Wechsel der Vornamen um 1800 im Raum Remscheid-Radevormwald?

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  • hschmauck
    Erfahrener Benutzer
    • 15.06.2023
    • 372

    Wechsel der Vornamen um 1800 im Raum Remscheid-Radevormwald?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1770-1840
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Remscheid
    Konfession der gesuchten Person(en): evangl.
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): FamilySearch, Landesarchiv NRW
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): /


    Hallo zusammen,

    ich habe eine Frage an die Fachleute aus dem Bergischen zum Thema Wechsel der Vornamen:

    Ich habe einen Vorfahren aus Remscheid. Beim Hochzeitseintrag in Lüttringhausen wird er Johann Gottfried Hessenbruch genannt und heiratet ∞ 1769 in Remscheid die Maria Margaretha Oeckinghaus.

    Die beiden bekommen mehrere Kinder in Remscheid.u.a.:
    Maria Catharina Eberhardina * 25.02.1770 (Taufeintrag Anhang 3)
    Johann Gottlieb * 08.02.1774
    Sara * 11.02.1778
    Rahel * 06.08.1780
    Ludovica * 12.08.1782
    Helena Wilhelmina * 12.02.1785

    Alle diese 6 Kinder werden in Remscheid getauft.

    Der Name des Vaters lautet dabei immer Johann Gottfried Hessenbruch/Hessenbrock
    Der Name der Mutter variiert dagegen zwischen Maria Margaretha, Anna Margaretha und Maria Catherina

    Am 16.07.1790 heiratet dann eine Henrietta Hessenbruch in Lüttringhausen den Hanspeter Clasen. Laut Hochzeitseintrag wurde Henrietta in Remscheid getauft. (Anhang 2) Als Brauteltern sind die eingangs genannten Eltern aufgeführt.
    Dieses Ehepaar bekommt mehrere Kinde und der Vater wird mal als Hanspeter Clasen und mal als Johann Peter Clasen eingetragen.

    Als Henrietta Hessenbruch 1840 verstirbt, werden in der Sterbeurkunde (Anhang 1) als Eltern der Heinrich Hessenbrock und die Margaretha Oeckinghaus aufgeführt. Ihr Alter wird mit 69 Jahren eingetragen.

    Nun finde ich zwar jede Menge Kinder des eingangs genannten Ehepaars, aber es ist keine Henrietta dabei. Auf der anderen Seite, scheinen die Namen zumindest in dieser Familie immer wieder zu wechseln und das Geburtsdatum der Maria Catharina Eberhardina würde perfekt zur späteren Henrietta passen.

    Also:
    • Johann Gottfried Hessenbruch wird zu Heinrich Hessenbruch
    • Johann Peter Clasen wird zu Hanspeter Clasen
    • Maria Catharina Eberhardina Hessenbruch wird zu Henrietta Hessenbruch?

    Ich vermute mal, hier geht es um den Unterschied zwischen Tauf- und Rufnamen? War das zu der Zeit in der Gegend gängig?
    Wie könnte ich sicherstellen, dass die Henrietta tatsächlich als Maria Catharina Eberhardina getauft wurde?

    Vielen Dank für Aufklärung.

    Heiko
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von hschmauck; 13.09.2023, 22:52.
  • fajo
    Erfahrener Benutzer
    • 08.10.2018
    • 2351

    #2
    Guten Morgen!
    Ich suche zwar nicht in deiner Gegend, allerdings habe ich in Böhmen zum gleichen Zeitraum etwas Ähnliches. Zu diesem Zeitpunkt wandelte sich die schwer zu lesende Barocksprache und es wurden z. B. auch gehäuft französische Begriffe und Sprachregeln (auch Vornamen bekamen teilweise einen französischen Hauch) mit eingebracht.

    Laut Tante Google: > Beim Namen Henriette handelt es sich um einen französischen weiblichen Diminutiv von Henri.<
    Evtl. wäre das eine Erklärung für dein Namensproblem in ihrem Bezug?-

    Ich vermute mal das du schon einmal die Namen der Paten von Maria Catharina Eberhardina bzw. Henrietta Hessenbruch durchgesehen hast und keinen evtl. Zusammenhang mit einer Patin gefunden hast?
    Mein ähnliches Problem habe ich „erst einmal“ als gelöst angenommen, bis sich diese Erklärung (bei mir sind es allerdings 3 mögliche Erklärungen) evtl. wiederlegt. -

    Bei Johann Peter Clasen wird zu Hanspeter Clasen, ist vermutlich Johann Peter = Hans für Johann und Peter einfach nur zusammengeschrieben worden?

    Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen, denn so ein Problem irritiert schon recht heftig... das kenne ich....
    Zuletzt geändert von fajo; 14.09.2023, 07:32.
    Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







    Kommentar

    • hschmauck
      Erfahrener Benutzer
      • 15.06.2023
      • 372

      #3
      Guten Morgen fajo,

      vielen Dank für Deinen Input.

      Ja, die Taufpaten der Maria Catharina Eberhardina habe ich mir angesehen und die lassen keinen Rückschluss auf den Namen Henrietta zu.

      Einen Eintrag zu einer Henrietta finde ich ja nicht, obwohl ich das Taufbuch von Remscheid hoch und runter geprüft habe. Auch aus anderen Quellen finde ich keine genauen Angaben zu ihrer Geburt oder Taufe, bis auf das Jahr 1771, dass sich aus der Altersangabe auf der Sterbeurkunde ergibt. Da die Eltern 1769 geheiratet haben und sie selbst ja auch 1790 bereits geheiratet hat, kann sie auch nicht früher und kaum deutlich später geboren worden sein.

      Aber der französische Bezug zum Rufnamen (?) Heinrich = Henri des Vaters würde da ja schon passen und das Alter weist dann eben doch ziemlich deutlich auf die
      Maria Catharina Eberhardina, die 1790 bei der Hochzeit wenigstens 20 Jahre alt gewesen wäre.

      VG

      Heiko

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      • fajo
        Erfahrener Benutzer
        • 08.10.2018
        • 2351

        #4
        Evtl. findest du einen Hinweis bei Eheschließungen der Enkelkindern... schon mal da geschaut? -
        Vorsicht : >Ich habe keine Ausbildung. Ich habe Inspiration.< von Bob Marley -**







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        • tvogel17
          Erfahrener Benutzer
          • 29.03.2010
          • 487

          #5
          Hallo Heiko,

          die Variation der Mutternamen könnte durchaus daher kommen, dass sie eher mit Kose-/Spitznamen gerufen wurde und den Taufnamen selbst gar nicht genau kannte.
          Da hilft nur die Suche nach ihrem Taufeintrag.
          Der Vater war ja vermutlich auch schon tot, als seine Tochter starb. Da kann aus einem Gottfried auch mal ein Heinrich werden... ;-)

          Die Geburt der ominösen Henriette würde ich aber trotz vergeblicher Suche um 1772 vermuten, weil bei einer jungen Mutter vier Jahre Kinderpause (ohne nachweisliche Totgeburten) eigentlich zu lang sind. Auch zwischen 1774 und 1778 sollte noch eine Geburt liegen. Die Kinder danach kommen ja im üblichen 1,5- bis 3-Jahresrhythmus.
          Waren die Eltern auf Wanderschaft bzw. eine Entbindung bei Verwandten im Nachbarkirchspiel?
          Oder war der Pfarrer nachlässig bzw. die Pfarrstelle zwischenzeitlich verwaist?
          Gibt es evtl. noch Kommunikanten-/Konfirmandenregister? Da könnte evtl. noch das eine oder andere Kind auftauchen.
          Prüfe auch die Sterbebücher, ob die gefundenen Kinder alle überlebt haben. Da schließt sich mancher Verdacht auch aus.

          Viel Erfolg und Grüße
          Thomas

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          • hschmauck
            Erfahrener Benutzer
            • 15.06.2023
            • 372

            #6
            Vielen Dank für die Tipps.


            Ich werde nochmal auf die Suche gehen.

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