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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11338

    Patronatsrecht

    Andreas Dick

    bei meinen Forschungen stieß ich in den Kirchenbüchern bereits das eine oder anderer Mal auf den Begriff des Patronatsrechts für eine Kirche. Was bedeutet das: "Herr xyz besitzt das Patronatsrecht für diese Kirche"? Speziell fiel mir das im Sudetenland in den älteren Büchern auf (17./18. Jahrhundert). Leider weiß ich jetzt nicht mehr genau, welche(s) Kirchspiel(e).

    Marlies

    http://www.historisches-lexikon-baye.../artikel_44928
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11338

      Berufsbezeichnung Altarmann, Kontributionsdiener

      Stefan Wessel

      weiß jemand, was diese Berufsbezeichnungen bedeuten? Ist das sowas wie Presbyter heute? Das war doch wahrscheinlich nicht der Hauptberuf sondern nur ein Ehrenamt, oder?

      Marlies

      Altarmann: Aedituus, diaconus (lat.)
      1. Altarist, Glöckner, Küster, Oldermann usw.
      2. Helfer, Kirchendechen, Diakon. Die verschiedenene Ämter wie Unteraltarmann, Altarmann, Oberaltarmann waren verschiedene Dienstfunktionen, in die der Betreffende für eine festgelegte Zeit gewählt wurde.
      Kontribution: contributio (lat) gemeinschaftlicher Beitrag.
      Quelle: genealogisch-etymologisches Lexikon
      Nachdem ich kath. getauft wurde, weiß ich nicht, welche Aufgaben ein Presbyter hat, kann also einen direkten Vergleich nicht ziehen.

      Udo Wilhelm

      der Altarmann war ein Kirchengeschworener und der Altarist ein Küster, Mesner.
      Der Presbyter: (griech. "Ältester" Priester) ist heute die Bezeichnung für den Inhaber eines kirchlichen Leitungsamtes.
      Andere Bezeichnungen sind, je nach Kirche: Kirchengemeinderat/-rätin oder Gemeindekirchenrat/-rätin.
      Kontributionsdiener war der Kriegssteuereinnehmer:
      Kontribution (Kriegsschatzung) war Zwangserhebung von Geldbeträgen im feindlichen Lande im Gegensatz zur Requisition die sich auf Gegenstände hauptsächlich zur Verpflegung bezog. Die Bewohner eines besetzten Landes konnten sich durch eine Kontribution von der Plünderung loskaufen. Die Kontribution als Zwangsauflage durfte nur durch schriftlichen Befehl des Armee-Oberkommandos
      oder eines kommandierenden Generals aufgebracht werden und mußte gegen Quittung durchgeführt werden.

      wiehopf

      im Kölner Raum ist ein Presbyter ein Kirchenvorsteher (so wird das in Südniedersachsen und im Mainzer Raum in evangelischen Kirchengemeinden genannt) - das ist aber kein Küster

      Friedrich

      zum Presbyter gibt es noch einen früher häufig benutzten Begriff: Kirchenältester.
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11338

        Burggut - benötige Definition

        Skoumi

        könnte bitte jemand eine exakte Definition für das Wort Burggut geben?

        Friedhard Pfeiffer

        Burggüter sind bis in das Mittelalter zurückgehende wehrhafte Gebäudeanlagen. Ihnen kam die Bedeutung zu, Adligen, die im Kriegsfall die Burg zu verteidigen hatten, eine verhältnismäßig komfortable Unterkunft zu bieten.
        Später überwiegt der repäsentative Charakter der Gebäude.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11338

          Bedeutung von allhie

          rumpmann

          ich kann einfach keine für mich klare Bedeutung für das Wort allhie finden.
          ich habe schon semtliche Seiten durchstöbert , naja hoffe ihr könnt mir helfen
          "der Mesnch,das Spiel der Zeit,spielt,weil er allhie lebt,...."
          ist ein Auszug aus dem Gedicht "Ebenbild unseres Lebens" von Andreas Gryphius (1637)
          ALLHIE, adv. hierselbst ist das einzige was ich finden konnte macht für mich aber keinen Sinn.

          gudrun

          allhie heißt soviel wie hier und jetzt an diesem Ort.

          Xtine


          allhie = allhier = hier (in diesem Ort)
          In diesem Fall: hier, im Schauplatz dieser Welt (also nicht auf einer anderen )
          Der Mensch, das Spiel der Zeit, spielt, weil er allhie lebt
          im Schauplatz dieser Welt; er sitzt, und doch nicht feste.
          Der steigt, und jener fällt, der suchet die Paläste
          und der ein schlechtes Dach; der herrscht, und jener webt.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11338

            Murks oder halbwegs richtig ?

            viktor

            Habe mir heute einen abgebrochen um eine Heiratsurkunde aus dem Jahre 1880 ins englische zu übersetzen. Insbesonders am berühmten Eingangssatz :
            "Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschienen heute zum Zwecke der Eheschließung ......" habe ich ganz schön gefeilt
            Das ist mein Resultat :
            "For the purpose of marriage ceremony had been putting their appearance to the signatory registrar....."
            Kann man das so halbwegs durchgehen lassen oder lässt sich da was verbessern ?

            Friedhard Pfeiffer

            Ich habe zwar nur mäßige Englischkenntnisse, würde aber meinen:
            In front of signatory registrar this day for the purpose to contract a marriage appeared .....

            viktor

            Friedhard, es traut sich keiner. Scheinbar haben wir sie mit unseren überwältigenden Englischkenntnissen zu sehr beeindruckt
            Bei deiner Version reibe ich mich an "in front of". Das klingt für mich zu sehr nach "vor dem Haus stehen".
            Die Formulierung ist wohl von französischen/napoleonischen Urkunden abgekupfert >>apparant devant nous<<
            OK, grundsätzlich ändert sich am Informationswert der Urkunde nichts. Aber schee wär's, wenn man es im Zeitkolorit ins englische rüberbringen könnte.
            Für den Fall, dass man es mal braucht.
            Mit der Entzifferung und Übersetzung von zwei Urkunden habe ich jedenfalls jetzt in Oregon/USA lautes Juchheezen ausgelöst. Scheinbar konnte man alles verstehen.
            (Oder war's nur Höflichkeit....?)

            Petra

            auch ich habe schon ab und zu deutsche Urkunden ins Englische übersetzt und immer dabei geschrieben, dass es von mir sinngemäß übersetzt wurde.
            Auch ich habe immer das Gefühl vermittelt bekommen, dass sie sich sehr sehr gefreut haben.
            Auch sagte mir mal ein Engländer, dass es gar nicht super richtig sein muss, dass sich immer alle freuen, wenn wir es versuchen.

            Daniela Beck

            Meine Englischkenntnisse sind zwar auch nur sehr dürftig, aber ich möchte dennoch einen Versuch wagen. Mir gefällt die Version von Friedhard besser, jedoch stört mich die Zeitangabe in der Mitte. Was allerdings nichts bedeuten muss!
            Mein Vorschlag:

            In front of the signaory registrar, appeared concerning to purpose the merriage today, the farmer Mr. XY ...
            Wäre super wenn sich jemand findet, der richtig gut Englisch kann und uns sagen kann, wie es wirklich heißt!
            Dieser Satz ist aber auch schon im deutschen eine Katastrophe ... und so was dann auch noch ins englische übersetzen ...
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11338

              Beruf Bütterführer

              Andrea13

              habt ihr schon mal was von dem Beruf "Bütterführer" gehört???

              Laurin

              es ist bestimmt der "Butterführer" gemeint.
              Link:http://www.contarti.de/contents/tag/berufe/
              Den Bogen über dem "u" hast Du wohl als "Pünktchen" gelesen?
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11338

                Text vom Niederländischen ins Deutsche

                Fiehn

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 2008
                Region, aus der der Begriff stammt: Niederlande
                ich bräuchte mal jemanden, der Niederländisch ("Holländisch") kann!
                Hier der zu übersetzende Text:
                melanie ik kan geen duits schrijven of praten de familie wapen is het zelfde als van ons we sturen binnen kort wel een foto daar van groetjes van de familie wipprecht de jong.

                Skoumi

                hier ist eine Übersetzung via http://translate.google.com
                Melanie kann ich nicht schreiben oder sprechen die deutschen Wappen ist das gleiche wie uns, wir werden bald senden Sie ein Foto davon Grüße an die Familie wipprecht die jungen.
                und nach mein gefühl: Melanie, ich kann deutsch weder schreiben noch sprechen. Wappen ist das gleiches wie unsere, wir werden bald ein Foto darüber senden. (letzen lasse ich lieber, bin ich nicht so gut ins deutsch... )

                anika123

                Melanie ich kann kein Deutsch schreiben oder sprechen das Familienwappen ist das selbe als das unsere.Wir senden bald ....ein Foto...
                Grüße von der Familie Wipprecht de Jong
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11338

                  Was bedeutet Libertinus?

                  Jan75

                  kann mir jemand erklären, was für einen Beruf oder Stand "Libertinus" beschreibt? Die Person zu der ich diese Bezeichnung gefunden habe war auch Kölmer (Bauer) im Kirchspiel Heilsberg bzw. Seeburg (Ostpreußen) zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Danke!

                  wiehopf

                  schau mal hier:

                  Aber ob das auch hier zutrifft????
                  Vermutlich ist hier eher der Sohn einer freigelassenen (also ehemals unfreien, vielleicht leibeigenen) Person gemeint.
                  vgl. auch http://www.textlog.de/1756.html
                  "Libertinae
                  Freigelassene (libertinus = freigelassen) Die Freigelassenen waren aber trotzdem lebenslänglich ihren ehemaligen Herren durch das Patronatsverhältnis (ius patronatus) rechtlich verbunden. Auch nach der Freilassung war er dem Freilasser als libertus oder libertinus zu körperlichen oder geistigen Arbeitsleistungen und zur Gehorsamkeit verpflichtet. "
                  Quelle: http://user.cs.tu-berlin.de/~ohherde/lexikon1.htm
                  Nach dieser Quelle handelt es sich ggf. um einen Anhänger des Libertinismus
                  http://www.bible-only.org/german/han...rtinismus.html
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11338

                    Emphiter ?

                    magie

                    kann mir jemand erklären, was ein Emphiter ist?
                    Ich habe das Wort als Stand des Vaters in einem Geburtseintrag von 1804 gefunden.

                    animei

                    habe nur das Wort "emphyteutisch" gefunden, was heißt "die Erbpacht betreffend", also nehme ich an, der Emphiter oder Emphyter ist ein Erbpächter.

                    magie

                    Ich nehme an, Erbpächter heißt, der Pachtvertrag wurde auf die Frau und die Kinder weitervererbt.
                    Bezog sich der Pachtvertrag immer auf ein Stück Land oder auch auf Immobilien?

                    Laurin

                    bei Wikipedia findest Du die Erklärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Emphyteuse
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11338

                      Abkürzung Berufsbezeichnung &quot;Ld&quot;

                      H. Liebrucks

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt:ca. 1900
                      Region, aus der der Begriff stammt:Waldeck/Hessen
                      Ich habe Vorfahren von mir im Ortssippenbuch von Wethen in Waldeck/Frankenberg (Hessen), heute zu Diemelstadt gehörend, gefunden und dort erstmalig einen Hinweis auf die Eltern meines Urgroßvaters entdeckt.
                      Dabei wird mein Urgroßvater August Liebruks als "S.d. Ld. Christian L." bezeichnet. S.d. bedeutet wohl "Sohn des" und in anderen Einträgen dieses Buches folgt dann eine Berufsbezeichnung (z.B. Schneidermstr. Müller, o.Ä.). Was aber könnte wohl "Ld." bedeuten?

                      Friedrich

                      könnte es eine Abkürzung für Ludwig sein?

                      Laurin

                      da vor den anderen Namen eine Berufsbezeichnung steht, könnte es evtl. "Landmann" heißen?

                      wiehopf

                      unter http://wiki-de.genealogy.net/w/index...ichnung&from=L
                      Ludimagister
                      Ludimoderator
                      Ludirector
                      Gibt es noch weitere Hinweise, beispieslweise die Berufe in der Sippe, der Familie von Ehefrauen usw.?
                      Nur mit "Ld" wird sich das wohl nicht eindeutig enträtseln lassen.

                      H. Liebrucks

                      Sieht wohl so aus, ich hätte gehofft, es wäre vielleicht eine typische Abkürzung für irgendeinen Beruf.
                      An Ludwig glaube ich nicht, da alle Namen von Eltern ohne Zweitnamen angegeben sind und leider auch ohne weitere Daten.
                      Was für einen Beruf müsste ich mir denn unter "Landmann" vorstellen?
                      Weitere Hinweise habe ich kaum, es gibt in der Sippe sowohl Bauern und Förster als auch Handwerker, Lehrer und Staatsdiener.

                      gudrun

                      könnte die Bezeichnung Ld. nicht einen Leutnand betreffen?

                      Schlumpf

                      OSB werden gerne im Format DinA5 geschrieben. Warum .... das ist mir ein Rätzel. Jedenfalls zwingt es den Verfasser zu recht eigenartigen Abkürzungen. Während man in einem Kirchenbuch des 17. oder 18. Jahrhunderts noch manchmal Anhaltspunkte findet, hatman hier nicht immer Glück und es beginnt eine wilde Spekulation.
                      S. d. scheint ja "Sohn des" zu bedeuten.
                      Ld könnte aber schon von Leopold, Ludwig bis Leutnand oder Lederer alles mögliche sein.
                      das L hinter dem Christian könnte ja wiederum der Familienname "Liebrucks" sein.
                      Wie dem auch sei, in einem guten OSB befindet sich eine Tabelle mit den gebrauchten Abkürzungen.
                      Wie anders könnte man z.B. Hobubä deuten?
                      ( HOnigKUchenBÄcker)

                      j.steffen

                      könnte sich hinter dem Ld. ein Lohndiener verbergen?
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                      Kommentar

                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11338

                        Erbhof

                        Bengal

                        kann mir jemand erklären was ein Erbhof ist?
                        Aus dem Begriff schließe ich das es eine Art Bauerhof ist/war und weiter an einem männlichen Erben vererbt wurde. Bin ich da gedanklich richtig oder falsch?
                        Sollte es richtig sein, ist es möglich das aus einem Rentengut ein Erbhof wurde?

                        Laurin

                        sieh Dir mal diesen Link an:
                        http://www.tirol.gv.at/fileadmin/www...bhofgesetz.pdf

                        Friedrich

                        zum Thema noch folgenden Link:

                        Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Mindestgrenze nicht oft bei 15 Hektar lag. Ich kenne Höfe, die nachweislich mehr als 7,5 Hektar hatten, aber trotzdem nicht als Erbhof ausgewiesen waren.

                        gudrun

                        auch beim "Gugeln" findet man etwas über den Erbhof.
                        Das Erbhof-Gesetz sollte anscheinend die Zerstückelung der Höfe vermeiden. Die Geschwister mußten ausgezahlt werden.
                        Früher erbte jedes Kind Land und da wurden die Höfe mit jeder Erbschaft kleiner, zum Schluß hatte keiner mehr einen Hof, der die Familie ernähren konnte.

                        Friedrich

                        soweit ich weiß, wurden bei den Erbhöfen der Nazizeit die Geschwister NICHT ausgezahlt, hatten aber ein lebenslanges Recht, wieder auf den Hof ziehen zu dürfen ("Heimstatt" nannte sich das, glaube ich) und damit dem Erben möglicherweise furchtbar auf die Nerven zu gehen!
                        Übrigens: Wenn nur Töchter da waren, hatten die das Nachsehen! Erbberechtigt war dann der nächste männliche Verwandte!

                        carinthiangirl

                        Wenn bei uns eine Tochter erbt, weil kein Sohn vorhanden ist nennt man sie dann "Hoamatkraxn"- oft begehrt bei Bauernsöhnen die selber zu Hause nicht mehr übernehmen können, weil es schon der älteste Bruder bekam, aber trotzdem liebend gern Bauer wären.
                        Bei einer Heirat von solchen Töchtern ändert sich halt nur der Familienname - der Hof selbst hat sowieso immer den gleichen Namen (Hofnamen).
                        Wie nennt man bei euch solche Erbinnen?
                        Hoamat = Heimat
                        Kraxn > http://www.ostarrichi.org/woerterbuc...raxn&insert=no
                        Wird wohl bildlich gemeint sein, weil sie ihre "Heimat" selber mitbringt
                        http://www.ostarrichi.org/wort-7990-...axn+trogn.html

                        gudrun

                        das ist die Anerbin.
                        Ich habe selbst einige Anerbinnen unter meinen Vorfahren.
                        Es hat übrigens auch verschiedene Erbregeln in den verschiedenen Gegenden gegeben.
                        Einmal hat der älteste Bruder geerbt, einmal der Jüngere, das war nicht überall gleich geregelt.
                        Früher hat der Mann den Namen der Frau (Anerbin) übernommen, die Kinder stehen dann unter dem Namen der Frau im Kirchenbuch.
                        Der Hofname und der daraufliegende Familienname hatte meistens vorrang.

                        Friedrich

                        Ihr werdet lachen, aber in Wittgenstein (heute NRW) erbte das älteste Kind! Die kannten die Emanzipation, bevor der Begriff bekannt war!

                        gudrun


                        die Erbgewohnheiten waren ganz unterschiedlich. Das älteste Kind, der älteste Sohn, der jüngste Sohn. Der älteste oder der jüngste Sohn aus einer zweiten Ehe.
                        Man kann da eigentlich keine Regeln aufstellen, die überall gültig gewesen wären.

                        carinthiangirl

                        Und nicht immer wollte der/die Älteste - so konnte es ein anderes Geschwister bekommen daß liebend gern wollte
                        Das mit der Emanzipation in Wittgenstein finde ich super!
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11338

                          Hantboist

                          Alexandra

                          in einem Familienbeschrieb aus der 2. Hälfte des 19. Jhrdts. stammt folgender Eintrag:
                          "... Conrad Trautmann, prot., Hantboist und Musiker, ... ". Ich weiß aus einer anderen Quelle, dass Conrad "Musiker in Militärpension" war. Was war ein Hantboist? Ist das ein Lesefehler und heißt "Hautbois", französisch für Oboist, was nicht in den Text passen würde, aber sinngemäß schon. Oder ist es ein militärischer Ausdruck und wenn ja, was bedeutet er dann? Oboen beim Militär in dieser Zeit? Gab es damals tatsächlich so wie heute, Militärorchester im klassischen Sinne?
                          Herzlichen Dank für Eure/Ihre Hilfe!

                          Friedrich

                          ich fürchte, da liegt ein kleiner Lesefehler vor: Es müßte Hautboist heißen. Hautbois ist die Oboe.
                          Aber grundsätzlich tippe ich schon auf den Oboisten, da ja auch vom Musiker die Rede ist.

                          Marlies

                          schau mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Hautboist

                          Alexandra

                          Der Urururgroßvater stellt sich nun um einiges sympatischer dar.

                          Ragnar

                          http://books.google.de/books?id=Lc4a...um=4&ct=result
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11338

                            Claasen &amp; Struve

                            Hintiberi

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1773
                            Region, aus der der Begriff stammt: Störmede/Suttrop in Westfalen

                            Nachdem ich schon vor etlicher Zeit meine Gertrud Böhmer aus Eslohe habe ausfindig machen können, bin ich heute auf einen Eintrag gestoßen, der vermutlich mit den Familien ihrer ersten beiden Männer zusammenhängen - ich blicke nur leider nicht durch - aber vielleicht könnt ihr mir helfen?!
                            Es handelt sich um einen lateinischen Eintrag im Heiratskirchenbuch.
                            Folgendes vorweg:
                            "Meine" Gertrud Böhmer heiratet in Suttrop
                            in 1. Ehe 1767: Theodor Claasen (+ 1773)
                            in 2. Ehe 1773: Franz Struve (+ 1776).
                            Franz Struve kommt gebürtig aus Störmede, der Dimissioeintrag dort lautet:
                            Dimiss. Franciscus Struve Suttropii Matrimonio junctus acceptus super consuatis Bannis Dispensatione
                            Nahtlos schließt sich folgender Text an, von dem ich aber bislang nicht wirklich weiß, wie ich ihn einordnen soll...
                            Suterapi Matrimonio juncti sunt Caspar Claasen viduus ratione habiti domicilii Mönninghusanus ratione originis Suttropiensis cum Anna Maria Eickhof vidua Struve Störmedensis in praesentia Henrici Mues et Joannis Gödden accepta dispensatione super consuetis Bannis ut testimonialis sub 12ma hujus signata à Rdo D: tolle vice corato Suttropiensi affirmavêre.
                            Soweit ich das verstehe, heiratet also ein Witwer Caspar Claasen eine verwitwete Struve (mit allen möglichen Bännen/Bannungen...) - Diese Witwe Struve ist (da bin ich mir ziemlich sicher) mit dem o.g. Franz Struve verwandt; den Namen des Ehegatten kann man wohl so einfach nicht mehr feststellen, da die Kirchenbücher bis 1770 eine jahrzehntelange Lücke aufweisen. Der Caspar Claasen wiederum ist (und auch da bin ich mir sicher), mit o.g. Theodor Claasen verwandt.
                            In Mönninghausen und auch in Suttrop finde ich keine weiteren Verweise auf eine passende Heirat; aber vielleicht "übersehe" ich einfach einige Infos in dem obigen Eintrag. Es wär schön, wenn ihr vielleicht noch ein paar Ideen für mich hättet.

                            Preussin

                            Caspar Claasen, Witwer, gebürtig aus Suttorp, lebt in Mönninghausen.
                            Er heiratet in Störmede Anna Maria Eickhof, verwitwete Struve, welche aus Störmede stammt.
                            Caspar und Theodor Claasen könnten Brüder sein, von denen einer (Theodor) in Suttorp bleibt und der andere (Caspar) nach Störmede heiratet.
                            Du schreibst, dass die Kirchenbücher eine Lücke vor 1770 aufweisen. Existieren denn die Sterbeeinträge 1770-1773? Wenn Du Glück hast, findet sich dort ja der Eintrag von Herrn Struve, Ehemann der Anna Maria Eickhof. Wenn nicht, wird sich wohl keine Verbindung zwischen Franz Struve und Witwe Struve herstellen lassen.

                            Hintiberi

                            Theodor Claasen hatte tatsächlich einen Bruder namens Caspar, das wird er sicher sein. Den Vornamen des verstorbenen Ehegatten Struve habe ich nun über einen Umweg auch herausfinden können, er hieß Georg. Ich werde mal sehen, ob die Sterberegister noch etwas hergeben.
                            Ich frage mich nur, weshalb dieser Eintrag so nahtlos an den vorigen Eheeintrag angeschlossen wurde, während sonst die Einträge separat und einigermaßen ordentlich eingetragen sind...
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11338

                              post Trin?

                              lazykate

                              grad kam eine Mail meiner Schwiegertante, die sich auch mit der Erforschung ihrer Ahnen befaßt. Sie fand in einem Karton den Zettel: geboren 20. post Trin 1661.
                              Ist da jemand 20 Tage nach Trinitatis geboren oder was heißt das? Falls ja, welches Datum war das (an Pfingsten 1661 erinnere ich mich leider nicht mehr so genau
                              ).

                              Edda

                              hier ist eine Umrechnungsseite:

                              Der Eintrag bedeutet, dass die Taufe am 20. (Sonntag) post Trinitatis stattgefunden hat. Die Taufe war also am 27. Oktober 1661 - das Kind ist demzufolge ein paar Tage zuvor geboren.
                              Ich habe diese Einträge auch in KB´s im Harzvorland gefunden.

                              Friedrich

                              das mit der Angabe der christlichen Feiertage war früher in den Kirchenbucheinträgen eher die Regel. Man darf nicht vergessen, daß die Pfarrer ja nicht für uns neugierige Forscher die Bücher führten, sondern damit ihre Amtshandlungen festhielten.
                              Und der Kalender, der sich nach Sonn- und Heiligentagen richtete, war damals geläufiger als heute. Deswegen findet man solche Angaben ja auch so oft in Wetterregeln.
                              Genug der Belehrung!

                              ubbenkotte

                              Trinitatis ist der erste Sonntag nach Pfingsten. 20. ist dann wohl der zwanzigste Sonntag nach dem Fest. Pfingsten 1661 war am 05.06. (http://www.astro.oma.be/GENERAL/INFO/nli006b.html ). Wenn ich 20 Sonntage nach Trinitatis (12.06.1661) weiterrechne komme ich auf den 30.10.1661. Zwanzig Tage nach Trinitatis ist der 02.07.1661 (Samstag?).
                              PS 12.06., 19.06., 26.06., 03.07., 10.07., 17.07., 24.07., 31.07., 07.08., 14.08., 21.08., 28.08., 04.09., 11.09., 18.09., 25.09., 02.10., 09.10., 16.10., 23.10., 30.10.

                              Xtine

                              ich gebe Freddy recht, der 20. Sonntag Post Trinitatis war der 30.10.1661, nicht wie Edda schreibt, der 27.!!!

                              Friwigi

                              laut Grotefend gab es bis 1700 zwei Zeitrechnungen. Festzahlen nach altem Stil oder nach neuem Stil, ab 1700 nur nach neuem Stil. Nach altem Stil fällt der 20. post Trinitatis 1661 auf den 27. 10. nach neuem Stil auf den 30.10. Damit könnte Freddy genau so Recht haben wie Edda. Im Kirchenbuch unserer Kirchengemeinde waren die Festzahlen bis 1700 nach altem Stil aufgeführt.
                              Exaktheit kann man m. E. nur durch eine Überprüfung des Kirchenbuches in der zuständigen Kirchengemeinde erlangen, nach welchem Stil die dortigen Eintragungen erfolgt sind.

                              Edda

                              Ja, der genaue Termin ist nur zu ermitteln, wenn man den exakten Umstellungszeitpunkt weiß. Den muss man im Kirchenkreis rauskriegen.
                              Auf jeden Fall ist das Kind Ende Oktober geboren.

                              wiehopf

                              "Der neue Kalender wurde zu dem vom Papst dekretierten Termin nur in Spanien, Portugal und dem größten Teil Italiens eingeführt. Die übrigen katholischen Länder Europas folgten 1583 und 1584. Die protestantischen Länder Deutschlands weigerten sich zunächst, den neuen Kalender einzuführen und blieben noch bis 1700 beim Julianischen Kalender. Dann wurde der so genannte Verbesserte Kalender eingeführt, der sich vom Gregorianischen Kalender durch die Berechnung des Osterfestes unterschied. Erst seit 1776 bestimmen in Deutschland evangelische und katholische Christen Ostern auf die gleiche Weise. Eine kurze Übersicht über die Einführung des neuen Kalenders zeigt die Zeitpunkte der Umstellung in verschiedenen Ländern und Gebieten."
                              Quelle: http://www.ortelius.de/kalender/greg_de.php
                              (eine wie ich finde der allerbesten Kalenderrechner!)
                              Bei Interesse an den beiden Kalendersystemen kann man einiges hier nachlesen. Beispielsweise lassen sich gregorianische Daten /julianische Daten ineinander umrechnen. Die Grundlage aller Datumsberechnungen im Zusammenhang mit christlichen Feiertagen ist das Osterfest, welches sich beispiesweise aber auch hier berechnen läßt:
                              http://www.nabkal.de/ostrech1.html oder http://www.ortelius.de/kalender/forme_de.php
                              Und wer die Abfolge der christlichen Sonntage kennenlernen möchte kann entweder Sonntags fleißig in die Kirche gehen, in seinem Kirchengesangbuch nachlesen oder findet die Angaben auch im Internet - Katholiken und evangelische Christen feieren jeweils ein leicht abweichendes Kirchenjahr!
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11338

                                Was bedeutet diese Abkürzung?

                                Dorothea

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1898
                                Region, aus der der Begriff stammt: Handels- und Gewerbe-Adressbuch der Prov. Hannover, d. Gr. Herzogtums Oldenburg u.. d. Fr. St. Bremen
                                weiß jemand von Euch, was das exakt bedeutet:
                                "Eigenw." Im o.g. Adressbuch finden sich zahlreich diese Abkürzungen. Die Einträge sind im Ort Mittelnkirchen zu finden. Kann es soetwas wie Eigenwirtschaft heißen?

                                Marlies

                                meistens haben diese Adressbücher ganz am Anfang (oder Ende) eine Erklärung für Abkürzungen, steht in diesem nichts?

                                Dorothea

                                Ich weiß das und habe auch schon die verschiedenen Bände durchsucht, kein leichtes Unterfangen, wenn man nicht weiß, wo was endet. Ich habe alle Bände auf ihre Anfänge und Enden überprüft. Finden konnte ich nur B = Bahn, P = Post; L = Landgericht, A = Amtsgericht und ein Dreieck = zur politischen Gemeinde gehörend sowie Einw. = Einwohner
                                Ich hoffe nicht, dass ich es übersehen habe, aber vielleicht hat noch jemand eine Idee. An einen Druckfehler denke ich eigentlich eher nicht, weil es sich hier ja um das Handels- und Gewerbe-Adressbuch handelt und ich eigentlich nicht denke, dass die damit "Einwohner" gemeint haben könnten.

                                Laurin

                                der DUDEN schreibt dazu "Eigenwert", aber nur als math. Begriff. Das hast Du bestimmt schon recherchiert.

                                Dorothea

                                ich glaube, das würde nicht so recht passen im Zusammenhang mit Einträgen zu Handel und Gewerbe
                                Übrigens ist jetzt ganz klar, dass es sich nicht um einen Druckfehler handelt, denn ich habe jetzt auch gesehen, dass da auch am Anf. bei Mittelnkirchen steht, es hatte 828 Einw. und dann erscheinen viele Einträge mit der Bezeichnung "Eigenw."


                                AlAvo

                                ich lehne mich jetzt mal ein bischen aus dem Fenster.
                                Könnte "Eigenw." nicht für eigenwirtschaftlich, also Selbständig stehen? Könnte aber auch für den Begriff Landwirt verwendet worden sein?
                                Es macht zwar Sinn, in solch einem Handels- und Gewerbe-Adressbuch eine genauere Bezeichnung der jeweiligen Tätigkeit zu benennen, aber wer kennt heute noch die Gepflogenheiten unserer Altvorderen?

                                Dorothea

                                jetzt habe ich mir die Einträge nochmals genauestens angeschaut und mir fiel nun folgendes auf: Beim Garrn, Pet. steht Colonial- und Materialw.; bei Heinrich, Hinr. steht Colonialw.
                                Da ja hier ganz klar ist, dass diese Abkürzung für "waren" steht, nehme ich nunmehr an, dass es beim Wort "Eigenw." ebenso ist, dann wäre es also jemand, der etwas Eigenes herstellt, produziert oder erzeugt (z.B. sein Gemüse, etc.) und dann davon lebt. Was meint Ihr?

                                Laurin

                                Evtl. kleine Gärtner / Bauern, die ihr selbst angebautes Obst und Gemüse verkaufen, so wie es das z.B. um Bamberg herum üblich war (und noch so ist, heute auf dem Bauernmarkt).

                                Noch eine Ergänzung:
                                Bei uns im Ort ist an einem Hausgarten-Zaun ein altes Schild:
                                Senf und Essig aus eigener Herstellung (das war früher mal ein Gemüsebauer).

                                wiehopf

                                Also ich habe mir im Hintergrund auch einen Wolf gesucht nach "eigenw." und außer Eigenwert absolut gar nichts gefunden. Etwas eigenwillig hatte ich sogar schon an eine Abkürzung aus "ei. + genw." gedacht - aber auch da fällt hier gar nichts auf.
                                Insofern halte ich persönlich den Vorschlag mit den "Eigenwaren", also den Artikeln aus eigener Herstellung, für eine sehr gute Erklärungsmöglichkeit. Das müssen ja nicht unbedingt nur ausschließlich landwirtschaftliche Produkte gewesen sein, vielleicht auch alles was in so einer Art Heimarbeit herstellbar war?

                                Laurin

                                Mich läßt's doch noch nicht los.
                                In einem alten Familiendokument (Anf. 19. Jhd.) habe ich gefunden:
                                "Das Brod für die Seÿnen erwarb er in Eÿgenwirthschafft."
                                Der Vorfahr lebte in einem sächs. Dorf.

                                Willi Krudwig

                                in der angehängten Seite ist oben rechts in der dritten Zeile ein "von der Born, Diedr." eingetragen. Dahinter steht ungekürzt "Eigenwohner". Ich denke, es waren Personen, die in ihren eigenen Häusern wohnten und keinen Betrieb hatten oder aber keine Angaben dazu gemacht hatten.

                                Johannes v.W.

                                Ich denke es heisst "Eigenwirtschaft", auch Eigenwohner, wie oben gesagt, koennte hinkommen. Das Wort "Eigenwaren" allerdings gibt es einfach nicht.

                                Laurin

                                Willi hat wohl die Nase vorn, man sieht manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht!!
                                Ich habe mal ein bißchen nach Beruf Eigenwohner gegoogelt.
                                Da gibt's viele treffende Ergebnisse, hauptsächlich von Ahnenforschern aus Norddeutschland.
                                Eigenwohner scheint also doch eine Berufsbezeichnung gewesen zu sein.
                                Heute ist es wohl nur noch eine rechtliche Bezeichnung für das Wohnen im eigenen Besitz.

                                Dorothea

                                Das Verrückte ist, dass ich ja auch über so ein Wort wie "Eigenwohner" nachgedacht habe, aber es mir absolut keinen Sinn machte, weil es sich ja um einen Eintrag in einem Handels- und Gewerbe-Adressbuch handelt.
                                Und Willi, Dir gebürt natürlich der ganze Dank, weil Du nämlich am genauesten hingeschaut hast, dabei dachte ich schon, so genau geschaut zu haben, ob die es damals wenigstens einmal aufgelöst gedruckt hätten.
                                Danke Gerhard, "Eigenwohner" war also eine "Berufsbezeichnung", schwer nachzuvollziehen aus unserer heutigen Sicht, wenn man an Handel und Gewerbe denkt und dann "Eigenwohner" hört. Wo bleibt da das Gewerbe und der Handel beim "Eigenwohner"?
                                Am besten gefallen hätte mir eigentlich die "Eigenwirtschaft", aber nun denn - "Eigenwohner".

                                Laurin

                                habe mich wegen des Eigenwohners noch ein bißchen schlauer gemacht.
                                Der Nutzungswert einer Wohnung im eigenen Haus ist von dem Gesetzgeber aus Gründen der steuerlichen Gerechtigkeit der Einkommensteuer unterworfen worden.
                                Er ließ sich dabei von der Überlegung leiten, daß das Wohnbedürfnis allgemein ist und daß derjenige, der im eigenen Haus wohnt (Eigenwohner), im Vergleich zu anderen die Aufwendungen erspart, die er machen würde, wenn er sich eine Wohnung mieten müßte.

                                Ich schließe daraus, daß in Deinem Handels- und Gewerbe-Adressbuch nicht nur produzierende Einwohner, sondern alle Steuerpflichtigen verzeichnet sind.
                                Der Fiskus hat sich doch schon immer um das Eintreiben seiner Pfründe bemüht; das zitierte Gesetz gab's sicherlich auch schon 1898 in ähnlicher Form.

                                Dorothea

                                Ja, Gerhard, dem ist wohl so, es sind auch ungefähr sieben "Rentiere" (zweibeinige!) unter Mittelnkirchen verzeichnet, also auch keine Handel- und Wandel treibenden Menschen. Du hast also Recht und insofern konnte einen der Titel des Verz. etwas in die Irre führen. Nun, wenn dem so ist, dass das für alle derartigen Verzeichnisse gilt, wüßte man als Familienforscher, dass man in solchen auch andere Personen findet und nicht nur die Gewerbetreibenden, das müßte man vielleicht mal (im Test) herausfinden.
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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