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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11338

    Mongolische Kirche

    moni

    hat jemand schon mal was von der mongolischen Kirche gehört? Steht in der Geburtsurkunde meines Großvaters als Religion, kann damit überhaupt nichts anfangen.

    Sokke

    es gibt mittlerweile eine christliche Kirche in der Mongolei, auch mongolische Kirche genannt. Heute gehören ihr ca. 0,71% der Bevölkerung an. Allerdings ist diese Entwicklung erst nach 1989 eingetreten. Daher scheint es mir wirklich eine Fehlinterpretation zu sein.
    Auszug aus www.Mission.ch
    Religion:
    Nichtreligiöse / Andere 41,59%
    Schamanisten 31,20 %
    Buddhisten 22,50%
    Muslime 4,00 %
    Christen 0,71 % (katholisch 0,03 %
    reformiert 0,41 %
    freikirchlich 1,00 % (übergreifend))
    Der lamaistische Buddhismus, Schamanismus und Islam sind als Hauptreligionen anerkannt, aber auch für alle anderen gibt es eine gewisse Religionsfreiheit. Einschränkungen gibt es für „ausländische Religionen“, die als Bedrohung für die nationale Sicherheit gesehen werden.
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11338

      Holländische Waren

      GertrudF

      im Adressbuch Hamburg 1847 taucht immer wieder der Begriff "Händler holländischer Waren" auf.
      Welche Waren sind wohl damit gemeint?

      Marlies

      es werden wohl Produkte sein, die man mit oder aus Milch herstellen kann, nicht umsonst wird ja der Melker auch Holländer genannt.

      schaefera

      siehe auch den Link zu Meyers Konversationslekikon
      http://www.zeno.org/Meyers-1905/K/me...5-009-0479.png

      GertrudF

      Haben holländische Waren auch was mit Tüchern zutun? Vielleicht bestimmte Stoffe, die aus Holland kommen? Weil diese Bezeichnung auch bei Händlern auftaucht, die Stoffe oder Garne verkaufen.

      niederrheinbaum

      Zu den holländischen Waren zählten auch dort gewebte Stoffe, Töpferwaren usw., also insgesamt sozusagen landestypische, dort in der Landwirtschaft oder im Handwerk hergestellte Waren.
      Bspw. fand ich einmal als nähere Beschreibung eines Händlers holländischer Waren den Zusatz "Handel mit holländischem Steinzeug, Tüchern, Webereien und Victualien".
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11338

        Schlump

        Marlies

        ich nehme an, das "Schlump" für den Beruf steht, jedenfalls kommt bei den anderen Hamburger Adressen (1847) nach dem Namen immer der Beruf.
        Stoltenberg, Heinrich, Schlump, am Ende der Grindel-Allee no 302
        Weiß jemand von Euch, welcher Tätigkeit Herr Stoltenberg nachging?

        Udo Wilhelm

        Schlump als Beruf fand ich noch nichts, aber als Namen
        Schlump(p):
        alemannischer Übername zu mhd. slump »schlaff herabhängend«,
        auf die Kleidung oder die Gestalt bezogen; vgl.
        auch schweizerdeutsch Schlumpf »kleines Quantum,
        eine Hand voll«.

        Irmgard

        Schlump bezeichnet keinen Beruf.
        Die Grindelallee mündet in die Straße "Beim Schlump" - früher "up dem Schlup". Die Worterklärung dürfte mit <gerathewohl> passen, denn mit Schlump bezeichnet man einen lehmigen Untergrund, der bei Trockenheit fest ist und wo bei Überschwemmung das Wasser nur schwer versickert.
        Es könnte sein, daß das Eckhaus damals zwei Eingänge hatte.

        Marlies

        das kommt davon, wenn man in "fremden Gefilden" unterwegs ist und sich nicht auskennt :O
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11338

          Todesursache: Terminen

          Hintiberi

          Ist jemand von euch schonmal auf die Todesursache "Terminen" gestoßen und kann mir sagen, was es damit auf sich hat?
          Ich habe dies bisher nur in den Zweitschriften der Kirchenbücher Ahaus sehen können, hier allerdings öfter und zumeist bei Kindern.
          Letzte Woche fiel mir dann ein Sterbeeintrag in Thülen bei Brilon auf, wo ebenfalls ein Kind im Alter von 8 Tagen "an den Terminen" starb.

          mesmerode

          Terminen =
          1. Epilepsie
          2. Zahnkrämpfe bei Kindern
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11338

            Hasenhaarschneider

            schaefera

            was kann ich mir unten dem Beruf des
            Hasenhaarschneiders
            vorstellen?
            Wozu wurden die Hasenhaare gebraucht?

            Xtine

            für die trägst Du Angorapullis?
            Die sind vom Angorakaninchen! Ich denke deren Haare hat der Hasenhaarschneider (ein schönes Wort ) geschnitten.
            Siehe auch in Wikipedia.

            roi

            Nein, es ging tatsächlich um Haare von Hasen, nicht Kaninchen, und daraus wurde der hochwertigste Filz für Hüte gemacht.

            Xtine

            Na, vielleicht trägt Astrid ja auch noch Filzhüte zum Angorapulli

            schaefera

            Berufe gab es ....
            Ich suche mir jetzt mal den passenden Filzhut

            roi

            Wie wärs mit einem Zylinder? Dafür wurde Hasenhaar bevorzugt genommen.
            Schau mal hier
            ein Bericht über eine Kindergruppe auf den Spuren dieses Berufs.

            Löffel

            Was ein "Hasenhaarschneider" ist, weiß heutzutage kaum noch jemand. Selbst im Internet sind keine brauchbaren Informationen zu finden. Eine gängige Suchmaschine vermutet gar einen Tippfehler und fragt ...
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11338

              Achtelbauer

              eitrei

              In unserer Gegend (um Graz) gibt es als Berufsbezeichnung für Bauern im 19 Jahrhundert sehr oft die Bezeichnung: "Achtelbauer". Die bisherige Literatur über Bauern, die kenne kennt aber unter dem "Viertelbauer" nur mehr den "Keuschler". Ist dies eine regionale Spezialität, oder hat es dies sonst im deutschsprachigen Raum sonst wo auch gegeben?

              Marlies

              Ja, gab/gibt es, z.B. bei uns in (Nieder)Bayern der "Begriff" wird z. B. auch genannt in Reinhard Riepls Wörterbuch zur Familienforschung und Heimatforschung in Bayern und Österreich.
              http://www.reinhardriepl.homepage.t-...e/woerterb.htm

              eitrei

              Ich habe wohl aus Gewohnheit beim Googlen nur Seiten von Österreich angeklickt. Die Ausbeute ist aber auch für Seiten in Deutsch nicht berauschend. Bin über eine Seite dann auf die Bezeichnung Achtellehner gestoßen. Dies hat noch ein paar weitere Links ausgeworfen.
              Zu diesen Achtelbauern würde mich auch noch die Abgrenzung zum Keuschler interessieren. Nach manchen Quellen durften Keuschler (Klein-Häusler in anderen Regionen?) keine Bauern heiraten. Genau nach diesen Quellen endet aber die Bezeichnung Bauer beim Viertelbauer. Galt der Achtelbauer nun diesbezüglich als Keuschler oder als Bauer?
              Wie schon in meiner Antwort an "Hibbeln" zu sehen ist, geht es mir nicht um die Erklärung des Wortes, sondern mich interessiert die soziale Situation, die sich hinter diesen Begriff verbirgt.
              Zum einem ist ein Mal klar, dass er zu einiger Robot-Arbeit verpflichtet war, zum anderen musste er bei anderen Bauern mithelfen und wurde dafür als Knecht (oder wie ein Knecht?) entlohnt.
              Bin schon gespannt, ob da schon jemand mal was nachgeforscht hat.
              Ich habe bei meinen Ahnen nur welche mit bäuerlichen Hintergrund gefunden, und da waren schon etliche dabei, die mit gesellschaftlichen Normen gebrochen haben. z.B: 3 Generationen von Frauen hintereinander ohne Männer und trotzdem Halbbauern.

              Marlies

              ich meine, dass das aber nichts (oder nur wenig) mit dem Beruf Deiner Vorfahren zu tun hat, gesellschaftliche Normen wurden zu allen Zeiten, von allen Schichten und in allen Gegenden gebrochen, man wollte dem Zwang von "oben" entfliehen. Freilich gehört(e) Mut dazu, nicht selten wurde der Wille dazu gebrochen, aber wie Du in Deiner Ahnenliste sehen kannst, gab es auch Erfolge.
              Und ja, warum sollte eine Frau nicht ihren Mann stehen können.

              ich zitiere mal den Herrn Riepl:
              Keuschler: Besitzer einer Keusche, der meist noch als Tagelöhner arbeiten mußte
              Keusche: bäuerl. Kleingut, kleine, schlechte Hütte, in Österreich (Steiermark/Kärnten) kleines Bauernhaus mit 1/2 Hufe oder weniger Grundbesitz
              Achtelbauer: Besitzer eines Achtelhofes siehe Hoffuß
              Hoffuß: Einteilung der Bauerngüter nach ihrer Göße zur Bestimmung der Abgaben (Anmerkung: wobei nicht nur die reine Flächengröße, sondern auch der Ertrag angerechnet werden konnte)
              Flächenmaße waren nicht überall gleich, nachdem ich nicht weiß, wo in Österreich Deine Ahnen gelebt haben (Steiermark?) kann ich nicht sagen, wie groß ein Achtelhof oder eine 1/2 Hufe war/ist

              eitrei

              bei uns in der Steiermark wurde der Begriff Hube verwendet. Ich vermute das ist das gleiche wie Hufe oder Hoffuß.
              Eine Hube war ursprünglich als Größenordnung einer Belehnung bezeichnet, die ein ganze Familie neben den Verpflichtungen (Abgaben, Arbeitsleistung, Kirchenabgaben, Wegeerhaltung, ...) ernähren konnte. Danach ging die Einteilung: Großbauer (mehr als eine Hube), Bauer, Halbbauer, ... . Es gab auch 3/4-Bauern. Wieviel eine Hube war, wurde mehrfach verändert. Einmal war es ein Flächenmaß, einmal wurde es an den benötigten Manntagen zur Bewirtschaftung gemessen, schlußendlich an den Menge der in einem normalen Jahr zu erwartenden Abgaben. Das an die Bauern vergeben Land hieß Rustikalland. Das Land dass die Grundherrschaften nicht als Lehen gaben, hieß Dominikalland. Dort mussten die Bauern für ihre Grundherren eine gewisse Arbeitsleistung erbringen. Manchmal haben die Grundherren bei "Teil-"bauern, statt dieser Arbeitsverpflichtung auch noch ein Gewerbe zugeordnet: Halbbauer und Schuster.
              Keuschler bewohnten bei uns nicht nur das Haus, sondern haben auch ein bisschen Land gehabt, waren aber zu keinen Abgaben verpflichtet.
              Darunter gab es noch Knecht und Magd.
              Vor diesem Hintergrund, interessiert mich für die Ahnenforschung, wer wen heiraten durfte. Und wie war dies mit der Erlaubnis zu heiraten. Durfte ein Keuschlersohn eine Achtelbauerntochter heiraten. Durfte ein Knecht eine Keuschlertochter oder gar Achtelbauerntochter heiraten.
              Folgende Information noch dazu. Ursprünglich war die Belehnung nicht vererbbar, aber um die Bauern zu motivieren bekamen sie diverse Rechte wie Vererbung an ein eigenes Kind, Wohnrecht, sowas wie Investitionsschutz. Dadurch wäre ein nicht-Belehnter oder geringer-Belehnter durch Heirat einer "Erbin" zu einem besser Belehnten geworden.
              Spannend finde ich, dass Riepl den Keuschler schon dort ansetzt, wo bei uns Halbbauer verwendet wird. Fast alle anderen bisherigen Quellen, setzen den Keuschler unterm Viertelbauer an und unsere Matriken eben unterm Achtelbauern.

              Marlies

              zur Erklärung Hube/Hufe: http://de.wikipedia.org/wiki/Hufe
              Hoffuß: (kommt dem von Dir beforschten Gebiet wohl am nächsten)
              Regen als Pfarrdorf im 13. Jahrhundert. Erklärungen zu den Hofgrößen, dem Hoffuß und dem Abgabewesen.

              Heiraten zwischen "armen" Leuten mußten im vorletzten Jahrhundert von "oben" abgesegnet werden, man wollte sicher gehen, dass die Familie nicht der Gemeinde zur Last fiel. (ich muß dazu meine Amtblätter für Bayern noch einmal komplett lesen, es wird also eine zeitlang dauern, bis ich den enstprechenden Text gefunden habe) jedoch wurde so manche Ehe "erzwungen": viele heiratswillige Paare hatten schon 3 oder 4 Kinder, bevor dann doch die Erlaubnis gegeben wurde.
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11338

                Merkwürdige Zeitangaben

                Hintiberi

                In einigen Taufeinträhgen um 1750 finde ich einige interessante Tagesangaben, ich würd' mich freuen, wenn ihr mir die rot markierten Angaben in unsere heutige Zeitangabe umrechnen könntet
                1749 die Lunae circa 8vam natus est filius Conradi Siegen et Annae Mariae Hü(n)ckers parochia Goukensis conjugum in Langeneicken.
                Baptizatus die meri levante Joé Diderico Stehrenberg – Joes Casparus Didericus.

                ---> die Lunae => Tag des Mondes?
                1744, 12. Octobris natus est filius die mercurii vesp. circa 6tiam Martini Sprenger et Annae Mariae Schwan (Schwarz ?) baptizata 16 ejusdem levante Hermanno Brink dictus Joes Hermannus.
                1744 Decima 3tia 8bris mane circa 3tiam nata est filia Philippi Hoffmann et Annae Mariae Beissel conjugum baptizata 15 ejusdem levante Anna Maria Gockelmeyer. Dicta Anna Maria
                ---> ist das der 13. Oktober?
                1744 Elapsa die Jovis nata est filia Jois Diderici Dreis et Cath. Mariae Scheibs ex Störmede, conjugum, baptizata imdte subsegte Dominica levante Elsbein Hampe. Dicta Anna Elsbein.

                Svenja

                die Lunae = Tag des Mondes = Montag
                die mercurii = Tag des Merkurs = Mittwoch
                Decima tertia 8bris = dreizehnter Oktober
                die Jovis = Tag des Jupiters = Donnerstag
                Könnte bei "die meri" ein Lesefehler vorliegen?
                Oder hat der Pastor einen Schreibfehler gemacht?
                Ich denke die Taufe wird wohl am Dienstag (Tag
                des Mars) oder Mittwoch (mercur) gewesen sein.

                Hintiberi

                Angaben des Wochentags finde ich nur in diesen oben genannten 4 Kirchenbucheinträgen, sonst im ganzen Taufbuch nirgends mehr.
                Was könnte es wohl für einen Grund gehabt haben, daß hier die Wochentage extra genannt sind?!
                Interessant auch, daß im ersten und letzten Eintrag das Datum selbst fehlt, nur der Wochentag genannt ist.
                Was bedeutet "Elapsa" im letzten Eintrag?! Bezieht sich das auf einen besonderen Donnerstag?!

                Xtine

                Montag = dies Lunae oder auch feria secunda
                Dienstag = dies Martis, feria tertia
                Mittwoch = dies Mercurii, feria quarta
                Donnerstag = dies Movis, feria quinta
                Freitag = dies Veneris, feria sexta
                Sonnabend / Samstag = dies Saturni, sabbatum, feria septima
                Sonntag = dies solis, dominica, feria prima
                Für die Monatsnamen werden manchmal auch folgende Ausdrücke benutzt:
                Januar = Hartung, Eismond
                Februar = Hornung
                März = Lenzmond, Lenzing
                April = Ostermond
                Mai = Wonnemond
                Juni = Brachmond, Brachet
                Juli = Heumond, Heuert
                August = Erntemond, Ernting
                September = Herbstmond, Scheiding
                Oktober = Weinmond, Gilbhard
                November = Windmond, Nebelung
                Dezember = Christmond

                m.liensbergerbarth

                Ewiger Kalender auf der Internetseite Reisen zu Karl May


                Irmgard

                ich würde sagen: der Pfarrer schrieb die Uhrzeit zuerst, wenn "die" vorangestellt ist.
                schau mal bitte hier, dort findest du die circa Zeit, die er selber eingrenzt und mit vesp/ levante bezeichnet: http://latin.wunderground.com/cgi-bi...ay=Die%20Lunae
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                Kommentar

                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11338

                  Lat. Taufeintrag 1749

                  Hintiberi

                  ich habe hier einen Taufeintrag, bei dem es eine Anmerkung gibt, die ich leider nicht so ganz verstehe; ich würde mich freuen, wenn ihr mir den blau geschriebenen Teil übersetzen könntet:
                  1749, 22. Aprilis nata est illegitima filia imo mane circa 2dem Jois Henrico Steben ex Steinhausen et Anna Gertrudis etiam illegitime natae /filia supradicta post aliquot dies est mortua/ levante Anna Cath. Busch ex Lgeck baptizata eodem die. Dicta Anna Cath. Xtina.

                  Friedhard Pfeiffer

                  Ganz, ganz ungefähr:
                  1749, am 22. April wurde [wahrscheinlich imo mit einem Verdoppelungsstrich über dem "m":] sogar morgens gegen die 2. [Stunde] die uneheliche Tochter des Johann Heinrich Steben aus Steinhausen und der Anna Getrud, auch unehelich geborene Tochter, nach einigen Tagen verstorben, geboren und unter Unterstützung durch Anna Catharina Busch aus Lgeck? am gleichen Tag getauft. Sie wurde genannt Anna Catharina Christina.

                  Hintiberi

                  (Lgeck = Langeneicke; wird meist so abgekürzt und da es mir in erster Linie um den blau geschriebenen Satz ging, hatte ich vergessen, den Ortsnamen hier auszuschreiben).

                  MartinM

                  der Satzbau kommt noch nicht ganz klar heraus: ..., der Anna Gertrud, die auch unehelich geboren wurde. / Die oben genannte Tochter ist nach einigen Tagen gestorben. / ...
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11338

                    Lateinische Einleitung

                    Hintiberi

                    Jahr aus dem der Begriff stammt: etwa 1804
                    Region aus der der Begriff stammt: Ostwestfalen

                    Ich habe im Kirchenbuch die Nachträge einiger Taufen von 1744-1751 gefunden, die folgendermaßen eingeleitet werden:
                    Sequentes Baptizatos â Dno Pastore Weyer in 2 Directorus et alio Libello, qui in scriptorum erat: Libellus Bapt de anno 1749 13 9bris casu 1804 in hocce Monasterio Nazareth consignatos inveni
                    ex uno Directorio

                    Könnte mir das jemand übersetzen, mein Latein reicht nicht aus, als daß sich mir alles erschlösse....

                    Friedrich

                    Die folgenden Taufen von Herrn (Dno = Domino) Pastor Weyer in 2 Directorius (Buch?, habe keine gescheite Übersetzung gefunden) und anderen Heften/Büchlein, die in der Schreibstube sind: Das Taufbuch von 1749 13. November (habe ich gefunden) zufällig 1804 in hocce vom Kloster Nazareth beglaubigten (inveni = habe ich gefunden). Aus einem Directorio.
                    Sinngemäß ergibt sich dann folgendes: Die nachfolgenden Taufen (nach dem 13.11.1749), die seinerzeit der Pastor Weyer eingetragen hatte, hat der jetzige Pfarrer in einem anderen Buch innerhalb des Jahrganges 1804 wiederentdeckt, wo irgendetwas über/aus dem Kloster Nazareth beglaubigt wurde.

                    niederrheinbaum

                    Ich habe schon häufiger den Fall gehabt, dass es neben den eigentlichen Kirchenbüchern noch zusätzliche Register gab, die der Pfarrer alphabetisch dazu angelegt hatte. Diese wurden dann teilweise mit dem Begriff Directorium bezeichnet.
                    Vielleicht handelt es sich hier auch um ein solches?

                    Hintiberi

                    in diesem Fall vermutlich nicht: Es handelt sich hier, wie ich mittlerweile erfahren konnte, um Taufeinträge, die ein Pfarrer aus dem Nachlaß seines Vorgängers erhielt und anschließend ins Kirchenbuch nachtrug.
                    Auf einigen der folgenden Seiten gibt es weitere kleinere Einleitungen, vielleicht seid ihr nochmal so gut und helft mir beim Übersetzen?!
                    1.) Ex alio Directorio.
                    2.) Libello, qui inscriptum erat: Libellus Bapt. de Anno 1749, 13. 9bris.
                    3.) Hos Baptizatos in Libris supra nominatis â Dno Pastore Weyer p.d. notatos fuisse et â me hic fidditer descritos esse, hisce testor 1804, 23tia Junii.
                    4.) Sequentes Baptizati inveniunur in fine Libri Copulatorum â Dno Pastore Weyer consignati, quos pro majori Commoditate in hunc librum descripsi.
                    ---> Der letzte Teil scheint mir in etwa folgendes zu beinhalten: "Taufen, (die ich im Heiratsregister entdeckt habe und) die wegen der größeren Bequemlichkeit [des Nachschlagens] in dieses Buch geschrieben worden sind" - stimmt das?

                    niederrheinbaum

                    1. Aus einem anderen Directorium.
                    2. Dem Buch, das betitelt war (das mit der Inschrift versehen war): Taufbuch aus dem Jahre 1749, 13. November.
                    3. Die Getauften, im obigen Buch genannt, wurden von Herrn Pastor Weyer p.d.? niedergeschrieben und von mir getreu abgeschrieben/beschrieben, dies bezeuge ich am 23. Juni 1804.
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                    Kommentar

                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11338

                      ausgestorbene Berufe

                      Marlies

                      heute fand ich in einem Buch den Beruf des Tabakspinners, den es meines Wissens nicht mehr gibt.
                      Tabakspinner
                      Die Tabakspinner verwoben die Tabakblätter mit einer dem Spinnrat ähnlichen Vorrichtung zu Strangtabak.
                      Kennt Ihr auch solche außergewöhnliche und ausgestorbene Berufe?

                      Klaus B.

                      Schau doch mal in diese Seite rein:
                      http://homepage.univie.ac.at/rudolf....del/mendel.htm
                      Ich finde es ist sehr interesant. und die Darstellung der alten Berufe ist auch super gemacht.

                      Bär

                      kenn da noch den Altsitzer (waren Leute mit einem kleinen Bauernhof)

                      gudrun

                      den Altsitzer kenne ich als Altenteiler oder Austrägler, d. h. der Mann hat sein Anwesen schon an seinen Nachfolger übergeben.
                      Siehe auch "Googel"
                      Auch unter Leibzüchter ist mir das bekannt.

                      Bär

                      von meiner fast hundertjährigen Tante habe ich die Information
                      bekommen, dass der Nachfolger eines Anwesens Erbpächter genannt wurde.
                      So steht es im Stammbuch ihrer Mutter.

                      Marlies
                      Ihr redet wahrscheinlich von verschiedenen Gegenden und meint beide das gleiche, schaut mal hier:
                      http://www.genealogienetz.de/reg/WPR...berufe_de.html


                      gudrun

                      der Nachfolger ist der Erbpächter (wenn der Hof im Erbrecht stand) und der abgebende Altbauer ist der Austrägler.
                      Die Bezeichnungen waren in jeder Gegend natürlich unterschiedlich.

                      es ist zwar kein direkter Beruf, aber er zählt seit einiger Zeit für unser Dorf als ausgestorben:
                      der Tante-Emma-Laden

                      Stefan Wessel

                      Leibzüchter, Erbpächter - bezieht sich Heuerling dann wieder auf eine andere Region?

                      Udo Wilhelm

                      Aufschwemmer (Flößer),
                      Aufschläger, Auflader auch Akzise-Erheber, (Akzise war die städtische Steuer)
                      der gute alte Knappe,
                      oder auch den Ochsenknecht.
                      Zu uns nach Hause kam alle Jahre wieder (zum letzten mal vor 28 Jahren) der Holzschneider mit seinem Dreirad LKWschen, wo sich hinten auf der Britsche die Säge befand, die wiederum angetrieben wurde über den Motor des LKWs und zwar mit einem Lederband/Riemen, dieser ungefähr 6 bis 8 Meter lang war und auch unvergessen das Geräusch der Säge oder der tuckernde Motor und vor allem der Geruch des frischgeschnittenen Holzes,
                      für uns Kinder war dies immer ein Erlebnis

                      gudrun

                      der Heuerling war meines Wissens nach, ein Tagelöhner, der vom Bauern ein kleines Häuschen zum Wohnen bekam, manchmal war es auch das Austragshaus vom Hof, solange der Bauer noch seinen Hof selbst bewirtschaftete.
                      Ich habe mir mal aufgeschrieben, weiß aber nicht mehr woher. Als
                      Mischform aus dem Tagelohnwesen und dem Gesindewesen gab es das Heuerlings- oder Häuslingswesen. Hier wohnte der Heurling mit seiner Familie in einem vom Gutsherren oder Großbauern gestellten Häuschen, meist in Hofnähe, war aber nicht Eigentümer desselben. Zum Haus gehörten einige Morgen Land. Als Gegenleistung - bzw. Miete- hatte er dafür eine bestimmte Anzahl von Tagen seinem "Vermieter" kostenlos für Dienste zur Verfügung zu stehen.
                      Durch die räumliche Trennung waren seine Familie und er einer direkten Kontrolle entzogen, aber dennoch stark an ihren Arbeitgeber gebunden.

                      Udo Wilhelm

                      Heuerling: < Söldner, Häusler oder auch Siedler, der von einem Bauern ein kleines Haus, Garten oder ein Stück Land erhält, gegen Zins und Lohnarbeit

                      Dieudonné

                      ergänzend dazu: in "Wie sagt man in Österreich" (Duden Taschenbücher) steht:
                      Austrägler; "Altenteiler; jmd., der im Austrag lebt.
                      Austrag; Altenteil; Naturalausgedinge der Bauern nach Übergabe ihres Hofes.
                      Übrigens in Bayern wird das Austragshäusel noch heute genutzt.

                      Rossi

                      Schindler - hat Dachschindeln hergestellt
                      Bürstenbinder
                      Köhler - stellt Holzkohle her, ist zumindest fast ausgestorben
                      Kübler - Fassmacher
                      Seifensieder - gibt's hier noch, aber in D wohl auch nicht mehr,
                      Lohmüller - hat die Gerbstoffe (meist Eichenrinde) gemahlen
                      Walker - war bei der Filzherstellung beteiligt
                      Färber
                      Bader
                      Scharfrichter
                      Vogeljäger
                      Seiler/Seilmacher
                      Wagner
                      Schweinehirt/Gänsehirt
                      Salpeterer
                      Schinder/Abdecker
                      Pferdekötter
                      eigentlich müsste man auch fast Berufe wie Schuhmacher (der im Gegensatz zum Schuster hauptsächlich Schuhe hergestellt hat), Hutmacher und Weber dazuzählen.
                      Einige Berufe heissen heute einfach anders oder/und umfassen ein weiteres Betätigungsfeld, wie z.B. der Rattenfänger heute Schädlingsbekämpfer/Kammerjäger, Barbier Frisör oder der Mistsammler Müllmann ist.

                      Gast Carlton

                      ich weiss ja nicht, wo du lebst (ich meine Stadt, Land). Aber bei uns in Hannover gibt es noch viele Schumacher, wenn auch fast ausschließlich im Orthopädie - Bereich. Ganz bei mir in der Nähe gibt es zwecks Ausbildung dazu sogar eine Schule.
                      Und erforderliche Hüte (Sommer, bestimmte Veranstaltungen) bei einer Hutmacherin erstellen. Diese arbeitet auch für Schauspielhäuser, ist auf Messen vertreten und arbeitet für Hochzeiten.

                      Rossi

                      Zitat:
                      Original von Carlton
                      Hallo Rossi,
                      ich weiss ja nicht, wo du lebst (ich meine Stadt, Land).
                      In Stellenbosch, das ist in der Nähe von Kapstadt.

                      Zitat:
                      Aber bei uns in Hannover gibt es noch viele Schumacher, wenn auch fast ausschließlich im Orthopädie - Bereich. Ganz bei mir in der Nähe gibt es zwecks Ausbildung dazu sogar eine Schule.
                      Hier gibt's auch noch "richtige" Schuhmacher. Ich selbst trage beispielsweise gerade maßgeschusterte Schuhe. Nur muss ich allerdings auch sagen, dass die entgegen allgemeiner Annahme qualitativ schlechter sind als welche von der Stange. Aber hier gibt's noch einige Berufe, die in D so gut wie ausgestorben sind.
                      Aber was du meinst, sind eher Orthopädietechniker oder wie die sich nennen. Durchaus aber kann man das als eine Weiterentwicklung des Schuhmachers sehen.

                      Zitat:
                      Und erforderliche Hüte (Sommer, bestimmte Veranstaltungen) bei einer Hutmacherin erstellen. Diese arbeitet auch für Schauspielhäuser, ist auf Messen vertreten und arbeitet für Hochzeiten.
                      Das war mir neu, besitze auch selbst keinen Hut.

                      Marco H

                      Kennt ihr auch den alten Beruf des Drellmachers? Was bedeutet er?

                      Marlies



                      Gast Carlton



                      Marlies

                      ich kenne den "Drell" noch von zu Hause, ich habs oft genug gehört: zieh Dir den Drillich über, aber wenn ich eine eigene Erklärung abgegeben hätte, hätts gedaueeeert.

                      Peter G.

                      Ich war noch ein Kind als bei uns im Dorf ab und zu der Lumpensammler durchkam. Wir Kinder haben uns immer darauf gefreut weil wir für einen Sack Lumpen immer eine Kleinigkeit zum Spielen bekommen haben.
                      Ebenso kann ich mich auch an den Scherenschleifer gut erinnern der mit einer Glocke durch unser Dorf zog und seine Dienste anbot.
                      Auch gut in Erinnerung ist der Bott (Bote) der die amtlichen Nachrichten lauthals an 3 oder 4 Stellen im Dorf bekannt gab. Er meldete sich immer mit einer Handglocke in den Straßen an und eröffnete seine Mitteilung mit den Worten "liebe Leute aufgepasst".
                      In jüngster Vergangenheit ist unsere Glöcknerin im Dorf gestorben. Bis ca. 1980 hat sie um die Mittagszeit und Abendzeit die Dorfglocke geläutet. Das heißt, nicht auf einen Knopf gedrückt, sondern selbst an dem Seil gezogen. Je nachdem wie sie gelaunt war gab es mehr oder weniger Glockenschläge.
                      Ob das jetzt "Berufe" im eigentlichen Sinne waren sei mal dahingestellt, jedenfalls findet man das heute kaum noch oder gar nicht mehr.

                      Marlies

                      Zitat:
                      Original von p.greth
                      Auch gut in Erinnerung ist der Bott (Bote) der die amtlichen Nachrichten lauthals an 3 oder 4 Stellen im Dorf bekannt gab. Er meldete sich immer mit einer Handglocke in den Straßen an und eröffnete seine Mitteilung mit den Worten "liebe Leute aufgepasst".
                      Hallo Peter,

                      ja, den gabs in unserem Dorf auch noch, nach jeder Gemeinderatssitzung verkündete er lauthals, die "Neuigkeiten" wie z.B. Bauanträge oder auch die Haubergszuteilung.
                      Meine Mutter hat auch noch Ende der 50er jeden Tag im Winter den Ofen im Schulzimmer (es gab nur eins für die erste bis achte Klasse) angeheizt!
                      Fürs weiterschüren waren die älteren Schulkinder verantwortlich, wir haben so manches mal gefroren!
                      Wir waren also: Einheizer! (auch kein Beruf, aber eine Tätigkeit)

                      Bernhard Leiß

                      in der Deggendorfer Chronik von 1894 stehen unter anderem folgende "Gewerbetreibende" in der Zeit um 1830:
                      .... Betterlmacher, Portenmacher, Gürtler, Kammacher, Kartenfabrikant, Knopfmacher, Mühlsteinhauer, Nadler, Säckler, Siebler, Zillenschopper, Sporrer, Lebzelter, Nagelschmid, Ölschläger, Riemer, Seifensieder (meine Vorfahren!), Zwirnmacher und natürlich die üblichen Berufe.

                      Udo Wilhelm

                      ein Schopper ist ein Schiffszimmermann aber was ist den ein ? Zillenschopper ?

                      BenediktB

                      Ein heute sicher auch ausgestorbener Zweig innerhalb des Militärs findet sich in meiner Familie, der "Profoß":

                      Zitat:
                      Der Habsburger Kaiser Maximilian (1459 - 1519) schuf eine Landsknechttruppe als eine "Reichstruppe" neuer Art, wobei die Geldwirtschaft die Aufstellung einer solchen Söldnertruppe ermöglichte. Oberster militärischer Polizeichef war der "Profos".

                      Sein Amt und Name sind französischen Ursprungs, vielleicht dem lateinischen "Präpositus" entstammend. Zumeist im Hauptmannsrange stehend, gehörte es zu seinen Aufgaben, Gesetz und Befehl bei den Regimentsangehörigen und deren Familien durchzusetzen. Er überwachte Ordnung und Sauberkeit in den Unterkünften und Feldlagern und beaufsichtigte das "Gefolge" des Regiments, das in der Hauptsache aus Marketendern, Händlern, Musikanten, Handwerkern, Troßbuben und Dirnen bestand.

                      Neben diesen "ordnungsdienstlichen" Aufgaben überwachte und vollstreckte er aber auch die vom Regimentsgericht verhängten Strafen.

                      Mit Einführung des Volksheeres und der allgemeinen Wehrpflicht, vor allem im Zuge der großen militärischen Reformen im 19. Jahrhundert, wurde auch die Militärjustiz modernisiert. Die Zeit der Profosse und ihrer Knechte im deutschen Heer war zu Ende.
                      Quelle: http://www.militarypolice.de

                      gudrun

                      eine Zille ist ein einfach gebautes Boot.
                      Schau mal bei "gugl" vorbei.

                      bgeschichte

                      kenne noch den Stockjobber (aus einer Quelle von 1830), ein "Aktienwucherer und Spekulant"

                      Udo Wilhelm

                      Zille kannte ich nur als einen Alten Begriff ( Zille = der Monat Februar)
                      bei uns in südHessen gibts halt kaum Wasser also auch kaum Boote (grins)

                      bgeschichte

                      Dem Genealogen vertraut, dem Laien eher nicht, daher hier mit vollständigem Titel genannt:
                      Fritz Verdenhalven, Familienkundliches Wörterbuch, (z.B. 3. Aufl.) Neustadt a.d. Aisch 1992
                      Darin sind nicht nur zahlreiche alte Berufe zu finden, sondern auch ältere (Schreib-) Varianten derselben!

                      Bernhard Leiß

                      "Zillen" werden in unserer Gegend (Deggendorf liegt an der Donau) die Fischerboote genannt (auch heute noch!). Jetzt weiss ich wenigstens was ein "Schopper" ist und so ergibt der Name "Zillenschopper" auch einen Sinn.

                      Marlies

                      ... heute ist mir der Holzdrahthobler über den Weg gelaufen:
                      http://wildes-waldgebirge.de/redakti...dwerk_308.html

                      Norbert Staub

                      in einem Bericht über eine Zunftgilde fand ich unter anderem Kärcher (kaufmann) und Auber. Wer kennt diesen Beruf?

                      Marlies

                      ??? den Kärcher kenne ich als als "Karrenmann" also jemand , der einen Karren fährt
                      einen Auber kenne ich nicht, aber einen "Aubergist" dieser war Gastwirt in einer Herberge

                      basket

                      auf nachfolgendem Link ist der Begriff Auszügler beschrieben:


                      Marlies

                      .... den Beruf des Zahnbürsten-"Reparirers" dürfte es wohl auch nicht mehr geben: Steger, Joh., verfertigt und reparirt Zahnbürsten, Gänsemarkt unter no 22 (Hamburg 1847)
                      Marlies, die sich gerade vorstellt, was früher alles "reparirt" wurde und heute zu den Wegwerfartikeln gehört
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11338

                        Raschmacher

                        niederrheinbaum

                        Weiß jemand, was der Beruf "Raschmacher" bedeutet? Er stand im Zusammenhang mit Tagelöhner in einem Eintrag.

                        Udo Wilhelm

                        zu Raschmacher schau mal hier
                        Link: Zeug- und Raschmacher
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11338

                          Heiratseintrag Stralsund 1774: nachgelassen

                          heike_b

                          Juny d. 9ten vertrauete dhl. Mag. Hilmers den Bürger und Amtsbruder der Haußzimmerleute Christian Baltzer Päplow und Jgfr. Catharina Margaretha Schnübers sel. Peter Schnüber gewesenen Bürger und Amtsmstr. der Böttcher in Rostock nachgel. eheleibliche Tochter. Dieses Paar Brautleute ist, ohne erlegung der Gebühre, sowohl gekündiget als vertrauet worden.
                          Mein Problem ist das "nachgel.". Heißt es "nachgelassene"?

                          Friedhard Pfeiffer

                          nachgelassen = hinterlassen, das heisst nach dem Tod zurückgelassenes Kind [oder auch Witwe]
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11338

                            Ratsreitenderdiener

                            Marlies

                            was es doch alles für Berufe gab: Hadler Fritz, Ratsreitenderdiener, Gerberstr. 13 P (Aus Adressbuch Wismar 1913)
                            Was genau könnte der Herr gemacht haben? War er jemand, der demjenigen, der für den Rat ausritt, diene? Das würde aber die nächste Frage aufwerfen: Konnte sich jemand, der letztendlich "nur" Reiter war, einen Diener leisten?

                            mesmerode

                            ich würde das so interpretieren
                            ein reisender Diener eines Rats (evtl. Geheimrat)

                            niederrheinbaum

                            Ich fand einmal einen Stadtratsreitenden Diener. Der entsprechende Mann hatte zwei Berufe: Er war der Bote für den Stadtrat und überbrachte dessen Botschaften zu Pferde. Außerdem war er noch Diener bei der Stadtverwaltung.
                            Daher denke ich, dass es sich hier um einen Diener für den Rat einer Stadt usw. oder einen Ratsherren handelte.

                            Joachim v. Roy

                            in Lüneburg, wo ich nach dem Krieg zur Schule ging, gibt es noch heute eine „Reitendedienerstraße“, die unmittelbar neben dem Rathaus liegt
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11338

                              Annunciaten-Anstalt, detinirt, interdizirt

                              Marlies

                              Aus dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Aachen 1870
                              Das hiesige Landgericht hat am 27. Dezember v. J. den gewerbslosen Hubert Huppertz, 43 Jahre alt, aus Huppenbroich, zur Zeit in der Annunciaten-Anstalt detinirt, für interdizirt erklärt.
                              Kann jemand dieses "Amtsdeutsch" in ein für alle verständliches normales Deutsch bringen?

                              Johannes v.W.

                              Ich bin ja neu hier (und eventuell nur auf der “Durchreise”), möchte dir aber gerne bei der Begriffslösung helfen:
                              (Die Verben deteniren und interdiziren müßten mit ie geschrieben werden, also)
                              detenieren = einsperren (in italienisch heißt der Gefangene z.B. “detenuto”);
                              interdizieren = untersagen, in diesem Fall wohl entmündigen.
                              Die Annunciaten-Anstalt bezieht sich sicherlich auf eine Einrichtung in diesem Sinne, entweder eine, von der Kirche betriebene Anstalt unter dem Patrozinium der hlg. Annunziata, oder eine solche in einem ehemaligen Kloster dieses Namens.
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11338

                                ........umilinas-tag (1833)

                                Hintiberi

                                Jahr aus dem der Begriff stammt: 1833

                                Eine alter Scheunentorschlußstein von 1833, der beim Abbruch des Gebäudes 1968 beschädigt wurde und mittlerweile nicht mehr vorhanden ist, trug folgende Inschrift:
                                "Am ........umilinas
                                tag ist der erste
                                Stein gelegt
                                1833"
                                Da ihr euch so gut mit der Bestimmung von Tagen auskennt:
                                Wißt ihr, welcher Tag hier gemeint war? Läßt sich das irgendwie noch herausfinden?!
                                Welche(r) Tag(e) könnten hier gemeint sein, und auf welches Datum fielen sie.

                                Udo Wilhelm

                                könnte es vielleicht einer dieser Gedächtnistage gewesen sein?
                                Humilis:
                                26.Nov. Franziskaner-Laienbruder, Gabe der mystischen Beschauung und der Weissagung, (1637) / Selig, Gedächtnistag.
                                Humilitas:
                                22 Mai Äbtissin (Florenz), (1310) / Heilig, Gedächtnistag.
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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