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  • HindeburgRattibor
    Erfahrener Benutzer
    • 24.08.2011
    • 2411

    Stahlputzer

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1939
    Region, aus der der Begriff stammt: Düsseldorf

    mein UrUrgroßvater war laut Adressbucheintrag Stahlputzer. Allerdings habe ich keine Ahnung, was dieser Begriff bedeutet bzw. was er gemacht hat. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

    StefOsi

    schau mal hier unter "Putzen" - dann sollte es klar werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Gie%C3...s_Gussvorgangs
    LG HindeburgRattibor

    Forsche im Raum
    • Bayern (Kitzingen, Ostallgäu, Würzburg)
    • Brandenburg (Vorpommern-Greifswald)
    • Hessen (Dillkreis, Kassel)
    • Mähren (Mährisch-Trübau)
    • Nordrhein-Westfalen (Rheinisch-Bergischer Kreis, Essen, Düsseldorf, Wesel)
    • Österreich (Kärnten)
    • Polen (Podlachien)
    • Rheinland-Pfalz (Ahrweiler, Westerwald)
    • Schlesien (Groß Strehlitz, Lublinitz, Ratibor, Rybnik, Sprottau, Tost-Gleiwitz)
    • Türkei (Akçaabat/Trabzon)

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    • johannklages
      Benutzer
      • 19.10.2015
      • 13

      Häfenbinder

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1855
      Region, aus der der Begriff stammt: Oberfranken

      Weiß hier im Forum eventuell jemand, was ein "Häfenbinder" gemacht hat? Ist dieser alte Beruf verwandt mit einem "Fassbinder"?

      Ich habe nun einen Eintrag gefunden, der die Tätigkeit des Häfenbinders auf das Reparieren von altem Geschirr zurückführt: https://books.google.de/books?id=WcY...hWBQhQKHQyjDAM
      Kann das bestätigt werden? In der Bildersuche kommt zum Eintrag "Häfenbinder" nur sehr wenig und nichts, was weiterhelfen könnte.

      StefOsi



      Anna Sara Weingart

      bzw. Hafendeckel = Topfdeckel http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...00590#XGH00590
      bzw. Häfen = Geschirr http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...00576#XGH00576

      henrywilh

      In Thüringen hießen die "Topfbinder". Einer meiner Ahnen war auch dabei. Der Pfarrer (zu DDR-Zeiten) hat "Zopfbinder" gelesen und mir eine entsprechende "Abschrift" zugeschickt. Erst viel später habe ich die Wahrheit rausgekriegt.

      Kommentar

      • bcfrank
        Erfahrener Benutzer
        • 11.08.2014
        • 600

        Geburt nach T.R.

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1947
        Region, aus der der Begriff stammt: Berlin


        Hallo,

        mein Großvater hatte kurz vor seiner Hochzeit 1947 vergeblich eine Abschrift seiner Geburtsurkunde aus einem Standesamt in Berlin beantragt. In dem Rückschreiben des Standesamtes, welches besagt, dass dies eben aufgrund von Kriegsschäden derzeit nicht möglich wäre, waren die Angaben meines Großvaters noch einmal handschriftlich notiert:

        Vorname, Nachname (meines Großvaters)
        geb. xx.xx.19xx nach T.R.
        Rob.-Koch-Krankenhaus
        Mutter: Vorname, Nachname
        geb. xx.xx.18xx

        Was mag nun dieses "nach T.R." bedeuten? Hat jemand eine Idee?

        Danke für jeden Hinweis & viele Grüße
        bcfrank
        Angehängte Dateien
        SUCHE: Langfeld im Raum Döbeln/Grimma/Oschatz; Syrotzki in und um Danzig; meinen Großvater (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=111579) und dessen Vater, Mathematik-Lehrer/Professor Ludwig Frank, Berlin (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=109514)

        BIETE: Auskunft aus KB Münsterberg u. Hertwigswalde i. Schl., Mattern b. Danzig



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        • Sebastian_N
          Erfahrener Benutzer
          • 25.09.2015
          • 964

          Was bedeutet "Bevormundung" und "Verlassenschaft"?

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1782, 1793-1810
          Region, aus der der Begriff stammt: Leipzig

          Ich habe in einer Online-Datenbank Einträge zu meinen Vorfahren gefunden, zu denen in den Bemerkungen steht, a) "Bevormundung betr. Neumann, Johann Gottfried (1803 - 1810)" und b) "Verlassenschaft betr. Neumann, Johann August (1782)". 1782 war sein Todesjahr.
          1) Was kann man sich in diesen Fällen unter "Bevormundung" und "Verlassenschaft" vorstellen?
          2) Zu der "Bevormundung" des Johann Gottfried Neumann und des Johann August Neumann wird angegeben, dass es sich um 135 Blatt bzw. 231 Blatt handelt. Was kann da alles geschrieben stehen? Ich stelle mir das gerade als biographischen Schatz vor und sitze schon ganz unruhig da...

          StefOsi

          zum zweiten Wort (Verlassenschaft): http://bfy.tw/2QBg

          AUK2013

          zum ersten Wort Bevormundung = Vormundschaft über ein minderjähriges Kind.
          In Deinem Fall handelt es sich um eine Nachlassverwaltung und eine Obhut-Verfahren über einen Minderjährigen.

          Christian40489

          Verlassenschaft ist in Deutschland ein veralteter Ausdruck für Nachlass bzw. Erbschaft. In Österreich ist dieser Ausdruck allerdings noch heute in Gebrauch. Vgl. http://www.duden.de/rechtschreibung/Verlassenschaft
          Dauersuche:
          Neumann/Naumann in Altstedt/Mittelhausen vor 1672
          Franke in Oschatz vor 1785
          Wolf/Schmiedel in Crottendorf vor 1790
          Wachsmuth in Rittersgrün vor 1790
          Nestler/Wolf/Martin/Schönherr in Marienberg vor 1780
          Greim/Hoffmann in Eilenburg vor 1750
          Müller/Kistner/Trautmann/Kuhn (kath.) in Rastatt vor 1750
          Hacklbauer in Linz vor 1760
          Schimpke/Geppert (kath.) in Ritterswalde vor 1790
          Mett in Quedlinburg (St. Nicolai) zw. 1725-1794
          Helmert/Liebing in Volkmarsdorf vor 1840

          Kommentar

          • forscher_wien
            Erfahrener Benutzer
            • 04.10.2011
            • 3156

            Todesursache: Blutzersetzung

            hatte soeben einen Sterbeeintrag, da eine Person an "Blutzersetzung" gestorben ist. Tante Google spuckt nicht wirklich viel aus.

            StefOsi

            was spricht gegen das 1. Ergebnis bei Google?
            http://de.academic.ru/dic.nsf/pierer...Blutzersetzung
            Was einen dann auch hierzu führt: http://de.academic.ru/dic.nsf/meyers/34764/Dyskrasie
            P.S. In weiteren Suchergebnissen auch genannt Hämolyse: https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4molyse

            AUK2013

            habe den Begriff "Blutzersetzung" in Verbindung mit der "Cholera" irgendwo einmal gelesen.
            Das Blut erreicht wohl nicht mehr alle wichtigen Organe.
            Der Blutkreislauf wurde (kurzfristig - zeitweise) unterbrochen und führte zu einem Herz -und Kreislaufversagen.

            Kommentar

            • RolfS
              Benutzer
              • 01.04.2012
              • 57

              Schrägstrich in OFB

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1993
              Region, aus der der Begriff stammt: Landkreis Saarlouis, Saarland

              In "Die Einwohner der Gemeinde Wadgassen - Band III - von 1870/75-1899" stehen immer wieder Zahlen hinter den Sterbedaten der Kinder, durch einen Schrägstrich getrennt. Weiß jemand zufällig, was diese Zahlen bedeuten?
              Beispiel (den betreffenden Teil habe ich grün markert):
              Die Kinder der Familie 4825 (Nicolaus Franz und Gertrude Treib) sind:
              1. Nikolaus * Wdg. 21.12.1886 + Wdg. 15.05.1888
              2. Johann * Wdg. 06.09.1888 + Wdg. 30.04.1971/97
              3. Elisabetha * Wdg. 30.09.1890 +
              4. Maria * Wdg. 08.04.1894 + 27.03.1955/45

              holsteinforscher

              sofern nicht anders angegeben, handelt es sich hier um die
              Registernummer im Standesamtsregister.


              RolfS


              Das bedeutet jedoch, dass die Zahl der Toten in Wadgassen von einem Jahr zum anderen sehr stark geschwankt hat, z.B.:
              10 bis 27.01.1973
              5 bis 17.02.1941
              16 bis 18.03.1977
              11 bis 14.04.1948
              60 bis 25.05.1971
              73 bis 01.07.1967
              108 bis 13.07.1962
              33 bis 05.08.1952
              87 bis 21.09.1970
              60 bis 20.10.1978
              138 bis 27.10.1968
              116 bis 29.11.1961
              92 bis 21.12.1989
              Ich habe eine Sterbestatistik für München 1993 gefunden, aus der hervorgeht, wie viele Menschen in welchem Monat sterben: im Winter mehr als im Sommer. Davon ausgehend habe ich dann die Zahl der Sterbefälle in Wadgassen in den oben genannten Jahren hochgerechnet:
              35 1941
              35 1948
              55 1952
              128 1961
              200 1962 (das Jahr des Grubenunglücks im 10 km entfernten Luisenthal, bei dem sicher auch der ein oder andere Wadgasser starb)
              144 1967
              170 1968
              121 1970
              143 1971
              128 1973
              68 1977
              76 1978
              95 1989
              Wahrscheinlich lebten in den 1940er Jahren weniger Menschen in der Gemeinde als in den 1960ern, also könnte auch das stimmen. Die Stichprobe ist statistisch nicht relevant und für eine genauere Analyse fehlen mir Zeit und Lust. ;-)
              Wie das Wappen zeigt, kommen meine Vorfahren hauptsächlich aus den folgenden Regionen: Nassau-Saarbrücken/Ottweiler, Lothringen, Frankreich, Pfalz, Lingen, Kurtrier.

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              • Franzine123
                Erfahrener Benutzer
                • 11.11.2011
                • 740

                Suche Literaturhinweise - Stichworte: Patronat und Patronatsrechte in Schleswig-Holstein

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: Mittelalter (?)
                Region, aus der der Begriff stammt: Schwansen in Schleswig-Holstein

                Zur Erstellung einer Chronik der benachbarten Kirchengemeinde wüsste ich gern folgendes von euch:
                Wo/in welchem Buch/Internetseite (außer Wiki) finde ich schlüssige Hinweise, wie ein Patronat zustande kam und wann die Kirchen-Patronate entstanden sind, außerdem, welche Rechte und Pflichten ein Patron hat(te) und warum die Besitzer eines Gutes mit Patronatrecht über die Kirche auch heute noch Patrone sind, obwohl sie familiär überhaupt nichts mehr mit den vorherigen Patronen zu tun hatten. Viele Fragen, die aber ein Thema betreffen und nur zusammenhängend zu lösen sind.
                Ich habe schon Archive angefragt und von denen auch Quellenhinweise bekommen, die aber nur im Archiv einzusehen sind. Ich würde mich aber gern zu Hause erst mal grundsätzlich belesen, um im Archiv einfacher und effektiver suchen zu können (Frag ich nach Testamenten oder nach Kirchen? Sind bestimmte Schlagwörter von Vorteil?
                Ich denke, wenn ich Grundsätzliches weiß, finde ich mich im Archiv einfacher und schneller zurecht - oder kann mir den ein oder anderen Besuch dort sparen (Motto: Zeit ist Geld - und Archivzeiten können teuer werden).

                Achim46

                vielleicht hilft Dir diese Textseite - linke Spalte bis rechts Mitte-
                aus meinem Lexikon des MA weiter?
                patronat001.pdf
                Lexikon des Mittelalters, Band 6, ersch. Oktober 2003 , Deutscher Taschenbuch Verlag, GmbH & Co. KG, München.
                Copyright:J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Ernst Poeschel VerlagGmbH, Stuttgart 2002
                Seiten (bzw. Spalten):1809/1810, zu Stichwort: Patronat, -srecht

                Kasstor

                http://wiki-de.genealogy.net/Schlesw...schichte/3/109
                Auch in Band 1 ab S. 329.
                Forsche nach Ahnen im nördlichen Osnabrücker Land (Rieste, Thiene, Alfhausen, Ankum, Neuenkirchen in Oldenburg und weitere Orte)
                und im Umkreis Vechta (Lohne, Kroge, Krimpenfort, Oythe u. mehr)

                Kommentar

                • Lisa Nabel
                  Benutzer
                  • 29.08.2015
                  • 76

                  privat. Oekonom

                  Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1900
                  Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen

                  der Beruf eines meiner Vorfahren wird im vorliegenden Ariernachweis als "privat. Oekonom" angegeben.
                  In historischen Adressbüchern finde ich auch "Privatmann".
                  Was mag das heißen? War er nun Ökonom, sprich Landwirt, der irgendwann so gut verdient hatte, dass er Privatier wurde? Oder ist das einfach eine andere Bezeichung für "Pensionär" ???

                  AUK2013

                  war Dein Ahne wirklich Landwirt?
                  Wirtschaftswissenschaftler werden auch als Ökonom bezeichnet.
                  Privat könnte darauf hindeuten, das er die Wirtschaft nicht in großen Rahmen erforschte, sondern erfolgreich und mit großem wirtschaftlichen Wissen einen Betrieb leitete.

                  Grapelli

                  "privat[er] Oekonom" heißt damals vermutlich einfach "selbstständiger Landwirt". Alles Weitere bleibt Spekulation.

                  elwetritsche

                  Im "Königlich Bayerische Amtsgericht" trat immer mal wieder der Herr Ökonomierat, Guts- und Brauereibesitzer Joseph Fäustl, auf.
                  https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B...es_Amtsgericht
                  Also ist der Begriff Ökonom wohl breiter aufgestellt?
                  Das sagt Wiki dazu: https://de.wiktionary.org/wiki/%C3%96konom

                  Anna Sara Weingart

                  Hallo. Hier ist der Beruf Privat-Oekonom erwähnt; als Gegensatz zu einem Staats-Oekonom.
                  https://books.google.de/books?id=CIt...ekonom&f=false
                  ich denke heute würde man Betriebswirtschaftskundler/Betriebswirt (Privat-Oekonom) im Gegensatz zum Volkswirtschaftskundler/Volkswirt (Staats-Oekonom) sagen

                  AUK2013

                  Schaut euch mal den Ehrentitel Kommerzienrat in Österreich an.
                  Dies waren erfolgreiche Unternehmer, die zusätzlich hohe Spenden für das Gemeinwohl gegeben haben.

                  Ich sehe da die Verbindung Kommerz - Ökonomie - Unternehmer.

                  Lisa Nabel

                  Ich bin auf den Landwirt über den Eintrag bei Wikipedia gekommen, der in einem Beitrag hier auch verlinkt ist.
                  Dass ein Ökonom auch irgendwas studiertes ist weiß ich, macht für mich aber in meinem Stammbaum überhaupt keinen Sinn. Sein Vater war Bauer, sein Sohn Heizer. Ich hab in dieser Linie eigentlich nur Bauern und Handwerker. Dass da plötzlich einer studiert haben soll macht keinen Sinn.
                  Ich vermute mal, dass er den Hof seines Vaters übernommen hatte.
                  Kann natürlich sein, dass der dann erfolgreich lief.
                  Eventuell gab es noch einen anderen Sohn - neben dem Heizer - der den Hof dann weitergeführt hat.

                  gki


                  Ökonom war zumindest im Bayern des 19ten Jahrhunderts ein völlig üblicher Begriff für den Bauern oder Landwirt.

                  Landwirt ist ja nur eine Verdeutschung dieses Begriffes:

                  https://de.wikipedia.org/wiki/Landwi...wirt_und_Bauer

                  "Landwirt ist die moderne Bezeichnung für einen Beruf, gebildet aus Landbau (mit Land im Sinne „Landschaft“ oder „Boden“) und Wirt „Wirtschafter“, „Hauswirt“, „Ökonom“. "

                  Kasstor

                  http://universal_lexikon.deacademic....3%96konomierat
                  immer auf der Suche nach:

                  Kreis Zwickau: Nabel, Vogel, Eichler, Tetzner, Werner
                  Hamburg/Lüderitz, Swakopmund, Windhoek: Hinz
                  Kreis Chemnitz: Göhring, Lehmann

                  Kommentar

                  • Ortschronist
                    Erfahrener Benutzer
                    • 28.12.2011
                    • 183

                    Begriffserklärung: verletztierden

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: um 1750
                    Region, aus der der Begriff stammt: Eichsfeld

                    Wer von Euch hat den Begriff "verletztierden" schon einmal irgendwo gelesen und kennt die Bedeutung dieses Wortes?

                    Actum Burgwalda, d. 28.Martz 1791

                    Es hat Bernhart Köhler, auf das meist bieden
                    gekauft, von der Relicta Göbel ihrer verletztierden
                    Länderey. Ein und ein halben Acker auf der felthec-
                    ken, an Hanshenrich Rietmüller, und ihn selbsten
                    um und vohr (für) 38rth 1 ggr. schreibe treysig acht reis-
                    tahler ein Gudegroschen bahres gelt:/
                    Dienst Zins und lehnbar, an den HochWohlgebornen
                    Herrn Herrn von Linsingen zu Rengelroda.
                    Also ist im bey sein der Gerichtschöbsten Johan
                    Albrecht, Ihm durch den schultheisen rechtmäßig
                    zu geschlagen /:
                    Andreas Albrecht, Linsing. Schultheiß.


                    "Schuldschein" B

                    Ich adestiere und bescheinige hiermit.

                    Daß mier Bernhart Köhler, vohr (für) meinen ver
                    letzdierden halben Acker laut 23 rt. 18 ggr
                    Schreibe zwanzig drey reischdahler und achzehn
                    Gudegroschen, an gang bahrer münze bahr
                    bezahlet, solches wirt von mier quidieret
                    Religda Anleßa Hübendahl Burgwalda d. 14.
                    Novemb. 1787, und weil selbige nicht kan
                    Schreiben so be zeignet sie sich _ulbst (selbst) mit ihrer
                    Eygenen Hant
                    x x x und in beysein dem Schultz-
                    heißen Andreas Albrecht; ist
                    das gelt bezahlet.

                    Anna Sara Weingart

                    es ergibt einen Sinn wenn man eine frühere Bedeutung von "verletzt" nimmt, nämlich: verletzt = geschädigt, verdorben. http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle...02527#XGV02527
                    Der verletztierte Acker wäre demnach also ein geschädigter oder verdorbener Acker. Also vielleicht z.B.:
                    1. verdorben, weil mit Unkraut/Gestrüpp überwuchert (längere Zeit ungenutzt), oder
                    2. geschädigt durch Erosion oder Versumpfung/Überschwemmung, oder
                    3. ausgelaugter, humusarmer oder sonstwie wenig fruchtbarer Ackerboden
                    denkbar wäre auch ein "aufgebrochener Acker" (bzw. umgegraben), also bereit für die Saat. Die Bodenoberfläche also "verletzt" durch den Pflug oder die Hacke !
                    (Hier wäre also der verletztierte Acker etwas Besseres als der unverletztierte)


                    Ich halte auch eine Zusammenhang mit dem Wort der "letzte ..." für denkbar. Der ver-letzt-ierte Acker wäre dann der letzte Acker.
                    Gemeint sein könnte z.B. ein Flürstück am Rande der Gemarkung. Ähnlich wie man sagt das letzte Haus am Dorfrand.
                    Desweiteren vielleicht möglicher Sinn:
                    - der letzte Acker, also einzige Acker, welcher der Eigentümer besaß, bzw. in seinem Besitz übrig war.


                    Jürgen P.


                    Die letzte Länderey der zwangsvollstreckten Relicta Göbel wurden versteigert. Bernhart Köhler, der meist bietende, hat den Zuschlag erhalten. Der Acker gehörte nun ihm.
                    Vollstrecken ließ der B. Köhler aus dem Schuldschein den er, wann auch immer von R.G. erhalten hatte.
                    Diese letzte Länderey war ein Acker, der hier trefflich beschrieben ist.
                    Nach diesem Termin ging R. Göbel ohne Land, Acker und Vermögen, vermutlich den Weg der Gemeindearmen.
                    Sterbebucheintrag einsehen.

                    Anna Sara Weingart

                    Lösungsvorschlag: "ihre verletztierte Länderei" = Die Länderei war letztens in ihrem Besitz.

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                    • Jettchen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 16.10.2011
                      • 1359

                      Theologe bezeichnet als "generalis"?

                      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1568 oder 1570
                      Region, aus der der Begriff stammt: Hessen-Nassau

                      weiß jemand von euch, was bei einem Superintendenten die Bezeichnung "generalis" bedeutet?
                      Der Text heißt, so weit ich ihn entziffern kann:
                      "Zur Investitur (Anm.: in Rotzenhayn/Rotenhain) sollen geschickt werden Doctor Maximilianus Mörlinus, generalis, Keller zur Dietzs und der Zentgrave zur H...."
                      Wenn ich dies richtig interpretiere, bezieht sich dies auf 3 Personen?

                      Anna Sara Weingart

                      es gab Generalsuperintendenten (lateinisch: Superintendens generalis) und Spezialsuperintendenten (S. spezialis).
                      "Die Spezialsuperintendenten visitieren direkt die Gemeinden und die Gemeindepfarrern. Sie wiederum werden von den Generalsuperintendenten visitiert."
                      Zitat aus: https://www.historicum.net/themen/re...henverfassung/
                      Ausführlicher hier:
                      https://books.google.de/books?id=bvh...eralis&f=false

                      weiteres Zitat aus derselben Quelle (kursächsische Kirchenverfassung):
                      "General- und Spezialsuperintendenten:
                      Deren Hauptaufgabe ist die Überwachung der Gemeinden und Pfarrer hinsichtlich ihrer Glaubenspraxis. Mittel dazu ist die Visitation. Sie sind Mittelinstanz zwischen Pfarrgemeinden und der Kirchenleitung.
                      Ein Spezialsuperintendent leitet selbst das Pfarramt in der Amtsstadt eines Dekanates, und visitiert als Leiter dieses Dekanates, zweimal pro Jahr, die dazugehörigen Gemeindepfarrer und Gemeinden. Neben der Visitation sollen sie die Pfarrer amtsbrüderlich beraten und sie ins Pfarramt einführen (Investitur). Bei Fehlverhalten dürfen sie die Gemeindemitglieder aber nur zur Besserung ermahnen.
                      Die Spezialsuperintendenten wiederum werden von den zwei Generalsuperintendenten visitiert. Diese leiten Auszüge der Visitationsberichte an den Synodus, indem sie selbst Mitglieder sind, weiter.
                      Bestellt werden die General- und Spezialsuperintendenten vom Landesherrn."
                      Wie das aber konkret in Nassau im Jahre 1570 gehandhabt wurde, kann ich nicht sagen.
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                      Kommentar

                      • Tirola
                        Erfahrener Benutzer
                        • 24.12.2011
                        • 372

                        Berufsbezeichnung "Überreiter"

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1811
                        Region, aus der der Begriff stammt: Oberösterreich/Innviertel
                        hallo zusammen,
                        ich bitte um Hilfe:
                        weiß jemand, was ein Überreiter (Üeberreither) ist?
                        Es könnte mit dem Soldatentum zusammenhängen.
                        Es handelt sich hier um einen Eintrag in einem Trauungsbuch, im Trauungsbuch seines Sohnes ist er als "Söldner" angegeben.

                        holsteinforscher

                        schau einmal unter: https://books.google.de/books?id=q7hTAAAAcAAJ

                        Gast gabriel

                        in OÖ und Bayern war der Söldner meist der Besitzer einer Sölde, also ein Kleinbauer.

                        Gast gabriel

                        Ich vermute, dass Überreither der Hausname (Hofname) war.

                        Vielleicht ist da auch etwas zu finden:
                        Im Zuge der Forschungsarbeiten zum Historischen Atlas von Bayern – Teil Innviertel entstand eine Datenbank jener Güter, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Innviertel existierten.

                        Ansonsten kannst Du versuchen, in den Herrschaftsakten fündig zu werden (Übergabeprotokoll des Anwesens).

                        bei der Taufe des Bräutigams wird alles viel klarer:
                        Geretsberg Taufen 1745-1791 Bild 174
                        28.10.1774 Simon Yrll,
                        Sohn des Söldners auf der Überreither Sölden Simon Yrll
                        und der Maria Weickhlin.

                        unter
                        familysearch.org
                        Österreich
                        Herrschaftsakten
                        Österreich (eines der beiden)
                        Upper Austria
                        Frauenstein (z. B.)
                        Bestand Frauenstein leider sehr mager.
                        Die Zugehörigkeit von Unterreith sollte aber zunächst geklärt werden
                        schöne Grüße
                        Wolfgang

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                        • gki
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2012
                          • 4854

                          jemandem die Freistift aufsagen

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1611
                          Region, aus der der Begriff stammt: Niederbayern

                          Aus den Akten eines niederbayrischen Klosters hab ich die folgende Notiz:
                          ... ist wegen ... herein beschaiden worden unnd
                          Ime wegen seiner Ungebier die Freistift aufgesegt.
                          So vom Sprachgefühl her würde ich das als "Freistift aufgekündigt" interpretieren, allerdings paßt das nicht zu den verfügbaren Daten, der dort beschuldigte lebte noch länger auf dem Hof.

                          Xtine

                          hier wird Freistift mit "Zeitleihe auf Widerruf" beschrieben.
                          Ich würde es dann so verstehen, daß ihm diese Zeitleihe nun also widerrufen bzw. (auf)gekündigt wurde.

                          Anna Sara Weingart

                          "Freistift aufsagen", wird hier erwähnt: https://books.google.de/books?id=Sqh...istift&f=false
                          sowie hier:
                          "...hatten viele Bauern im Lande ob der Enns ihre Güter von den Grundobrigkeiten zu Freistift inne; andere ... Diesen stand es frei, den Untertanen ihre Güter jederzeit zu kündigen (aufzusagen), während die Leibgedingler..."
                          (Forschungen zur Geschichte Oberösterreichs - Band 11, 1969)
                          Denkbar wäre in Deinem Fall z.B., dass die Aufsagung (Kündigung) erfolgreich angefechtet wurde, und die Kündigung dadurch nicht umgesetzt werden konnte.

                          gki

                          das ist dann wohl der schlußendliche Hinweis und die Sache geklärt.
                          Jetzt ergeben die weiteren Notizen auch einen Sinn:
                          Im selben Jahr noch kauft die Schwägerin des Freistifters für sich und ihre Tochter auf dessen Hof Leibrecht. Dort steht allerdings, daß der Beklagte noch Freistift habe, aber vielleicht war nur die Kündigung noch nicht durchgesetzt.
                          Einige Jahre später dann (neuer Abt tauschen die Schwägerin und der Beklagte ihre Leibrechte (er hatte noch von seinem Vater her Leibrecht auf deren Hof).
                          Man muß sich nur zu helfen wissen...
                          Gruß
                          gki

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                          • gki
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.01.2012
                            • 4854

                            Geschwistergut

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1600-1800
                            Region, aus der der Begriff stammt: Niederbayern



                            Hallo,

                            ich diskutiere gerade mit einem Mitforscher die Umstände unter denen Geschwistergut gezahlt wurde.

                            Offenbar war es in Niederbayern teilweise üblich, daß falls ein verheiratetes Geschwister ohne Kinder verstarb, dessen überlebender Ehepartner an die Geschwister oder auch deren Kinder Geld zahlen mußte. Man findet mitunter solche Anmerkungen in Gerichtsprotokollen.

                            Was aber unklar ist, sind die Umstände unter denen gezahlt werden mußte.

                            1) War die Zahlung gesetzlich verpflichtend, stand also immer an wenn der oben beschriebene Sachverhalt zutraf

                            oder

                            2) Trat die Pflicht zu dieser Zahlung nur dann ein wenn sie zB in einem Hochzeitsvertrag oder anderweitig festgelegt wurde.

                            Ferner wäre interessant zu wissen wie die Höhe der Zahlung bemessen wurde.

                            Mich interessieren insb. die Regelungen für das Kurfürstentum Bayern.
                            Gruß
                            gki

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                            • Jettchen
                              Erfahrener Benutzer
                              • 16.10.2011
                              • 1359

                              Spiritualibus Doctor und Ordinarius

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1571
                              Region, aus der der Begriff stammt: Hessen-Nassau

                              Maximilian Mörlin war von 1570-1573 Hofprediger und Superintendent (ev.-luth.) beim Graf von Hessen-Nassau.
                              Nun habe ich vom Hess. Hauptstaatsarchiv die Information erhalten, dass er 1571 Spiritualibus Doctor und Ordinarius zu Diez war.
                              In einer anderen Akte heißt es, er wäre Kanoniker zu Diez gewesen.
                              In Diez gab es das Stift St. Maria, wo Kanoniker tätig waren. Allerdings dachte ich immer, dass diese vor Ort auch anwesend sein mussten. Das könnte sich allerdings in der Zeit, als das Stift evangelisch wurde, geändert haben. Weiß jemand von euch etwas dazu?
                              Nun aber zu den Begriffen:
                              Spiritualibus Doctor: Doktor des Geistes??? Ist das nur eine andere Formulierung für seinen Doktortitel?
                              Ordinarius:Welche Funktion, Aufgabe könnte sich dahinter verbergen?
                              In dem Buch des Bistums Trier zum Stift in Diez fand ich keinen Hinweis.

                              gki

                              Zu protestantischen Kanonikern kann ich nichts sagen, ich habe allerdings mal eine Auflistung der Domherren des kath. Domkapitels Passau gesehen, in der deren Bezüge nach der Anwesenheit gestaffelt waren. Rückschluß: die waren nicht immer vor Ort.

                              holsteinforscher

                              ich bin der Meinung dass es sich hierbei um einen Dr.
                              des
                              Kirchenrechts handelt
                              .
                              Zu jener Zeit unterschied man noch das kirchliche und das
                              weltliche recht. In diesem Zusammenhang ist oft zu lesen...
                              Doktor beider Rechte.

                              Jettchen

                              Nun fehlt mir nur noch "Ordinarius".
                              Bei Krünitz finde ich hierzu:
                              1) auf einigen Universitäten der erste Professor der Juristenfacultät; 2) in einigen Fällen so viel als Bischof; z. B. cum facultate Ordinarii, mit Bewilligung des Bischofs oder der höchsten geistlichen Obrigkeit.
                              Beides passt m.E. nicht zu meinem Ahn.
                              Aber da er ja evangelisch war: Könnte in diesem Fall vielleicht "Ordinarius" eine andere Bezeichnung für "Superintendent" sein? In einem Dokument wird er als "generalis", also "Generalsuperintendent" bezeichnet. Und das ist bei den Protestanten ja eigentlich die "höchste geistliche Obrigkeit"?

                              holsteinforscher

                              was spricht dagegen, das der Ahn einen Lehrstuhl inne hat..??..
                              Wenn man den werdegang sieht, bis hin zum Superintendent, spricht
                              sogar vieles dafür, als dagegen.
                              Wenn man sich einmal die Lebensläufe einiger Theologen anschaut,
                              wurden nicht wenige als Dozenten an eine Universität berufen.
                              Kleiner Nachtrag:
                              Schau doch einmal Online ins *Zedler Lexikon* unter Maximilian Mörlin,
                              hier findet man eine interessante Abhandlung.

                              GiselaR

                              @ Roland: in der Sache richtig, aber wie kommst du darauf, daß das irgendetwas mit Maximilian Mörlin zu tun hat? Der war kein Jurist.

                              und Kirchenrecht heißt nicht ius spiritual-dingens, sondern ius canonicum.
                              @ Jettchen
                              der Ausdruck "spiritualibus doctor" scheint mir abgehackt, denn der Fachbereich eines Doctors ist immer im Genetiv angegeben, hier haben wir aber einen Ablativ/(Dativ). Kannst du mal den ganzen Satz hinschreiben?

                              Jettchen

                              in Jena hatte er keine Professur, nur war er, wohl für kurze Zeit, Prokanzler. Was das genau beinhaltet, weiß ich nicht. Aber nach den Konflikten mit der Jenaer Universität und seinem Weggang nach Dillenburg, ist ihm spätestens da dieser Titel genommen worden.

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                              • LisaM
                                Benutzer
                                • 21.10.2015
                                • 16

                                "sub legione anhalt argentino"- Was bedeutet das?

                                Quelle bzw. Art des Textes: kath. KB
                                Jahr, aus dem der Text stammt: 1784
                                Ort/Gegend der Text-Herkunft: München / Bayern
                                Namen um die es sich handeln sollte: --

                                habe gerade vom Archiv weitere Daten bekommen und weiss nicht, was
                                das bedeuten soll und wie kann man jetzt eventuell noch weiter suchen?
                                Die Taufe von dem Urvorfahren war in Bayern 1784, katholisch.
                                Zum Vater ist nur dessen Name und "sub legione anhalt argentino"
                                aufgeschrieben.
                                Kann das ein Schreibfehler des Pfarrers gewesen sein und er meinte eventuell regione, aus der Gegend Anhalt?

                                Artsch

                                ein ähnliches Thema ist im Geneal-Forum unter "legione helvetica" 1749 zu finden.
                                Demnach kein Lesefehler, sondern
                                unter Anhaltinische Truppe und der Kommandant heißt Argentino
                                Argentino als FN finde ich aber auch nicht.

                                Xtine

                                "sub legione anhalt" sollte sich auf die Einheit beziehen, bei der er Soldat war, nur das argentino stört noch irgendwie
                                argenti - des Geldes
                                War er evtl. Söldner (in diesem Falle mal der bezahlte Soldat und nicht der Besitzer einer Sölde ) in dieser Einheit?

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