Traumbrief

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  • Ferdix
    Erfahrener Benutzer
    • 24.11.2018
    • 386

    [gelöst] Traumbrief

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: 19. Jhd. bis Anfang 20. Jhd.
    Region, aus der der Begriff stammt: deutschsprachige Regionen

    Heute habe ich von dem Begriff "Traumbrief" gelesen und konnte dazu keine Erklärung im Internet finden.

    Beispiele:


    Liebe Freunde, diese Rubrik hat (mir) noch gefehlt bei den Mühlrädern. Hier bitte ich nur diese Stempel bzw. Briefe zeigen zu wollen, die WIRKLICH selten sind, also nicht die bekannten Katalogpreisgranaten, die es jedes Quartal zu kaufen gibt, sondern…


    Handelt es sich dabei um eine spezielle Kategorie von Briefen in denen Träume erzählt werden? Wenn ja, gab es da einen Trend seine Träume in Briefen zu schildern? Oder hat es nichts mit Träumen zu tun?


    Edit:
    Kaiser Wilhelm der II. hatte in seiner Jugend/Kindheit öfter seine Träume in Briefen geschildert:
    Der deutschbritische Historiker John C. G. Röhl zeichnet ein lebendiges und detailgenaues Bild der Kindheit und Jugend des letzten deutschen Kaisers. Wilhelm wächst in einer Welt aus persönlichen Eitelkeiten, weltanschaulicher Heuchelei und politischer Intrige auf. Von maßlosen Erziehungsidealen überfordert, wendet er sich von seinen Eltern ab und den militärisch-reaktionären Kreisen des preußischen Hofes zu. Als sein Vater, der 99-Tage-Kaiser Friedrich III., stirbt, rückt eine höchst problematische Persönlichkeit an die Spitze des Deutschen Reiches auf.
    Zuletzt geändert von Ferdix; 30.12.2021, 16:05. Grund: Kaiser Wilhelm der II.
    Gruß,
    Alex
  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #2
    Zitat von Ferdix Beitrag anzeigen
    ... Handelt es sich dabei um eine spezielle Kategorie von Briefen in denen Träume erzählt werden? ...
    Edit:
    Kaiser Wilhelm der II. hatte in seiner Jugend/Kindheit öfter seine Träume in Briefen geschildert ...
    Hallo
    nein, das was Kaiser Wilhelm an seine Mutter schrieb, war nicht die Schilderung von nächtlichen Schlafträumen, sondern er hatte anscheinend an seine Mutter Liebeswünsche (Träume) geäußert; seine Traumbriefe waren wohl eine Art Liebesbriefe an die Mutter.

    Traumbriefe sind anscheinend eine Art phantastische Schilderungen, wie man sich etwas vorstellen tut, wie es in einer besseren Phantasie-Welt, bzw. Traum-Welt sein könnte.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.12.2021, 17:01.
    Viele Grüße

    Kommentar

    • Ferdix
      Erfahrener Benutzer
      • 24.11.2018
      • 386

      #3
      Hallo Anna Sara,

      ja, ich habe mir mittlerweile die Passagen über Kaiser Wilhelms Briefe durchgelesen. Es gab da ursprünglich einen Traumbrief und alles weitere danach waren Liebesbekundungen.

      Diese Traumbriefe enthalten wohl wirklich Traumschilderungen oder aber Phantastereien, die vielleicht gar nicht geträumt wurden. Scheint im 19. Jahrhundert recht beliebt gewesen zu sein, von seinen Träumen zu schreiben, oder? Gibt es mehr zum Thema Traumbriefe?

      Mich würde interessieren, was in dem Brief bei Ebay (geschrieben aus Südafrika) der Traum war. Ich tue mich schwer, den Brief zu entziffern - wurde der in einem Dialekt geschrieben?
      Gruß,
      Alex

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      • sternap
        Erfahrener Benutzer
        • 25.04.2011
        • 4072

        #4
        du hast es grob unterschieden entweder mit berichten über träume während des schlafens zu tun,
        oder mit tagträumen.


        es gibt eine psychotherapie, die von tagträumen ausgehend, den menschen zu stärken verspricht,
        katathymes bilderleben.
        freundliche grüße
        sternap
        ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
        wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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        • Ferdix
          Erfahrener Benutzer
          • 24.11.2018
          • 386

          #5
          Danke für den Hinweis zum "Katathymen Bilderleben" als Psychotherapie. Diese wurde in den 1950ern entwickelt. Vielleicht waren die "Traumbriefe" im 19. Jahrhundert eine Art Selbsttherapie mit der die eigenen Träume, Sehnsüchte oder Ängste verarbeitet wurden. Falls jemand noch mehr zum Thema vor allem bezogen aufs 18.-19. Jahrhundert herausfindet, dann bitte hier reinschreiben. Ich habe die Ursprungsfrage derweil als gelöst gekennzeichnet.
          Gruß,
          Alex

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          • sternap
            Erfahrener Benutzer
            • 25.04.2011
            • 4072

            #6
            bei den von dir verlinkten angeboten steht wohl traumbrief für ein traumobjekt eines sammlers, beispielsweise von briefmarken, briefstempeln etc..


            in zeiten größerer einschränkung der freiheit der einzelnen, schaffen sich die menschen erlaubte und unkontrollierbare ventile.

            man traf sich folglich zu seancen, praktizierte spiritismus, beweise des mesmerismus, theosophie in ihrer vielfältigen form, schließlich eine enge theosophie lehre blavatskis.
            alle versprachen eine eigentlich wahrere welt als die der allgemeinheit, zusammengewürfelt aus versatzstücken unterschiedlichster kulturen und religionen, die man sich innerhalb vorwiegend geschlossener gruppen vermittelte, im meist privaten rahmen.
            im esoterischen bereich deutete man häufig traumbilder wie ein codesystem eines geheimdienstes,, medial begabte personen waren dabei eine art dechiffrier-maschine vom jenseits zur gruppe hin



            die literarische form des traumberichts oder des traums in einem musikstück ermöglichte das schreiben und erzählen von inhalten hart am rande von moralischen oder rechtlichen tabus, die ein wachbewusster mensch nicht formulieren hätte dürfen.


            sigmund freuds schrift über den traum wurde schließlich für c.g. jung anlass und beginn der auseinandersetzung mit ihm und seinen lehren.
            späterhin widmete sich jung den phantasien und träumen seiner eigenen kindheit, ordnete sich dadurch seine persönlichkeit und bezog weiterhin weisheiten anderer kulturen usw.....entwickelte letztlich eine eigene therapieform.
            das waren ein paar ansätze, in welchem umfeld heute auftauchende ganz echte traumbriefe entstanden sein könnten.


            es ist häufig beim begriff traumbrief so wie mit verhutzelten ringen für männer vom angeblichen freimaurer opa, das treibt den versteigerungspreis hoffentlich höher, als wenn es als abgetragenes jahrmarktserwerbnis angepriesen wäre.
            freundliche grüße
            sternap
            ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
            wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




            Kommentar

            • Ferdix
              Erfahrener Benutzer
              • 24.11.2018
              • 386

              #7
              Danke sternap, für deine Erläuterungen zum Thema Träume im psychologischen/psychiatrischen Sinne. Nachdem ich mir die Inhalte der von mir verlinkten Seiten genauer angesehen habe, gebe ich dir Recht, es handelt sich dabei in keinem der Fälle (mit Ausnahme von Kaiser Wilhelm II.) um Träume, sondern nur um "traumhaft schöne" Sammelobjekte, auch bei der Karte aus Süd-West-Afrika.
              Zuletzt geändert von Ferdix; 31.12.2021, 03:30.
              Gruß,
              Alex

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