Brief 28

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  • Scherfer
    Moderator
    • 25.02.2016
    • 2511

    [ungelöst] Brief 28

    Quelle bzw. Art des Textes: Brief
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1886
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Schleswig-Holstein
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Liebe Familienforscher*innen,

    ich habe vier Briefe, bei deren Transkription ich euch um eure Mithilfe bitte. Einen Teil habe ich schon selbst lesen können, sende euch aber hier den gesamten Brief mit rot unterstrichenen Worten, die ich nicht entziffern kann oder gerade betriebsblind bin. In meiner aktuellen Transkription unten markiere ich diese Wörter auch rot in eckigen Klammern.
    Natürlich schließe ich weitere Lesefehler meinerseits nicht aus und freue mich über Korrekturen. Danke!


    „28“

    - Seite 1 -

    Lieber Johannes!

    Deinen für uns beruhigten Brief haben wir gut aufgenommen und alle Bedenklichkeit fallen lassen, und denken getrost und freudig, so Gott will, gleich nach dem 1ten März kommen.
    Inzwischen erhielt ich den Brief von Julius an Dir, derselbe ist weiter nichts als der vorangegangene, nur mit dem Unterschied, das er anstatt 2000 M jetzt mit der Hälfte zufrieden ist.
    Wer will aber Dir sagen, das Herr Schwarz an Dir schreiben und die meisten Schwierigkeiten geordnet, daß ist doch nicht anders zu verstehen, als das die Herren einen Vergleich zu Stande bringen wollen mit den Gläubigern. Denn wenn die Herren das Geld gegeben hatten, wären keine Schwierigkeiten zu ordnen. Ich bekam von

    - Seite 2 -

    Julius ebenfalls eine Karte, wo er schrieb daß die beiden Herren ihm geholfen, in den Briefen an Dir ist das anders.
    Das er jetzt sein Vieh abschaffen auch sonst seine Gehülfen ablassen und sonstige Ersparniß denkt zu machen ist so recht gut zu höhren, aber warum hat er es nicht früher als noch Zeit war gethan. Dieses ist aber alles das wehnigste. Die Hauptsache ist doch das Pachtland, was am [mehrsten] Ausgaben macht zurück zu geben.
    Jetzt frage ich nun, gebraucht er so viel Betriebsgeld, schafft ersame Leute ab die […] mit Kuh und Vieh ebenfalls, so gebraucht er so und so viel ich davon verstehe vielleicht nur wenige hundert M, denn sein anderer Verdienst geht ja fort.
    Wenn Julius das mir ausführlich

    - Seite 3 -

    schreiben wollte, mir nicht über alles nämlich auf welche Weise der beiden Herrn geholfen und wozu er diese 1000 M haben will, auch was er denkt über die Weise genau berichtet, würde ich auf alles kein Gefahr geben, dieses ist unbedingt was ich vorher wissen will.
    Ich bitte dich deshalb den Brief den der Herr Schwarz an dir schreiben sollte mir zuzuschicken, u. nicht eher darauf abtworten bis ich denselben gelesen und sollte Julius schreiben, und dir drängen es aufzuschieben bis wir zu dir kommen, denn als Betriebs[…] kann er so lange warten.
    Gott weis wie viel ich mit ihm beschäftige auf welche Weise ihm geholfen werden könnte u. daß ich diese 1000 M wohl hingeben möchte, wenn damit geholfen, aber wenn ich sehe daß möglicher weise diese 1000 M auch noch verlohren gehen können in kurzer Zeit so wäre eine Hilfe von neuem anzufangen doch zu wenig welches ich ihm später hernach geben

    - Seite 4 -

    könne.
    Wenn du den Brief recht ließt, so wirst du finden wie Julius alles ansieht wenn er schreibt daß er 1550 M Kostgeld bekömmt, das ist doch keine Bedrängnis, denn die Kostgänger sollen doch davon beköstigt, also gleich am 1sten Tage an einen Abfluß wo das Geld ist, und wen er dir schreibt dem gegenüber 1100 M Zinsen zahlen soll, so scheint das für den weniger keiner […][…] in Wirklichkeit aber wenig.
    Schließe mit herzl. Gruß auch an die Kinder
    Dein Vater
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Scherfer; 13.01.2024, 17:33.
  • mawoi
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2014
    • 3969

    #2
    Lieber Johannes!

    Deinen für uns beruhigten Brief haben wir gut aufgenommen und alle Bedenklichkeit fallen lassen, und denken getrost und freudig, so Gott will, gleich nach dem 1ten März kommen.
    Inzwischen erhielt ich den Brief von Julius an Dir, derselbe ist weiter nichts als der vorangegangene, nur mit dem Unterschied, das er anstatt 2000 M jetzt mit der Hälfte zufrieden ist.
    Was will aber das sagen, das Herr Schwarz an Dir schreiben und die meisten Schwierigkeiten geordnet, daß ist doch nicht anders zu verstehen, als das die Herren einen Vergleich zu Stande bringen wollen mit den Gläubigern. Denn wenn die Herren das Geld gegeben hatten, wären keine Schwierigkeiten zu ordnen. Ich bekam von

    - Seite 2 -

    Julius ebenfalls eine Karte, wo er schrieb daß die beiden Herren ihm geholfen, in den Briefen an Dir ist das anders.
    Das er jetzt sein Vieh abschaffen auch sonst seine Gehülfen ablassen und sonstige Ersparniß denkt zu machen ist ja recht gut zu höhren, aber warum hat er es nicht früher als noch Zeit war gethan. Dieses ist aber alles das wehnigste. Die Hauptsache ist doch das Pachtland, was am mehrsten Ausgaben macht zurück zu geben.
    Jetzt frage ich nun, gebraucht er so viel Betriebsgeld, schafft er seine Leute ab die […] mit Kuh und Vieh ebenfalls, so gebraucht es so viel ich davon verstehe vielleicht nur wenige hundert M, denn sein anderer Verdienst geht ja fort.
    Wenn Julius das mir ausführlich

    - Seite 3 -

    schreiben wollte, mir nicht über alles nämlich auf welche Weise die beiden Herrn geholfen und wozu er diese 1000 M haben will, auch was er denkt über die Wiese genau berichtet, würde ich auf alles kein Gehr geben, dieses ist unbedingt was ich vorher wissen will.
    Ich bitte dich deshalb den Brief den der Herr Schwarz an dir schreiben sollte mir zuzuschicken, u. nicht eher darauf abtworten bis ich denselben gelesen und sollte Julius schreiben, und dir drängen es aufzuschieben bis wir zu dir kommen, denn als Betriebs[…] kann er so lange warten.
    Gott weis wie viel ich mit ihm beschäftige auf welche Weise ihm geholfen werden könnte u. daß ich diese 1000 M wohl hingeben möchte, wenn damit geholfen, aber wenn ich sehe daß möglicher Weise diese 1000 M auch noch verlohren gehen können in kurzer Zeit so wäre eine Hilfe von neuem anzufangen doch zu wenig welches ich ihm später hernach geben

    - Seite 4 -

    könne.
    Wenn du den Brief recht ließt, so wirst du finden wie Julius alles ansieht wenn er schreibt daß er 1550 M Kostgeld bekömmt, das ist doch keine Baareinahme, denn die Kostgänger sollen doch davon beköstigt, also gleich am 1sten Tage an einen Abfluß von dem Geld ist, und wen er dir schreibt dem gegenüber 1100 M Zinsen zahlen soll, so scheint das für den weniger Kenner? vortheilhaft in Wirklichkeit aber wenig.
    Schließe mit herzl. Gruß auch an die Kinder
    Dein Vater


    VG
    mawoi

    Kommentar

    • Scherfer
      Moderator
      • 25.02.2016
      • 2511

      #3
      Nochmals ganz herzlichen Dank.

      Ich lasse es noch einmal auf "ungelöst" wegen der zwei Leerstellen: [...].

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