ungarischer Adel gesucht

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • rena1
    Benutzer
    • 06.04.2011
    • 16

    ungarischer Adel gesucht

    hallo, ich beschäftige mich erst seit kurzem mit meiner Familiengeschichte.
    Laut mündlicher Überlieferung gibt es 1 ungarischen Grafen mit 3 Söhnen, wobei der 3. Sohn verarmt ist, in meiner Familiengeschichte.Die Familie lebte um 1844 im Raum Ptuj, Marburg, St. Egidi, Slowenien. Der Name Necrep(p) taucht auch um 1738 in Graz auf.
    Ausserdem ist noch bekannt, dass der Name Necrepp "keine Verbindung" bedeutet, d h dass geheiratet wurde, doch ohne Zustimmung der Famlien und eben dieser Name statt der ursprünglichen angenommen wurde. Die adeligen Familien sind nicht bekannt. Doch über den Namen Necrepp existiert ein Dokument. Wer kann mir weiterhelfen?
    lg Rena
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4656

    #2
    Hallo Rana,

    herzlich willkommen im Forum.

    Das ist ja leider eine sehr unspezifische Frage. Es gab in Ungarn im 19. Jh. ca. 100 Grafengeschlecher. Aus der Masse ein passendes rauszufischen, dessen Name nicht bekannt ist und auf das die Geschichte passt, wäre das reinste Glücksspiel. Zumindest konnte ich in der Literatur nichts dazu finden. Das Problem ist auch, dass eigenartigerweise in fast allen Familien, deren Wurzeln in Ungarn und Umgebung liegen, solch eine Geschichte gräflicher Abstammung existiert. Warum das aber so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Bisher hat sich allerdings noch nicht eine dieser Abstammungsgeschichten bestätigt. Wie weit ist denn die eigene Familienforschung fortgeschritten? Letztendlich müsste erstmal derjenige, der unter neuem Namen geheiratet hat, ausfindig gemacht werden, damit man auch eine örtliche und zeitliche Eingrenzung hat.

    Um was für ein Dokument handelt es sich denn bezüglich des Namens Necrep(p)? In welcher Sprache sollte Necrep "keine Verbindung" heißen? Mir scheint das viel eher ein Name zu sein, der aus dem Lateinischen abgeleitet wurde, evtl. von nec repugnare "und nicht widerstehen". Lateinische Namen gibt es ja reichlich. Es war eine Zeit lang eine große Mode, sich einen lateinischen Namen zu geben, vor allem in Gelehrtenfamilien und die Grazer Familie Necrep, die plötzlich ab dem 18. Jh. "auftaucht", war zweifelsfrei eine Gelehrtenfamilie. Solche Namen stellt dann Ahnenforscher oftmals vor große Probleme. Wer kommt schon drauf, dass der Name Sartorius eigentlich Schneider ist und Faber Schmidt usw.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

    Kommentar

    • PeterS
      Moderator
      • 20.05.2009
      • 3670

      #3
      In welcher Sprache soll "Necrep(p)" "keine Verbindung" heißen.
      Für mich klingt das südslawisch (Slowenisch, kroatisch).
      Ne...ohne
      Krep...????

      Im kroatischen gibt es das Wort "krepkosti", was man mit Lebenskraft, Vitalität übesetzen könnte.
      "krepak" bedeutet kräftig...

      Gibt oder gab es ein "Nekrepak"?
      Laut diesem Wörterbuch

      ja. Es bedeutet etwa schwach; unbeständig, wechselhaft, labil,...

      Für mich als interessierten Laien scheint sich dieser Name daraus abzuleiten.

      Peter

      Kommentar

      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4656

        #4
        Im Grunde ist ja die tatsächliche Herkunft der Familie noch nicht geklärt. Die ältesten Vorkommen des Namens finden sich in Graz und Wien (dürfte aber die selbe Familie sein) im 18. Jh. Renas Familie scheint aber erst im 19. Jh. in Slowenien ansässig gewesen zu sein. Auffällig ist jedoch, dass ansonsten weder in Slowenien, Kroatien, Ungarn oder in einem anderen Kronland der Österreicher der Name in dieser Form auftaucht. Daraus kann man natürlich schließen, dass der Name entweder verschliffen wurde oder dass die Familie sich tatsächlich erst im 18. Jh. so benannt hat. Wobei die Herleitung aus "nekrepak" durchaus auch nachvollziehbar wäre.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

        Kommentar

        • PeterS
          Moderator
          • 20.05.2009
          • 3670

          #5
          Man hat für "schwach" im Zusammenhang mit dem Namen eher "slab" (cz. slabý) verwendet haben. Da gibt es viele Variationen.

          Da der Johann von Gott Nekrep am 8. März 1738 in Graz geboren wurde, dann könnte man/frau sich ja eine Kopie von diesem Eintrag schicken lassen. 1738 ga es in Graz die Pfarren
          GRAZ – HEILIGES BLUT (STADTPFARRE)
          GRAZ – ST. LEONHARD
          GRAZ – ST. PETER
          GRAZ – ST. VEIT
          GRAZ – STRASSGANG
          Die Matrikeln liegen im Diözesanarchiv Graz-Seckau. Die machen auch Forschungen, wenn auch ganz schön teuer
          Trauungs-, Geburten- und Sterbebücher aus steirischen Pfarren wurden im Rahmen eines EU-Projektes digitalisiert und stehen kostenlos zur Verfügung.


          Konnte eigentlich damals jeder ein Jesuitenpater werden?

          Ein Josephus Necrepp hat übrigens auch in Graz zwischen 1711 und 1765 studiert (in der Reihenfolge nach dem Johann).

          Peter

          Kommentar

          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4656

            #6
            Zitat von PeterS Beitrag anzeigen
            Konnte eigentlich damals jeder ein Jesuitenpater werden?
            Theoretisch ja, allerdings nur, wenn derjenige auch die Lateinschule besucht und studiert hat. Dazu war es notwendig, dass entweder die Familie ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung hatte oder ein Gönner die Ausbildung finanzierte.
            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

            Kommentar

            • rena1
              Benutzer
              • 06.04.2011
              • 16

              #7
              vielen Dank für die Auskünfte. Das erhärtet unsere Überlieferung des Adelsgeschlechtes. Meine Frage, wie finde ich den damals aufgesetzten Vertrag in dem der Name Necrepp festgelegt wurde. Ich denke, dass dort auch der ursprüngliche Name aufscheint.
              Habe auch schon meine Australischen und Kanadischen Verwandten gefunden.
              ja, wir wissen, dass wir aus slo stammend sind, jedoch die wurzeln liegen im damals ungarischen Reich. Das könnte heute Ungarn, Polen, Tschechei, Rumänien usw. sein.
              lg Rena

              Kommentar

              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4656

                #8
                Zitat von rena1 Beitrag anzeigen
                Meine Frage, wie finde ich den damals aufgesetzten Vertrag in dem der Name Necrepp festgelegt wurde. Ich denke, dass dort auch der ursprüngliche Name aufscheint.
                Als erstes würde ich dem Rat von Peter folgen und den Geburteneintrag in Graz raussuchen. Mir ist auch nicht klar, warum ein Graf, seinen Namen ändern sollte, wenn er verarmt war? Das ist eher etwas absurd. Adel war ja kein Wunschkonzert, sondern ein Stand, der nicht nur Privilegien, sondern auch Pflichten hatte, z.B. beim Militär. Da konnte man nicht so einfach wie man wollte "aussteigen", erst recht nicht, wenn es um titulierten Adel und in diesem Falle sogar um einen Grafen ging. Daher bedurfte es bei einem Verzicht auf den Adel der kaiserlichen Genehmigung. Es müßte also eine Akte zu dem Vorgang im Staatsarchiv in Wien vorhanden sein. Im Findbuch ist dazu aber nichts verzeichnet. Das bedeutet, dass da eher kein Graf auf Titel und Adel verzichtete und seinen Namen in Necrep o.ä. änderte.

                Es gab übrigens viele Adelsgeschlechter, die hochverschuldet waren, bis hin zu den Kaisern aber warum sollte man ausgerechnet dann auf sein letztes Kapital, seinen Stand und Titel verzichten und nicht Kapital daraus schlagen? Viel eher sah man zu, wenn man schon nicht standesgemäß heiratete, doch wenigstens eine bürgerliche Dame mit einer ordentlichen Mitgift zu ehelichen. So kam Geld in die Kasse und die Dame nebst ihrer späteren Nachkommen strebten in den Adelsstand auf. Ein Geschäft, das es nicht selten gab und es wurde auch gerne in der Kunst aufgegriffen, z.B. in der Oper "Der Rosenkavalier".

                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                Kommentar

                • PeterS
                  Moderator
                  • 20.05.2009
                  • 3670

                  #9
                  Im übrigen ist es auch ratsam, mit der Familie in "St. Egidi/Raum Pettau" (es gab in der Untersteiermark 5 St. Egidi) beginnend die VORFAHREN Generation für Generation möglichst vollständig herauszusuchen. In den Kirchenbucheinträgen stehen in der Regel ausreichende Informationen für einen Stammbaum.

                  Für die Matriken von Zivilisten ist das Diözesanarchiv Marburg
                  ŠKOFIJSKI ARHIV MARIBOR (ŠAM)
                  Koroška c. 1, 2000 MARIBOR

                  Ravnatelj: kanonik Jože Goličnik
                  Oddelek za starejše gradivo : mag. Ilaria Montanar
                  Oddelek za matične knjige: Igor Filipič,prof., Katja Geršak

                  Tel. +386 2 25-11- 542 ali +386 2 25-17- 690
                  Fax +386 2 22- 23- 092
                  skofijski.arhiv@slomsek.net

                  Delovni čas: pon.: 8.00-14.00
                  tor., sre.: 8.00-15.00
                  čet., pet.: 8.00-13.00

                  Arhiv je zaprt od 1. do 31. avgusta.


                  die Anlaufstelle. Hier das Bestandsverzeichnis

                  hier ein Ortsverzeichnis für die Pfarrzuständigkeit
                  www.genteam.at (kostenlose Registrierung erforderlich)

                  Viele Infos für die Forschung im Raum der Monarchie
                  www.familia-austria.at.

                  Matriken der Diözesen Graz-Seckau und Marburg werden zur Zeit auch digitalisiert. Ob und wann und wie man diese im Internet sehen kann ist völlig offen.

                  Grüße, Peter

                  Kommentar

                  • rena1
                    Benutzer
                    • 06.04.2011
                    • 16

                    #10
                    Danke, Peter
                    den Auszug von Johannes von Gott Necrep habe ich schon, sein Vater hieß Johannes und dessen Vater Bartholomäus, das GAsthaus zur gulden Cron war in der Färbergasse 7 in Graz, heute ist dort ein Asialaden.
                    Kann meine Familie bis 1872 zurückverfolgen, ein anderer Zweig bis 1844. Gehe nächste Woche ins Grazer Diözesanarchiv um weiteres herauszufinden.
                    Von 2 Familien wurde bestätigt, dass es einen ungarischen verarmten Adel seitens Nekrep gibt bzw ein ungarischer Graf mit 3 Söhnen, wobei der 3. verarmt ist.
                    Ein Bekannter im Laufe seines Sprachstudiums in seiner Jugend einen Vertrag gefunden, in dem der Name Necrepp, als "keine Verbindung" auftaucht. Dort stand auch, dass 2 adelige Familien mit der Heirat ihrer Tochter bzw Sohn nicht einverstanden sind und sie enterbt haben, auch dürfen sie die adeligen Namen weder führen noch ihren Kindern weitergeben. dafürt wurde der Name Necrepp gewählt. Angeblich ist es ein gültiger Heiratsvertrag, der eben diese Klauseln enthält.

                    Dass Johann von Gott Nekrep reiche Fürsprecher gehabt hat, dafür spricht der Taufpate, ein Ignazius Haupt, cammerrätlicher Officier. Solange vorher dürfte die Enterbung nicht stattgefunden haben, denn anscheinend gab es noch Beziehungen die dem Johann von Gott zugute gekommen sind. Seine Laufbahn ist doch beeindruckend. lg rena

                    Kommentar

                    • rena1
                      Benutzer
                      • 06.04.2011
                      • 16

                      #11
                      Danke Hina
                      Das mit dem Lateinischen Namen habe ich mir selbst schon überlegt, leider habe ich keine Latein kenntnisse. Habe den Namen mit einem Überstzer bearbeitet...ggg bin auch das gleiche Ergebnis gekommen, aber es bleibt eine Vermutung.
                      Eine Gelehrtenfamilie, ja das könnte stimmen, es gibt tatsächelich mehrere Proffesoren, Schriftsteller, Künstler in der Familie. lg Rena

                      Kommentar

                      • Hina
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.03.2007
                        • 4656

                        #12
                        Zitat von rena1 Beitrag anzeigen
                        Dort stand auch, dass 2 adelige Familien mit der Heirat ihrer Tochter bzw Sohn nicht einverstanden sind und sie enterbt haben, auch dürfen sie die adeligen Namen weder führen noch ihren Kindern weitergeben. dafürt wurde der Name Necrepp gewählt. Angeblich ist es ein gültiger Heiratsvertrag, der eben diese Klauseln enthält.
                        Und genau das konnten die Familien nicht einfach selbst aushandeln. Das war ja alles kein rechtsfreier Raum, wie im Märchenland. Alle rechtlichen Dinge, die mit dem Adelsstand zu tun hatten, oblagen der Krone und nicht den Familien. Ausnahmen gab es nur durch einige Hausgesetze bezüglich der Erbschaft z.B. von Fideikommissen. Bei meinen eigenen Vorfahren gab es da z.B. die Klausel, dass der Fideikommiss nur von demjenigen Erstgeborenen ererbt werden durfte, der auch brav Katholik war und auch katholisch heiratete. Anderenfalls fiel der Besitz an den zweitgeborenen oder je nachdem in der Erbfolge dahinter platzierten usw. Eine vollständige Enterbung war jedoch nicht möglich und erst recht nicht eine "familiäre" Adelsenthebung. Das lag überhaupt nicht in deren Befugnis. Dazu bedurfte es der aktenkundigen Genehmigung des Kaisers, egal aus welchem Grunde der Spross bei seiner Familie in Ungnade fiel. Diesen "Vertrag" halte ich für äußerst zweifelhaft. Entweder stimmt der Inhalt, die Interpretation oder gar seine Echtheit nicht. In welchem Archiv hat denn der Bekannte diesen Vertrag gefunden? Das sollte doch nochmal genauer unter die Lupe genommen werden, was da tatsächlich steht.

                        Viele Grüße
                        Hina
                        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                        Kommentar

                        • rena1
                          Benutzer
                          • 06.04.2011
                          • 16

                          #13
                          ok, danke, werde mich auf diese Angaben (Vertrag) nicht verlassen, sondern mal versuchen meine Familie soweit es geht zurück zu verfolgen. Mal sehen, was rauskommt. Aber eigenartig ist es schon, dass der Name erst im 18. Jht auftaucht. lg rena

                          Kommentar

                          • PeterS
                            Moderator
                            • 20.05.2009
                            • 3670

                            #14
                            Bezüglich des Namens "Nekrep" kann man auch im Hinterkopf behalten, das es bei Labes/Łobez in Nordwestpolen (früher Westpommern) das Rittergut "Negrepp" gab. Heutiger Name ist Niegrzebia.
                            Auf dieser Karte hier

                            schön eingetragen.

                            Phonetisch ist da kein beachtenswerter Unterschied. Unter diesem Namen (auch "Negrep") findet man auch Treffer in Google-Books für den Jesuitenpater.

                            Peter
                            Zuletzt geändert von PeterS; 10.04.2011, 07:42.

                            Kommentar

                            • rena1
                              Benutzer
                              • 06.04.2011
                              • 16

                              #15
                              danke peter für diesen hinweis.
                              ein franz nekrep wurde in kranichsbüchel geboren 1904, könnte das in dieser gegend sein? und kannst du bitte nachforschen, was es mit den negrepp s und den von borcke auf sich hat, da gibt es familienählichkeiten. leider habe ich keine software und bin ziemlich unerfahren in diesen dingen. wäre dir sehr dankbar. lg rena

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X