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  • Anna Pauline
    Erfahrener Benutzer
    • 05.08.2009
    • 267

    Bauernschlag/Bockschlag

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1951
    Region, aus der der Begriff stammt: Brandenburg

    ich hatte gestern Post vom Katasteramt. Darin geht es um die Größe des Bauernhofes mit Acker und Wiesen meiner Großeltern. Zwei Begriffe kann ich nicht zuordnen bzw deren Inhalt nur erahnen. Bauernschlag und Bockschlag. Sicher weiß hier im Forum jemand, was damit gemeint ist.

    Paul Otto

    so wie Du es schreibst, tippe ich einmal auf Flurnamen. Das könntest Du bei der Gemeinde erfragen.

    Gast Liachtinger

    Ein Schlag in dem Zusammenhang ist sicher mal ein Flächenmass vgl.

    auch: http://www.enzyklo.de/Begriff/Schlag (Ziff 3,7,8,10)
    Bauernschlag wohl eine lokale Variante davon und Bockschlag würde ich als
    einn doppelten (2-fachen) Bauernschlag interpretieren.

    Anna Pauline

    Gerd, Du könntest recht haben. Ich habe mir das Dokument noch einmal angesehen. Der Bauernschlag ist mit etwa 4 ha und Bockschlag mit etwa 8 ha verzeichnet. Der Vorschlag mit den Flurnamen von Paul Otto ist ebenfalls gut.

    Kögler Konrad

    Schlag ist meines Wissens nach kein Flächenmaß, sondern
    es ist eine Flurbezeichnung.
    Die Gegend einer Flur, der die Felder zugeschlagen wurden.
    Das kann eine große oder kleinere Einheit sein.
    Als Schlag kann auch ein Waldstück bezeichnet werden.

    Friedrich

    ich denke, daß der Begriff Schlag regional unterschiedlich ist. In NRW versteht man unter einem Schlag ein zusammenhängend bewirtschaftetes Stück Land (das sogar Parzellen mehrerer Eigentümer enthalten kann). Das geht als Begriff soweit, daß es sogar in den offiziellen EU-Antragsformularen so gemeint ist/war.
    Als Flurbezeichnung kenne ich den Begriff Schlag nicht.

    Paul Otto

    Zitat aus Wikipedia: Schanze!
    Eine alte Flurbezeichnung oberhalb Schanze, der Bauernschlag erinnert noch an den Grenzdurchgang mit Schlagbaum. Die Befestigung ist für den im Bereich der Wüstung „Uelmke“ neu entstandenen Ort namengebend geworden.
    <>Schanze ist ein Ortsteil der Stadt Schmallenberg in Nordrhein-Westfalen<>
    Das Wort Schlag wird auch ausführlich erklärt bei Wikipedia. Unter anderem ist es ein Flurstück/Land auf dem Bäume gerodet worden sind. Das muss dann jeder für sich entscheiden, wie er seinen Reim daraus ließt.

    Anna Pauline

    Ich denke inzwischen auch, dass es definitiv eine Flurbezeichnung ist.
    Liebe Grüße

    Anna Pauline

    Kommentar

    • Rolf Stichling
      Erfahrener Benutzer
      • 21.06.2011
      • 791

      Abgrenzung der Begriffe Kastner, Kastenmeister, Kastenverwalter

      Jahr, aus dem der Begriff stammt: unbestimmt; vor 1800
      Region, aus der der Begriff stammt: keine spezifische Region, die Begriffe sind mir aber in Thüringen begegnet.

      Wie interpretiert Ihr die Begriffe:
      Kastner, Kastenverwalter, Kastenmeister?
      Ich hatte bisher den Eindruck, daß der Begriff "Kastenverwalter" für das ehrenamtliche Gemeindemitglied verwandt wird, das den Geldkasten einer kirchlichen Gemeinde verwaltet. Heute würde man wohl von einem Kirchenrendanten sprechen. Also ein "Nebenamt", von dem der Inhaber nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten muß.
      Nun habe ich aber auch Erklärungen gefunden, nach denen der Kastenmeister der Vorsteher und Verwalter Stadtkasse gewesen sei.
      Und zur weiteren Verwirrung kommt noch der Begriff des Kastners dazu. Wird der Begriff Kastner für den Verwalter der herrschaftlichen Vorräte (Speicher, Fruchtkasten) und möglicherweise auch "Eintreiber" der Abgaben bezeichnet? Ist der Kastner der Vorläufer des Rentmeisters oder Kämmerers? Und damit ein herrschaftlicher Beamter, der von diesem Amt seinen Lebensunterhalt bestreitet?
      Kann man die verschiedenen Begriffe so voneinander trennen? Oder werden sie synonym verwandt? Ist der Kastenverwalter vielleicht doch ein hauptamtlicher Finanzbeamter?
      Und wie verhalten sich diese Begriffe zum Schaffner?
      Ich wäre an Eurer Begriffsinterpretation interessiert.

      didirich

      Bei uns in Württemberg gab es den "Kastenknecht"
      Er war verantwortlich für die Naturalabgaben die die Untertanen in der sogenannten Zehntscheune für die Herrschaft abgeben mussten.
      Also ein Verwalter der Zehntabgaben, die später von Naturalabgaben in Geldabgaben umgewandelt wurden. Ein Vorläufer des Kämmerers !

      Xtine

      http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=IK02522
      oder
      http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/WB...&lemid=GK02408


      Rolf Stichling

      Ja, der Kastner ist offensichtlich was "Offizielles". Danke für die Bestätigungen!
      Er ist offensichtlich im Auftrag des Fürsten oder Grundherren (oder wie auch immer die Landesherrschaft sich nennt) tätig und hätte nach heutigem Rechtsverständnis einen "Beamtenstatus". Obrigkeit halt. Und vermutlich mit erheblichem Sozialprestige ausgestattet, aber eventuell nicht immer beliebt.
      Beim Kastner steht der "Kasten" offensichtlich für den Getreidespeicher, die Scheune, im Sinne von Fruchtkasten.
      Ich frage mich halt, ob die anderen Bezeichnungen "Kastenverwalter" und "Kastenmeister" die gleiche Bedeutung haben oder ob sich dahinter etwas anderes verbirgt? Ist der Kasten des Kastenverwalters auch der herrschaftliche Kasten im obigen Sinne - oder der "Gemeine Kasten" der Kirche, aus dem die Armen versorgt werden? Ist der Kastenverwalter auch ein Teil der herrschaftsnahen Hofverwaltung oder eher ein Teil der gemeindlichen Selbstverwaltung?
      Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
      :vorfahren:
      Rolf Stichling

      PS. Ich suche die Herkunft von

      Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
      In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
      1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

      Kommentar

      • promi
        Erfahrener Benutzer
        • 18.05.2008
        • 368

        Deutung eines Taufeintrages

        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1699
        Region, aus der der Begriff stammt: Hohenlohe

        im Forum "Lesehilfe" bekam ich bereits einen Taufeintrag übersetzt. Allerdings weiß ich ihn nicht genau zu deuten. Heißt das, dass der Hans Martin zwar verheiratet war ("so sein Eheweib hatt"), aber gleichzeitig außerehelich mit der Hure Susanna (Leonhard Seiferts Tochter) eine Tochter bekam ?


        tvogel17

        da liegst Du wohl völlig richtig. Der Müller hat seine Dienstmagd geschwängert, während er anderweitig verheiratet war.
        Eine "Hure" im heutigen Sinne der Prostitution war sie deswegen natürlich nicht.
        Angehängte Dateien

        Kommentar

        • IStorb
          Erfahrener Benutzer
          • 07.08.2011
          • 350

          Mantelbogen?

          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1906
          Region, aus der der Begriff stammt: ?

          weiß vielleicht hier von euch jemand, was ein "Mantelbogen" ist?
          Ich bekam auf die Frage, welche Beiakten es zu einer bestimmten Heiratsurkunde gibt, die Auskunft: "Mantelbogen, vier Seiten". Außerdem noch ein paar andere Dokumente - Heiratserlaubnis, Volljährigkeitserklärung etc.
          Vielleicht enthält solch ein Mantelbogen ja interessante Informationen?

          sucher59

          M.E. könnte es sich um steuerliche Unterlagen Handeln.
          Frage mal die Tante Google danach!
          mantelbogen - Google-Suche

          Bia

          leider hast Du nicht gesagt, auf welchen Zeitraum sich Deine Anfrage bezieht.
          Vielleicht kann Dir dieser Link weiterhelfen:
          "Die "Ausschaltung" "nichtarischer" und politisch missliebiger Dozenten erfolgte in einem verwaltungsförmigen Verfahren. Alle Beamten - hierzu zählten die meisten Lehrer und Hochschullehrer - mußten im April 1933 einen kurzen Personalbogen und einen vierseitigen Mantelbogen ausfüllen, in dem umfassende Angaben zur Herkunft und zur Konfession der Familie inklusive Eltern und Großeltern verlangt wurden. Desweiteren wurden von den Betroffenen detaillierte Angaben zum Fronteinsatz im ersten Weltkrieg, zur Übernahme ins Beamtenverhältnis und Angaben zu einer eventuellen Mitgliedschaft in einer politischen Partei, beim "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold", dem "Republikanischen Richterbund" oder der "Liga für Menschenrechte" abgefragt. Im Übrigen mußten dem Mantelbogen neben der Geburtsurkunde, die Heiratsurkunde der Eltern und die Militärpapiere beigefügt werden."

          animei

          Es wird wohl einfach ein doppelseitiges (daher 4 Seiten) Formular sein, in dem dann die anderen Papiere drinliegen.

          IStorb

          Wie gesagt geht es um die Beiakte zu einer Heirat; das hat mit dem Mantelbogen, den man aus steuerlichen Zusammenhängen kennt, nichts zu tun.
          Die Heirat fand 1906 statt - kann also auch nichts mit deinem Link zu tun haben, Bia.
          Ich zitiere die Auskunft mal wortwörtlich:
          "1. Mantelbogen (es erschien vor dem Standesamt nur die Verlobte) vom 10.01.1906, vier Seiten
          2. Geburtsurkunde Hüls
          3. Heiraterlaubnisschein
          4. Sterbeurkunde Hüls"
          Vielleicht hast du, Anita, am ehesten Recht - dann bräuchte ich diesen Mantelbogen ja nicht zu bestellen...

          animei

          ich denk schon, dass den 4 Seiten des Mantelbogens auch Informationen zu entnehmen sind, leer sind die 4 Seiten sicher nicht.

          Rolf Stichling

          Wo könnten denn diese Mantelbögen archiviert sein? Sind sie überhaupt archiviert? Und wurden sie nur in der preußischen Kultusbehörder verwandt und genutzt?
          Mein Großvater war Forstbeamter (Forstmeister) in Thüringen. Ich weiß, daß er als thüringischer Staatsbeamter 1933 aufgefordert wurde, in die NSDAP einzutreten und das wohl auch - wie alle Beamten seines Forstamtes - getan hat.
          Wenn auch für thüringische Forstbeamten ein solcher Mantelbogen ausgefüllt worden ist ... und der womöglich noch irgendwo liegt ..... dann könnte man daraus sicher viele Informationen über sein Leben gewinnen. Ich habe meine Großväter beide nie kennengelernt und weiß daher nicht allzuviel aus ihrem Leben. So eine Quelle wäre doch interessant!
          Schöne Grüße
          Irmgard
          (sucht in Niedersachsen, am Niederrhein, Posen, Ostpreußen, Sachsen, in den Niederlanden mit kleineren Ausflügen nach Berlin und Hamburg)

          Kommentar

          • Willy 60
            Erfahrener Benutzer
            • 28.12.2010
            • 321

            Berufsbezeichnung ?

            Jahr, aus dem der Begriff stammt: ca. 1750
            Region, aus der der Begriff stammt: Thüringen

            in den KB von Hopfgarten wird in der Zeit von ca. 1700 bis 1800 immer wieder
            die Bezeichnung eines : Herm. hinter dem FN geschrieben.
            Leider nie voll ausgeschrieben.
            Da hinter dem FN sehr häufig auch Berufsbezeichnungen stehen, gehe ich davon aus, das es sich um solch eine handelt.
            Nur was ist es für eine Tätigkeit/Beruf?
            eine recht betuchte Dame hat die KB abgeschrieben und ich habe eine Textkopie erhalten.
            An eine Lesefehler habe ich auch schon gedacht. Hatte halt die Hoffnung das jemand mit dem Kürzel Herm. etwas anfangen kann.

            Paul Otto

            Doch in einigen KB, die ich einsah stand dieses Kürzel auch.
            Beispiel: MEYER, August Herm. <> Da haben die bei uns einfach den Hermann abgekürzt. Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist. Möchte Dich nicht irreleiten. Kann ja wirklich etwas anderes bedeuten.

            Kommentar

            • Familienpuzzle
              Erfahrener Benutzer
              • 03.12.2010
              • 169

              Wappenschmidt

              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1756
              Region, aus der der Begriff stammt: nordböhmisches Niederland

              in einem Taufeintrag seines Kindes wird mein Obergroßonkel als Meister Wappen und Hufschmidt bezeichnet. Zunächst habe ich gedacht, dass er Waffenschmid war. Jedoch steht dort Wappenschmidt, die p´s habe ich mit dem p aus dem Namen Christoph verglichen.
              Hier einmal der Eintrag:

              Klick auf die Buchgrafik & im nachfolgenden Fenster die Seite 41 eingeben. Eintrag Nr. 73.
              Was könnte ein Wappenschmidt gemacht haben? Schuf dieser eiserene Nachbildungen von Wappen? Onkel Guggl leitet mich immer auf "Waffenschmidt ab.
              Oder liegt letztendlich doch ein Lesefehler vor.

              rigrü

              Vielleicht hilft das schon weiter: http://books.google.de/books?id=a1BC...=0CDQQ6AEwATgU
              Die Grimms sehen's ähnlich: http://woerterbuchnetz.de/DWB/?lemid=GW06926

              Gast Liachtinger

              Wappenschmied und Wappenschmiede taucht aber (bei gurgl) mehrfach auf.
              zB. hier:
              http://www.mittelpfalz.de/elmstein/2...iede/index.htm
              http://www.genealogy.net/vereine/PRF...n.ref/orte.php
              im Zusammenhang mit Schmiede, Hammerschmiede
              so dass kein Lesefehler vorliegen dürfte
              PS: Ich gehe mit rigrü davon aus, dass es sich um ein altes Wort für "Waffen" handelt.

              Noch was,
              im Grimmschen Wörterbuch steht auch , dass der Wappenschmied--> Waffenschmied in der älteren Bedeutung des Wortes nicht etwa Waffen herstellte sondern Grobschmied, Hammerschmied war.
              das wort bezeichnete nicht nur den verfertiger von waffen, sondern (nach der älteren bedeutung dieses wortes s. überhaupt den, der eiserne werkzeuge herstellt, den grobschmied: waffenschmiede sind diejenigen, so sich des kohl-feuers bedienen. Minerophilus (1730) 701; waffen-schmiede sind ... auch die, so denen handwerckern allerhand werckzeuge, als peile, äxte und dergleichen zurichten

              Kommentar

              • alex13
                Erfahrener Benutzer
                • 10.04.2010
                • 1232

                Todesursache

                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1804
                Region, aus der der Begriff stammt: MVP

                in einem Kirchenbucheintrag finde ich als Todesursache "Hausfieber".
                Weiß jemand was damit gemeint ist?


                Gast Liachtinger

                da les ich eh "Faulfieber" = Fleckfieber
                und fürwahr eine tödliche Gschicht !!
                Lexikoneintrag zu »Faulfieber«. Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 15-16.


                alex13

                Aber ist Sumpffieber nicht Malaria und eine Tropenkrankheit? Die kann sie doch unmöglich in Mecklenburg-Vorpommern bekommen, oder?
                Habe bei Wikipedia folgendes gefunden:
                Fleckfieber, auch „Läusefieber“, "Läusefleckfieber", oder Faulfieber, ist eine Infektion mit Mikroorganismen der Gattung Rickettsien (Rickettsia prowazekii), die durch Läuse, Milben, Zecken oder Flöhe übertragen wird.
                Kann das auch sein?

                Gast Liachtinger

                siehe oben

                es ist eh entweder Fleckfieber oder eine Schimmelpilzvergiftung, die nach:

                ebenfalls mit Faulfieber bezeichnet wurde.
                eindeutig wird man das medizinisch eh nicht klären konnen da seinerzeit mit den Begriffen XY-fieber oder XY-sucht alles mögliche an Krankheiten gemeint war.
                Fest steht allerdings, daß es auf keinen Fall "Hausfieber" war ;-))))

                alex13

                das klingt ja auch interessant, zumal meine Verwandte ja 1804 gestorben ist und dass kommt mit den nassen Jahren hin. Nur Riestedt liegt nicht in MVP. Ob es dort auch so war? Aber macht auf jden Fall Sinn, denn es sind nicht so viele in der Familie gestorben und wenn die sehr unhygienische Verhältnisse gehabt hätten, müßten mehrere gestorben sein, oder?

                Gast Liachtinger

                Typhus gabs allerorten ebenfalls als Fleckfieber bezeichnet.
                Im übrigen hab ich bei guglbuks (ich weiss wie mans richtig schreibt!)
                sogar die Gleichsetzung von Faulfieber mit Sumpffieber gefunden.
                (allerdings bei Pferden)
                Kurzum ein kunterbunt an möglichen Krankheiten aus heutiger medizinischer Sicht.


                alex13

                Aber bei Wikiepedia stand:
                Das Fleckfieber ist aber nicht mit der (im deutschen Sprachgebrauch) als Typhus bezeichneten Krankheit verwandt, die durch Salmonellen verursacht wird.
                Aber ich dank Dir sehr für Deine Hilfe. Also entweder ist es Fleckfieber durch Zecken, etc verusacht, oder eine Schimmelpilzvergiftung. Ich glaube, so genau kriegen wir das nicht mehr raus.
                Auf jeden Fall war es kein Hausfieber ;-)

                Gast Liachtinger

                weiterlesen:
                Früher wurde das Fleckfieber auch als Typhus levissimus, Typhus ambulatorius,
                Hunger-
                oder Kriegstyphus bezeichnet, da es sich unter schlechten hygienischen
                Bedingungen in Kriegszeiten mitunter epidemieartig ausbreitete
                .
                und und und:
                http://www.fachbegriffe-medizin.de/m...thematicus.htm
                Fleckfieber, Flecktyphus, Typhus exanthematicus von FRACASTRO 1564 treffend beschrieben und von Typhus abdominalis und Pest abgetrennt, aber auch viel später noch mit Typhus abdominalis und Rekurrens zusammengeworfen, Petechialtyphus, Kriegstyphus, Hungertyphus, durch Kleiderläuse übertragene Infektionskrankheit. Inkubationszeit etwa 10 Tage. Erreger Rickettsia Prowazeki zur Proteusgruppe gehörig, gramnegativ, färbbar nach ROMANOWSKI-GIEMSA. Beginn plötzlich mit Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, mitunter Schwindel und Erbrechen. Rasches Steigen der Temperatur auf 40° und mehr, bleibt mit kleinen Remissionen auf dieser Höhe. Bronchitis, Milztumor, aber keine Darmerscheinungen, schneller Puls. Zwischen 3. und 6. Tag allgemeiner Hautausschlag, Roseola mit Blutaustritten, Petechien. Sterblichkeit 3—30%. GRUBER-WIDAL (s. d.) negativ. WEIL-FELIXsche Blutreaktion (s. d.), Paragglutination von Proteus-bazillen ist von 5. Tag an nachzuweisen, und, wenn positiv, beweisend.

                Die Infektionskrankheit, die mit hohem Fieber und Durchfällen einhergeht, kann unbehandelt tödlich sein und kommt vor allem in Entwicklungsländern vor, in denen mangelnde Hygiene vorherrscht. Durch die Salmonellen infizieren sich rund 16 Millionen Menschen jährlich weltweit.

                Nicht alles sofort als bare Münze nehmen was in wiki steht...und schon gar nicht , nur die 1. Zeile davon lesen ;-)))

                alex13

                das habe ich auch gelesen, aber war denn 1804 ein Krieg? Also sie ist auch die einzige von 6 Kindern, die gestorben ist. Sieht also nicht nach Hunger- oder unhygienische Zustände aus.
                Zuletzt geändert von alex13; 27.02.2012, 17:29.
                LG Alex

                Kommentar

                • MGAhnen
                  Benutzer
                  • 20.07.2010
                  • 34

                  Strichtermin

                  [fragebogen]Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1836
                  Region, aus der der Begriff stammt: Bayern
                  im "Bayerischen Intelligenzblatt für den Ober-Main-Kreis auf das Jahr 1836" habe ich in einer Insolvenzanzeige den Begriff "Strichtermin" gefunden. Sollte es sich hierbei einfach um das Wort "Stichtag" handeln?
                  Zitat:
                  "... sofort hiermit zum Verkaufe ausgeboten, und wird Strichtermin auf den 18. November c. dahier angesetzt, im welchem zahlungsfähige Kaufsliebhaber erscheinen und die Kaufsbedingungen vernehmen können. "
                  *
                  "Kaufsliebhaber" ist in diesem Zusammenhang auch ein schöner Begriff.

                  Gast Liachtinger

                  Noch schöner ist ja der "Strichliebhaber"
                  der ebenfalls mehrfach in den Intelligenzblättern genannt wird.
                  Strich ist das Gebot im Rahmen eines öffentlichen Verkaufs oder Versteigerung
                  Dabei wird unterschieden zwischen Aufstrich und Abstrich (Mehrgebot und Mindergebot)
                  Auch heute noch gebräuchlich bei Versteigerungen, öffentlichem Verkauf (z.B. Holzhandel)
                  aus:
                  Holz-Marketing Gesetzliche Grundlagen
                  Die Versteigerungsstufen sind unterschiedlich von 2.- € bis 50.- € oder mehr, je nach
                  absoluter Höhe des Preisniveaus. Dabei gibt es Versteigerungen mit Aufstrich und mit
                  Abstrich
                  . Mit Aufstrich wird versteigert, wenn im Preis von unten nach oben gesteigert wird.
                  Bei der Versteigerung mit Abstrich nennt der Verkaufsleiter einen hohen Preis und senkt ihn
                  so lange bis jemand einwilligt. Diese Methode läuft sehr schnell ab, ist aber bei
                  Holzversteigerungen nicht üblich. Sie wird bei morgendlichen Blumen-, Gemüse- und
                  Fischmärkten angewandt.

                  Desgl .
                  Strichbedingungen // Gebotsbedingungen
                  Strichtermin // Termin zur Abgabe von Geboten
                  vgl zus. unten Auszug aus dem Dt. Rechtswörterbuch

                  Kommentar

                  • Kammer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.01.2011
                    • 118

                    Dorf Osmünde

                    Die Seite stammt aus dem Rezess der Gemeinde Osmünde, Saalkreis, Provinz Sachen 1840. Ich kenne die Zeichen hinter den Ziffern nicht.

                    Friedrich

                    das sind Morgen und Quadratruthen.
                    Angehängte Dateien

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                    • Mariolla
                      • 14.07.2009
                      • 1696

                      Todesursache?

                      ich habe als Todesursache mehrfach im KB Gramenz/Grünewalde den Begriff "Schade" gefunden.
                      Diese Todesursache ist nur bei Kindern unterschiedlichen Alters eingetragen.
                      Was versteht man darunter? Plötzlicher Kindstod?

                      lizzy

                      früher wurden Krankheiten wie Keuchhusten, Krämpfe, Leberschäden u.s.w. als "innerer Schaden" bezeichnet. Steht auch als Todesursache im Kirchenbuch. Vielleicht hat der Pfarrer es bei Deinen Sterbeeinträgen ein wenig verkürzt.

                      Gast Liachtinger

                      Krünitz Enzyklopädie führt unter Schade an:
                      Eigentlich, eine jede körperliche Verletzung, die Verletzung sowohl eines leblosen, als lebendigen Körpers.
                      Daneben gab es auch den Begriff "Offener Schade".
                      Damit wurden alle möglichen äusseren Verletzungen insbes. Geschwüre bezeichnet.
                      vgl Zedler Universallexikon S. 462:
                      "Offener Schade wird jedes Geschwür genennet...."
                      Also gwis is nix d.h. ob innere oder äussere Verletzung bleibt unklar.
                      Ich vermute auch , dass -manche - Pfarrer oder Doktoren halt einfach eine so vage , letztlich nichtssagende Bezeichnung angaben wenn sie die Ursache gar nicht genau wussten.

                      Mariolla

                      Mein erster Gedanke war halt "Plötzlicher Kindstod", wie wir das in heutiger Zeit auch kennen. Es passiert ja leider doch noch hin und wieder.
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                      • judi
                        Benutzer
                        • 27.02.2012
                        • 43

                        Nachname: genannt Schreiber

                        Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1878
                        Region, aus der der Begriff stammt: Cottbus

                        ich habe eine Geburtsurkunde meiner Uroma, darin steht:
                        ..... die unverehelichte Dienstmagd Maria Pehla "genannt Schreiber" ...
                        Was kann ich darunter verstehen? Vielleicht geborene Schreiber??

                        Xtine

                        sowas nennt man Vulgoname oder auch Hofname, siehe auch hier: http://forum.ahnenforschung.net/show...ight=vulgoname
                        Oder lies mal hier nach: http://wiki-de.genealogy.net/Genannt

                        judi

                        Pehla war der richtige Nachname meiner UrUrgroßmutter. Schreiber war dann der Name des Hofes, auf dem sie als Magd arbeitete.
                        Da meine Uroma lt. Geburtsurkunde aber nur Pehla hieß, gehe ich davon aus, dass sie jedoch nicht den Zunamen "genannt Schreiber" bekommen hat. Oder war es so üblich, dass unehelichen Kindern der Name auch übertragen wurde. Dann hat sie den zweiten Namen evtl. einfach weggelassen. Schade dass man sie nicht mehr fragen kann. Wäre einfacher.

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                        • Tirola
                          Erfahrener Benutzer
                          • 24.12.2011
                          • 372

                          Losungsgerechtigkeit

                          Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1632
                          Region, aus der der Begriff stammt: Brixental/Grundherrschaft Erzstift Salzburg

                          habe den Begriff "Losungsgerechtigkeit" in einem landw. Kaufvertrag vorgefunden, weiß jemand, was es damit auf sich hat?

                          Gast Liachtinger

                          Man müsst den genaueren Kontext kennen
                          im allg. bedeutet es Vorkaufsrecht.

                          henrywilh

                          Wenn ich die folgende Fundstelle richtig verstehe, geht die Losungsgerechtigkeit (= Losungsrecht) sogar noch etwas weiter. Es geht darum, dass jemand das Recht hat, ein Gut, das einem anderen verkauft wurde, diesem wieder abzunehmen, also den bereits geschlossenen Vertrag wieder zu "lösen". Siehe hier ab S.308:
                          http://books.google.de/books?id=nd1D...tigkeit&f=true

                          Gast Liachtinger

                          GENAU DAS ist ja gerade das Vorkaufsrecht.
                          Beispiel:
                          X verkauft dir eine Sache an der ich ein vertragliches Vorkaufsrecht habe.
                          Also besteht zunächst ein wirksamer Kaufvertrag zwischen X und dir.
                          Wenn ich das Vorkaufsrecht nicht ausübe dann bleibt dieser auch bestehen.
                          Übe ich es aus, dann wird unter Lösung des Vertrages "X + du" der nämliche zwischen "X + mir" geschlossen.
                          Bingo ?
                          Für das schuldrechtliche VorkR s. §§ 463-474 BGB
                          Ein Vorkaufsrecht räumt dem Berechtigten die Möglichkeit ein, im Falle des Verkaufs einer Sache an einen Dritten, durch eine einseitige empfangsbedürftige Willenserklärung , zwischen sich und dem Verkäufer einen Kaufvertrag zu grundsätzlich gleichen Bedingungen abzuschließen.

                          henrywilh

                          Nach modernem Verständis (so weit ich weiß) muss das zu verkaufende Gut zuerst dem Vorverkaufsrechts-Inhaber angeboten werden und darf erst, falls dieser es ausschlägt, einem Dritten verkauft werden. Da ist dann noch gar kein Verkaufsvertrag zustande gekommen, der zu "lösen" wäre. (Ein Verkaufsvertrag an einen Dritten wäre auch ungültig, wenn der Vorkaufberechtigte nicht befragt worden wäre.)

                          Gast Liachtinger

                          Ein Verkaufsvertrag an einen Dritten wäre auch ungültig, wenn der Vorkaufberechtigte nicht befragt worden wäre.
                          Da stimmt ganz sicher nicht lieber Henry. Woher hast du sowas?
                          Umgekehrt wird ein Schuh draus:
                          Es gibt keinen Vorkaufsfall OHNE einen gültigen (= rechtswirksamen) Verkaufsvertrag mit Dritten
                          BGH, Urteil vom 1. Oktober 2010 - V ZR 173/09
                          Amtl. Leitsatz:
                          Das Recht zur Ausübung des Vorkaufsrechts setzt das Zustandekommen eines rechtswirksamen Kaufvertrags voraus....
                          Wollma nicht in tiefere juristische Diskussionen einsteigen aber nur soviel:
                          Ganz sicher kann der Eigentümer verkaufen an wen er will.
                          Ganz sicher wär und ist ein Verkauf einer mit VorkR behafteten Sache an einen Dritten rechtswirksam (= gültig), und ist gar Voraussetzung der Ausübung eines VorkR (s.o. BGH) sowie
                          Voraussetzung für die Ausübung des Vorkaufsrechts ist der Eintritt des Vorkaufsfalls (§ 463 BGB), also der Abschluss eines wirksamen Kaufvertrages über den das Vorkaufsrecht betreffenden Gegenstand zwischen Vorkaufsverpflichtetem und Drittkäufer

                          http://de.wikipedia.org/wiki/Vorkaufsrecht
                          vgl.auch

                          Der Verkäufer tut gut dran, sich vorher mit dem VorK Berechtigten in Verbindung setzen um dessen Interesse zu erkunden, er muss aber beileibe nicht. Dann liegt aber kein Vorkaufsfall sondern ein normaler Verkauf vor.
                          Er tut weiter gut dran sich beim Verkauf an einen Dritten ein Rücktrittsrecht hins. des bestehenden VorkR einzuräumen sonst hat er bei Ausübung des VorkR das Problem, schuldrechtlich Zweien zur Eigentumsübertragung verpflichtet zu sein mit der Folge , dass er dem Dritten SchE leisten muss.
                          Henry glaub ma halt mal was, ich hab Jahrzehnte als Jurist gearbeitet.
                          PS: Das oben Gesagte entspricht dem derzeitigen Gesetzesstand (BGB) (=modernes? Verständnis), war nach meiner Kenntnis aber auch vor hundert Jahren schon so.

                          Kögler Konrad

                          Ich weiß nicht, ob man das so ohne Weiteres mit den modernen Gegebenheiten vergleichen kann.
                          Loskauf bedeutet, dass der Käufer nur für eine bestimmte Zeit das Recht auf ein Grundstück erhielt.
                          Nach dieser Zeit musste das Grundstück wieder zurückgegeben werden, es wurde wieder
                          abgelöst = abgelost.
                          Loskauf ist also ein Kauf mit dem Recht des Rückkaufs.
                          Nur wenn dieses Rückkaufsrecht nicht wahrgenommen wurde, ging das Grundstück für immer in den Besitz des Käufers über.
                          Das Vorverkaufsrecht galt jedenfalls in meiner Gegend nur unter Verwandten. Ein Verwandter
                          konnte nach abgeschlossenem Verkauf Einspruch erheben. Wenn das Gericht feststellte,
                          dass der Einspruch berechtigt war, bekam der Verwandte das Objekt zu dem im vorherigen Kauf vertrag festgesetzten Preis und musste noch einen kleinen Betrag wegen Gültigmachung des Einspruchsrechts berappen.
                          Loskauf wurde dieser Fall in meiner Gegend nie genannt.

                          Tirola

                          hier ist der gesamte Kaufvertrag:
                          Widererholter Adam KHICHL, dann Hannß KHRIMPACHER
                          am Nistpichl alß angemasster Gewalthaber auch bey
                          Verbintung seiner Haab: vnd Gieter volmechtiger Ver=
                          sprecher seiner Hausfrl: Cristina, die ehrhafter vrsachen
                          halber nit Zugegen erscheinen migen, Bekhennen
                          yeder fir sich selbst an stat bemelter ---- prl.all
                          Ihre vnd derselben Erben, vnd verkhauffen mit Zuesag
                          vnd versprechung der Landtsgebreichigen gewerr=
                          schaft auch vorerlangte in Consens auf Ewig Ihr
                          vnd Ihrer prl. ainpendigen Brueder vnd Schwagern
                          Andreen ASCHABER zu Lechen, vnd all seinen Erben
                          Nemblichen, vorangeregte Herrngnadt vnd Paumans=
                          gerechtigkeit des halben Gueths Oberlechen zu sambt
                          Acht Rindergresern vnd dessen Gueths vnd Albm
                          Ehren wirden recht vnd gerechtigkhait , Allermassen
                          Sy es an dato durch Gerichtlichen Einsaz an Sich ge=
                          bracht, nichts dauon Außgenomen P. 250 f Khauf=
                          Summa vnd 2 Taller Leykhauf.
                          Jedoch in albegen aber dem Hochfürstl: Salzburg:Lechen.
                          andersten hierauf habenden Forderungen genzlichen
                          vnuergriffen, Sigler vnd erbeten wieuor, Zeugen
                          in beeden Briefen Michael MAYR zu Brixen
                          Gerichtsprocurator, Martin SCHROLL, Schmit am
                          Khirchperg, vnd Georg ÄXENWAIDER Lanndtzayer
                          ut supra.
                          neben der oben markierten Herrngnadt und Paumannsgerechtigkeit
                          steht diese Seitenpassage:
                          sambt der Losungsgerechtigkeit auf 2 Item,
                          die darauf liegende 10tt Perrner Herrngilt, so vom Hochlöbl.
                          Erzstift Salzburg zu Lechen viehren dahin p.
                          (2 Item = er besaß auch noch ein 2. Gut,das bereits seit 1614)
                          schöne Grüße
                          Wolfgang

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                          • Nila
                            Benutzer
                            • 29.03.2010
                            • 61

                            Kirchenbucheintrag: Lesehilfe und Übersetzung - Fraisen

                            Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1788
                            Region, aus der der Begriff stammt: Sudetenland, Nojnitz

                            am anghängten Kirchenbucheintrag lese ich bei der Todesursache
                            der Zwillinge Langer Johann Anton und Anna Maria
                            an der Fraiß oder an der Graiß
                            lt. Google würde Fraisen tobsucht oder syphillis bedeuten was ich jetzt bei 1 Tag alten Zwillingen doch etwas merkwürdig finde.
                            Ps Quelle der anghängten Datei ist die matriky. soalitomeritz


                            Nachtrag: Ergebnisse der Forensuche zu Frais/Fraisen

                            Gast Liachtinger

                            Frais, auch Fraissen, Fraise o.ä. geschrieben war eine häufige Todesursache bei Kindern.
                            Es bezeichnet starke Krämpfe, auch Epilepsie.
                            vgl: Krünitz:
                            Die fallende Sucht, die Epilepsie, welche in andern Gegenden
                            auch das Fraiß, die Freißam, das Fraischel, lautet.
                            Ob es sich hierbei tatsächlich um Epilepsie im heutigen mediz. Sinne gehandelt hat bleibt offen.
                            Jedenfalls eine Art heftigster Spasmen die tödlich waren.
                            Evtl auch (und für mich sogar am wahrscheinlichsten und häufigsten) Tetanus (Wundstarrkrampf)

                            Nila

                            Die Frage bleibt noch welche Krankheit können 1 Tag alte Zwillinge gehabt haben ausser zu früh geboren oder eventuell die *falsche Blutgruppe in dem Fall aber das bleibt ja alles, wenn auch spannende, Spekulation..

                            Gast Liachtinger

                            tja...die Todesursachen sind bisweilen sehr vage und/oder rätselhaft.
                            Dies erklärt sich zum einen aus dem damaligen Stand der Medizin,
                            wo der Grossteil der Erkrankungen bzw. deren Ursache einfach unbekannt war.
                            (Antiseptik und Bakteriologie waren noch Neuland).
                            Zum zweiten hab ich bisweilen den Eindruck , dass gar nicht so genau nach der Ursache
                            -gerade beim häufigen Kindstod - gesucht wurde und eine allgemeine Ursache hingeschrieben
                            wurde (bei Kindern eben Fraise da sie oft verkrampft im Tode dalagen),
                            bei Erwachsenen die verschiedenen Arten von ... -sucht...-fieber etc.
                            oder gar das unsägliche "Lebensmüdigkeit" ???

                            Nila

                            :-D ja was sollen sie denn auch schreiben, eben das was sie am "besten" wissen :.. spannend ist es allemal und hin und wieder kommt sogar was interesanntes dabei raus, das erklärbar und nachvollziebar ist..

                            Gaby

                            habe irgendwan mal diese Erklärung für Fraisen gefunden:
                            Zitat: Fraisen sind Krampfzustände, im Volksmund "in Froas fallen". "Convulsionen" meinen das selbe. "Froaselnde" Säuglinge verdrehten die Augen und bekamen krampfhafte Zuckungen. Die Ursache ist Kalk- und damit Vitamin-D-Mangel. Diese Mangelkrankheit führte bei Säuglingen regelmäßig im Alter von 3 Wochen zum Tod.
                            Die Krankheit entsteht durch die ununterbrochenen Schwangerschaften der Mütter. Zum Knochenaufbau des Kindes wird Kalk benötigt, der dem Körper der Mutter entzogen wird. Für das erste und zweite Kind reichte die Reserve der gesunden Mutter. Bei weiteren Geburten im Jahresabstand entstand Kalkmangel und die Kinder hatten kaum mehr Überlebens-Chancen. Nur wenn der Mutter eine Erholungspause von mindestens einem Jahr gegönnt wurde, steigt die Wahrscheinlichkeit wieder, daß die Kinder überleben.
                            Als Kalklieferant für die Mütter galt in erster Linie Kuhmilch und Milchprodukte. Deshalb hielt vor 1800 jede Familie eine Kuh in der Gemeindeherde, die aber auch nicht ständig Milch liefern konnte.
                            Es ist deutlich zu beobachten, daß einzelne Familien diese Zusammenhänge erkannten und durch Empfängnisverhütung einen mindestens zweijährigen Abstand zwischen den Geburten anstrebten. Diese Kinder hatten eine deutlich bessere Überlebensrate, als bei einem jährlichen Geburtenabstand. Da von der Kirche die Empfängnisverhütung als Sünde bezeichnet wurde, rechtfertigten sich die Frauen mit dem Märchen, daß sie, solange sie ein Kind stillten, nicht empfängnisbereit seien.
                            Unter den historischen Gegebenheiten war der Tod der Säuglinge nicht zu verhindern. Der Mangel an Kalk und damit an Vitamin D muß schon während der Schwangerschaft vermieden werden. Längere ununterbrochene Geburtenreihen gibt es heute bei uns nicht mehr, die Ernährung ist besser und alle Säuglinge bekommen zusätzlich Vitamin D. Darum kommt "Fraisen" nicht mehr vor.
                            Die alljährliche Geburt eines Kindes kann nur als Vergeudung von Lebenskraft der Mütter bezeichnet werden, da auf diese Weise nicht wirklich Nachwuchs erzeugt wurde, sondern nur "Engerl". Die Putten, Kinderfiguren, die sich um die Barockaltäre in Bayern tummeln, sind als Darstellung der gestorbenen Säuglinge anzusehen. Besuchte eine frühere Familie die Kirche, so traf sie hier ihre gestorbenen Kleinkinder wieder und konnte jedem Putto seinen Namen geben.
                            Quelle: http://www.genealogie-kiening.de/todesurs.htm
                            „in d Froas gfalln“: (einen epileptischen Anfall zu erleiden)
                            „an Froas fôin“: in Ohnmacht fallen, erschrecken
                            „froasn“ = zittern
                            Fraisen ahd. fraisa Schrecken, Eklampsie der Kinder

                            Gast Liachtinger

                            sicher eine Erklärung Gaby.....
                            aber deren gibts ...zig dazu siehe meinen Beitrag oben.
                            Dass Vitamin D-Mangel und wenig Sonne zu Rachitis führen kann ist bekannt
                            aber die häufige Kindersterblichkeit mit Ca- Mangel erklären zu wollen erscheint mir sehr gewagt.
                            In den ländlichen Gegenden bei uns hatte jeder Bauer mehrere und jeder Häusler
                            mindestens eine Kuh oder wenigstens a Heislergoas. //Und damals wurde die Milch noch selbst als Nahrung genutzt und nicht verkauft!
                            An Milch und Sonne (bei der bäuerlichen Arbeit) mangelte es sicher nicht im ländlichen Raum.
                            Dennoch findet sich auch dort Fraisen als häufige Todesursache.
                            Ich bleib bei Tetanus (WundstarrKRAMF)als häufigsten medizinischen Hintergrund einer Fraise.
                            Interessant ist auch , dass sehr viele (nmM die meisten) Kinder kurz nach der Geburt an diesen "Fraisen" starben.
                            Die Medizin kennt den Begriff "Tetanus neonatorum" Tetanus der Neugeborenen.
                            Hausgeburten unter (den seinerzeit üblichen) unhygienischen Umständen, mangelnde Hygiene bei der Abnabelung und Versorgung der Neugeborenen bewirkten ein sehr hohes Ansteckungsrisiko mit den überall vorhandenen (Staub, Erde) Tetanuserregern.
                            Bemerkenswert ist , dass noch 2002 !!! 180 000 !!! Neugeborene an Tetanus neonatorum starben:
                            Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation WHO (http://www.who.int/immunization/topi.../en/index.html )
                            Tetanus is acquired when the spores of the bacterium Clostridium Tetani infect a wound or the umbilical stump. Spores are universally present in the soil. People of all ages can get tetanus but the disease is particularly common and serious in newborn babies ("neonatal tetanus"). It requires treatment in a medical facility, often in a referral hospital. Neonatal tetanus, which is mostly fatal, is particularly common in rural areas where deliveries are at home without adequate sterile procedures. WHO estimated that neonatal tetanus killed about 180 000 babies in 2002.
                            Ps: "de kriagt o d´Frois" kenn ich auch noch wenn wir wieder mal die kleineren Geschwister erschreckten....

                            Gaby was du da abgeschrieben hast steht da:

                            und ist die überhaupt nicht näher erläuterte geschweige denn mit Belegen nachgewiesene persönliche Meinung des Josef Kiening.

                            Nila

                            :-) trotzdem ist doch jede Meinung oder Idee interesannt, insgesamt soltle man sich vielleicht klar machen, das es keine belgebaren "Beweise" oder "Erklärungen" gibt, bzw eher seltener..
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                            • Maikäfer
                              Benutzer
                              • 11.08.2009
                              • 5

                              Was bedeutet &quot;Anspänner&quot;?

                              Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1801
                              Region, aus der der Begriff stammt: Sachsen-Anhalt

                              Einer meiner Vorfahren wurden als "Anspänner" bezeichnet. Wisst Ihr, was das bedeutet? (hat wahrscheinlich was mit Pferden zu tun?)

                              Xtine

                              Anspänner

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                              • Tino
                                Erfahrener Benutzer
                                • 11.05.2007
                                • 114

                                Todesursache Mundklemme

                                Jahr, aus dem der Begriff stammt: 1855
                                Region, aus der der Begriff stammt: Königreich Hannover, Nähe Uelzen

                                habe heute erstmals die Todesursache "Mundklemme" im Kirchenbuch gefunden. Was darf ich mir darunter vorstellen??

                                sternap

                                eine mundsperre ensteht durch eine ausrenkung des kiefergelenks. der betroffene musste, wenn es nicht eingerichtet werden konnte, verhungern.

                                Friedrich

                                schau mal hier, da wirst Du fündig. Beim Googlen gibt's noch mehr.
                                www.stadtarchiv-bad-bevensen.de
                                www.kriminalfaelle-im-kreis-uelzen.de

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