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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11337

    Übersetzung, Niederländisch ins Deutsche

    Schlupp

    in Bezug auf meine Anfrage "Famile Lucy (Weißenfels)" (Genealogie allgemein), möchte ich um eure Hilfe bitten, denn ich habe einen Andreas Lucy gefunden, zu dem ich - der Sprache wegen - nicht alles verstehe.
    Schön wäre es, wenn mir jemand den kleinen Abschnitt zu ihm übersetzen könnte und mir zudem sagen würde, um was für eine Auflistung von Personen es sich in diesem Buch handelt. Der Link ist:
    http://books.google.de/books?id=wn9b...ucy%22&f=false

    anika

    Soweit ich das lesen kann geht es um Diebstähle,
    und der Absatz in dem Andreas Lucy erscheint
    ist die Personenbeschreibung des Andeas Lucy

    Laurin

    mit meinen bescheidenen Niederländisch-Kenntnissen und Übersetzungs-Software lese ich:
    IV. Sein Begleiter Andreas Lucy, der eine längere und stärkere Person war,
    hatte gelichtete Haare und Bart, tiefliegende grauen Augen, der Mund war dick und hatte
    eine erhöhte Oberlippe, ein finsteres Gesicht, trug zeitweise eine kleine Perücke,
    einen lodenfarbigen oder einen braunen Tuch-Rock (-Jacke),
    blaue Strümpfe und blauen Tuch-Mantel und ritt immer ein gelbes Pferd.
    Es geht hier um Gefangene vor einem Stand-Gericht in Leipzig, die (wahrscheinlich) des Diebstahls bezichtigt wurden.
    Das Buch stammt aus dem Jahre 1710; ob alles der Wahrheit entspricht - da es lt. Titel um viele begangene und niemals gehörte Diebstähle geht -
    wagt man wohl zu bezweifeln.

    Marretje

    Das Stadtgericht in Leipzig hat eine Liste geschickt von denjenigen die damals verhaftet worden sind und wo die Personenbeschreibungen jetzt folgen:
    Sein Mitgeselle Andreas Lucy, der etwas größer und stärker von Gestalt war hatte lichte Haare und Bart, tiefliegende graue Augen, hatte dicke Lippen und eine hochgezogene Oberlippe, ein mürrisches Gesicht, trug eine kleine Perücke, eine blei?farbige, auch einen Gehrock aus Tuch, blaue Strümpfe, einen blauen Tuchmantel
    und ritt immer auf einem gelben Pferd

    Schlupp

    Ich suche einen Andreas Lucy, dessen letzte Meldung ich anno 1709, 30 km westlich von Leipzig habe. Hier wird er als "ein reitender Trabante" im Dienste des Weißenfelser Herzogs geführt. Seine Frau stirbt später als eine Witwe, wobei Andreas' Tod nicht zu finden ist... Die Chance ist da, oder?

    ubbenkotte

    ein loodverwig rock ist vermutlich ein Lodenmantel. Das Buch müsste es auch in deutscher Sprache geben, da es aus dem Hochdeutschen ins Niederländische übersetzt worden ist. Anlass des Buches war der Diebstahl einiger wertvollen Kirchenschätze aus der Michaelskirche in Lüneburg u.a. wurde hier die goldene Tafel entwendet.
    Der ursprüngliche Autor, ein Pastor, wird leider nicht bei Namen genannt, soll aber 1710 schon gestorben sein.
    Bitte schau auch noch mal auf S. 390. Zusammen mit Alexander Saladin wurde er des Kirchendiebstahls in Borsum beschuldigt. Sie gestanden sieben Diebstähle und einiges mehr und wurden von einer Vierschar zum Tode verurteilt und erhängt. Suche im Buch auch noch mal auf den Namen LUCI. Du wirst dann mehr finden. Viel Erfolg und bekomme keinen alzu großen Schreck.
    TOLL auf S. 362 sieht man Andreas sogar hängen (Verzeihung, dass ich so aufgeregt bin).

    Schlupp

    Dankeschön Freddy, obwohl das alles ganz schön hart ist. Bis gestern dachte ich echt an nichts Schlimmes und heute sehe ich meinen 8fachen-Urgroßvater an einem Galgen hängen. Das trifft mich irgendwie.
    Meine Anfrage zu Lucy im Nachbarforum kann sich mir nun erschließen.
    Kannst du mir den Titel des Buches bitte mal 1:1 übersetzen, damit ich vielleicht noch mal an die deutsche Ausgabe kommen kann?

    ubbenkotte

    hier erst einmal etwas zur Goldenen Tafel: http://de.wikipedia.org/wiki/Meister_der_goldenen_Tafel http://www.lueneburg.de/Portaldata/1...hte/nickel.pdf Hier der Nikol List: http://de.wikipedia.org/wiki/Nikol_List . Achte vor allem auch auf die Literatur ganz unten. Hier noch mehr zu List (Schandkreuz): http://www.suehnekreuz.de/sachsen/beutha.htm .
    Die Übersetzung lautet ungefähr: Die ausführliche und wirkliche Geschichte vieler verübten und unerhörten Diebstählen: vor allem den der berüchtigten goldenen Tafel, nebst vieler hoch geehrten Altertümer und teueren (=geliebten) Schmuck, die seit eh und je auf dem Hochaltar der Sankt Michaeliskirche zu Lüneburg aufgestellt und aufbewahrt wurden. Autor ist M.S.H. Das Buch könnte auch: Vorzügliche Monumente der göttlichen Regierung heißen. Im 2. Absatz S. iv steht, dass man für die Niederlande einen anderen Titel gewählt hat. Da steht auch, dass das Buch schon den 2. Druck erlebt hat und erweitert wurde im Vergleich zum 1. Druck.
    PS sei nicht zu sehr geschockt. Man kann nichts mehr daran ändern, was die Vorfahren gemacht haben. Vermutlich hast du aber einen Ahnen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, von dem du mehr weißt als von späteren Ahnen. Und auch viele Leser werden dich beneiden (ich schon). Er hat ja nur Diebstähle begangen und niemanden ermordet (so weit ich gelesen habe)

    auf dieser Seite: http://www.suehnekreuz.de/sachsen/beutha.htm findest du auch das Originaltitelblatt von dem Buch, das du suchst . Beim Autor handelt es sich um Pfarrer Hosemann aus Celle.



    Bei Google ist das Buch auch auf Deutsch zu finden: http://books.google.nl/books?id=Vds-...page&q&f=false

    Und siehe da, dein Ahne lebendig:


    Es wird noch toller. Seine Mutter wurde als Hexe verbrannt:
    Andreas Lucy, der "Drachenstüber".
    Lucy stammte aus Frankenhausen. Man nannte ihn den "Drachenstüber", weil seine Mutter, die den "Drachen" gehabt haben sollte, zu Ballenstedt als Hexe verbrannt worden war. Der Drachenstüber bekannte seine Missetaten auch ohne Tortur und gab die Namen vieler Helfer und Mitwisser bekannt, darunter auch die Handwerker, die die Diebeswerkzeuge hergestellt hatten. Er nannte aber auch Namen wie die "Vogel-Liese", den "Dukatentoffel", die "Berlinsche Dore", deren Mann in Berlin hingerichtet war, und die "Wiener Lene", die damals in Celle "Kaffee schenkte und im Hurenhaus wohnte.
    Und hier noch einige Links zu Andreas:
    www.mobileread.com/forums/attachment.php?attachmentid=41751&d...
    und zu Hexenverbrennungen in Sachsen-Anhalt (u.a. Ballenstedt): http://www.sachsen-anhalt.de/LPSA/index.php?id=8894
    Hier noch ein Link: http://books.google.nl/books?id=xlYI...nstedt&f=false . In dem Buch gibt es sicherlich auch noch ein Quellenverzeichnis. Ballenstedt wird in dem Buch von Hans Hoffmann, Hexen im Harz, Bad Harzburg (1993) erwähnt.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11337

      Herberger

      Molle09

      bei einer Hochzeit von 1844,fand ich als Zeugen zwei Herren, die als Beruf "Herberger" angaben.
      Ist es das, wonach es klingt, also Leute, die gg. Geld andere beherbergen?

      karin-oö

      Die Bezeichnung Herberger kann in zwei Bedeutungen vorkommen:
      1. Mieter / Inwohner
      2. Herbergswirt
      Vielleicht findest du noch einen Hinweis, was in deiner Gegend zutreffend war.

      Molle09

      dann wird wohl eher der Inwohner gemeint sein, denn die Herren waren eigendlich Bergarbeiter.
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11337

        Nur Vater?

        Silke Schieske

        Ich muß´mal fragen wie ich das verstehen soll.
        Ich suche immernoch nach meinem Opa aus Fuhlendorf MV.
        Mir ist jetzt im nachhinein so eingefallen, was mir der Pfarrer in Kenz erzählte.
        Demnach lebte mein Opa bereits 1930 zur Konfirmation(evg) in Fuhlendorf. Geboren ist er in Neuhof.
        Laut der Auskunft des Pfarrers steht neben dem Namen meines Opas nur der Name des Vaters, Hermann Mettke, drauf.
        Ist das normal, dass die Mutter nicht erwähnt wurde, oder war die 2. Frau vom Vater möglicherweise garnicht die Mutter meines Opas?

        karin-oö

        Eine genaue Erklärung habe ich dafür auch nicht.
        Wo war denn der Eintrag, in einem Konfirmanten-Register? Da könnte ich mir schon vorstellen, dass nur der Vater angegeben war, damit man wusste, zu welcher Familie das Kind gehörte - also im Sinne des Haushaltsvorstandes.
        Falls die Frau des Vaters nicht die Mutter war, hätte man wahrscheinlich die leibliche Mutter doch angegeben.

        Silke Schieske

        Aha, dann war die Mutter doch die Mutter meines Opas.
        Die Daten habe ich durch einen Anruf beim Pfarramt in Kenz vom Pfarrer am Telefon erhalten.

        gudrun

        bei der Geburtsurkunde (geb. um 1916) müßte doch die Mutter mit angegeben sein. Besorge Dir eine Geburts- und eine Taufurkunde, dann siehst Du klarer.

        Silke Schieske

        Wenn dass so einfach wäre. Zwischen einer Standesbeamtin aus Ribnitz-Damgarten
        und mir glühen die Finger. Es kann einfach keine Geburtsurkunde gefunden werden. Die nette Dame scheint Mitleid mit mir zu haben, und versucht alles mögliche zu tu, damit ich mehr über meinen Opa erfahren kann.

        gudrun

        gibt es in der Nähe ein Krankenhaus? Vielleicht war ja dort die Geburt?
        Dann wäre das Standesamt dort zuständig.
        Hatte die Familie Besitz, einen Hof, ein Haus? Dann könnte der Name der Mutter in den Briefprotokollen auftauchen, gibts im Staatsarchiv.

        Silke Schieske

        Das ist ja das Problem. Neuhof gibt es laut Standesbeamtin 40x. Das dichteste, laut Pfarrer habe ich nun anviesiert. Vielleicht habe ich über die Meldekarte Glück. Da wollte sie nachschauen, ob diese was näheres hergibt.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11337

          Frage zum Geburtszeitpunkt

          Ulrike59

          habe eine kurze Frage zu einem Geburtszeitpunkt einer Geburtsurkunde von 1915
          Darin steht
          ..... am dreißigsten März des Jahres tausend neunhundertfünfzehn Nachmittags um zehneinhalb Uhr ein Mädchen geboren wurde........
          kann mir jemand von den Wissenden hier im Forum sagen, welche Uhrzeit gemeint ist ?
          bei zehneinhalb würde ich sagen halb 11 - aber Nachmittags ?????

          Pendolino

          Da hast Du schon recht, mit halb elf... aber in dem Fall ist es halb elf Uhr abends, also 22:30!
          Ab 12 Uhr mittags war alles "nachmittags". Jedenfalls hat mir das mal ein Pfarrer so gesagt; jetzt hoffe ich, daß er recht hatte!

          viktor

          passt scho....

          Ulrike59

          Darauf muss ein Mensch erst mal kommen das dass abends um 22:30 war - kann man aber mal sehen wie sehr sich auch unsere Aussprache geändert hat
          Ehrlich darauf wär ich nie gekommen - ich hätte eher vermutet das sich der Beamte verschrieben hat
          aber so kanns gehn


          viktor

          Absolut nichts ungewöhnliches dabei. Noch heute wird im gesamten englischen Sprachraum die Uhrzeit so bezeichnet.
          8:00 a.m. = 8:00 Uhr ante meridiam (vor Mittag)
          8:00 p.m. = 8:00 Uhr post meridiam (nach Mittag)

          alura

          Nachmittag bedeutet dann einfach "nach Mittag".
          Die Bedeutung hat sich dann etwas verschoben.
          Aber selbst bei der Definition des Nachmittags habe ich schon sehr unterschiedliche Auffassungen kennen gelernt.
          Für mich war das immer die Zeit zwischen 15 und 18 Uhr, wahrscheinlich stark beeinflußt durch das Fernsehen (im Nachmittagsprogramm, welches früher erst nach 16 Uhr begann).
          Das Auswerten alter Quellen hat so seine Tücken, da sich Schreibung und Bedeutung von Wörtern manchmal verändern.

          Catha-Tina

          Ich danke auch für die Erklärung, die meine Vermutung bestätigt!
          Auf der Geburtsurkunde meiner Mutter aus 1926 steht als Geburtszeit nachmittags um elf drei viertel.
          Da war das also 23:45 Uhr. Hätte das Kind noch 15 Minuten gewartet, hätten meine Großeltern für sie ein Sparbuch mit 100 RM von der Stadt Düsseldorf bekommen, denn am folgenden Tag, am 08. Mai wurde die berühmte Messe GeSoLei http://de.wikipedia.org/wiki/GeSoLei eröffnet.
          Meine Mutter erzählte mal was von 2 Minuten, na ja ein bisschen mehr war es dann schon....

          Friedrich

          ich vermute mal, daß Deine Mutter sich nach Jahren nicht hätte erinnern können, daß sie tatsächlich noch am Vortag geboren war! Der Hebamme hätte ich 10 Mark Schweigegeld in die Hand gedrückt...

          Catha-Tina

          ja ICH hätte das Schweigegeld der Hebamme auch in die Hand gedrückt aber ich war nicht dabei... Ich nehme mal an, die Hebammen hatten den Auftrag in dieser Nacht genau aufzupassen, dass die Stadt nicht zu viel berappen muss... Und die Oma hatte sicher in diesem Moment auch andere Dinge im Kopf... Da hätte der Opa aufpassen müssen, aber die Männer halt, na ja

          viktor

          Ich verbitte mir doch ernsthaft derlei Pauschalierungen!
          Meine ersten Söhne wurden (ganz modern damals) "ambulant" entbunden.
          Das heißt, die wichtigste Figur (neben den klinischen Geburtshelfern) war der Vater.
          Wenige Stunden nach der Geburt habe ich Mutter und Kind mit nach Hause genommen. Dort habe ich Mutter und Säugling versorgt. Nach einigen Tagen erst war die Mutter soweit die Aufgaben der Kinderpflege und Ernährung selber zu übernehmen. Die hat sie dann von mir gezeigt bekommen.
          Von wegen "aber die Männer halt"......
          Bei der zweiten Geburt war es sogar noch dramatischer (zeitlich). Da hat eine Schwester was verwechselt und man glaubte, es wäre eine Erstgeburt, die sowieso länger braucht und der Vater "einen auf Panik" macht. Hör mal, da war der Kopf schon fast draußen als die Hebamme mit der Pelzstola um den Hals aus der Oper dazustürzte. Das hatte mich im nachhinein geärgert, das Kind hätte ich auch ohne die Frau auf die Welt gekriegt.
          Der dritte Sohn war aus medizinischen Gründen ein Kaiserschnitt und das Kind musste anschließend in eine Spezialklinik. Das hat mehrere Tage gedauert, bis Mutter und Kind zusammenfanden. In der Zwischenzeit war der so geschmähte Mann der absolute Fürsorger (Känguruhkind).
          Es ist am Thema absolut vorbei, ich weiß, aber bitte kein Zitat:
          aber die Männer halt, na ja

          Entschuldigung, dass ich mich einmischte, ich hatte aber irgendwie das Bedürfnis...... als Mann halt

          Xtine

          Wer also eine Hebamme oder einen Babysitter braucht, wende sich vertrauensvoll an Viktor
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11337

            vulgo Ricus päden

            Merle

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca. 1820er Jahre
            Region, aus der der Begriff stammt: Strothe im Waldeckschen
            in einem Ortssippenbuch ist zu Johann Henrich Heinemann angegeben: "vulgo Ricus päden". Kann mir einer sagen, was das heißen soll?
            Vulgo ist genannt, Ricus könnte ja von Henrich kommen, aber päden?

            wiehopf

            vulgo und Ricus würde ich wie Du sehen:
            vulgo = allgemein, im Volksmund , öffentlich
            Ricus - ggf. eine Kurzform zu Henricus
            päden: Hier fand ich den Familiennamen Päden


            Merle

            Ich fand jetzt, dass Päden auch ein Name für Quecken ist. Aber ob das was damit zu tun hat...?

            wiehopf

            vielleicht hatte er ja eine Wiese oder einen Acker voller Quecken - oder hat sich mal bei "pardon" versprochen - oder, oder, oder.....
            Vielleicht findest Du ja jemanden aus Strohte, der dieses Wort erklären kann. Wie ich gerade gelesen habe: demnächst ist ja einmal wieder Salatkirmes http://www.kirmesstrothe.de/

            Kögler Konrad

            vulgo Päden
            So wurde der also im Volksmund genannt.
            Entspricht wahrscheinlich dem so genannten Hausnamen.
            Hausnamen haben ihre eigene Geschichte.
            Es kann ein Spitzname sein, ein entstellter Nachname (oft Hunderte von Jahre alt) undundund
            Ich würde mich an die Bedeutung nicht hinhängen.
            Wirklichen Aufschluss könnte wahrscheinlich nur eine intensive Forschung vor Ort bringen.
            aber auch: paidos (griechisch) = Kind
            ich halte das ganze aber eher für einen Namen: also "allgemein Ricus päden genannt"
            Studie zu Vornamen TU Braunschweig
            http://ww3.unipark.de/uc/bs_tu_braun..._seifert/7646/
            (scheint beendet)
            zum eigenen Vornamen


            Merle

            Ich war nur ein bisschen irritiert, weil Ricus großgeschrieben und päden kleingeschrieben dort steht. Allerdings habe ich ja nur den Auszug aus dem OSB, keinen Originaleintrag.
            Müsste nicht, wenn es sich um einen Hausnamen handelt, dieser vielleicht auch beim Vater, Onkel oder irgendwem sonst mal auftreten? Kann natürlich sein, dass der Pfarrer den bei den anderen nicht eingetragen hat.
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11337

              bitte um hilfe bei entziffern von ariernachweis

              autor1959



              niederrheinbaum

              Ur-Großeltern:
              Mauer
              Josef
              21.3.1797
              Nordhausen
              Kötter(?)
              kath.
              25.6.1873 in Nordhausen
              Josef Mauer g. Keil
              Marianne
              27.5.1809
              Nordhausen
              Hausfrau
              kath.
              25.12.1841(?) in Nordhausen
              Willa
              ....
              28.9.1814
              Zigg(?)lingen
              Schreinermeister
              kath.
              27.12.1836(?) in Zigglingen
              28.11.1834(?)
              Matz
              Walburga ....
              28.7.1814
              Heidweden(?)
              Hausfrau
              kath.
              5.12.1884 in N/Stillau(?)
              Zipplingen
              Pfitzer
              Helene(?)
              Lippach
              3. Febr. 1791(?)
              ....
              kath.
              16.4.1842(?) in Rispach(?)
              4. Aug. 1828
              ....
              M. Franzisca(?)
              Rispach
              22. April 1789
              Ehefrau
              kath.
              Unterscheidheim
              Becker
              Josef
              Horn
              kath.
              ....
              Ursula
              23.2.1803
              Hauflingen
              kath.
              20.11.1882 in Tübingen(?)

              Großeltern:
              Mauer
              Josef
              8.7.18..
              Nordhausen
              kath.
              nach Amerika ausgewandert
              Thonert(?) geb. Wille
              Josefa
              ....1855 in G/Zigglingen
              Hausfrau
              1.11.1926 in Oberscheidheim
              Pfitzer
              Nikolaus
              19.10.1833
              Niepach(?)
              Landwirt
              kath.
              27.4.1897 in Zölindingen(?)
              23.4.1860 in Geuchlingen(?)
              Pfitzer geb. ....
              Maria Anna
              1.12.1833
              ....lingen
              Hausfrau
              kath.
              31.12.1898 in Zöbingen(?)
              Eltern:
              Wille
              Josef
              Strassenwärter(?) I. R.
              kath.
              Zigglingen
              26.7.1898 in Oberscheidheim
              Wille geb. Pfitzger
              Josefine
              Hausfrau
              16.3.1866
              kath.
              Heuchlingen
              Ahnentafel: Wille Robert
              Wille
              Robert
              Strassen(?)wärter
              22.7.1898
              T/Z(?)urhausen
              Haus Nr. 56
              kath.
              Oberscheidheim
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11337

                Jungfernstechen

                GunterN

                [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1829
                Region, aus der der Begriff stammt: Grünberg, Schlesien
                hier die Zeitungsinfo aus dem Grünberger Wochenblatt:
                "Künftigen Sonntag, als den 19. d. M., soll bei mir ein Jungfernstechen stattfinden."
                Siebler in Heinersdorf., 18. Juli 1829.
                Was haben die damals gemacht? Wer hat eine Erklärung?

                Pitka

                hier hab ich was: http://www.geschichte-ana.de/wb/medi...bhabereien.pdf

                GunterN

                Deftig gings bei unseren Vorvorderen ja zu. Wie auch immer.

                wiehopf

                http://books.google.de/books?id=KGBM...techen&f=false
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11337

                  Er hinterließ keine Kinder. Aber war er kinderlos?

                  Alex71

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1838
                  Region, aus der der Begriff stammt: Siegen

                  heute möchte ich einmal Eure Meinung zu folgender, nur auf den ersten Blick eindeutig erscheinender Aussage eines Siegener Chronisten über seinen verstorbenen Bruder aus dem Jahre 1838 wissen:
                  "Seit dem Jahre 1826 war er Wittwer und hinterließ keine Kinder."
                  Ein befreundeter Ahnenforscher hat diesen Satz so interpretiert, dass die betreffende Person kinderlos war. Ich hingegen vertrete die Auffassung, dass der Begriff "hinterlassen" in diesem Zusammenhang lediglich bedeutet, dass zum Zeitpunkt des Todes keine Kinder der betreffenden Person mehr gelebt haben. Es wäre m. E. aber sehr wohl möglich, dass es Kinder gab, die jedoch alle vorher verstarben. Der Betreffende war definitiv verheiratet (vermutlich sogar zweimal) und ist für die damalige Zeit ungewöhnlich alt geworden, so dass es mir nicht unwahrscheinlich vorkommt, dass er seine eigenen Kinder überlebte. Es geht hier also um die Konnotation des Begriffes "hinterlassen". Wie seht Ihr das? Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir Eure Gedanken dazu mitteilt.

                  rigrü

                  nach meiner Erfahrung wurden in den Sterbeeinträgen bei den hinterlassenen Kindern nur solche genannt, die noch am Leben waren. Der von dir genannte Eintrag lässt demnach keine sicheren Schlüsse auf die Kinderzahl des Verstorbenen zu.

                  Alex71

                  Demnach liege ich mit meiner Annahme also nicht verkehrt. Und was noch viel wichtiger ist: Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der betreffenden Person um einen meiner Vorfahren handelt.
                  Oder möchte noch jemand Kontra geben?

                  Friedrich

                  Zitat:
                  Zitat von Alex71
                  Oder möchte noch jemand Kontra geben?

                  wie könnte ich?

                  Nein, ich würde auch bestätigen, daß damit definitiv gemeint ist, daß er von keinen Kindern überlebt wurde. Ich habe immer anhand des "hinterlassen" Hinweise darauf gehabt, wieviele Kinder noch lebten, und konnte mich bei meinen Forschungen daran orientieren.

                  gudrun

                  ist das jetzt ein Eintrag im Kirchenbuch oder nur die Aussage des Chronisten?
                  Auf jeden Fall würde ich auch vermuten, daß es keine lebenden Kinder gab, bei seinem Tod. Da ist halt das Studium der Kirchenbücher angesagt, um Klarheit zu erlangen, ob der Mann Kinder hatte oder nicht.

                  Silke Schieske

                  Er hat zwar seine Kinder überlebt, es muß aber nicht unbedingt heißen, dass es sehr alt geworden ist.
                  Oftmals starben Kinder im Kleinkindalter oder bei/durch Kriege.
                  Das wäre meine Ansicht. Daher wäre ich auch der gleichen Meinung wie Gudrun und würde einen Blick in die Kirchenbüchern nehmen um ganz sicher zu sein.

                  Alex71

                  Natürlich muss hier weitere Forschung betrieben werden. Aber die korrekte Interpretation der fraglichen Aussage ermöglicht diese erst.
                  @Gudrun, es handelt sich in der Tat nur um einen Satz in einer Familienchronik. Mit den Kirchenbüchern ist es etwas verzwickt. Wenn der Betreffende Kinder hatte, dann in einem anderen Ort mit einer anderen Frau.
                  @Silke, natürlich hast Du recht, aber wenn es sich bei dem Betreffenden um die Person handelt, für die ich sie halte, dann hatte er einen Sohn, der einer meiner Oberväter war. Ich werde es herausfinden!

                  Gast Hibol

                  ich kann dir nur bestätigen, dass ich es auch so sehe, dass der Mann bei seinem Tod keine Kinder hinterlies.
                  Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es bei den Texten oft auf jedes Wort ankommt, weshalb ich Forscher nicht verstehe, die immer nur den Namen und das Datum aufschreiben.
                  Hier eoin Beispiel:
                  Leonhardt Engelhardt, lediger Landwirt und Gustbesitzer zu Ottowind, starb den 24 August 1883 früh ½ 8 Uhr, begraben den 27 August 1883 Friedhof Ottowind mit Grabrede, Gebet und Einsegnung, außerdem Gesang der Schulkinder auch noch Männerquartett, zahlreiches Geleite, alt 64 Jahre 6 Monate 29 Tage, geboren zu Ottowind den 25 Januar 1819, er hinterläßt keine ehelichen Kinder, das Gut übernimmt sein Neffe (Schwestersohn), der mit seiner Familie schon 10 Jahre im Hause wohnt. Er starb an Leberentzündung
                  In dem Fall ist das Wort ehelich enorm wichtig, da Leonhardt Engelhardt mindestens 3 uneheliche Kinder hatte!

                  Alex71

                  danke für die Bestätigung und das anschauliche Beispiel. Dann sind wir uns ja alle einig.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11337

                    Wawrzinecz, tschechischer Vorname

                    Gaby

                    Ich habe einen Vorfahren mit Namen Wawrzinecz Schott gefunden (Geburt des Sohnes Joseph 1750) aus Oplot (= Amplatz, Gemeinde Dneschitz, Kreis Pilsen, Böhmen)
                    Wer kann mir den Vornamen Wawrzinecz ins Deutsche übersetzen?

                    DeutschLehrer

                    Der Name Wawrzinecz ist so erst mal nicht Tschechisch. Die Schreibweise ist Polnisch. Es gab so eine Schreibweise vor den Hus'schen Reformen, also vor 1600. Jan Hus hat cz zu č und rz zu ř gemacht und das w wurde im 19.Jahrhundert abgeschafft. Einige Experimente in verschiedenen Schreibweisen führten mich zur Übersetzung ins Englische = Lawrence.

                    In Jungmanns Wörterbuch von 1835 habe ich den Namen jetzt gefunden:
                    Polnischer Name, Laurentius, Lorenz
                    Der Wortstamm führt auch zu "kleiner Mensch" oder "Lorbeerbaum"

                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11337

                      bitte bis morgen - 1 Satz Übersetzung deutsch-latein

                      smashy

                      wär bitte jemand so lieb und kann mir diesen Satz ins lateinische übersetzen????
                      Wenns irgendwie geht, noch heute abend ???
                      "Diese Familienchronik widme ich allen Kindern unserer Ahnen, die sehr jung gestorben sind."

                      Friedhard Pfeiffer

                      Ein erster verbesserungswürdiger Versuch:
                      Haec historia chronica familiae dedico omnibus liberis auctorum nostrum, qui infantissimi mortui sunt.

                      Kögler Konrad
                      Es gibt da mehrere Möglichkeiten.
                      Man muss sie zuerst einmal etwas reifen lassen.
                      Insgesamt ist es Geschmacksache
                      Hanc in memoriam gentis nostrae conscriptam Chronicam oder
                      Diese zur Erinnerung an unsere Familie (= Geschlecht) verfasste Chronik
                      Has gentis nostrae annales - Diese Chronik unserer Familie
                      Has annales gentilicias - diese Familienchronik
                      widme ich (kommt an den Schluss)
                      omnibus maiorum nostrorum parvulis (infantibus)
                      allen kleinen Kindern unserer Vorfahren
                      praemature de vita decessis (mortuis)
                      die zu/sehr früh aus dem Leben geschieden sind /gestorben sind
                      omnibus... liberis - allen Kindern
                      puerili aetate praemature
                      die im Babyalter zu früh...
                      dedico.
                      Ich würde nicht in der Ich-Form schreiben, sondern
                      etwa: Diese Chr. sei... oder ist gewidmet..
                      Dann müsste die Chronik im Nominativ stehen.

                      smashy

                      dann könnte mein Satz diese Variante sein:
                      Has annales gentilicias omnibus maiorum nostrorum infantibus praemature de vita mortuis dedico.
                      Die Ich-Form hab ich gewählt, da ich dadurch die persönliche Note von mir in die Widmung bringen wollte.

                      Kögler Konrad

                      Aber noch im Bett ist mir siedendheiß gekommen, dass ich einen Fehler gemacht habe.
                      die annales sind Maskulinum, da annales libri (jährliche Bücher)
                      Also:
                      Hos annales gentilicios omnibus maiorum nostrorum infantibus praemature de vita decessis dedico.
                      Diese Familienchronik widme ich allen (kleinen) Kindern unserer Vorfahren, die frühzeitig aus dem Leben geschieden sind.
                      bei: infantibus praemature mortuis.. Kindern, die frühzeitig gestorben sind.
                      Entweder: de vita decessis oder nur mortuis
                      Man könnte natürlich das Ganze noch viel mehr verkünsteln.
                      die nachdem sie kaum an Lebenslicht gebracht (vix in lucem editis..)
                      Aber jetzt ist es zumindest korrekt, und einer der ein bisschen Latein kann,
                      müsste es verstehen.

                      Cardamom

                      ... Konrad, Du bist ein Poet!

                      smashy

                      Mein Werk wurde übergeben und es wurden Bauklötze gestaunt :-)
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11337

                        Todesursache

                        schitho

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1964
                        Region, aus der der Begriff stammt: Wien

                        Aus einer Sterbeurkunde hab ich folgende Todesursache:

                        Zitat:
                        Arterioskl. univ., praecipue oerebri, Myodegn.cordis.
                        Frage an die Lateiner und/oder Mediziner:
                        Woran ist die Person gestorben?

                        animei

                        Arteriosklerose = Verschluss der Arterien
                        universus = gesamt
                        praecipue = vor allem
                        oerebri, vielleicht eher cerebri = Gehirn
                        Myodegeneratio cordis = Entartung des Herzmuskels

                        Preussin

                        Myodegn.cordis würde ich übersetzen als Myodegeneratio cordis = Muskeldegeneration /
                        -schwäche des Herzens = Herzschwäche, Herzversagen.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11337

                          Cantorey Verwandter

                          Hänsel

                          weiß jemand, was ein "Cantorey Verwandter" ist. So gelesen im Kirchenbuch Frohburg im Jahre 1805.

                          DeutschLehrer

                          Herzog Moritz von Sachsen unterzeichnete eine sogenannte Cantorey-Ordnung im 16.Jahrhundert. vielleicht gibt es da einen Zusammenhang.
                          Häufig tauchen in dem Zusammenhang Knabenchöre auf, vielleicht der Vater eines Chorknaben ?

                          Kögler Konrad

                          verwandt bedeutet in diesem Zusammenhang:
                          in Beziehung stehend, beteiligt an, Mitglied von, zugörig zu
                          Religionsverwandte sind Leute, die zu einer bestimmten Religion gehören
                          ein Kanzleiverwandter ist ein Mitglied der Kanzlei
                          also hier: Mitglied der Cantorey
                          so meine ich

                          Hänsel

                          Ich denke, es ist so, wie Konrad es sagt.
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11337

                            Lateinischer Text: Arnsburger Urkunden

                            volkerhaak

                            hat jemand Lust und Gabe diesen Text aus Arnsburger Urkunden zu übersetzen???
                            1301 (13. Mai) Nos Phylippus dominus in Mynzinberg recognoscimus, quod
                            monasterio in Arnsberg concessimus, ut si qua bona ad villam
                            nostram Hoveheim pertinentia, ad ipos titulo emptionis,
                            permutationis, elemosinae seu quacuque alia justa de causa devolvi
                            contigerit, hoc fiatnostro assensu.
                            Dat. a.d. M.CCC.I., in die Servatii epise. et conf.
                            1301 (13. Juni) Ego Baldemarus viceplebanus in Hoveheim cupio fore notum,
                            quod monasterio inArnsburg vendidi iii jugera vinearum et dimidium in terminis
                            villae Hoveheim sita, pro xx marcis denar., colon. item donavi
                            eidem aream in villa memorata sitam, quam apudpueros
                            patrui mei cognomento Hasilere mihi comparavi,una cum
                            i jugere et dimido de pratis ibidem,et iv jugera vinearum
                            interminisvillarBurlachin sita, pro animae meae remedio
                            ac omnium progenitorum meorum.
                            Dat a.d. M.CCC.I., idus junii

                            Kögler Konrad

                            Wir, Philipp, Herr in M., erkennen an (= bescheinigen), dem Kloster in
                            Arnsberg zugestanden zu haben, dass es mit unserer Zustimmung geschieht, wenn es sich zutragen sollte, dass irgendwelche Güter, die zum unserem Dorf Hofheim gehören,
                            auf dem Wege (wörtlich: unter dem Besitztitel) des Kaufes, Tausches, Almosens oder aus irgendeinem anderen rechtmäßigen Grund, an diese kommen (wörtlich: abgewälzt werden).
                            Gegeben im Jahr des Herrn 1301 am Tag des Bischofs und Bekenners Servatius.
                            an diese = die Leute des Klosters; grammatikalisch nicht ganz korrekt

                            Ich übersetze möglichst wörtlich: Es geht auch freier.

                            Ich, Baldenar, Stellvertreter des Pfarrers in Hofheim, will, dass es kund ist,
                            dass ich zum Heil meiner Seele und aller meiner Vorfahren dem Kloster in Arnsberg
                            verkauft habe:
                            3 1/2 Jauchert Weinberge, innerhalb der Grenzen des Dorfes Hofheim gelegen,
                            für 20 Mark [= Münzgewicht] Kölner Pfennige.
                            dass ich ferner ebendiesem Kloster geschenkt habe eine Hofstatt in dem erwähnten Dorf, die ich mir bei den Buben [gemeint wahrsch. Söhnen] meines Onkels mit dem Beinamen Hasiler erworben habe, zusammen mit 1 1/2 Jauchert von den Wiesen dort und 4 Jauchert Weinberge, innerhalb der Grenzen des Dorfes Burlachin gelegen.
                            Gegeben im Jahr des Herrn 1301 an den Iden des Juni (= 13. Juni)
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • iehu
                              Erfahrener Benutzer
                              • 06.10.2009
                              • 625

                              Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

                              [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1756 / 1773
                              Region, aus der der Begriff stammt: Herzogtum Württemberg
                              In zwei gedruckten genealogischen Abhandlungen steht folgendes:
                              "Balthasar Moser, zubenahmst Marstaller, gräflich württembergischer Stallmeister"
                              Was heißt das?

                              sternap

                              ursprünglich kam das wort in bibelübersetzungen unters volk, zubenamt= genannt.
                              friedrich, zubenamt jockel, heisst friedrich, genannt jockel.
                              es kann sich um eine kurzform des namens handeln oder um einen spitznamen.

                              iehu

                              Dann wurde Balthasar Moser, da er Stallmeister war, also Marstaller genannt.

                              sternap

                              man müsste wissen, in welcher gegend das war, und was die örtliche gepflogenheit ist.
                              in einigen gegenden war und ist es üblich, die menschen im dorfleben nie nach ihrem familiennamen zu rufen, sondern nach dem hausnamen, das wird in den ortsberichten vermerkt als "alois macher, vulgo(gleichwertig mit zubenamt oder genannt)winkler", weil er in den hof geheiratet hat, auf dem vor 100 jahren der winkler wohnte. das mit dem vulgo könnte ihn am eigenen hof auch treffen. denn auch der wird nach einem ehemaligen besitzer benannt. irgendwann ist der name eines besitzers zu einem verbindlichen, in der gemeinschaft gepflegten und letzlich in heimischen karten eingezeichneten ortsnamen geworden.

                              iehu

                              ... nun, der Autor Johann Jacob Moser, Staatsrechtslehrer und juristischer Berater der württembergischen Landstände, die "Gegend" waren also die württembergische Residenzen Stuttgart und Ludwigsburg ...

                              Kögler Konrad

                              Der Moser hatte den offiziellen Titel: gräfl. württemb. Stallmeister
                              Er leitete also den fürstl. Stall = Marstall
                              Unter der Hand, von den Leuten außerhalb und auch innerhalb des
                              Hofes sprach man von ihm aber nicht als gräfl. württemb. Stallm.
                              sondern einfach vom "Marstaller"
                              Dies war also der landläufige Zuname, der hohe Titel wurde nur
                              im Geschäftsverkehr am Hof und wenn er es in einem Schreiben
                              für wichtig hielt, genannt.
                              Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
                              Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
                              Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html

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                              • OPeZa
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                                • 10.08.2009
                                • 276

                                Fakten, Fakten, Fakten! Gesammelt aus den alten Beiträgen!

                                [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1806
                                Region, aus der der Begriff stammt: Westpreußen
                                kann mir jemand sagen, was " post festum (=nach dem Fest) paschetis " heißt?
                                Vielleicht auch das Datum für II. III. IV post festum paschetis ?

                                SSydow

                                wenn mich nicht alles täuscht müsste das einfach "nach dem Paschafest" heißen.
                                Die Zahlen II, III und IV müssten sich auf die Wochen nach diesem Fest beziehen. Handelt es sich um eine Hochzeit?

                                Xylander

                                das ist Ostern
                                http://www.religioeses-brauchtum.de/.../ostern_3.html

                                henrywilh

                                Und wenn es sich um die Abkündigungen (proclamationes) der Hochzeit handelt, ist es der 2., 3. und 4. Sonntag (Dom.(enica)) nach Ostern.

                                Xtine

                                1806 war der 6.4. der Ostersonntag, also waren der 2., 3. und 4. Sonntag nach Ostern, der 20.4., 27.4. und 4.5.
                                Das Hochzeitsdatum wird dann wohl irgendwo zwischen dem 4.5. und dem 11.5. gelegen haben.
                                Liebe Grüße
                                OPeZa

                                Die ZUKUNFT war früher auch besser. (Karl Valentin)

                                SUCHE in Altmark + Niedersachsen: Falke(n) - Griestock - Hehl - Menk, Menck - Peltret - Plettke - Riestock - Rudolph - Seerau. Brandenburg + Berlin: Peltret. Westpreußen: Zacharias - Granditzki (Grzendzicki - Gransicki) - Gernatowski - Rosman - Butza - Ahrendt - Zibuhr - Kopahnke - Pape - Sulewski - Boroszcewska.

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