Stille Trauung

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  • Lynne
    Erfahrener Benutzer
    • 24.06.2009
    • 317

    Stille Trauung

    Halli Hallo!
    Mein Urgroßvater hat 1912 geheiratet. Im Eintrag des Traubuches ist nachzulesen, dass es sich um eine "stille Trauung" handelte und schwarze Kleidung getragen wurde.
    Welche Bedeutung könnte dahinter stehen, bzw. warum wurde soetwas gemacht?
    MfG! Lynne
    Jeder macht was er will, keiner was er soll, aber alle machen mit!
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11336

    #2
    Moin Lynne,

    ich nehme an, daß da kurz vorher ein Trauerfall in der Familie war, wahrscheinlich eines sehr nahen Angehörigen (Elternteil, Geschwister). Da aus welchen gründen auch immer die Heirat nicht aufzuschieben war, wurde eben "still" gefeiert.

    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Marlies

      #3
      Hallo Lynne,

      natürlich kann es sich um einen Trauerfall in der Familie handeln, aber schau auch mal nach, wann das erste Kind geboren wurde

      Schwarze Brautkleider waren zumindest bis um ca. 1900 gang und gäbe: Familienfotos

      Schöne Grüße
      Marlies

      Kommentar

      • Michael
        Moderator
        • 02.06.2007
        • 5163

        #4
        Zitat von Marlies Beitrag anzeigen
        schau auch mal nach, wann das erste Kind geboren wurde

        Hallo Lynne,
        stille Trauung kann bedeuten, daß es vor der Heirat eine uneheliche Verbindung gab.
        Viele Grüße
        Michael

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        • roi
          Erfahrener Benutzer
          • 15.11.2006
          • 377

          #5
          Schau mal nach, in welchem Monat die Trauung stattfand. Im Jahre 1912 war es zumindest in katholischen Gegenden üblich, dass Trauungen in der Advent- oder Fastenzeit, also im Dezember und etwa im März, nur in Notfällen stattfanden und dann auch nur "still" gefeiert wurden. Schwarze Brautkleider waren zu dieser Zeit allgemein üblicher als weiße.

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11336

            #6
            Zitat von roi Beitrag anzeigen
            Schau mal nach, in welchem Monat die Trauung stattfand. Im Jahre 1912 war es zumindest in katholischen Gegenden üblich, dass Trauungen in der Advent- oder Fastenzeit, also im Dezember und etwa im März, nur in Notfällen stattfanden und dann auch nur "still" gefeiert wurden. Schwarze Brautkleider waren zu dieser Zeit allgemein üblicher als weiße.
            Moin roi,

            die Adventszeit galt ja auch lange als Fastenzeit, womit wir sagen können, daß generell in der Fastenzeit nur in Ausnahmefällen geheiratet wurde.

            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

            Kommentar

            • roi
              Erfahrener Benutzer
              • 15.11.2006
              • 377

              #7
              So isses. Ich habe die Standesamtsnachrichten zwischen 1881 und 1912 in meinem katholischen Heimatort erfasst, darum weiß ich, dass Trauungen während dieser Zeit extrem selten waren. Da musste eine Hochzeit schon wirklich dringend sein.
              Andererseits denke ich, dass 2.Hochzeiten, die noch während des Trauerjahres stattfanden, auch still gefeiert wurden. Aber nach meinen Beobachtungen hat man 1912 mit der Wiederheirat länger gewartet als z.B. hundert Jahre früher, wo eine Wiederheirat nach einem halben Jahr durchaus üblich war.

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11336

                #8
                Bei den Trauerfällen, deretwegen eine stille Trauung stattfand, muß es sich ja nicht unbedingt um den Tod des bisherigen Ehepartners eines der Brautleute gehandelt haben, sondern z.B. um ein Elternteil.

                Wenn auf einem Hof die Mutter starb, mußte ja z.B. dringend die Hausfrau ersetzt werden. Da kam es bestimmt oft zu stillen Hochzeiten.

                Friedrich
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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