Zeit zwischen Verlobung und Hochzeit

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  • Araminta
    Erfahrener Benutzer
    • 12.11.2016
    • 599

    Zeit zwischen Verlobung und Hochzeit

    Hallo,

    ich habe von meiner Oma ein sehr wertvolles Stück geschenkt bekommen: einen silbernen Fingerhut meiner Ururgroßmutter auf dem das Datum 28.03.09 eingraviert ist.
    Angeblich soll es mein Ururgroßvater ihr zur Hochzeit oder Verlobung geschenkt haben. Nun weiß ich aber, dass die Hochzeit am 24.08.1912 statt gefunden hat.

    Könnte es möglich sein, dass die beiden sich am 28.03.09 verlobt haben und erst 3 Jahre später geheiratet haben?
    Ich muss dazu sagen, dass sich beide wahrscheinlich über eine Annonce gefunden haben und sehr weit auseinander gelebt haben. Mein Ururgroßvater hat 1909 auch eine neue Arbeitsstelle in einer neuen Stadt angenommen.
    Mir erscheinen diese Jahre zwischen Verlobung und Hochzeit trotzdem recht lange.

    Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

    Dann hätte ich noch eine Frage zu dem Fingerhut.
    Ich meine mal gelesen zu haben, dass dies oder ähnliches recht geläufige Verlobungsgeschenke waren aber leider finde ich dazu nichts mehr.
    Vielleicht habt ihr ja noch Geschichten dazu.

    Vielen herzlichen Dank und schöne Weihnachten

    Babs
  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11322

    #2
    Moin Babs,


    ein Großonkel und eine Großtante von mir haben sich vermutlich kriegsbedingt 1917 verlobt, aber erst 1920 geheiratet. Ich denke, auch wenn es selten vorkommt, ganz ungewöhnlich ist das nicht.


    Friedrich
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Bergkellner
      Erfahrener Benutzer
      • 15.09.2017
      • 2351

      #3
      Manchmal wurde von den Brauteltern festgelegt, dass erst geheiratet werden durfte, wenn der Bräutigam ein Haus für die junge Familie kaufen oder anderweitig feststand, dass er für eine Familie sorgen konnte(z.B. Meisterbrief u.ä.).
      Solche Fälle habe ich einige in meinem Portefeuille: Da wurde in der Proklamationszeit dann einfach ein Veto eingelegt und die Brautleute mussten artig warten, bis das drei Jahre später nach Kauf eines Hauses aufgehoben wurde. Leider waren die beiden eher unartig veranlagt, so dass die ersten drei Kinder unehelich waren... so geschehen 1890.

      Könnte es sein, dass das auf deine Ururgroßeltern zutrifft?

      Oder manchmal war die Braut noch "zu jung" zum Heiraten, da musste dann die Volljährigkeit abgewartet werden, so geschehen bei einer meiner Urgroßmütter. Die beiden wollten schon 1902 heiraten, mussten aber doch bis 1905 warten.


      Lg, Claudia
      Zuletzt geändert von Bergkellner; 23.12.2020, 21:36.
      Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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      • Araminta
        Erfahrener Benutzer
        • 12.11.2016
        • 599

        #4
        Hallo Claudia,

        so etwas ähnliches könnte ich mir vorstellen, da mein Ururgroßvater wie gesagt 1909 in eine neue Stadt zog und eine neue Arbeitsstelle annahm. Er könnte ihr diesen Fingerhut als Verlobungsgeschenk geschickt haben und dann die 3 Jahre Geld gespart haben um sie heiraten zu können.

        Musste man denn zur Verlobung zusammen sein?

        Ich bin mir nicht sicher ob sich die beiden vorher gesehen haben. Leider habe ich auch kein Hochzeitsbild. Nur Fotos, die sie ihm geschickt hat, oder nach der er sie ausgewählt hat.

        Bedeutet der Fingerhut als Geschenk etwas besonderes?

        Sonst habe ich in katholischen Kirchenbücher eben dieses Sponsalien, aber der Zeitraum war bei weitem nie so lange sondern eher wie heute. Da bekam die Frau eher ein illegitimes Kind und die Heirat erfolgte 3 Jahre nach der Geburt - wenn überhaupt.

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