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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11336

    Nadelgeld

    GunterN

    1786 Güterverkauf im Schlesischen. Z. B. für 35000 Rthlr - ist ja klar -
    aber nun: incl. Nadelgeld.

    niederrheinbaum

    Zum "Nadelgeld" hier einige Links:
    Lexikoneintrag zu »Nadelgeld«. Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 353.




    GunterN

    Da konnte es damals ganz schön teuer werden, wenn man drei Töchter und die Ehefrau zu versogen hatte und kein Ehevertrag vorhanden war. So hat man sich also damit versorgt.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

    Kommentar

    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11336

      Hilfe in Englisch

      animei

      ich bräuchte folgenden Satz in einigermaßen korrektem Englisch:
      Der Stammbaum wurde vermutlich erstellt von (Name)

      petzie

      The familytree was probably created by......
      Kurze Übersetzungen lassen sich oft über den folgenden Link erledigen:
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

      Kommentar

      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11336

        Lateinische Kommentare - was bedeuten sie?

        hannes64

        Im Kirchenbuch fand sich eine Aufstellung der ansässigen Familien, wobei der Familienvater jeweils mit einem Kommentar versehen ist. Kann jemand das lesen und übersetzen? Nur die Kommentare, die Namen sind kein Problem.
        Fürs erste 2 Seiten, Fortsetzung folgt.


        niederrheinbaum

        Seite 2:
        11.) homo vere rusticus: Mensch/Mann tatsächlich Bauer
        12.) patris non dissimilis: dem Vater nicht unähnlich
        13.) homo pacificus: ein Frieden stiftender Mensch
        14.) vir officiosus: ein diensteifriger/gefälliger/williger Mann
        15.) vir pius et candidus, et opulentus: ein frommer und redlicher
        und reicher/mächtiger/einflussreicher Mann

        Seite 1:
        5.) vir bonus, et senex depontanus: ein tüchtiger/geschickter/guter Mann,
        und Greis/alter Mann ....
        6.) non omni tande(?) inferior: nicht alle .... unterlegen/niedrig
        7.) pius et laboriosus: fromm und arbeitsam
        8.) adeim(?) attentus paulusum(?): ?
        9.) quem deus convertas: den Gott umgekehrt/verändert hat
        10.) difficilis, et non adlu(?) urbanus: schwierig/mürrisch/eigensinnig
        und nicht allzu(?) gebildet/weltmännisch

        Kögler Konrad

        5. vir bonus et senex depontanus - ein guter Mann (Mensch) und ein ? alter Mann
        6. non omni laude inferior - nicht niedriger als alles Lob, des vollen Lobes würdig
        7. pius et laboriosus - fromm und arbeitsam
        8. ad rem attentus paululum - einer, der ein wenig auf die Sache/den Besitz/das Vermögen seine Aufmerksamkeit richtet
        9. quem deus convertat - einer, den Gott bekehren möge
        10. difficilis et non adeo urbanus - ein schwieriger und nicht so besonders gebildeter Mensch/ auch: mit nicht besonders guten Umgangsformen
        11. homo vere rusticus - ein echter Bauer
        12. patris non dissimilis - seinem Vater nicht unähnlich, ganz der Gleiche wie sein Vater
        13. homo pacificus - ein friedfertiger Mensch
        14. vir officiosus - ein pflichtbewusster/diensteifriger Mann
        15. vir pius et candidus et opulentus - ein frommer, rechtschaffener/redlicher und wohlhabender/begüteter Mann
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

        Kommentar

        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11336

          Accies-Controlleur

          GertrudF

          kann mir jemand sagen, was ein Accies- Controlleur, ein Accies- Inspektor und ein Acciesbedienter machen?
          Diese Berufe kommen in Greifswald vor.

          niederrheinbaum

          Unter der "Accise" oder "Akzise" sind Abgaben in Form von Steuern, teilweise Zöllen usw. zu verstehen.
          Zum Begriff siehe auch unter diesen Links:
          Wörterbucheintrag zu »Accise, die«. Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 143-144.

          Lexikoneintrag zu »Die Accise«. Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 7.


          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11336

            Bedeutung Brinksitzer?

            mrubbert

            In einem übertragenem Dokument wurde der Beruf Brinksitzer angegeben.
            Und was oder wer ist bitte ein Kothasse (in Vebindung mit dem Beruf Ölmüller)

            Michael1965

            Brinksitzer = Kleinbauer, meist am Rande der Dorfflur.
            Kossät/Kötter/Kotsaß = Kleinbauer; vom Grundherrn angesiedelter Bauer, der ein Haus und etwas Land erhält und auf dem Hof arbeitet.
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11336

              Beruf Rector

              Wildgrubin

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1700
              Region, aus der der Begriff stammt: Mähren

              Kann mir jemand sagen, was im 17. Jh. unter der Berufsbezeichnung "Rector" zu verstehen ist? Der Begriff steht ohne weitere Zusätze im Kirchenbuch. Ein Schulrektor?

              GunterN

              //de.wikipedia.org/wiki/
              Dann gibst du den Rector ein und es wird angezeigt, dass das die lateinische Schreibweise des Rektors ist. Den klickst du nun an.
              Jetzt kannst du dir aussuchen, wo du ihn herhaben willst! Aus der Kirche, aus der Schule usw.?

              Wildgrubin

              Ich wollte wissen, ob der Rektor ohne Zusatz einen ganz bestimmten Beruf bezeichnet, z. B. einen Schulrektor. Heißt: Ich möchte wissen, was der im Kirchenbuch gefundene Vorfahr für einen genauen Beruf hatte. Diese Berufsbezeichnung findet sich bei mehreren Personen im Dorf, daher würde ich mal den Schulrektor ausschließen. Was ist also konkret mit Rektor/Rector gemeint?

              DeutschLehrer

              Zitate:
              Rektor (lat. rector = Leiter) ist die Bezeichnung für ein kirchliches oder akademisches Leitungsamt
              1657 wurde in Sachsen auf kurfürstlichen Befehl der Titel „Rector“ eingeführt.
              Rectoren, ein Name, der damals allen obersten Vorgesetzten
              von ganzen Provinzen, Städten und Pfarreien beigelegt wurde
              Berufsbezeichnung Rector: Vogt, Schutzherr, Vetreter des Landesfürsten, Anwalt, Statthalter, Aufseher, Richter, Gemeindevorsteher
              der "rector machinae" (Ausrichter der Maschine)

              Ein universeller Titel, vom Musiklehrer bis zum Chorleiter, vom Landesfürsten bis zum Pfarrer ...
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

              Kommentar

              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11336

                was ist ein Erbzünfter

                asteroiddana

                vielleicht kann mir jemand verraten was ein Erbzünfter ist, dieses steht als Stand bei einem Geburtseintrag beim Vater

                DeutschLehrer

                Erbliches Mitglied einer Zunft - So gut wie ein in die Wiege gelegter Gewerbeschein
                Die Bedeutung sieht man in folgendem Wiki-Zitat:
                Außerhalb der Zünfte durfte der Zunftberuf nicht ausgeübt werden. Die Zunft umfasste alle Ausübenden, mitunter waren mehrere ähnliche Berufe in einer Zunft zusammengefasst, um eine in der Stadt wirksame Macht zu erreichen.
                Die Zünfte kontrollierten in den Städten die Anzahl der Handwerker und Gesellen. Dadurch sicherten sie, dass nicht zu viel Konkurrenz innerhalb einer Stadt entstand.
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11336

                  Datumshilfe

                  Ahnologe

                  1622:
                  21, 22, 23 p. Trin.
                  und
                  TRINITAT-1598

                  Alex71

                  Trinitatis ist der erste Sonntag nach Pfingsten.

                  Die Sonntage wurden früher nach (p.= post = lat. nach) Trinitatis gezählt. 21, 22, 23 p.Trin. wären demnach der 21., 22. und 23. Sonntag nach Trinitatis.
                  Trinitatis 1598 fiel auf den 17. Mai.
                  Trinitatis 1622 fiel auf den 22. Mai. Dementsprechend 21, 22, 23 p. Trin.: 16., 23. und 30. Oktober.

                  Ahrweiler

                  Solche Daten findest Du in GenTools6

                  Eva64

                  ich vermute, dass du dieses Datum in einem Ehebuch gefunden hast? In Ergänzung deshalb zu den bereits genannten Erklärungen: eine geplante Trauung wurde dreimal vorher in der Kirche abgekündigt/proclamiert. (Übrigens, die Bezeichnung der Sonntage ist auch heute noch so.)

                  Xtine

                  ein einfaches Freeware Programm ist auch Kahige. Die letzte Version ist zwar von 2002, funktioniert aber ganz gut.
                  Es berechnet den Christlichen Kalender, erklärt die christlichen Datierungsbegriffe und rechnet den franz. Revolutionskalender um.
                  GenTools funktioniert soweit ich weiß nur eine begrenzte Zeit kostenlos.

                  Michael

                  für GenTools muß Microsoft .NET Framework installiert sein.

                  Edda

                  ich finde diese Seite sehr gut, da man hier auch greg. und jul. Kalender eingeben kann.
                  Kalenderumrechnung

                  Ahnologe

                  1639: April sep. conc fun. (was bedeutet das es geht um ein Sterbedatum)

                  Alex71

                  bin mir nicht sicher, aber sep steht bestimmt für septimus (also 7. April), conc könnte die Abkürzung für concremare (einäschern) sein, fun die Abkürzung für funus (Bestattung). Demnach wäre der 7. April nicht das Sterbedatum, sondern das Einäscherungs- bzw. Bestattungsdatum.

                  Xtine

                  sep. kann auch sepultus = begraben heißen.
                  Es wäre evtl. nicht schlecht, wenn Du den Ausschnitt hier einstellen könntest, damit man den Zusammenhang vielleicht besser erkennen kann.

                  Ahnologe

                  der Originaleintrag lautet:
                  Kirchenbuch Meeder Sterbefälle 1639: April sep. conc fun. Georg Imler zu Mogebronn, aet. 54

                  Gast Hibol

                  sepultus concionem funebris = begraben nach gehaltener Leichenpredigt

                  wiehopf

                  das sog. "Kirchenjahr" ist durchaus auch heutzutage noch gültig:
                  Dr. Martinus - Das Kirchenjahr. Internet-Auflage des vergriffenen Buches "Mit dem Kirchenjahr leben" - vom Autor überarbeitet und hier veröffentlicht mit zahlreichen Erweiterungen.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11336

                    königl. Executor

                    XJS

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1828
                    Region, aus der der Begriff stammt: Laasphe, Siegen Wittgenstein

                    weiß vielleicht jemand was ein Executor für Aufgaben hatte?

                    Pitka

                    ein Executor ist der einfachen Übersetzung nach ein Vollzieher, aber auch ein Scharfrichter.
                    Guck aber auch mal hier in Beitrag 17: http://forum.ahnenforschung.net/show...xecutor&page=2

                    XJS

                    dann nehme ich mal an, er war so ne Art Gerichtsvollzieher. Obwohl.... Scharfrichter wäre auch nicht unspannend
                    *ichwerdekünftigdieSuchfunktionnutzen*ichwerdekünf tigdieSuchfunktionnutzen*
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11336

                      Drehrollenvermieter was ist das?

                      Molle09

                      habe gerade in einem Adressbuch den Beruf des Drehrollenvermieters gefunden. Was waren das für Rollen bzw. wofür brauchte man diese, so daß man von deren Vermietung leben konnte?

                      Alex71

                      Ich denke, das ist so etwas: http://www.tente.de/

                      Molle09

                      meinste? Drehrollen = Räder?

                      animei

                      vielleicht kommst Du hier weiter, hab im Moment nur grade keine Zeit, genauer zu lesen, worum es geht: http://www.info-uhren.de/technik/Jenzeit/1/wkz.pdf (Seite 13)

                      Alex71

                      Joa, das wären halt spezielle Räder, die sich um zwei Achsen drehen können. Aber es könnte sich auch um solche Werkzeuge handeln, wie in dem Link von animei angegeben.

                      animei

                      Drehrollen gab es auch in Wäschereien und weiß der Kuckuck wo noch überall, aber wofür sie genau waren, konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden. Bei google Bücher findet man einiges dazu.

                      liseboettcher

                      Ich denke, es handelt sich um die alten großen und schweren Wäscherollen. In den Kästen lagen schwere Steine, die Wäsche wurde in Rolltüchern auf Holzrollen gerollt, dann diese unter den Kasten gelegt und etwa um 1930/40 mußten diese noch mit der Hand gedreht werden, eine schwere Arbeit.Die Wäsche, die meistens gestärkt war, wurde sehr schön glatt und glänzte, das schaffen die heutigen Wäschemangeln nicht, das kam nur durch die Kaltmangel. Meistens waren Frauen die Inhaberinnen, sie wiesen auch die Benutzerinnen ein. Mir, als junge Frau, hat um 1965 eine solche Frau mal gezeigt, wie ich die Wäsche legen sollte und wo ich ziehen müßte, damit die Wäsche richtig glatt würde. Meine Mutter lebte nicht mehr, sie konnte mir nicht helfen. Die Inhaberin in meiner Kinderzeit hatte noch einen kleinen Lebensmittelladen, von der Rolle allein konnte man wohl nicht leben. Übrigens gab es ein Hinweisschild, dass Kinder unter ? den Rollraum nicht betreten durften. Aber an der Treppe zugucken, das habe ich gern gemacht.

                      Laurin

                      für mich gibt auch nur Luises Erklärung einen Sinn.
                      Eine Vermietung der anderen genannten "Drehrollen" wird wohl kaum zum Salz für die Suppe reichen.
                      Ich habe meiner Mutter in den 50-er Jahren öfters beim "Rollen" der Wäsche geholfen - resp. den Handwagen mit der Wäsche gezogen,
                      das war gleich gegenüber unserer Wohnung. In dieser Mangelstube stand ein solches Ungetüm, das durch einen E-Motor angetrieben wurde,
                      lediglich für den Notfall gab's auch eine Handkurbel.
                      Hier: http://marodes.de/kaltmangel gibt's eine Bildergalerie
                      und hier: http://www.museumsverein-forst.de/au...usstellung.htm auch noch Wissenswertes

                      Molle09

                      der Vermieter war übrigens ein Herr.
                      So richtig überzeugt bin ich zwar noch nicht, daß man Wäschemangeln als einzelne Rollen vermietet, aber da keiner eine andere Erklärung hat, gebe ich mich geschlagen!
                      Ach Lise, hast meine Kindheitserinnerung aufgefrischt!
                      In dem Ort, wo ich geboren wurde war es ähnlich. Unsere Vermieter hatten einen kleinen Laden mit allem Krimskram und nebenan war die Kaltmangel, die von der Frau betrieben wurde. Ich habe mich immer gelangweilt, weil das so alt und muffig war, da bin ich zu dem Mann in den Laden und habe dort immer was Besonderes zum Naschen bekommen. Ich erinnere mich an Waffeln in Form einer Tabakpfeife mit leckerer Cremefüllung. Das waren noch unbeschwerte Tage..........

                      Laurin

                      zur Ergänzung noch ein "Berliner Gassenhauer":
                      1908
                      Komm, hilf mir mal die Rolle drehn, Rheinländer,
                      M: Walter Kollo, T: Hermann Freu, V: Harmonie, Berlin, Erstinterpetin: Claire Waldoff


                      henrywilh

                      Hier so eine Wäschemangel mit der ausdrücklichen Bezeichnung Drehrolle:


                      wiehopf

                      hier darf man sogar nochmal ein solches Gerät für geringe Gebühr "bedienen"
                      http://www.verband-wohneigentum.de/s...muehle/on21264
                      Also - auf nach Dresden!!!!!
                      Und hier gibt es ein Wäschmangelmuseum bei Freiberg:

                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11336

                        Hausnummer 17 1/4 III

                        Gast Karen

                        ich finde in einer Urkunde diese Hausnummer:
                        Huckingen 17 1/4 III
                        Wie muss ich mir nun genau die Aufteilung (und in welcher Reihenfolge) des Grundstückes vorstellen?

                        WortSpiel

                        In der Gemeinde Huckingen wurden zu dieser Zeit die Häuser durchnummeriert. Das dazugehörende Schema mußt Du durch Recherche selbst herausfinden oder Du hast Glück und es gibt noch aus dieser Zeit entsprechende Unterlagen beim Katasteramt. Später erst kamen Straßennamen hinzu.
                        Häufig wurde bei neuen Häusern, für die entweder keine Nummern übrigblieben oder auch zwischen zwei anderen neu erbaut wurden, Bruchzahlen hinzugefügt. Auch das ist in der Bürgermeisterei Angermund nicht einheitlich.
                        Die III weist auf das 3. Stockwerk hin.
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11336

                          Frage zu KB-Eintrag

                          Bjoern76

                          folgende Bemerkung im Taufeintrag meine Großvaters im Kirchenbuch aus Schwedt wirft für mich Fragen auf:
                          „Martin Kulik und Maria Gertrud Jokisch sind ohne standesamtliche Eheschließung kirchlich getraut worden am 2.XII.24 in der Notkapelle zu Gnoin [sic] vom katholischen Pfarrer zu Tetterow [sic] in Mecklenburg-Schwerin“
                          In den Kirchenbüchern von Teterow ist kein Traueintrag vorhanden.
                          Meine Fragen:
                          Was ist unter "Notkapelle" zu verstehen?
                          War 1924 eine kirchliche Trauung ohne eine standesamtliche Trauung möglich?


                          animei

                          eine Notkapelle dürfte wahrscheinlich in etwa dasselbe sein wie eine Notkirche: http://de.wikipedia.org/wiki/Notkirche
                          Müsste der Traueintrag nicht eher in Gnoin (Gnoien) zu finden sein? Davon haben die Mormonen Verfilmungen, evangelisch, aber ich sehe gerade, Du suchst katholisch, trotzdem mal der Link: http://www.familysearch.org/eng/libr...=Kirchenbuch++

                          Frank Böhm

                          Eine kirchliche Trauung ohne zivilrechtliche? Kann ich mir nicht vorstellen, denn seit 1875 war die obligatorische Zivilehe im gesamten Deutschen Reich eingeführt worden.
                          Es heißt im § 67 "Gesetz über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung" von 1875:
                          "Ein Geistlicher oder anderer Religionsdiener, welcher zu den religiösen Feierlichkeiten einer Eheschließung schreitet, bevor ihm nachgewiesen worden ist, daß die Ehe vor dem Standesbeamten geschlossen sei, wird mit Geldstrafe bis zu dreihundert Mark oder mit Gefängniß bis zu drei Monaten bestraft."
                          Siehe auch http://de.wikisource.org/wiki/Gesetz...chlie%C3%9Fung

                          animei

                          Es gibt wohl Ausnahmen:
                          <Die seit 1876 bestehende Regelung entstammt dem Kulturkampf zwischen Preußen und der katholischen Kirche; in anderen EU-Staaten wie Österreich gibt es keine solche Koppelung. Diese schreibt für Deutschland aber auch das Reichskonkordat von 1933 fest. Es gestattet die kirchliche Einsegnung der Ehe vor der Ziviltrauung nur "im Falle einer lebensgefährlichen, einen Aufschub nicht gestattenden Erkrankung eines Verlobten" sowie "im Falle schweren sittlichen Notstandes". Der Pfarrer ist in solchen Fällen verpflichtet, dem Standesamt "unverzüglich Anzeige zu erstatten". Abgesehen davon gilt im alten Personenstandsgesetz eine kirchliche Vorabtrauung als Ordnungswidrigkeit.>


                          Ahrweiler

                          Bei uns in Österreich gab es bis zum deutschen Einmarsch in Österreich nur kirchliche trauungen.Die Kirche hatte sozusagen das Meldewesen und die Trauungen über.Sies änderte sich erst im dritten Reich wo bei uns dann Meldeämter und Standesämter geschaffen wurden.

                          Bjoern76

                          Vor allem für den Tipp es mal in Gnoien zu versuchen – ich habe das Pfarramt dort jetzt angeschrieben. Manchmal sieht man halt den Wald vor lauter Bäumen nicht…
                          Ich hatte mir schon gedacht, dass eine kirchliche vor einer standesamtlichen Eheschließung nicht möglich war.
                          Es wird jetzt allerdings noch kurioser: Die kirchliche Trauung war ja 1924, die Geburt meines Großvaters 1929 (!); zu diesem Zeitpunkt lebten beide Elternteile.
                          Meines Wissens ist nie eine standesamtliche Ehe geschlossen worden, da mein Ur-Großmutter bis zu ihrem Tod den Namen Joksch hatte.
                          Selbst wenn zum Zeitpunkt der Eheschließung eine Notlage vorlag, so scheint der Pfarrer nie dem Standesamt über die Trauung Anzeige erstattet zu haben. Die Frage, die sich nun natürlich aufwirft, ob es dann überhaupt einen Kirchenbucheintrag gibt.
                          Eine weitere Vermutung von mir ist, dass der erste Mann meiner Ur-Großmutter vielleicht im 1. Weltkrieg gefallen ist. Hätte sie dann vielleicht eine Witwenrente erhalten, die sie durch eine standesamtliche Trauung verloren hätte?
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11336

                            Im Volksmund ein Esser?

                            Konni

                            ein Sterbeeintrag von 1757 aus Blatzheim lautet wie folgt:
                            Johann Welter, Ehemann von Sibila Losen, im Volksmund ein Esser, Beruf Zimmermann
                            Kann mir jemand sagen, was ein "Esser" ist? Ich gehe mal nicht davon aus, dass jemand mit gutem Appetit gemeint ist . Oder doch?

                            DeutschLehrer

                            Grimm's Wörterbuch dazu:
                            ESSER, m. edo, esor, ahd. ëჳჳo: esser oder slinder oder slicker, pransor. voc. 1482 h 2b; ein guter, starker esser; ein feiner, leckerer esser; wird aber jemand am dritten tage davon essen, so ist er ein grewel und wird nicht angeneme sein und derselbe esser wird seine missethat tragen. 3 Mos. 19, 8; er hat viele esser (kinder);

                            mesmerode

                            ein Esser ist ein Wagenbauer

                            Konni

                            Dann gehe ich mal wirklich davon aus, dass er ein "Vielfrass" war .
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11336

                              Begriffserklärung latein

                              maria1883

                              was bedeutet z.B. bei einer Filmnummer der Mormonen "Item 4"

                              Kögler Konrad

                              bist Du Dir sicher dass das lateinisch ist=?
                              Könntest Du einmal eine oder mehrere Kostproben hereinstellen?
                              Aus dem Zusammenhang lässt sich manchmal etwas leichter erschließen.
                              Es gibt item - ebenso, ferner, aber itern ist - falls es keine Abkürzung ist - nicht lateinisch.

                              maria1883

                              ich will mir den Film"11 93 876 Item 4" bestellen. Nun habe ich angenommen, daß das 4 Filme sind, wollte es aber genauer wissen.
                              Noch eine Kostprobe: 14 96 897 Item 4.
                              Es ist nur meine Annahme, daß das lateinisch ist.

                              wiehopf





                              animei

                              bei den Mormonen bezeichnet es einfach einen bestimmten Abschnitt auf dem Film. Das heißt zum Beispiel, wenn ein Film 4 Items hat und das, was Du suchst, unter Item 2 angeführt ist, kannst Du den Film direkt dorthin spulen und brauchst nicht den ganzen Film zu durchsuchen.
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11336

                                &quot;Hauss, Hoff, Gartten, Pädl und Duckh&quot;

                                Johannes v.W.

                                Eine Frage an die Österreicher oder Österreich-Kenner:
                                Ein Vorfahre von mir, Zacharias Levi Meyer, lebte im 17. Jahrhundert in Wien, wo er am 15.7.1664 starb. In einem bald darauf erstellten Häuserindex heisst es, "Zacharias Meyer Erben" besässen "ain Hauss, Hoff, Gartten, Pädl und Duckh" in der Obergasse.
                                Was sind denn ein Pädl und ein Duckh?

                                niederrheinbaum

                                Vorfahren von mir kommen aus dem Bereich Oberösterreich.
                                In einer Erbangelegenheit Anfang des 18. Jahrhunderts wird dort
                                von "Zwey groß Gärtten mit Pädl undt Pädlrechten" geschrieben.
                                Bei dem Pädl handelte es sich um einen Weg bzw. Pfad, mit den
                                dazugehörigen Wegerechten.
                                Ob es aber noch eine ortsspezifische, sprich Wiener Bedeutung
                                gibt, ist mir leider nicht bekannt.

                                karin-oö

                                Bei einem Pädl könnte es sich einerseits um ein (Garten)Beet handeln, andererseits klingt aber "Pädl und Duckh" eher nach Bett und Tuchent.

                                Johannes v.W.

                                Ich denke ein "Paedl" oder Paedel war wohl eher ein kleiner Weg als ein Beet, denn das letztere wuerde vielleicht weniger in dem Index, d.h. eine Art Kataster stehen.
                                Zu "Duck" bin ich jetzt selbst fuendig geworden, es war wahrscheinlich ein kleines Badehaus.
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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