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  • khsk
    Erfahrener Benutzer
    • 12.10.2011
    • 186

    Reichsbahn?

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1938
    Region, aus der der Begriff stammt: Magdburg

    ich habe in einem Einwohnerbuch von Magdeburg von 1938 die Berufsbezeichnung Rbhn. Arb. gefunden. Hier im Forum taucht das Kürzel auch ab und zu auf, aber dazu keine Erklärung, was es denn heißt. Ich tippe auf Reichsbahn - Dingsdabumsda - Arbeiter.

    AnGr

    Einfach Reichsbahnarbeiter. Es gab Bahnamtliche Abkürzungen, jedoch wurden hier und da auch Eigenkreationen verwendet. Wuppertal hatte z.B. als Bahnamtliches Kürzel Wt, habe aber auf verschiedenen Utensilien auch schon mal Wtl. gesehen.

    Anna Sara Weingart

    die Buchstaben passen doch:
    Rbhn.Arb. = Reichsbahn-Arbeiter
    Also ohne "Dingsdabumsda" dazwischen.

    henrywilh

    Na, wenn es nicht "Reichsbirkhuhn" heißt, dann natürlich "Reichsbahn" - was sonst?
    Zuletzt geändert von khsk; 06.05.2016, 14:27.

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    • RAUCH
      Erfahrener Benutzer
      • 15.11.2012
      • 302

      Todesursache

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1602
      Region, aus der der Begriff stammt: Mecklenburg

      Was versteht man unter der Todesursache :
      boeszlich gepflöeketh.
      Mecklenburg 1602

      Kasstor

      mir ist so etwas wie hier in den Sinn gekommen.https://books.google.de/books?id=sA5...inlich&f=false
      also als Strafe. Vielleicht gibt es ja noch eine andere Deutung.
      Nach dem etwas ausführlicheren Eintrag hier: http://www.wilsen.de/lists/family-maneke-13012/ ziehe ich das oben als unwahrscheinlich zurück.

      scheuck

      dieselbe Idee hatte ich auch zunächst, irgendwie als "Strafe" ....
      Vielleicht würde es aber auch Sinn machen, wenn diejenige/derjenige sowas wie "böse gefallen" wäre und dadurch zu Tode gekommen?
      Unter dem Ausdruck "gepflöeketh" kann ich mir absolut gar nichts vorstellen; mag auch vielleicht Mecklenburger Dialekt sein?
      "Böse hingeflogen", ist natürlich wenig "wissenschaftlich"

      RAUCH

      Der Herr ist wohl blöd gefallen und dann verblutet.
      Ist mir auch schon passiert, aber nicht so schlimm.

      Friedrich

      wie, so schlimm war das Verbluten nicht? Dann bist du aber ein medizynisches Wunder...

      Kasstor

      denn im Rest link2 aus Beitrag #2 stehen ja auch mindestens zwei Lese-/Übetragungsfehler.
      sze macht mE keinen Sinn und geoallen auch nicht.

      Artsch

      ich meine die Bedeutung von böslich war früher viel negativer besetzt als heute. Etwa mit dem Vorsatz oder Wissen oder trotz Warnung etwas Böses tun. Will damit sagen, er ist vielleicht nicht gefallen, sondern hat sich fallen lassen oder wurde zu Fall gebracht. Unter "gepfloecketh" stelle ich mir einen Holzpflock vor, an welchen man zum Beispiel ein Schaf auf der Wiese anbindet oder eben ein Pferd anpflockt. An Pflöcken wird heute auch ein Zelt oder ein Marktstand befestigt. Wer weiß für was alles in diesen Zeiten ein Pflock benutzt wurde. Also so ein Pfloch ist wohl in ihn eingedrungen. Vampire gab es ja erst später?

      scheuck

      Der gute Mann (war es einer?) wird doch nicht im "freien Fall" unglücklicherweise auf einem Pflock gelandet sein und hat sich somit böslich verletzt?
      Vielleicht muss man aber auch etwas "umdenken" bzw. an eine solche Möglichkeit denken?
      Pfählungsverletzung des Gregor Baci
      In der Medizin spricht man bei der Pfählung von einer „Pfählungsverletzung“. Darunter wird das Eindringen in oder das Durchdringen des Körpers mit pfahlartigen Gegenständen verstanden. Das kann auch durch natürliche Körperöffnungen geschehen oder nur bei Körperteilen der Fall sein.[8] Als Beispiele können hier die Fälle des Gregor Baci aus dem 16. Jahrhundert genannt werden, dessen Kopf von einer Turnierlanze durchbohrt wurde, oder des Phineas Gage, dem bei einer Sprengung eine Eisenstange den Kopf durchstieß.
      Quelle: Wikipedia
      Muss ja nicht gerade eine Turnierlanze gewesen sein; ein anderer Gegenstand, in den er gefallen ist, "reicht" ja auch

      RAUCH



      Hans Schuldt

      auf der Basis meiner (begrenzten) Plattdeuschkenntnisse und mit Hilfe des Deuschen Wörterbuchs der Brüder Grimm habe ich folgende Lösung:
      1. gebleuenn = geblewen = geblieben. Dass das u für ein w steht, kommt ja häufig vor
      2. gepflöeketh = (sinngemäß nach Grimm) gepflocket = gepflücket = jemanden rupfen oder allgemein grob behandeln. Diese Verwendung kenne ich aus dem Plattdeutschen auch.
      3. Somit könnte der Satz frei übersetzt heißen: ...welcher sie so böse behandelt hat, dass sie von Stund an hingefallen und gestorben (tot geblieben) und des Freitags danach beerdigt
      Ständige Suche :
      FN Rauch- Liegnitz

      Kommentar

      • bcfrank
        Erfahrener Benutzer
        • 11.08.2014
        • 600

        Ortsnamenzusatz "W.W. Neuhaus"

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1894
        Region, aus der der Begriff stammt: Pommern

        auf Messtischblatt 123 (Greifenberg)
        Hier finden Sie die topographische Karte Karte des Deutschen Reiches, im Maßstab 1:100.000. Im Landkartenarchiv sind alle 674 topographischen Karten aus dem Zeitraum von 1880 bis 1945 online abrufbar.

        findet sich gleich nördlich von Friedrichsberg (dicht am unteren Rand links der Mitte) die Siedlung Neuhaus mit dem Zusatz "W.W." Spontan fiele mir da jetzt Waldwirtschaft ein, ist ja auch ein Geweih daneben abgebildet, vmtl ein Forsthaus. Aber vllt. hat jemand eine andere schlüssige Idee?

        StefOsi

        hier die Legende für diese Karten: http://www.davidrumsey.com/rumsey/Si...05/5820730.jpg bzw. zoombar: http://www.davidrumsey.com/luna/serv...Deutschen-Reic
        Also in Kombi mit Geweih = Waldwärter
        SUCHE: Langfeld im Raum Döbeln/Grimma/Oschatz; Syrotzki in und um Danzig; meinen Großvater (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=111579) und dessen Vater, Mathematik-Lehrer/Professor Ludwig Frank, Berlin (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=109514)

        BIETE: Auskunft aus KB Münsterberg u. Hertwigswalde i. Schl., Mattern b. Danzig



        Kommentar

        • malimart
          Erfahrener Benutzer
          • 18.05.2015
          • 336

          Bitte um Deutung des Begriffs "dissidentische Religion"

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1907
          Region, aus der der Begriff stammt: Ortelsburg / Ostpreußen

          ich habe heute eine Geburtsurkunde gefunden, in der angegeben wird, die Eltern des Kindes seien "dissidentischer Religion". Bei allen anderen Namensträgern, die ich bisher gefunden habe, war katholische Religion angegeben. Wären sie aus der kath. Kirche ausgetreten, müßte doch das Wort Religion gestrichen sein, oder?
          Das Wort Dissident ist mir ein Begriff. Aber die Bezeichnung dissidentische Religion kann ich nicht deuten.

          Der Suchende

          Geh mal mit Dissident auf Wikipedia.
          Dort steht auch eine Erklärung zur Religion.

          malimart

          Bei wikipedia hatte ich im Vorfeld nachgesehen und folgende Erklärung gefunden:
          Zitat:
          Seit dem 19. Jahrhundert ist es jener, der keiner Religionsgemeinschaft angehört. Auch die Mitglieder der deutschkatholischen Vereine, die sogenannten Deutschkatholiken, sowie die protestantischen Freien Gemeinden, die sogenannten Lichtfreunde, die sich 1856 mit den Deutschkatholiken zum Bund Freireligiöser Gemeinden Deutschlands zusammenschlossen, wurden offiziell als Dissidenten bezeichnet.(Zitat Ende)
          Ich werde eintragen "Nicht bekannte Religionsgemeinschaft"

          Huber Benedikt

          N Abend beieinander,
          https://books.google.de/books?id=UNo...eussen&f=false
          Demnach sollen in Ostpreussen als "Dissidenten" alle Nichtkatholiken bezeichnet worden sein.

          henrywilh

          Genau DAS habe ich mir von Anfang an gedacht!
          Nichtkatholiken = Ungläubige = Heiden

          Posamentierer

          es handelt sich um das Jahr 1907 und um einen standesamtliche Urkunde, nicht um ein Kirchenbuch. Hier geht es also nicht um Heiden in Form von Nicht-Katholiken, sondern tatsächlich um Menschen, die freiwillig keiner Religionsgemeinschaft anhängen wollten. Also um Freidenker, nicht um Angehörige anderer despektierlich abgewerteter Religionen.

          Anna Sara Weingart

          Ob überhaupt, oder welcher religiösen Glaubensgemeinschaft er sich zugehörig gefühlt haben mag kann man nicht sagen, wie wir wissen nur dass der Schreiberling dies als "dissidentische Religion" bezeichnet hat.
          Übrigens lasse ich in meinem Stammbaum die Angaben einer Person zur "Religion" grundsätzlich weg, selbst wenn ich seine Taufe aus einem Kirchenbuch habe. Denn: die Taufe erfolgte ja nicht nach seinem freien Willen. Selbst wenn er später seine eigenen Kinder taufen ließ, heißt das nicht, dass er es freiwillig tat, denn: früher (vor 1800) gab es kaum Möglichkeit sich dem örtlichen kirchlichen Zwang zu entziehen!
          Und im Lauf eines langen Lebens kann sich die Einstellung einer Person zur Religionsrichtung ändern.
          Angehängte Dateien

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          • Jettchen
            Erfahrener Benutzer
            • 16.10.2011
            • 1355

            "geistliche Freiheit der Erbfolge" und "Leibeigenschaft"?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt:1578
            Region, aus der der Begriff stammt: Westerwald

            Wer von euch kennt sich mit Formulierungen aus dem 16. Jahrhundert aus?
            1.
            Es geht 1578 um die Heirat einer Anna mit einem Theologen in Gemünden, das zur Herrschaft des Grafen von Leiningen-Westerburg gehört.
            Ihr Vater, der einige Jahre Kellner des Grafen Johann VI. von Nassau-Katzenelnbogen war, ist bereits verstorben. Auch die Mutter ist tot. Nun sind zwei Kinder hinterlassen, die dem Grafleibeigen sind.
            Nun bittet der Graf von Leiningen-Westerburg, Anna aus der Leibeigenschaft zu entlassen, da er „die geistliche Freiheit der Erbfolge haben möchte“.
            Was könnte diese Formulierung bedeuten?
            2.
            Unklar ist mir auch, wie das mit der „Leibeigenschaft“ der Eltern war. Bisher hatte ich dies immer nur auf Bauern bezogen, aber der Vater war als Kellner tätig, war also als so etwas wie ein Verwalter.
            Wenn er Leibeigener war, konnte er doch sicherlich nicht so ohne weiteres seinen Beruf wechseln. Weshalb war er dann nur "einige Jahre" Kellner? War er vielleicht schließlich zu alt für diese Aufgabe?
            Seine Frau war übrigens Beschließerin beim Grafen. Das finde ich schon interessant - eine berufstätige Mutter.
            Oder blieb ihr gar nichts anderes übrig und sie wurde als Leibeigene dazu verpflichtet?

            Anna Sara Weingart

            kann es sein, dass der Bräutigam (der Theologe) den Graf darum bittet, Anna aus der Leibeigenschaft zu entlassen, und nicht der Graf bittet Anna, so wie Du es schreibst?

            Jettchen

            Das hatte ich auch gedacht und zuerst so geschrieben, Anna Sara.
            Ich habe natürlich nicht das Original, sondern in dem Buch über das Stift St. Severus heißt es, der Graf habe dem anderen Graf den Brief geschickt und der "Absender" bittet um die Entlassung aus der Leibeigenschaft.
            Ich denke, dass nur ein Adeliger um so etwas bitten konnte - aber natürlich im Interesse und auf Wunsche seines Theologen.

            Jettchen

            Eben kommt mir noch ein Gedanke, der vielleicht von Bedeutung sein könnte:
            Der Graf, dessen Leibeigene Anna war, wechselte zum ev.-ref. Glauben (Calvinismus) über, der Theologe gehörte aber der ev.-luth. Richtung an.
            Könnte sich dies auf die "geistliche Freiheit" beziehen?
            Wird Anna aus der Leibeigenschaft entlassen, kann sie zum ev.-luth. Bekenntnis wechseln und die Kinder können ev.-luth. getauft werden.

            Anna Sara Weingart

            Ach so es gab zwei verschiedene Grafen, das macht dann auch Sinn.
            Da nun ein Theologe Annas Familienvorstand geworden ist, würde es zum Begriff "geistliche Freiheit" passen, denn die bezog sich auf den Rechtsstatus von Geistlichen, die vom weltlichen Recht befreit waren, was man "geistliche Freiheit" nannte: https://books.google.de/books?id=Ict...bfolge&f=false
            D.h. Eventuell die Verwaltung der Erbansprüche und Pflichten Annas, die bislang vom Leibherrn als ihr Vormund stellvertretend gehändelt wurde, sollen nun auf ihren Ehemann (ihrem neuen Herrn) den Theologen übergehen. Sie gehen also aus dem "weltlichen Recht" über in das Recht der "geistlichen Freiheit" ihres Ehemanns.

            Bzw. Sinnvoller finde ich, dass der Begriff der "Erbfolge" sich auf die Kinder aus der Ehe mit dem Theologen bezieht. Der Leibherr solle Anna der erblichen Pflichten entbinden (der Leibeigenschaft), damit ihre Erbfolge den Rechtsstatus der "geistlichen Freiheit" (als Kinder eines Theologen) bekommt.







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            • Weltenwanderer
              Moderator
              • 10.05.2016
              • 4366

              1/12 Hof

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1887
              Region, aus der der Begriff stammt: Niedersachsen, in der Nähe von Bremen

              bin gerade bei der Übersetzung einer Nachlassinventur für einen Amerikaner über den Begriff "1/12 Hof", also "ein zwölftel Hof" gestolpert. Wie hat man das zu verstehen?


              henrywilh

              Dies hier ist sehr aufschlussreich:
              https://books.google.de/books?id=HkN...telhof&f=false
              Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
              Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
              Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
              Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
              Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

              Mein Stammbaum bei GEDBAS

              Kommentar

              • fps
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2010
                • 2165

                Was bedeutet diese Abkürzung?

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1837
                Region, aus der der Begriff stammt: Sudeten


                Ich fand in einem Kirchenbuch die folgende Abkürzung bei einem Geburtseintrag: d.p.s.m.
                Weiß jemand, wofür das steht?
                Link: https://digi.ceskearchivy.cz/DA?lang...=6964&page=287, Andreas Kappl
                Gruß, fps
                Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

                Kommentar

                • Weltenwanderer
                  Moderator
                  • 10.05.2016
                  • 4366

                  Ehe-Consortin vs Ehe-Gattin

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1789-1822
                  Region, aus der der Begriff stammt: Alt Tarnowitz (Tarnowice Stare), Schlesien
                  ich schaue mir gerade alte Kirchenbuecher aus Alt Tarnowitz an, um die wohl dreizehn Kinder des Ignatz Gebauer und Helena (von) Ziemiecki/Ziemiecko/Ziemietzko/Ziemietzky/Ziemetzki/Ziemetzko/Zimecki (abenteuerliche Rechtschreibung, ich weiss) aufzuspueren.
                  Nun ist mir etwas aufgefallen:
                  Die ersten acht Einträge (1789-1822) nennen Helena stets "Ehe-Consortin", während alle anderen umstehenden Einträge auf den jeweiligen Seiten die Frau stets "Ehe-Gat(t)in" nennen.
                  Gibt es da einen Unterschied?

                  Anna Sara Weingart

                  ich kann darin keinen Unterschied erkennen.
                  Ehe-Consortin scheint ein älterer, aus dem Lateinischen stammender, Begriff zu sein. Später war dann wohl Ehe-Gattin gebräuchlicher.
                  Generell wurde früher mehr auf Lateinisch geschrieben.
                  Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                  Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                  Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                  Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                  Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                  Mein Stammbaum bei GEDBAS

                  Kommentar

                  • Leineweber12
                    Erfahrener Benutzer
                    • 20.08.2010
                    • 1537

                    Resoripto

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1740
                    Region, aus der der Begriff stammt: Hannoverschem

                    in einem amtlichen Text aus dem Jahr 1740 lese ich den Begriff
                    "Resoripto", dessen Bedeutung ich mir nicht ergooglen kann.
                    Kann mir jemand die erläutern?

                    Im Zusammenhang: An Justitz Cantzleyfuerung unterm 19. huius anhors?
                    abgelassenen Resoripto gemäß, haben wir bei Erwiderung....

                    animei

                    Rescripto?

                    Gast malu

                    in dem um 20.04 Uhr geschilderten Kontext ja.

                    Erwiderung wäre die DEscriptio.
                    REscriptio ist der Erlass.

                    Kommentar

                    • 2Emilia
                      • 20.07.2014
                      • 210

                      copulieren mit Datum

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1790 und andere
                      Region, aus der der Begriff stammt: Niederrhein

                      bei Forschungen an den Kirchenbüchern Wesel bin ich mehrfach auf Einträge gestoßen, die ich nicht verstehe. Da heißt es in der Willibrodi-Gemeinde (ev.-reform.) z. B. " 7. Februar (1790): Johann Jacob Kruss, J. G., mit Johanna Elisabeth Ringeling. J. F., beide von hier", und dann in einer eigenen Spalte: "copuliert den 21. Febr. 1790 Bormann".
                      Ich hatte bisher immer copulieren mit verheiraten gleich gesetzt. Wieso sind in den Weseler KB aber immer solche Datumsunterschiede zwischen dem Heiratsdatum und dem Datum des copulierens? Das ist noch vor der Franzosenzeit, in der die Eheschließung im Standesamt erfolgte und eine kirchliche Hochzeit nicht am gleichen Tag stattfinden musste. In Wesel (und wahrscheinlich auch anderswo) ist diese Differenz bei nahezu allen Heiraten eingetragen.
                      Kann mir jemand von Euch sagen, was diese unterschiedlichen Daten zu bedeuten haben?

                      Leineweber12

                      das erste Datum ist vielleicht der Tag des Aufgebots und das zweite Datum, das der kirchlichen Trauung.

                      Anna Sara Weingart

                      den ersten Termin nannte man Verlöbnis (Verlobung). Zwischen Verlöbnis und Trauung (Copulation) mussten üblicherweise nach den Regeln der lutherischen Kirche (ebenso bei Katholiken) allerdings drei Sonntage liegen ("dreimaliges Aufgebot" = dreimalige Proklamation/Verkündung beim Sonntagsgottesdienst)

                      Im vorliegenden Beispiele sind es nur zwei Sonntage: 1.Sonntag: 10.2.1790, 2.Sonntag: 17.2.1790.
                      Vielleicht war die Drei-Sonntage-Regel bei den Reformierten nicht so streng.
                      Formal gesehen hatte bereits die einmalige Proklamation (= das einmalige Aufgebot) genügende Rechtskraft, laut dieser kirchenjuristischen Stellungnahme:
                      https://books.google.de/books?id=3uh...fgebot&f=false
                      Wie sind den die anderen zeitlichen Abstände zum Copulations-Termin in Deinem Kirchenbuch?
                      Ausführlicher zu Aufgebot/Verlobung, siehe Literatur: https://books.google.de/books?id=_tB...fgebot&f=false

                      Xtine

                      wie wurde das KB bezeichnet in welchem Du diese Einträge gefunden hast? Waren es evtl. Sponsalien oder ein Proklamationsbuch? Das wären dann die Verlöbnisse.
                      Aufklärung könnten Dir auch die Spaltenüberschriften geben, die sollte man immer mit abschreiben bzw. abfotografieren.
                      Hier wird es aber definitiv zuerst das Verlöbnis und hinten die Hochzeit sein. Daß dazwischen nur 2 Wochen liegen habe ich auch schon öfter gesehen. Es gibt zu allem eine Ausnahme

                      Anna Sara Weingart

                      dass es nicht nur Ausnahme, sondern vermutlich sogar verbreitet war, sich diesbezüglich nicht an die Kirchenordnung zu halten, lässt sich hier herauslesen:
                      Miniaturansicht angehängter Grafiken

                      2Emilia

                      an die Aufgebote habe ich zuerst auch gedacht. Aber in Wesel steht dann in den Kirchenbüchern der ref. Mathena-Kirche 1, 2, 3, und jede Ziffer ist durchgestrichen. Hier geht es jedoch darum, dass in der Eintragung bereits das Datum am Anfang steht: Wäre es das Datum z. B. des 1. Aufgebots, dann würde die Eintragung ja auch dann erhalten bleiben, wenn die Ehe nicht zudstande kommt! Wenn ihr so eine Eintragung in einem KB findet: Was würdet Ihr dann in Eure Ahnentafel als Datum der Eheschließung eintragen?
                      Eher könnte ich mir vorstellen, dass in der Spalte copulieren das Datum der Eintragung durch den Pfarrer, der immer dabei steht, genannt ist, und dass er sich auch schon mal Zeit ließ, bis er die Eintragung vornahm.

                      Xtine

                      das Datum der Eintragung? Nein, das glaube ich nicht, das wäre doch sehr ungewöhnlich.
                      Die Verlobung hat auch nicht unbedingt was mit dem Aufgebot zu tun. Die Aufgebotssonntage werden oft zusätzlich aufgeführt.
                      Hier http://www.data.matricula.info/php/v...e3e1e3e4e1eeee
                      habe ich mal ein kath. Beispiel für Dich (hinten um Seite 350 rum sind Spalten). In der letzten Spalte ist das Heiratsdatum eingetragen. Hier handelt es sich zwar oft um ein standesamtl. Datum, die entsprechenden kirchlichen Trauungen sind dann im Traubuch zu finden.
                      Beispiel:
                      Im Link Bild 031-0350 25.4.1890 Michael Steidl
                      Die Hochzeit ist hier: http://www.data.matricula.info/php/v...e3e1e3e0e6ece1
                      Bild 014-0058 Nr. 10 am 29.4.1890
                      In diesem Fall sind die Proclamationen noch nicht mal mehr verzeichnet. Und es liegen auch keine 3 Wochen zwischen den Daten

                      2Emilia

                      Sie passen aber nicht zu meinen Fällen. Auch an Deiner mitgesandten Seite steht das Hochzeitsdatum in der ersten Spalte. Bei den Weseler KB steht es normalerweise über der Eintragung. Die Eintragung erfolgt auf einer Doppelseite des KB, alle Angaben zu Namen, Beruf, Wohnort sind da aufgeführt, und auf der rechten Seite ist nur als Anmerkung eine Zeile "copuliert... " mit dem späteren Datum und dem Namen des Pfarrers, der die Trauung vorgenommen hat. So wenig, wie bei Dir das Datum der 1. Spalte das "Aufgebot" oder die "Verlobung" kennzeichnet, so wenig ist das Datum über dem Eintrag bei mir etwas anderes als das Heiratsdatum.
                      Eine Erklärung für das etwas spätere Datum in der Zeile copulieren habe ich damit leider immer noch nicht...

                      gki

                      das eigentliche Hochzeitsdatum war sicher das Datum, das mit "copuliert am" angegeben ist. Das Datum davor könnte das Datum der Verlobung, oder vielleicht schon eine Zivilehe sein.

                      2Emilia

                      nein, das glaube ich nicht - eine Verlobung ist kein kirchliches Ereignis. Ich habe jetzt schon sicher 15 Heiratsbücher durchsucht, aber noch nie ist mir das Datum einer Verlobung im Kirchenbuch als "Haupteintrag" begegnet. Weder in Baden noch in RLP noch in NRW noch in Niedersachsen. In Wesel steht an der Stelle, wo sonst das "copuliert" steht, gelegentlich auch "dimiss.", also überwiesen durch einen anderen Pfarrer, und ohne Datum. Dann steht aber über dem Haupteintrag auf der linken Seite des KB immer noch das Datum der Trauung!
                      Ich habe die kompletten Weseler ref. Kirchenbüchern bei der genealogischen Forschungsstelle der Mormonen in Wiesbadewn eingesehen, wohin ich sie (als Mikrofiches) bestellt hatte. Ich kann sie nicht ausdrucken, sondern nur vom Bildschirm des Lesegerätes abfotografieren. Von dort habe ich dann per snipping tool die wichtigsten Teile einer KB-Seite nach Word übertragen. Jetzt will ich das ganze als Anhang in diese Antwort eingeben - und was kommt: Als docx-Datei nicht verwendbar! Tut mir leid, aber wenn Ihr den Eintrag sehen würdet, wäre es klar, dass da keine Verlobung und kein Aufgebot angegeben ist!

                      Eva64

                      könnte es nicht einfach eine Eigenheit beim Eintragen durch den Pfarrer sein? Ich sehe das ständig in Kirchenbüchern vor 1800. Die Unterschiede der Pfarrer sind da immens. Der eine macht Tabellen, der andere schreibt Fließtext. Der eine ist ausführlich und der andere sehr kurz und sehr knapp.
                      In deinem Fall würde ich darauf tippen, dass das erste Datum, das Datum der ersten Verkündigung (von drei) in der Kirche ist und das letzte dann das Trauungsdatum.

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                      • BenschF
                        Benutzer
                        • 20.02.2016
                        • 10

                        Erstlinge = Konfirmierte?

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1752
                        Region, aus der der Begriff stammt: Kurland

                        In einem ev.-luth. Kirchbuch aus Kurland bin ich auf die Kategorie "Erstlinge" gestoßen (Neben Getaufte, Konfimierte, Copulierte, Verstorbene).
                        Ist dieser Begriff mit Konfirmierten gleichzusetzen oder muss ich dies anders interpretieren? Da ev.-luth. kann es auch keine Erstkommunion oder dergleichen sein...

                        Interrogator

                        https://www.bibelkommentare.de/index...rticle_id=2614

                        BenschF

                        Muss ich dies nun als Erstgeburt verstehen?
                        Falls ja, würde dies jedoch in diesem konkreten Fall keinen Sinn machen, weil in dem KB Eintrag die betreffende Person als die Schwester von jmd. anderem bezeichnet wird, d.h., dass ihr Bruder vor ihr geboren wurde...

                        Anna Sara Weingart

                        eine Liste über die Erstgeborenen zu erstellen macht Sinn, aus rechtlichen Gründen, vergleiche https://de.wikipedia.org/wiki/Primogenitur
                        Eventuell herrschte damals in Kurland das Recht, dass nur der Erstgeborene den Familienbesitz erbt.
                        o.k., also bei einer jüngeren Schwester passt das dann nicht. War der Bruder vielleicht bereits verstorben?

                        "Erstlinge" waren wohl auch diejenigen, die den christlichen Glauben angenommen hatten. siehe: https://books.google.de/books?id=L3x...STLING&f=false
                        Also waren die Personen Deiner Liste vielleicht vorher Angehöriger anderer Religion, also ist die Schwester als Kleinkind lutherisch getauft?

                        Eine andere Theorie ist: es sind diejenigen Unschuldigen und Auserwählten, die Gott zu sich geholt hat. siehe: https://books.google.de/books?id=rlx...STLING&f=false
                        Also: Erstlinge = als Kind Verstorbene ?

                        4.Theorie:
                        es sind diejenigen, die das erste Mal Nachwuchs bekamen. Entsprechend hier so definiert: https://books.google.de/books?id=cgB...STLING&f=false
                        P.S. Nachtrag Quelle zur 2.Theorie https://books.google.de/books?id=vu1...STLING&f=false

                        AnneMueller

                        Schwester und Bruder können auch die anderen Mitglieder der Kirche sein. Man bezeichnet das heute ja manchmal noch so. Auch in Bibel steht das ist der Art. Das mit der Erstgeburt macht Sinn

                        henrywilh

                        Dein Vorschlag passt nicht zur Feststellung von BenschF:
                        >>weil in dem KB Eintrag die betreffende Person als die Schwester von jmd. anderem bezeichnet wird, d.h., dass ihr Bruder vor ihr geboren wurde...<<

                        tvogel17

                        ich weiß war nicht, wie das damals in der von Dir genannten Region gehandhabt wurde. Aber ich denke, dass es hier mit einer zweijährigen Vorbereitungszeit auf die Konfirmation zu tun haben könnte (erst Präparanden/Katechumenen, dann Konfirmanden). In einem Kirchenbuch in Mittelfranken habe ich die "Jugendlichen" bei den Kommunikanten auch schon zwei Jahre hintereinander gefunden.
                        Wenn das so wäre, sollten die Erstlinge bei Dir im Schnitt ein Jahr jünger sein als die Konfirmanden.

                        rigrü

                        Ich würde auch die einfachste Erklärung annehmen und Erstlinge als jene Gemeindeglieder bezeichnen, die zum ersten Mal zum Heiligen Abendmahl zugelassen waren, was ja ein unmittelbares Recht nach der Konfirmation ist.

                        henrywilh

                        Dies spricht dafür:

                        Kommentar

                        • clarissa1874
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.10.2006
                          • 2214

                          Code für Todesursachen

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1955 Region, aus der der Begriff stammt: Land Brandenburg

                          In standesamtlichen Sterbeurkunden aus dem Jahr 1955 im Kreis Ostprignitz-Ruppin finde ich
                          unter Todesursache: 466 K - 988 K und 742 K - 758.
                          Was hat es mit diesen Ziffern auf sich, auf ich erstmalig gestoßen bin?

                          Anna Sara Weingart

                          es wurde damals schon nach Vorgabe durch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) codiert.
                          Zitat: "In der DDR erfolgte ab 1952 die Kodierung der Diagnosen ... nach jeweils gültiger ICD"
                          Quellen:
                          http://www.dimdi.de/static/de/klassi...gueltigwho.htm
                          https://de.wikipedia.org/wiki/Intern...hichte_der_ICD
                          466 K = Myocardinfarkt und degenerative Myocardschäden
                          98 - Gruppe = Selbstmord/Selbstmordversuch ("988 K" ist in der Liste nicht aufgeführt)
                          742 K = Bösartige Neoplasmen von Cervix, Collum und Corpus uteri
                          758 = Bösartige Neoplasmen der Knochen
                          Quelle: https://www.dimdi.de/static/de/klass...Systematik.htm
                          Zitat: "Diese Ausgabe der ICD-6 war in der Deutschen Demokratischen Republik von 1952 bis 1968 verbindlich"
                          Sollten die Zahlen 466 K und 988 bei der selben Person stehen, so erfolgte angeblich vermutlich ein Selbstmordversuch, und dabei starb er an einem Myocardinfarkt
                          Bei 742 K + 758 handelt es sich um Krebs; Metastasen haben sich dann auf verschiedenen Körperteile gebildet

                          vermutlich kann man "988 K" als ein Übetragungsfehler bewerten. (z.B. auf dem Weg vom begutachtenden Arzt zum Aussteller der Sterbeurkunde)
                          Altersschwäche hat die Nummer 998.
                          Man kann eine Zahlenverwechslung 998 -> 988 annehmen !!!
                          FN: Beutler, Kasch, Oertel, Schleusener, Treichel, Zoch in Berlin
                          FN: Beutler [Büdeler o.ä.], Brandt, Döring [Düring], Fahrenholz, Granzow, Heitmann, Herm, Klages, Kleemann, Kremp, Malzahn, Mehser, Oertel, Ostwald, Ramin, Rauhöft, Scherff, Schwager, Weigelt, Welzin [Welzien] in Brandenburg
                          FN: Alex, Aschmutat, Haak, Huhlgram, Klamm, Mack, Mucharski, Stortz, Treichel [Treuchel, Treichler], Weidemann, Weidhorn, Wohlgemuth, Zech in Westpreußen
                          FN: Berthold, Heybach [Heubach], Köhler in Sachsen

                          Kommentar

                          • Mia
                            Erfahrener Benutzer
                            • 15.07.2013
                            • 472

                            Abkürzung &quot;Mar.&quot; vor den Namen der Armen Schulschwestern

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt:
                            Region, aus der der Begriff stammt:

                            bei den Armen Schulschwestern steht vor dem jeweiligen Namen noch die Abkürzung Mar. Weiß jemand, was das bedeutet?

                            Geufke

                            ich würde mal auf Maria tippen.

                            gki

                            bei den Armen Schulschwestern war/ist das wohl so üblich, daß alle Schwestern Maria XY heißen. Hab da mal ein Verzeichnis gesehen.

                            Mia

                            Mein erster Gedanke war auch, dass es für Maria steht. Dann dachte ich, könnte vielleicht auch für Mater stehen. Vielleicht ist es aber auch ganz war anderes?
                            Die Abkürzung Mar. hab ich jetzt schon so oft vor dem eigentlichen Namen der Armen Schulschwestern gesehen, dass ich nicht glaube, dass es für den Taufnamen Maria steht, sondern dass die Schulschwestern das generell oder nach bestimmten "Erfüllungskriterien" verliehen bekamen. Hinter dem "Mar." stehen auch manchmal so unbekannte Namen wie Itwara oder Magna. Diese wurden wohl dann mit dem Eintritt ins Kloster vergeben. Ob man ihn sich selber aussuchen konnte, weiß ich leider auch nicht. Somit denke ich, dass der reguläre Taufname dann im Kloster gar nicht mehr auftaucht.

                            Mia

                            Zitat:
                            ... daß alle Schwestern Maria XY heißen. Hab da mal ein Verzeichnis gesehen.
                            Dann könnte das die Lösung sein. Konnte man das online sehen und stand da das Maria dann ausgeschrieben da? Hab schon verschiedenes gegoogelt, aber selber noch nichts gefunden.

                            Gast malu

                            so kenne ich das auch:
                            https://books.google.de/books?id=jIj...0maria&f=false
                            Anmerkung 1715


                            gki

                            Das ist ein Schematismus von München.
                            Etwa der hier:
                            https://books.google.de/books?id=ftF...estern&f=false
                            Bei der Oberin ist Maria ausgeschrieben, bei den anderen steht nur "M.".

                            Anna Sara Weingart

                            Ja, das kann sein, dass der komplette Vorname beim Eintritt ins Kloster neu erfunden wurde. Kenn ich auch.
                            So wie Papst Benedikt ja auch unter einem anderen Name getauft wurde.

                            Kommentar

                            • Interrogator
                              Erfahrener Benutzer
                              • 24.10.2014
                              • 1982

                              Monatsname JOHANNES

                              1783, Emsland

                              ich bin auf eine Datumsangabe "8. Johannes" gestoßen.
                              Gibt es Belege dafür, dass der Juni im 18, Jh. "Johannes" hieß?

                              Anna Sara Weingart

                              Beispiel 17.Jht. "Johannis Monat"
                              https://books.google.de/books?id=HHN...cvBmkQ6AEIQzAH


                              Interrogator

                              Danke für den Hinweis, aber auf der Seite vor dem Link steht links im Text JUNIO (also Juni).
                              Der behandelte Monat ist ja der BRACHMOND = Juni.
                              Johannes kommt aber nur in Verbindung mit dem JohannesTAG vor.

                              Anna Sara Weingart

                              Text WEITERLESEN Zitat: "von dem nennen die Bauern den Monat und sagen im Johannis Monat"
                              das ist zu finden im Absatz "Von Schweinen"

                              Die Bezeichnung Brach-Monat machte wohl nur Sinn bei der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft.
                              Daher benutzen die Bauern den Begriff später offenbar nicht mehr, weil sie anders wirtschafteten und im Juni der Acker nicht mehr brach lag.
                              Gruß
                              Michael

                              Kommentar

                              • Gellern
                                Benutzer
                                • 19.05.2016
                                • 72

                                Antiker Rentenbescheid?

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1658
                                Region, aus der der Begriff stammt: Münster

                                Ich hab in einem Archiv etwas gefunden, was mich als ehemaligen Münsteraner ziemlich interessiert.
                                "Bürgermeister und Rat der Stadt Münster kaufen mit Zustimmung der Alder- und Meisterleute an Bernhard Gellern, Bürger und Krameramtsverwandter der Stadt, für 160 Reichstaler eine jährliche Rente von 8 Reichstalern aus dem Gruthaus der Stadt. Die Rente soll jeweils zu Nativitatis Mariae (= 8. September) bezahlt werden, beginnend 1659. Die Stadt behält sich den Wiederkauf vor.Siegler: Die Stadt Münster mit Stadtsiegel."
                                Und das wirft einen Haufen Fragen auf:
                                Wie kommt ein Herr Gellern, als potenzieller Verwandter einer ansonsten durch und durch protestantischen Familie aus dem Raum Celle ins katholische Münster?
                                Wie kommt er an den, im Münsterland omnipräsenten Vornamen Bernhard? (Anmerkung: Bernhard war ein häufiger Vorname der kath. Fürstbischöfe in Münster)
                                Was bedeutet "eine Rente kaufen"?
                                Was ist ein Gruthaus? (Es gibt in Münster seit Kurzen eine Gruthaus-Brauerei, aber die kann ja wohl nicht gemeint sein.)
                                Ich denke, es könnte sich bei der Sache um einen Übertragungsfehler handeln. Oder auf eine zufällige Gleichheit des Herkunftsnamen aus der Stadt Geldern am Niederhein. Wurde im deutschen Sprachraum vor 500 Jahren auch oft Gellern geschrieben.

                                Forschi

                                Einmal schnell "Gruthaus" gegugelt..... https://books.google.de/books?id=cyj...uthaus&f=false
                                Hier noch was zum Rentenkauf: http://u01151612502.user.hosting-age...php/Rentenkauf

                                Gellern

                                Obwohl nicht klar ist, ob es sich um eine Leib, oder Erbrente handelt und ich zu 90% ausschließen kann, daß es sich bei diesem Bernhard Gellern um einen Vorfahren gehandelt hat, hab ich mich bei diesen netten jungen Leuten von der Gruthaus-Brauerei mal für den 08.09. angemeldet, um zumindest ein Bier zu schnorren.
                                PS: hier die schnelle Antwort.
                                Gruthaus-Brauerei
                                11:54
                                Hallo, Herr Gellern,
                                danke für Ihre Nachricht. Wegen der enormen finanziellen Bedeutung des Grutwesens für die Stadt waren die Grutherren auch so etwas wie die Finanzminister der Stadt und von daher für Renten zuständig. In den Grutamtsakten finden sich zahlreiche Stellen wie die von Ihnen zitierte. Ich glaube allerdings nicht, dass die Rentenansprüche über den Tod hinaus bestehen. Zur Überprüfung Ihrer Ansprüche auf Freibier müssten Sie sich an die Stadt wenden, die Rechtsnachfolgerin des Gruthauses ist ;-)
                                Ich verfolge ja den Langzeitplan, das Gruthaus am alten Standort wiederaufzubauen. Wenn mir das gelungen sein wird, greife ich Ihre Idee gerne auf und werde einmal im Jahr einen Rentnerstammtisch einrichten, an dem alle Nachfahren von Gruthaus-Rentnern eingeladen sind.

                                Hab gleich einen entsprechenden Beitrag gezwirbelt: Rentenantrag abgeschmettert!
                                Zuletzt geändert von Gellern; 14.06.2016, 10:03.
                                "Wachsen muss jeder selbst, wie groß auch sein Vater gewesen sein mag." Sprichwort aus Litauen

                                www.gellern.de

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