welcher Name ist der richtige?

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  • Mats
    Erfahrener Benutzer
    • 03.01.2009
    • 3390

    welcher Name ist der richtige?

    In einigen Kirchenbuch-Einträgen wurden die Namen meiner Vorfahren schon sehr verunstaltet.

    Mich würde mal interessieren, wie Ihr damit umgeht,

    wenn ein Johann plötzlich Hanß Hermann heißt,
    eine Sophie Philippine noch einen zusätzlichen Vornamen hat,
    der Meier mal mit ei, mal mit ey und mal mit ay geschrieben wird

    und und und
    Es gibt nur 2 Tage im Jahr, an denen man so gar nichts tun kann:
    der eine heißt gestern, der andere heißt morgen,
    also ist heute der richtige Tag
    um zu lieben, zu handeln, zu glauben und vor allem zu leben.
    Dalai Lama
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11336

    #2
    Moin XJS,

    die Pfarrer schreiben so, wie sie hörten. Einheitliche Nachnamen bildeten sich erst in der Standesamtszeit heraus. Da konnte es vorkommen, daß z.B. beim Namen Hermann die Familie des einen Bruders Hermann, die es anderen Herrmann geschrieben wurde.

    Bei den Vornamen verhielt es sich ähnlich. Manche Pfarrer nahmen die Lokalversion, z.B. Lips, andere schrieben Philipp, manche benutzen sämtliche Vornamen, andere nur den Rufnamen. Und daß zusätzliche Vornamen dazu kamen, ist auch nichts ungewöhnliches.

    In der Regel ist es kein Grund, in zu große Zweifel zu verfallen.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • karin-oö
      Erfahrener Benutzer
      • 01.04.2009
      • 2633

      #3
      Hallo,

      das Problem mit den Mai(ei)(ay)...ers habe ich auch schon öfters gehabt.
      Ich gehe in solchen Fällen von der aktuellsten Schreibweise aus und benenne alle Vorfahren so, sonst weiß man bald nicht mehr, wer zu welcher Familie gehört. In den einzelnen Einträgen vermerke ich dann die unterschiedlichen Schreibweisen.

      Bei den Vornamen ist es vielleicht am besten, vom Taufeintrag auszugehen, denn zumindest da müsste man ja gewusst haben, wie das Kind genannt wurde. Die späteren Namensformen werden wieder angemerkt.

      Dafür, dass selbst die Taufeinträge nicht immer stimmen, habe ich ein schönes Beispiel: Mein Urgroßvater sollte den Namen Franz bekommen, wurde auch so getauft, nur hat der Pfarrer nach einer ausgiebigen Tauffeier den Vornamen Josef ins Taufbuch eingetragen. Das war dann immer etwas verwirrend, denn genannt wurde er ja Franz, aber in allen Urkunden stand Josef! Mein Eintrag dazu lautet: Josef, genannt Franz.

      Schöne Grüße
      Karin

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      • niederrheinbaum
        Gesperrt
        • 24.03.2008
        • 2557

        #4
        Hallo!

        Das findet man häufig.

        Da die Standesbeamten, Pfarrer usw. die Namen so schrieben, wie sie ihnen genannt wurden, kam es immer wieder zu Veränderungen.

        Bei einer meiner Vorfahrenlinien habe ich acht verschiedene Schreibweisen des Nachnamens im Laufe der Zeit gefunden.

        Ein Nachname als Beispiel: Terheggen, Terrhegen, ter Hegen, ter Haeggen, Terhecken, ter heken.

        Bei den Vornamen war es ähnlich.
        Abkürzungen, Kosenamen, wie Mina statt Wilhelmine usw., nur einen von mehreren Vornamen in verschiedenen Urkunden und Einträgen....

        Ich notiere alle gefundenen Varianten bei den jeweiligen Personen.

        Viele Grüße, Ina


        Anmerkung: Da wart Ihr, Friedrich und Karin, schneller im Schreiben....

        Kommentar

        • Whodunit
          Erfahrener Benutzer
          • 14.09.2008
          • 198

          #5
          Hallo,

          dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben, auch wenn sicher schon so gut wie alles gesagt ist.

          Zitat von XJS Beitrag anzeigen
          In einigen Kirchenbuch-Einträgen wurden die Namen meiner Vorfahren schon sehr verunstaltet.
          Das ist keine Verunstaltung, sondern hat unterschiedliche Gründe: Kenntnis des Pfarrers, Rufnamen, Verwirrung der Geschwister usw.

          Mich würde mal interessieren, wie Ihr damit umgeht,
          Man nimmt den bisher bekannten Namen und vermerkt alle Unannehmlichkeiten.

          wenn ein Johann plötzlich Hanß Hermann heißt,
          Vielleicht hieß er zur Geburt "Johann Hermann" und wurde später von seinen Eltern und Freunden nur "Hans" genannt, dann verstarb er meist auch als "Hans Hermann". Das ß macht hier keinen Unterschied, das liegt einfach an der Gewohnheit des Pfarrers.

          eine Sophie Philippine noch einen zusätzlichen Vornamen hat,
          Wieder wie oben: Vielleicht als "Sophie Philippine" gestorben, hatte aber noch einen dritten, oft vergessenen Namen. Dann findest du ihn womöglich bei der Geburt. Mir ist es sogar schon passiert, dass zur Taufe nur zwei Namen auftauchen, zur Trauung aber dann drei bei der Braut!

          der Meier mal mit ei, mal mit ey und mal mit ay geschrieben wird
          Ist auch ganz typisch. Je weiter du zurückkommst, desto kurioser werden die Namen. Während man im 19. Jh. etwa einen tabellarischen Eintrag so findet:

          12. April 1843
          Hans / Vater: Heinrich Krause / Mutter: Maria Rudorf

          ... sieht man im 17. Jh. so etwas:

          Anno MDCXII d. 12t Aprilis ist der Maria einer gebohrenen Rudorrff, deß Henrichs Kraußens Eheweib ein Söhnlein gebohren, seyn Nahme Hannß.

          oder gar:

          Anno MDCXII 12ma Aprilis natus est Joes, filius Mariae Rudorffen et Henrici Krausen conjugum.

          Damit muss man halt leben.
          Viele Grüße,
          Daniel.


          Suche alles zu folgenden Namen:
          Gauler (Allendorf), Grau (Spangenberg), vom Hagen (Allendorf),Hom/Tröster (Böhmen), Simmchen (Schlesien), Kadner (Oberlosa), Kambach (Schlesien), Krauße (Thossen), Rudorf (Schönlind), Schimmelpfennig (Eschwege), Zülch (Sontra)

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          • anika
            Erfahrener Benutzer
            • 08.09.2008
            • 2630

            #6
            Welcher Name ist der Richtige

            Hallo
            Ich gehe immer nach den Einträgen aus den Kirchenbüchern.
            Je weiter man zurückkommt desto häufiger ändert sich die
            Schreibweise.
            Im Taufeintrag steht Theodorus Johannes und bei der Heirat
            wird daraus ein Derk Jan.
            Wenn der Derk oder Jan überhaubt erscheint, denn da wurde meist nur der Rufname eingetragen.
            Anika
            Ahnenforschung bildet

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            • Schlupp
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2009
              • 416

              #7
              Dann ich auch noch mal kurz: Ich kenne das freilich auch, daß die Vornamen plötzlich variieren und man nicht mehr weiß, ob tatsächlich die gesuchte Person oder doch nur ein(e) Cousin(e) gemeint ist. Nun habe ich gestern noch etwas Interessantes gelesen, was mich aber schon ein wenig verwundert hat... In den persönlichen Aufzeichnungen eines Schulinspektors heißt es zu seinem Sohn Ernst Friedrich ("Fritze", * 1782 in Halberstadt) am Rand vermerkt: "Heißt im Kirchenbuche: Ludwig Friedrich, wie ich aus seinem Taufzeugniß 1815 erfuhr. Er mag denn den Namen Ernst oben ein nehmen."

              Toll oder, wenn man nach 33 Jahren mitbekommt, daß sein Sohn nicht unter dem Namen, den er schon immer trug, eingetragen wurde? (Er spricht schon in dessen früher Kindheit von "unserem Ernst Friedrich".)

              Gruß,

              Schlupp
              Woher stammen: 1) der Hirte Johann Peter Matthias TRIEGER (* um 1760, angeblich in Barby bei Magdeburg, V: Andreas Trieger), 2) der Hirte Michael BREITMEYER (* um 1727, V: David Breitmeyer, 1740er: wohnhaft in Schwanebeck bei Halberstadt)

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