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  • Stammbaumforscher
    Erfahrener Benutzer
    • 23.04.2012
    • 142

    Was ist ein Amtsaufseher

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1833
    Region, aus der der Begriff stammt: Roßhaupt, Böhmen

    mein Vorfahre war Amtsaufseher gewesen.
    Was ist ein Amtsaufseher genau, was hatte er damals für Aufgaben, welche Stellung hatte er im Ort und wo haben sie evt. gearbeitet?
    Da ich keine weiteren Daten außer dem Ort, dem Beruf und der Hausnummer habe:
    an wen muss man sich wenden, wenn man die Unterlagen zu dem Beruf dann in dem Ort einsehen möchte, um dann vieleicht ein Geburtsdatum zu bekommen? Damals mussten sie ja bestimmt auch das Geburtsdatum angeben, um als Amtsaufseher tätig zu werden - hoffe ich jedenfalls!

    Gast DeutschLehrer

    Amtsaufseher
    (der ~) des -s, plur. ut nom. sing. in einigen Gegenden, besonders in der Lausitz, ein Adeliger in jedem Amte, der auf das Verhalten des Amtmannes Acht haben muß S. Amtshauptmann.
    Gefunden auf http://www.enzyklo.de/lokal/40138
    Informationen gibt es wahrscheinlich nur im Staatlichen Gebietsarchiv Tachov.

    Kommentar

    • Lauer1974

      J.f.d.?

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1907
      Region, aus der der Begriff stammt: Niedersachsen?



      Kann mir jemand bitte folgende Berufsbezeichnung erklären? Ich fand in einem Adreßbuch Hannover von 1907 folgendes vor:
      Franz Birkholz, J.F.D., Herschelstraße 34

      sucher59

      Also ich kenne die Abkürzung J.F.D. als Jugend und Familiendienst.
      Ob es 1907 schon diesen Dienst gab weiß ich allerdings nicht.

      Gast Deutschlehrer

      Neben der Abkürzung für solch wichtige Organisationen, wie die Jesus-Freaks Deutschland und den Jugendfreiwilligendienst fand ich noch einen ostasiatischen Stahlkonzern, einen französischen Judoklub und zahlreiche Namenskürzel und Monogramme. Einen Beruf oder Titel oder Dienstgrad konnte ich nicht dazu finden.

      henrywilh

      Herschelstraße war eine relativ vornehme Gegend.
      Deshalb vermute ich: Ihre Fürstliche Durchlaucht

      Kasstor

      nichts gegen Herrn Birkholz, aber ich glaube nicht, dass zu ihm diese Anrede passt.

      wolfganghorlbeck

      Es gibt aber häufig die Abkürzung J.d.F. bzw. I.d.F. und heißt Inhaber der Firma. Allerdings steht oft noch eine Berufsbezeichnung Kaufmann odfer Fabrikant dabei, habe es aber auch schon allein gesehen.

      Gast Lauer 1974

      Ich weiß das die Familie mit in einem großen und bekannten Gärtnereibetrieb hat. Ich werde versuchen sobald ich mehr Luft habe wieder, nochmal ins Archiv fahren und der Sache mal aufm Grund gehen und das notfalls auch gerne abfotografieren. Fürstliche Durchlaucht könnte ich mir ehrlich gesagt auch nicht wirklich drunter vorstellen.
      Könnte aber auch in der Tat I.F.D. heißen, für mich sehen manchmal I und J damaliger Zeit immer ein wenig gleich aus. Könnte dann eher auf den Gärtnereibetrieb passen.

      catarina

      habe ich die Antwort gestern im Stadtarchiv gefunden. Hier ist der Eintrag aus dem Adressbuch von 1907:
      und hier - einige Seiten vorher:

      Kommentar

      • geisenheim
        Erfahrener Benutzer
        • 15.04.2010
        • 119

        Wortbedeutung "Piatat"

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1700
        Region, aus der der Begriff stammt: Asch- Böhmen - Sudetenland

        in einem alten Text aus den 1700er Jahren ist in folgender Textzeile: "Er der gottwohlgefälligen Piatat sich befleißen hatte" das Wort "Piatat" aufgetaucht. Ich kann damit nichts anfangen und konnte die Bedeutung auch nicht ermitteln.
        Hat jemand von Euch eine Idee und kann mir helfen?

        henrywilh

        Mitleid, Erbarmen:
        Beste Grüße aus Geisenheim im Rheingau.
        Norbert

        Kommentar

        • macmanni2
          Benutzer
          • 02.03.2012
          • 9

          Was bedeutet H.C. im Zusammenhang mit Kirchengemeinde

          Hallo, bei meinem Suchen habe ich Taufeinträge gelesen die sich auf die "Evangelische Kirchengemeinde H.C. in Jaroslaw, Polen" beziehen.
          Soweit so klar, Jaroslaw liegt in Galzien, heutiges Polen.
          Aber was bedeutet das H.C.? oder Latein? was ich nicht kenne?

          puuscheule

          H.C steht für Confessio Helvetica - evangelisch reformierte Kirchen.
          Der Ursprung liegt in der Schweiz.
          Wird auch oft mit Calvinisten gleichgesetzt.
          A.B für Augsburger Bekenntnis - Lutheraner.
          (Details überlasse ich den Theologen
          Im Zuge der Gegenreformation wurden viele Evangelische vertrieben und haben in Sachsen, Polen, Galizien und den östlichen Teilen von Ungarn Zuflucht gefunden

          macmanni2

          Ur-Großvater wurde dahin umgesiedelt, dann kam Großvater zur Welt und ja, dort getauft.

          Kommentar

          • gki
            Erfahrener Benutzer
            • 18.01.2012
            • 4911

            Ediktal-Ausschreibung: Relikten

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1844
            Region, aus der der Begriff stammt: Niederbayern

            Aus dem "Kourier an der Donau: Zeitung für Niederbayern", über Google books:
            Ediktal-Ausschreibung
            Franz Pittner ehemaliger Händler aus Kemnitz in Böhmen welcher in dem Gewerbskataster für die Gemeinde Aunkirchen als Eigenthümer eines realen Krämerrechtes in Aunkirchen eingetragen ist oder dessen rechtmäßige Erben werden auf Provokation der Sebastian Huberschen Relikten zu Aunkirchen öffentlich aufgefordert bezüglich ihrer allen fallsigen Rechtsansprüche auf das reale Krämerrecht in Aunkirchen binnen 90 Tagen um so gewisser bei dem unterzeichneten Landgerichte mit förmlicher Klage aufzutreten als sie außerdessen ewiges Stillschweigen in dieser Sache zu halten haben.
            Am 10 Jäner 1844.
            K Landgericht Vilshofen
            Desch, Landrichter
            Eine Ediktal-Ausschreibung ist offenbar eine öffentliche Vorladung, aber wer oder was sind die "Relikten" des Seb. Huber? Seine Erben?
            Huber war selber einmal Krämer in Aunkirchen gewesen und ist 1841 gestorben. Wie die Geschäftsbeziehung zwischen ihm und dem Franz Pittner war ist unbekannt, vielleicht hatte er ihm die Krämersgerechtigkeit zur Nutzung überlassen.
            Ferner: Bis wann waren solche Rechte eigentlich Geld wert? Heute kann ja jeder jederzeit einen Handel aufmachen.

            Xylander

            das ist wohl der Nachlass, s. Duden
            http://www.duden.de/rechtschreibung/Hinterlassenschaft#block_3

            Friedrich

            der Begriff relictus/relictas bezeichnet häufig zunächst einmal den/die jeweiligen hinterbliebenen Ehegatten/Ehegattin. Hier haben wir es also mit hinterbliebenen Familienangehörigen zu tun, von denen man ausgehen kann, daß sie - in Deinem Fall neben Franz Pittner und dessen Erben - erb- oder anspruchsberechtigt waren. Der Begriff Provokation läßt für mich jedenfalls den Schluß zu, daß es sich hier nicht um die Hinterlassenschaften, sondern die (rechtlich) Hinterbliebenen von Sebastian Huber handelte.
            Gruß
            gki

            Kommentar

            • forscher_wien
              Erfahrener Benutzer
              • 04.10.2011
              • 3178

              Seitenstechen als Todesursache

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1807
              Region, aus der der Begriff stammt: Tschechien

              Wenn bei der Todesursache "Seitenstechen" angegeben ist, was war das dann für eine Todesursache?

              animei


              oder Seitenstechen, epidemisches = Grippe
              Guck mal, das kannst Du Dir hier alles selber suchen:
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              Kommentar

              • garaq
                Erfahrener Benutzer
                • 10.01.2012
                • 179

                Was waren folgende Berufe: ...~1820-1880

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: ~1850
                Region, aus der der Begriff stammt: Kärnten, Ö bzw. Sierße, Kreis Braunschweig

                ich wüsste gerne ob jemand weiss was folgende Berufe genau waren:
                - Einwohner
                - Ldst. Verpfl. Soldat
                - Besitzer (ist das einfach jemand der einen "Besitz" z.B. Land hatte)
                - Hausmeistersohn
                - Beisitzer (Sierße, Kreis Braunschweig)
                - Häusling und Hedeferkäufer (Sierße, Kreis Braunschweig)
                - Einnehmer (Wittingsfelde)

                jacq

                Ldst. Verpfl. Soldat
                = Verpflegssoldat des Landsturms
                * http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96k...Verpflegswesen
                * http://www.retrobibliothek.de/retrob...html?id=110111
                Hausmeisterssohn
                = Gehilfe des Vaters, der Hausmeister ist
                * http://tomtom.baseportal.de/cgi-bin/...&cmd=all&Id=76 (hier bspw. 9 Jahre alt)
                Einnehmer
                = vmtl. Steuereinnehmer
                *http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_w...&lemid=GS46147
                Beisitzer
                = vmtl. Schöffe
                *http://www.rechtswoerterbuch.de/recht/s/schoeffe/

                Mechthild

                Hede = Hanf, siehe auch hier: http://www.kruenitz1.uni-trier.de/xxx/h/kh01244.htm somit war der Hedeferkäufer jemand, der Hanf verkauft hat.
                Häusling: http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4usling
                Einwohner: http://de.wikipedia.org/wiki/Einwohner
                Besitzer: http://de.wikipedia.org/wiki/Besitz
                vielen Dank für eure Hilfe!

                Kommentar

                • Lauer1974

                  Was genau ist eine Bauernschaft?

                  In Wikipedia fand ich nur diese Hinweise:

                  In Wiki stehen jedenfalls mehrere Begriffe für Bauernschaft drin. Dies ist hier übrigens auf die Region Hannover und Kirchhorst bezogen.

                  Xtine

                  es wird wohl der 1. Link Die Organisationsform
                  oder der letzte Link Die Siedlungsform in Frage kommen.

                  Xylander

                  der erste und der letzte Link auf Deiner verlinkten Wikiseite beantworten Deine Frage in allgemeiner Hinsicht.
                  Speziell für Kirchhorst musst Du Dich wohl durchgoogeln. Auf die Schnelle dies.
                  http://de.wikipedia.org/wiki/Isernhagen

                  Fronja

                  in NRW gibt es sowas noch. Das sind quasi kleine Siedlungen um einen Bauernhof herum.
                  Die sind meist weiter auseinander liegend. Gehören zwar mittlerweile zu einer Gemeinde, aber auch dort wird man gefragt in welche Bauernschaft man will, wenn man jemanden dort sucht.

                  XJS

                  aus meiner Studentenzeit in Hannover kenne ich
                  Isernhagen HB
                  Isernhagen NB
                  Isernhagen KB
                  Isernhagen FB
                  und
                  Isernhagen Süd
                  Was alles zur heutigen Gemeinde Isernhagen gehört, kannst Du im Link von Xylander nachlesen (übrigens mit Google leicht zu finden). Da ist auch erklärt, wo die Bezeichnung Bauerschaft herkommt.
                  Isernhagen Süd gehört zur Stadt Hannover.

                  Schlumpf

                  Nun, ich denke nicht, dass der Begriff erklärt
                  wurde.
                  Eine Bauernschaft ist die unterste Verwaltungs-
                  einheit, heute vielleicht der Gemeinde entsprechend.
                  Ein Kirchspiel (oder Pfarrgemeinde) um-
                  fasste in der Regel mehrere Bauernschaften.
                  In den fänkischen Gebieten des Niederrheins
                  wird sowas "Honschaft" genannt.
                  vgl. dazu den Artikel im Wiki

                  bzw. wie schon angeregt:
                  de.wikipedia.org/wiki/Bauernschaft_(Organisationsform)

                  Franzine123


                  wie du an den vorher schon zitierten Wiki-Links erkennen kannst, gibt es die Bauernschaften (also mit N), die eine Organisation von Bauern (mit besonderer, z. B. politischer oder landwirtschaftlicher) Zielsetzung ist - und die Bauerschaft (ohne N), die weit verstreut auseinanderliegende Höfe zu einem Orts-/Bauerschaftsnamen zusammenfasst.
                  Es ist schon so, dass in diesen Bauerschaften (= Siedlungsformen) trotz der räumlichen Entfernung die entsprechenden Bauern nicht nur als Bauerschaften-Anwohner, sondern intern auch meist als bäuerliche Nachbarn bezeichnet wurden. Das habe ich noch durch meinen Vater so mitbekommen, da unser Hof in früheren Jahrhunderten auch so einer Bauerschaft angehörte.
                  Verwaltet wurden diese Bauerschaften in den früheren Jahrhunderten oft eher von der Kirche, daher das Wort Kirchspiel (meist bestehend aus mehreren Bauerschaften, die zu einer Kirchengemeinde gehörten). Was die politische Gemeinde angeht, kam die erst später ins Spiel.

                  Haber

                  Isernhagen besteht aus den Ortschaften:

                  Kommentar

                  • Negenborner
                    Erfahrener Benutzer
                    • 02.09.2009
                    • 142

                    Berufsdeutung

                    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1972
                    Region, aus der der Begriff stammt: Berlin Spandau

                    in einer Danksagung nach einer Beerdigung fand ich folgenden Begriff:
                    Allen herzlichen Dank .... den Bewohnern des Häuserblocks, der Trichenschau und ....
                    Wer kann mir den Begriff Trichenschau erklären?

                    Xtine

                    vielleicht fehlt ein -in- zu Trichinenschau

                    Negenborner

                    daran hatte ich auch schon gedacht. Da der Verstorbene aber Musiker war, hatte ich diese Variante jedoch etwas nach hinten gestellt.

                    Asphaltblume

                    Was für ein Musiker war er denn? Vielleicht war "Trichenschau" der (Spitz-)Name einer Musikgruppe oder eines Auftrittsortes?

                    Kommentar

                    • Kunze Peter
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.11.2010
                      • 1187

                      N.N. und N.N.N.N.

                      Familienname: N.N. und N.N.N.N.
                      Zeit/Jahr der Nennung: 1548-1657
                      Ort/Region der Nennung: Cranzahl

                      Habe bei zwei Heiraten bei den Ehefrauen nur diese Buchstaben gefunden. Welche Bedeutung haben diese.
                      David Oeser 1580-1657 heiratete in Cranzahl Susanna N. N. .
                      Hans Oeser (Vater) heiratete N.N.N.N. 1548-1625 in Cranzahl

                      Xtine

                      N.N. steht für nomen nescio = Name unbekannt
                      Zur Unterscheidung wurden bei der anderen Ehefrau wohl 4N geschrieben

                      animei

                      Ich denke eher, die 4 N bedeuten, dass sowohl Vor-als auch Zuname unbekannt sind.

                      Dunkelgraf

                      ich glaube, da gibt es unterschiedliche Auffassungen mit dem N.N. Einige Lateiner sagen auch, dass das N.N. für nomen nominandum steht = Name noch zu nennen.
                      Bie N.N.N.N. heißt das dann wohl, dass sowohl Vor als noch Nachname noch eingetragen werden müssen


                      Friedrich

                      soweit ich weiß, steht für einen unbekannten Namen nur ein N., und N.N. für einen völlig unbekannten Namen. Zumindest keN.N.e ich bei dem völlig unbekannten Namen auch nur N.N.

                      Kommentar

                      • Mirrakor
                        Benutzer
                        • 29.07.2007
                        • 70

                        Was für ein Beruf könnte Fostrab sein?

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1800-19??
                        Region, aus der der Begriff stammt: Rheinland Pfalz (Jockgrim)

                        ich bin gerade im Ahnenpass auf die Berufsbezeichnung "Fostrab" gestoßen, konnte aber bei den im Forum verlinkten Berufslisten und bei Google nicht finden, was das sein könnte. Evtl. ist es ja Umgangssprache? Der Eintrag ist vermutlich erst später in den Ahnenpass gekommen, zumindest ist er nicht beglaubigt worden (Standesamt oder Pfarramt) und auch fehlen Zeitangaben zur Hochzeit.



                        russenmaedchen

                        ich lese Forstmeister :-)

                        Friedrich

                        der ältere war Forstmeister, der jüngere Forstrat.

                        Xtine

                        ja, beim Vater Johann Georg heißt es eindeutig Forstmeister, vergleiche mal die beiden t im Wort und das s ist einfach nur ein bisschen schwungvoll geschrieben, sodaß es fast wie ein o aussieht.
                        Forstrat, das isses Friedrich
                        Der Aufstrich zum T-Strich läßt es fast wie ein b aussiehen und das r wurde wohl vergessen.
                        Namen: Hauck, Skiba, Baudendistel, Höferlin, Hafner, Rebmann, Skowronnek
                        Software: GRAMPS, phpGedView, Webtrees
                        Bin für Fragen auf beides Ansprechbar :-)

                        Kommentar

                        • OW

                          Ehr- Achtbarer Meister

                          ich habe im Geburtseintrag einer Vorfahrin die folgenden Bezeichnungen der Eltern gefunden:
                          Vater: ehr und achtbarer Meister Gottfried ..... Beruf: Tuchmacher
                          Mutter: ehr sitt und tugendsame frau Anna Dorothea.... ihr Vater war weiß und Losbäcker
                          der Zeitraum war um 1740-1790 in Polen
                          kann mir jemand sagen ob diese Bezeichnungen irgendeine Bedeutung haben?
                          der Vater der Mutter wurde auch als ehr und achtbarer meister bezeichnet...
                          bei anderen familien gab es noch die Bezeichnun Arbeitsmann
                          ich glaube tuchmacher, weiß und losbäcker waren doch keine besonderen berufe um sie als ehr und achtbare meister zu bezeichnen....

                          rigrü

                          Ich kenne ehr- und achtbar eher in Zusammenhang mit deutlich höher gestellten Personengruppen als Handwerkern, zumeist als Anrede für Adlige. Vielleicht war das in deinem Fall einfach ein Versuch des Pfarrers, deutlich zu machen, dass es sich um redliche Leute handelte. Statt "Arbeitsmann" heißt es doch aber sicher "arbeitsam"

                          OW

                          deswegen habe ich auch daran gezweifelt, weil es sich hier ja um einfache Handwerkeberufe handelt...
                          und du hast recht!
                          dort steht arbeitsam, nicht arbeitsmann... hab mich vertan!

                          gki

                          Begriffe wie "ehrbar" habe ich auch schon für einfach Leute gesehen, vgl. "honestus", oder "pudica".

                          fxck

                          ich habe mittlerweile viele KB-Einträge aus dem 18. Jhd. transkribiert und bin immer wieder, auch bei Handwerkern, auf honestus, ehrachtbare, ehrbare, tugendsame, kunstreich, wohlgeachtete, ehrentugendsame, tugendhafte, ... gestoßen.

                          Haber

                          Zusätze wie "ehr- und achtbar" bzw. "ehr- und tugendsam" betonen die vorbildliche Lebensführung .

                          OW

                          Also eine Bedeutung hat es natürlich so oder so,
                          aber ob es sich dabei um adelige handelt,
                          das müsste man wohl erst erforschen...
                          leider kann ich das bei der Linie nicht mehr, weil da die Kirchenbücher fehlen!

                          Zitat:
                          Zitat von Haber
                          Zusätze wie "ehr- und achtbar" bzw. "ehr- und tugendsam" betonen die vorbildliche Lebensführung .


                          ich glaube da hast du Recht! anders könnte ich es mir im Moment nicht erklären..

                          gustl

                          die Bezeichnungen klingen moralisch, haben aber auch die Bedeutung, dass diese Meister ihr Handwerk anerkannt ausgeübt hatten und vermutlich in Zünften, Innungen, Gilden organisiert waren. Ein Weißbäcker war eine Art Konditor, der eben kein gewöhnlich alltägliches Roggenbrot backte. Die wertenden Begriffe deuten darauf hin, dass sich die Familien in gutem Stande befanden. Sie hatten keine Schulden, jedenfalls nicht so viel, dass es ihre Existenz gefährdet hätte, waren in der Lage, Ämter zu übernehmen und haben das auch getan, und besuchten und unterstützten auch die Kirche regelmäßig.
                          Es ist ein richtig schöner Eintrag einer wohlangesehenen Familie, den Du da hast. Tuchmacher gehörten zu den reicheren Bürgern einer Stadt.

                          henrywilh

                          Die Begriffe "honestus/a" und "pudica" - ehrenhaft, tugendsam/züchtig, liegen dabei üblicher Weise auf der Ebene der moralischen "Sittsamkeit", sprich, solchermaßen bezeichnete Brautleute hatten sich der vorehelichen Enthaltsamkeit befleißigt (entsprechend der kirchlichen Sexualmoral, obwohl Jesus in den Evangelien kein einziges Wort gegen vorehelichen Sex sagt, sondern nur gegen Ehebruch; und Maria Magdalena dürfte ja auch - ach, das ist ein anderes Thema ...)
                          Sogar Witwen und Witwer, die in ihrem Stand enthaltsam lebten, wurden so bezeichnet.

                          gki

                          Nachdem ich jetzt auch einen ehrbaren Taglöhner gefunden habe, denke ich, daß es definitiv nichts mit Adel zu tun hat

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                          • Tirola
                            Erfahrener Benutzer
                            • 24.12.2011
                            • 372

                            Entien

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1879
                            Region, aus der der Begriff stammt: Brixental

                            was genau sind "Entien"?
                            der Sinn in diesem Kaufvertrag geht ja hervor, aber gibts eine gute Übersetzung dafür?
                            ich zitiere:
                            ....
                            Das Unterlechengut im Spertenthale Gde. Kichberg.
                            bestehend aus folgenden Entien:
                            1. Behausung mit Stallung, Rem u. Thenn.
                            2. Das ein zusammenhängendes Ganzes bildende Unter=
                            und Oberfeld, worin ....
                            3. das Hausla Ötzl ...
                            4. die sog. Neßlawaldung ...
                            5. 7 Küh= und 5 Galtviehgräser ....

                            rigrü

                            Was es ist, scheint klar, es sind einfach zu einem Grundstück gehörige Teile. Was die Wortherkunft angeht, scheint es ein deutscher Plural für ein lateinisches Wort zu sein, vielleicht von "ens" ausgehend?

                            Andi1912

                            das lateinische Wort (bereits Plural) ist "entia" = Dinge. Entien ist offenbar die "eingedeutschte" Form. Vielleicht war Entien damals der "juristische Fachbegriff" für alle Dinge bzw. Gegenstände, die einen Kaufvertrag betrafen (auch wenn es sich hier um Grundstücke handelt). Auch heute spricht man bei einem Grundstück vom "Kaufgegenstand".
                            Ich denke, dass mit "Entien" ganz allgemein alles gemeint (und aufgelistet) war, was "Gegenstand" des Kaufvertrags war.
                            schöne Grüße
                            Wolfgang

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                            • Kunzendorfer
                              Erfahrener Benutzer
                              • 19.10.2010
                              • 2029

                              Hcf

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1630
                              Region, aus der der Begriff stammt: Goldenstein, Nordmähren

                              ich habe bei einem katholischen Taufeintrag das Kürzel HCF voranstehen.
                              HC eventuell für Confessio Helvetia wäre mir soweit klar, aber das F leider nicht.

                              Wabel72

                              Also das könnte für folgendes stehen H C = Helvetica Confesio; F könnte für "Filius" (Sohn) stehen, Feudum (Lehen) halte ich für unwahrscheinlich. Also Sohn eines Schweizers. Interessant ist auch die Abkürzung NB unter HCF. Diese könne für Nota Bene = „beachte wohl“ stehen.
                              Quelle: Grun, Paul Arnold, Schlüssel zu alten und neuen Abkürzungen, Grundriß der Genealogie Band 6, C.A.Starke Verlag, Limburg

                              henrywilh

                              Nicht unbedingt interessant, sondern auf der Hand liegend.

                              jele

                              leider weiß ich's auch nicht, und es steht weder bei Demandt, Laterculus notarum noch bei Capelli:
                              http://inkunabeln.ub.uni-koeln.de/vd.../cappelli.html
                              aber man könnte daraus möglicherweise etwas zusammenbasteln:
                              aus H + CF oder H + C + F?

                              gki

                              Ich würde zunächst mal schauen, ob diese Abkürzung im selben Buch öfters auftaucht. Und ob die vom ursprünglichen Schreiber stammt oder später hinzugefügt wurde.

                              Kunzendorfer

                              diese Bezeichnung kommt zwischen 1628 und 1692 genau 1x vor und scheint nachträglich eingefügt worden zu sein (andere Tinte), wobei auch anzumerken ist, dass das Buch erst 1634 geschrieben wurde.

                              Gast Liachtinger

                              Ich hab schon an "Helvetica Confessio Fraternitatis" gedacht wobei die confessio fraternitatis zwar die Rosenkreuzer bezeichnet dies allerdings ebenfalls eine reformatorische Glaubensbewegung um diesselbe Zeit.
                              Die Bedeutung ist allerdings nur zu raten, da jeder Kontext fehlt.

                              henrywilh

                              Vielleicht (vielleicht!):


                              Gast Liachtinger

                              Nooo Henry, dees mecht sich auch meglich sein....
                              wo hast denn das gefunden??

                              henrywilh

                              Das Einfachste, was man sich denken kann:
                              Habe beí googlebooks "Helvetica Confessio" eingegeben.
                              Angehängte Dateien
                              G´schamster Diener
                              Kunzendorfer

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                              • Enno1990
                                Erfahrener Benutzer
                                • 01.12.2010
                                • 131

                                Linke'sche Erben

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1939
                                Region, aus der der Begriff stammt: Stadt Hirschberg in Schlesien

                                in einem Adressbuch der Stadt Hirschberg in Schlesien aus dem Jahre 1939 bin ich auf einen "besonderen Eintrag" gestoßen.
                                Aufgeführt wurden "Linke'sche Erben", dazu Straße und Hausnummer und die Betitelung "Eigentümer".
                                Könnt ihr mir helfen und mir verraten worum es sich hier handelt? Vielleicht um eine Erbengemeinschaft?

                                Xtine

                                spontan würde ich sagen, daß es die Erben von Herrn (oder Frau) Linke sind. Vielleicht haben sie das dortige Anwesen zusammen geerbt.
                                Fidomski/ Widomski/ Ruhnau/ Kretschmann/ Herrmann/ Graw/ Jandres/ Stang(e) in Ostpr. Kreise Heilsberg u. Braunsberg; Büschel/ Ulbricht/ Dietrich in Sachsen; Linke/ Brotsack/ Petzold in Schlesien/Hirschberg ; Bock in Obhausen, Sachsen Anhalt - Gebe detaillierte Auskünfte zum Kirchspiel Kalkstein, Kreis Heilsberg

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