Nomen et cognomen Mortui -(Vor)Name und Nachname des Toten
                7. Aetas mortui - Alter des Toten
                8. Annus - Jahr, 9 Mensis - Tag 10. dies Tag
                11. Status mortui - Stand des Toten
                12. Nomen, cognomen, status, conditio vitae patris - (Vor)Name, Nachname, Stand, Lebenslage (verhältnis) des Vaters
                13. Nomen cognomen matris - (Vor)-Nachname der Mutter
                14. sexus masculini - männlichen Geschlechts
                15. legitimi thori - rechtmäßigen Bettes = ehelich
                16. illegitimi thori - unehelich
                17 und 18 s.o.
                19. sexus femini - weiblichen Geschlechts
                20. Morbus, ex quo obiit vel casus fortuitus mortis - Krankheit, an dem er/sie starb oder zufälliger Todesfall
                21. Modus, quo recivit de identate mortui - Art, mit der er die Identität des Toten feststelle
                22. dies et mensis sepulturae - Tag und Monat der Beerdigung
                23. locus sepulturae - Ort der Beerdigung
                24. Annotatio - Anmerkung

                2. Eintrag
                1. Nummer
                2. Annus et mensis - Jahr und Monat
                3. Dies - Tag
                4. Hora - Stunde
                5. Pueri - puellae - Buben - Mädchen
                legitimi illegitimi (bezogen auf Buben: gesetzlich, ehelich ungesetzlich, unehelich)
                legitimae illegitima (dasselben bezogen auf die Mädchen)
                11 locus Nivitatis - Ort der Geburt
                12. Annus et mensis - Jahr und Monat
                Dies Tag
                Baptismi der Taufe
                Nomen: Name
                Infantes: Kinder
                Nomen et cognomen: Vor- und Zuname
                sacerdotis Baptismum administrantis - des Pfarrers, der die Taufe spendete
                Nomen et cognomen - Vor und Zuname
                patris 20. matris - des Vaters - der Mutter
                21. Religio - Religion(szugehörigkeit)
                patris matris - des V... der M.
                22. Conditio et professio patris - Stand und Beruf des Vaters
                nomen et cognomen patrinorum - Vor- und Zuname der Paten
                Nr. 24 und 25 kann ich leider nicht lesen

                Kopf für die Heiraten
                1 bis 4 ist sehr unscharf; könntest du diesen Teil noch extra bringen?
                5 Num copulati vel una pars eorum vinculo matrimonii obstricti aut obstricta fuit
                Ob die Verheirateten oder ein Teil von ihnen durch das Band der Ehe verbunden waren oder verbunden war
                Num sub Potestate parentum vel tutorum existant - Ob sie unter der Gewalt der Eltern oder Vormunder stehen.
                6 Aetas - Alter
                sponsi sponsae - des Bräutigams der Braut
                Religio Sonsi sponsae - Religionszugehörigkeit des Bräutigams / der Braut
                Nomen et Cognomen sponsi sponsae - Vor- und Zuname des Bräutigams/der Braut
                15 Num cum consensu parentum vel tutorum vel judicii tutelaris matrimonium contractum sit - Ob mit Zustimmung der Elter oder der Vormunder oder des Vormundschaftsgerichts die Ehe geschlossen wurde
                Nomen et cognomen parentum sponsi/sponsae - Vor- und Zunamen der Eltern des
                Bräutigams/der Braut
                16 Die promulgationis - Tage der Verkündigungen
                17. Num dispensatione aliqua matrimonium contraxerunt et ex quo dato -
                Ob sie mit irgendeiner Dispens die Ehe geschlossen habe und von welchem Datum
                18 Nomen Cognomen, ars et conditio vitae adstantium testium?
                Vorname, Bachname, Beruf, Lebensstand der Beistand leistenden Zeugen
                19. Annotationes : Bemerkungen
                18 und 19 ist auch schlecht lesbar.

                j.steffen

                bei den Heiraten sehe ich noch:
                2.) Annus, dies et mensis copulationis - Jahr, Tag u. Monat der Trauung
                4.) Denominatio domicilii, status artis vel conditionis vitae et utrum in ecclesia an in privato consecrati sunt -
                Bezeichnung des Wohnortes, Beruf oder Stand u. ob sie in der Kirche oder im Privatbereich eingesegnet worden sind

                bei "Heiraten" meine ich noch zu erkennen:
                3.) Nomen sacerdotis .....ntis matrimonium =
                Name des die Trauung [vornehmenden o. ä.] Pfarrers
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11336

                  Radwer

                  GunterN

                  Bekanntmachung.
                  Es ist hier eine R a d w e r als wahrscheinlich gestohlen in Beschlag genommen worden und kann von dem Eigenthümer sofort bei uns in Empfang genommen werden.
                  Grottkau, den 28. September 1844. Der Magistrat.
                  Was ist eine Radwer ??

                  DeutschLehrer

                  "Mein Vater fuhr mit der Radwer in den Wald",
                  "Die Radwer stürzte um, ich kroch darunter",
                  "Die Radwer wurde uns gestohlen".
                  Trotzdem der Begriff mehrfach auftaucht, weiß ich nicht, was das ist. Eine Schubkarre ?
                  Der Roman handelt in der Gegend südlich von Nürnberg.

                  Radwer = Karre. Brettkarren
                  "Die Pferdebesitzer fuhren von Tassau mit ihren Ackerwagen die Steine aus dem Steinbruch von Roman Welzel, der an der Straße lag, in die von Handarbeit mit Hacke, Schaufel und Radwer (Karre) vorbereitete Trasse."
                  "Ebenso hatten sie den Transport der gefesselten Kälber zu übernehmen, die sie in einer Streuschwinge auf einer Radwer (Brettkarren) auf der alten Straße, die damals noch unbefestigt war, nach Lüben zu den dortigen Fleischern bringen mußten, da von denen keiner ein Pferd besaß."

                  Cardamom

                  Übrigens heisst "die Schubkarre" im (ober)fränkischen Dialekt heute noch "Rowern", mit Betonung auf der 1. Silbe, da kann man das ursprüngliche Wort "Radwer"noch drin entdecken
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Wallone
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.01.2011
                    • 2422

                    Bestimmete Heebame

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt:1802
                    Region, aus der der Begriff stammt: Elsaß
                    Geburtseintrag (Zivilakt)
                    Im folgenden Satzteil " Auf die Aufforderung die an uns gemacht worden von Salomea Bürginion hiesiger Gemeinde bestimmte Heebame alda und haben unterschrieben" was bedeutet hier "bestimmte"?
                    Ich habe den Satz so geschrieben wie ich ihn lese, also "Heebame" statt" "Hebamme" und "gemacht worden" ohne "ist".

                    Hibbeln

                    eine Hebamme bedurfte zur Ausübung ihrer Tätigkeit die Gehemigung der Behörde.
                    Diese Genehmigung könnte man mit dem Begriff "als Hebamme bestimmt" übersetzen.
                    In diesem Fall ist aber auch noch eine andere Deutung möglich:
                    Es kann sein, dass die Behörde den Raum oder einen Ort zur Ausübung der Hebammentätigkeit bestimmt hat.
                    Aus dem Text könntem man dann herauslesen, "daß Salomea B. die für die hiesige Gemeinde bestimmte, oder auch von der hiesigen Gemeinde bestimmte Hebamme ist."

                    armadum

                    Ich würde eher den ersten Sinn bevorziehen weil sonst würde es bedeuten daß die werdenden Mütter sich zu diesem Ort bewegen müßten, was mir als unwahrscheinlich erscheint.

                    Gast Ortti

                    ich kenne es aus meinen Forschungen ein klein wenig anders. Oft war die Hebamme für ein gesamtes Pfarrspiel zuständig. Sie wurde in der Regel von den Frauen gewählt (im Sinne von bestimmt) und anschließend vom Pfarrer als der zuständigen Behörde angenommen d.h. bestätigt. Erst sehr spät, im 19. Jahrhundert, wurde sie eher den Chirurgen und Ärzten zuegrechnet. Ich habe einen wunderbaren Akt "Hebammenstreit", weil sich die beiden Dörfer eines Pfarramtes nicht auf eine gemeinsame Hebamme einigen konnten, sondern jedes Dorf für sich eine wählte, was die kirchliche Oberbehörde nicht dulden wollte.

                    armadum

                    Sehr interessant was Du hier schreibst denn ich habe nämlich den gleichen Sinn in meinen eigenen Forschungen in Frankreich gefunden: "la sage-femme élue" also "die gewählte (oder "erwählte") Hebamme.
                    Zwischen "gewählt" und "genehmigt" ist, dem Sinn nach", sowieso kein großer Unterschied.
                    Zuletzt geändert von Wallone; 10.07.2011, 15:52.
                    Viele Grüße.

                    Armand

                    Kommentar

                    • Galizier
                      Neuer Benutzer
                      • 12.07.2011
                      • 3

                      Blaukopf

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt:Anfang 20.Jahrhundert
                      Region, aus der der Begriff stammt: Region zwischen Bonn und Köln, Vorgebirge
                      Schreibe gerade an der Chronik meiner Familie. Habe einige alte Zeitzeugen gesprochen, alle über 80 Jahre alt. In den Gesprächen kam immer wieder der Begriff Blaukopf als Schimpfwort für evangelische Menschen auf. Kann mir jemand sagen, wo dieser Begriff herkommt, wie er sich herleitet?

                      Bernhardo

                      sind mal wirklich richtig rheinisch. Es gibt sie nur hier. Gemeint sind natürlich nicht die oft so bezeichneten einfachen Nägel aus gebläutem Stahl mit breiten Köpfen, die gibt es überall, sondern die - Protestanten. Im Rheinland, das heißt südlich von Krefeld bis hinunter in den Hunsrück, sind alle die, die nicht katholisch sind, in der Umgangssprache einfach nur Blauköpp. War der Blaukopp früher eher eine Beleidigung oder zumindest eine abfällige Bezeichnung ("ein Blaukopp kommt mir nicht ins Haus", bekamen heiratswillige junge Leute schon mal von ihren katholischen Eltern zu hören),so wird das Wort heute von den Protestanten selbst entweder ironisch oder auch ganz selbstbewusst benutzt. In Köln gab es sogar ein Blaukopp-Festival und in einem Karnevalslied bekennt man sich sogar ganz offensiv zum Blaukoppsein: Ich ben 'ne kölsche Protestant un maach Rabbatz. Ich ben 'ne Blaukopp un sing Ajuja.
                      Der oberste Blaukopp: Präses Nikolaus Schneider
                      Der oberste Blaukopp im Rheinland: Präses Nikolaus Schneider
                      Allerdings weiß man bis heute nicht, woher diese seltsame Bezeichnung kommt. Und immer dann, wenn man wenig oder auch nichts weiß, dann kann man prächtig spekulieren. So sind auch in diesem Fall eine ganze Reihe von phantasievollen Herleitungen vorgeschlagen worden:
                      1. Die ersten Blauköpp waren die protestantischen Schweden im Dreißigjährigen Krieg, weil die blaustichige Helme trugen.
                      2. Angeblich hatten früher protestantische Färber (flämischer Herkunft?) blaue Kopfbedeckungen.
                      3. Die Protestanten waren früher oft betrunken, also blau, was ihnen die Bezeichnung Blaukopp eingetragen hat.
                      4. Blau ist seit alten Zeiten die Farbe der Täuschung und Lüge (man kann das Blaue vom Himmel herunterlügen), die Bezeichnung ist also eine böse Unterstellung der Katholiken (noch heute heißt es z.B. im Elsaß "den Blauen ist nicht zu trauen").
                      5. Die Protestanten traten sehr arrogant auf und wurden deshalb als blaublütig bezeichnet.
                      6. Die letzte Variante ist schließlich auch die wahrscheinlichste. Danach gehen die Blauköpp auf die "preußisch-blaue" Uniform der preußischen Soldaten zurück, die im Rheinland gerade von der katholischen Bevölkerung oft als Besatzung und als Quelle allen protestantischen Übels empfunden wurde.

                      Xylander

                      etwas weiter östlich, in Wuppertal und im angrenzenden Westfalen, ist "Blaukopp" und "Bläuken" die Bezeichnung für Rothaarige.
                      http://www.wuppertal-vohwinkel.net/8...arschall10.htm
                      http://www.mitmachwoerterbuch.lvr.de...r&Eintrag1=874
                      Blaukopf heißen auch spezielle Nägelchen mit mit flachem, gebläutem Kopf.
                      Zuletzt geändert von Galizier; 13.07.2011, 00:53.

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                      • Hummel1
                        Benutzer
                        • 31.07.2010
                        • 84

                        Vorname

                        Hallo,

                        kann mir jemand sagen was der Name "Els" bedeutet.
                        Ist es ein Vorname?

                        Vielen dank

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                        • Marlies

                          Blondwäscherin

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1874
                          Region, aus der der Begriff stammt: Adressbuch München 1874

                          was hat diese Dame gewaschen?
                          Crescenz, Blondwäscherin , Thal 63

                          ... ich glaube, ich habs gefunden:
                          sie hat Seide gewaschen, es gab nämlich Blondenklöppler, die aus der rohen blonden Seide Spitzen anfertigten.

                          Kasstor

                          der einzige Interneteintrag lässt einen immer noch im Regen stehen :
                          Manche Berufe lauten natürlich heute anders oder gehören der Vergangenheit an, wie Bratenspicker, Tafel- decker, Vorkosthändler, Blondwäscher, Raschmacher und die immer wieder genannten Zimmervermieter...
                          aus
                          Panorama der Strasse Unter den Linden
                          Ein Gegensatz zu Weißwäscher????

                          da hatte ich den zweiten Eintrag noch nicht gelesen. Hört sich gut an.
                          Vgl hier: http://www.zeno.org/Lueger-1904/A/Spitzen+%5B4%5D
                          Aus weißer oder gelblicher Seide hergestellte geklöppelte Grundspitzen werden Blonden genannt. Bei ihnen werden die im Leinenschlag ausgeführten starkfädigen Musterfiguren von starken, zuweilen lose verzwirnten Randfäden umgrenzt und lagern auf einem feinfädigen und deshalb wenig hervortretenden Tüllgrund. In Perlgrund ausgeführte Füllungen der Durchbrechungen des Musters erhöhen den Reiz des letzteren. Blonden werden seit 1740 hergestellt.

                          Gast Carlton

                          ich bin zum gleichen Ergebnis gekommen. Allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob sie die rohe blonde Seide oder die daraus erstellte Spitze gewaschen hat.
                          Später gab es auch schwarze Seide. Aber dazu habe ich jetzt auf die Schnelle nichts gefunden.

                          sternap

                          mal durchgedacht:
                          klöppelspitzen schrumpfen und verziehen sich beim waschen. anders ist es, wenn man sie vorher mittels nadeln in form steckt, vielleicht mit etwas seifenwasser aus einem schwamm wäscht, und in der gespannten form trocknen lässt. blondspitzen sind etwas besonderes für feine kleider, wofür sich der aufwand gelohnt haben mag.
                          jetzt habe ich extra in einem alten buch nachgelesen, wie das mit dem spitzenklöppeln war. sogar kinder mussten mithelfen. während der lehrer in der schule vortrug, oder während des lesens, klöppelten die kinder nebenbei.wer sich das handwerk vorstellen möchte:
                          http://books.google.de/books?id=xeA-...page&q&f=false

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                          • Marlies

                            Oberzieler

                            ..... und noch ein Begriff aus dem Adressbuch München 1874, nach dem in suche:
                            Naundorf Andreas, Oberzieler, Theresienhöhe 4
                            was macht ein Oberzieler?

                            Xtine

                            laut Grimm ist ein Zieler:

                            • der, der die schüsse auf der scheibe anzeichnet, markiert und anzeigt, der anzeiger ........ dasz der zieler beim pfingst- oder königsschusz in buntem hanswurstmäszigem aufzuge die scheibe vom rathause zur schieszstätte trägt, er bedient sich zum anzeigen einer art pritsche; nachG. Freytag tanzt und springt er, die grosze scheibe auf dem rücken, dem zuge der schützen voran;
                            • der zilar und kostar heiszen die speisen, welche dienstboten zu ostern und weihnachten für sich und ihre angehörigen

                            Laurin

                            auf jeden Fall eine höhere Position in Schützenvereinen, siehe hier :
                            Er hatte die ganze Organisation des Scheibenschiessens und das Kommando über die Zieler und Arbeiter der Schiesstatt,
                            während die Zieler jeweils die Treffer nach dem Schusse anzuzeigen hatten.

                            Kommentar

                            • Leberecht
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.03.2009
                              • 519

                              Tapiermeister

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1700
                              Region, aus der der Begriff stammt: Erzgebirge

                              ich habe einen Ahnen, der um 1700 herum als "Ober- und Tapiermeister" des Zimmerhandwerks bezeichnet wird.
                              Was ist darunter zu verstehen?

                              zuckerbaecker

                              bist du sicher,das dort nicht vielleicht Tapeziermeister steht?

                              Kasstor

                              Gedankenflüge meinerseits bringen die Assoziation "aufs Tapet bringen" . Wenn es also tatsächlich Tapiermeister heißt, war er vielleicht derjenige in der Zunft, der bei Zunftversammlungen so eine Art Leiter war oder Rederecht hatte. Nur so eine Idee.

                              Leberecht

                              das mit dem "aufs Tapet bringen" klingt ja gar nicht mal so schlecht.
                              Den Original-Kirchbucheintrag habe ich nicht, sondern nur ein Buch von anfang des 20. Jhds.
                              Und da steht - neben sonst sehr akribisch aufgeführten Fakten - eben auch jenes "Ober- und Tapiermeister".

                              Xtine

                              im Krünitz hab ich zu tapiren folgendes entdeckt:
                              Tapiren, beim Friseur und Perrückenmacher, eine klare Frisur machen, wenn er nämlich die kurzen gekräuselten Haare dergestalt mit dem Kamme zurückschiebt, daß sie dem Moose ähnlich werden.
                              Vielleicht ist es ja so was wie ein Frisörmeister?
                              Ich hab übrigens noch einen Tapiermeister in einem alten AB gefunden. http://www.adressbuecher.net/entry/b...name&order=asc

                              Xylander

                              Friseurmeister im Zimmer(er)handwerk? Das kann wohl doch nicht sein. Es muss schon was mit der Berufsstandshierarchie zu tun haben. Beim Deutschen Orden kümmerte sich der Oberst-Tapierer um die Kleidung. Bei den Zimmerern könnte der Tapiermeister die zunftgemäße Kleidung überwacht oder einen Kleiderfundus verwaltet haben. Das würde zum Amt des Obermeisters passen, ist aber nur Vermutung.
                              http://books.google.de/books?id=Z6dD...pierer&f=false
                              Dein Fund im Adressbuch könnte aber noch wieder eine andere Bedeutung haben.

                              Xtine

                              das hab ich wohl gelesen und gaaaanz schnell wieder vergessen
                              Klar, da passt es nicht dazu

                              Kasstor

                              das würde bei der besonderen Kleidung der Zimmerleute ja auch Sinn machen. Also nicht das Ändern, sondern dass sich jemand darum kümmert.

                              rigrü

                              Ohne den Kirchenbucheintrag zu sehen, ist es natürlich schwer, etwas über die Genauigkeit der Transkription zu sagen, es ist aber immerhin denkbar, dass das "p" im Original vielleicht ein "x" ist. Gleichwohl ist es um die google-Trefferzahl des Begriffes Taxiermeister ähnlich gut oder eher schlecht bestellt wie um jene des Tapiermeisters. Einigermaßen passend wäre es allerdings durchaus...

                              Xylander

                              ja, beides scheint gut zu passen.
                              http://books.google.de/books?id=w6U5...eister&f=false

                              Leberecht

                              Das mit dem "x statt p" klingt ja recht schlüssig und naheliegend.
                              Nochmal die Infos die ich habe: der Beruf des Vorfahren wurde in einem Buch als "des löbl. Zimmerhandwerks Ober= und Tapiermeister" genannt. Außerdem war er Erb- und Lehnsrichter.

                              Witha

                              Ich denke des Rätsels Lösung liegt im Beruf Zimmermann. Vielleicht kennt sich damit jemand im Forum aus. Welche Gewerke gab es damals für Zimmerleute?
                              Brücken, Dächer, Windmühlen, Schiffe - Wagner waren glaube ich auch Zimmerleute.
                              Wann ist der Begriff aufgetreten und in welcher Gegend?

                              Gerhard_47

                              Im 'Familienkundlichen Wörterbuch' von Fritz Verdenhalven, 3. Auflage (Verlag Degener) wird erklärt
                              > Ta(ez)ierer = friesisch auch Polsterer und Dekorateur.
                              Vielleicht war er als Zimmermann für große Dekorationen auf (Theater-) Bühnen zuständig ?

                              Xylander

                              eigentlich war die Frage doch gelöst bzw. es gibt zumindest eine plausible Erklärung, siehe im Thread weiter oben. Zu vermuten ist ein Lesefehler, es geht um einen Taxiermeister, nicht um einen "Tapiermeister". Die Aufgabe des Taxiermeisters war wohl die eines Obmannes, Schiedsmannes, Sachverständigen, Gutachters im Rahmen des jeweiligen Berufsstandes.
                              Zum Zimmererhandwerk siehe im Krünitz Stichwort Zimmerhandwerk und Zimmermannskunst
                              http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
                              Zum heutigen Zimmererhandwerk siehe hier
                              http://www.holzbau-deutschland.de/

                              russenmaedchen

                              im Teltower Kreisblatt von 1898 fand ich diese Anzeige:
                              Kernin, Seidel - Sraße Rr. 8.
                              Eigene Tischlerei u . Tapierer-Werkstatt .

                              Xylander

                              eine Handwerkstätigkeit "Tapierer" scheint es gegeben zu haben, auch einen weiteren Tapiermeister fand ich.
                              http://books.google.de/books?id=3Bsa...ed=0CDEQ6AEwAA
                              In der Zusammensetzung "Ober- und Ta.iermeister des Zimmerhandwerks" wie wir sie hier haben, spricht für mich vieles für den Taxiermeister.
                              Es handelt sich um zwei berufsständische Funktionen für dieselbe Handwerksorganisation, wohl für die Zimmererzunft, die er ausübt, nicht um zwei verschiedene Handwerke. Wenn doch Tapiermeister, was ich nicht ausschließen will, dann in der Funktion des Kleiderverwahrers -aufsehers, die wir ja auch schon hatten
                              Hilfreich wäre ein Scan des Originaleintrags!
                              Zimmerhandwerk und Tischler/Schreinerhandwerk sind übrigens getrennt und waren es auch damals schon. Natürlich gab und gibt es aber Meister in beiden Handwerksberufen, die hießen und heißen dann z.B. Tischler-(meister) und Zimmermeister.

                              russenmaedchen

                              da die Zeitung als pdf im netz liegt, kann ich nur abschreiben:
                              Spiegel-Möbel-Polsterwaren, komplette Wohnungseinrichtungen empfiehlt zu billigen Preisen Franz Kernien, Berlin, Seidelestrasse 8, eigene Tischlerei und
                              Tapierer-Werkstatt

                              Xylander

                              Wenn da steht Taxiermeister, haben wir kein Problem, allenfalls die Neugierde, was denn nun in einer Tapierer-Werkstatt geschieht.
                              Wenn aber Tapiermeister, dann ist es eben der Kleideraufseher (Zunftkleidung)
                              Wie kommt das Wort dann zum Tischler? Weiterer Vorschlag: das war ein Tischler, der außer dem Ausbau und der ggf. der Möblierung auch die weitere Ausstattung übernahm. Zusammenhang mit Tapete?

                              russenmaedchen

                              der Tapierer hat etwas mit Polstermöbel zu tun?

                              Xylander

                              ja Polsterer, Raumausstatter, Dekorateur, das passt im "Portfolio" als Ergänzung doch gut zum Tischler/Schreiner. Und auch zum Bedeutungsfeld des Wortes. Aber nicht zum angestammten Aufgabengebiet des Zimmererhandwerks.
                              Damit wären wenigstens die Möglichkeiten klar, sowohl Tapiermeister (im Sinne von Kleideraufseher, nicht im Sinne von Polsterermeister) als auch Taxiermeister kann da stehen.

                              henrywilh

                              Wenn die "Tischlerei und Tapierer-Werkstatt" im Netz ist, kann man das doch z.B. per snipping tool kopieren und hier einstellen.
                              Bis dahin bin ich sehr skeptisch.
                              Der "Tapiermeister" als Kleideraufseher passt gar nicht zum Zimmererhandwerk.
                              Somit fresse ich einen Besen, wenn es nicht beim "Ober- und Taxiermeister" bleibt.
                              Ich gönn euch den Spaß, aber was soll neues "Leben" in einem Thema, das gelöst ist?

                              kobra28

                              könnte Tapierer in Zusammenhang stehen mit Tapisserie?
                              Tapisserie - Wandbehang , Wandtäfelung, Bilderrahmung

                              Xylander

                              ja Zusammenhang zwischen Tapierer und Tapisserie könnte m.E. bestehen. Allerdings hilft uns das nicht bei der Ausgangsfrage, denn ein Zimmermeister hat mit Tapisserie nichts zu tun, nicht mal mit Bilderrahmen.
                              Hallo Henry,
                              nicht nur zum Spaß. Ich favorisiere ja auch sehr stark den Taxiermeister. Aber Zimmererzunft und Kleiderordnung, das ist auch nicht so weit hergeholt. Ich kenne zumindest eine der Organisationen des Zimmererhandwerks, bei der noch in jüngerer Zeit Kluften bereitgehalten wurden, um Repräsentanten für offizielle Anlässe ggf. standesgemäß ausstatten zu können. Auch kann es sein, bin mir nicht sicher, dass Mitglieder der Zimmerer-Innung Berufskleidung, u.a. die Kluft, über die Innung vergünstigt beziehen. Und wie eine heutige Kluft auszusehen hat, dazu gibt es Regeln, zwar mit Bandbreite, aber eben doch einen Kanon. Das ist mein Hintergedanke, dass es vielleicht in der damaligen Epoche ähnlich oder sogar noch strenger gewesen sein könnte.
                              Also bin ich zwar persönlich überzeugt, dass die Lösung Taxiermeister lauten wird, aber wegen letzter Unsicherheit würde ich den Fall noch nicht als gelöst bezeichnen wollen. Dazu fehlten eben Scan oder Foto vom Original.
                              Hier noch mal der Beleg zum "Tapier"-Verdacht:
                              http://books.google.de/books?id=Z6dD...pierer&f=false

                              henrywilh

                              Also, dass es um 1600 in den Zimmererzünften einen Kleiderverwalter gegeben haben sollte, würde ich ausschließen. Um die Zeit spielte das noch keine Rolle. Dazu finde ich diese website ganz informativ:
                              http://www.rolandsbruder.de/Das_Archiv/Pressespiegel/Die_Zunftige_Kluft_der_Zimmerl/die_zunftige_kluft_der_zimmerl.htm
                              Für "Taxi(e)ren" finde ich diese Stellen:


                              Xylander

                              danke dass Du Dir doch noch mal die Mühe gemacht hast, die Belegreihe ist doch sehr überzeugend, einen Scan brauchen wir wohl wirklich nicht mehr.
                              Den Inhalt der Website kannte ich, weiß auch, dass die Entstehung der Kluft wie wir sie heute kennen, nicht so weit zurückliegt (egal, ob nun die der Wandergesellen in ihren verschiedenen Schächten, oder die "allgemeine", wie man sie beim Richtfest sieht), war aber zu einem Restchen unsicher, ob es zu Zunftzeiten nicht doch so ein Amt gegeben haben könnte, das über die Kleidung zu wachen hatte.
                              Glaubenskrieg eh nicht, wie gesagt war der Taxiermeister auch mein Tipp. Das Amt des Obermeisters gibt es in den Zimmerer-Innungen und auch in anderen Handwerks-Innungen noch heute.

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                              • herby
                                Erfahrener Benutzer
                                • 13.12.2006
                                • 2162

                                Tüchnermeister

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt:ca. 1790
                                Region, aus der der Begriff stammt:Niederschlesien

                                was ist oder war ein Tüchnermeister. Hat das was mit Tuch=Stoff zu tun?

                                animei

                                kann das auch Züchnermeister heißen? Schau mal hier: http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=38073

                                henrywilh

                                "Tuche" war die Bezeichnung für Wollstoffe, "Tucher" die Bezeichnung für Wollweber.
                                Ich denke, dass "Tüchner" eine regionale Entsprechung von "Tucher" ist:


                                animei

                                Interessanterweise findet google zum "Züchnermeister" bedeutend mehr, speziell in Schlesien, allerdings handelt es sich auch dabei um einen Weber.

                                herby

                                Ich denke, das mit den Tuchen ist einleuchtend. Abkupfern konnte ich es nur hier..siehe Anlage. Miniaturansicht angehängter Grafiken


                                Laurin

                                Ihr scheint mit der Deutung richtig zu liegen:
                                Heyse, Handwörterbuch der dt. Sprache (1849) erwähnt zwar den Beruf "Tüchner" nicht, aber das Verb "tüchen" = Tuch machen.
                                Auch in der historischen Lit. (google.books) findet sich öfters der Beruf Tüchner.
                                In der Namenliteratur konnte ich den FN Tüchner nicht erklärt finden, dieser scheint zu selten vorzukommen
                                (geogen = 0; verwandt.de = 1; Telekom = 0; Google = einige wenige Angaben in Österreich)

                                herby

                                Ich denke auch, dass der Bezug auf Tuch richtig ist.
                                Der Beruf des Sohnes war Schönfärber - müsste auch in diese Richtung passen.
                                Zuletzt geändert von herby; 03.08.2011, 10:38.

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