Bitte um Lesehilfe bei Antrag einer Gewerbeanmeldung

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  • ramone
    Erfahrener Benutzer
    • 11.11.2012
    • 352

    [gelöst] Bitte um Lesehilfe bei Antrag einer Gewerbeanmeldung

    Quelle bzw. Art des Textes: Bürger und Gewerbeakten Dresden
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1879
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Dresden
    Namen um die es sich handeln sollte: Juliane Auguste Luise Fritzsche, geb. Zeidler


    Hallo liebe Forengemeinde,

    ich habe eine Anfrage für ein Gewerbe von meiner Ururgroßtante Juliane Auguste Luise Fritzsche geb. Zeidler vorliegen. Ich habe, so gut es ging, schon einiges entziffert. Allerdings sind noch einige Lücken.

    Für Korrektur und Ergänzungen bin ich sehr dankbar.


    "Herrn Stadtrath zu Dresden,

    Ganz unterförmlichst wohne ich ihn meine bitte darzulegen. Ich bin Wittwe ... Kindern ... diese Ostern zwei die Schule verlassen haben jedoch nur in Dienst gebracht habe ... sie jedoch keinen Lohn ... zur Ausbildung ist die ... habe ich noch zu Hause ... habe ich zwei welche erst ... Jahre die Schule besuchen und eins von im fünften Jahr eins im dritten Jahr, ich habe mir immer mein Brot mit waschen und Sch... ... habe ... mein Glück schon mit ... ... bin so das ich weder Sch.. noch waschen ... als ich es (?) getan habe."

    Seite 2

    "So wollte ich den ... Herrn Stadtrath bitten ob ich vielleicht die Stelle Neustadt Oppeller... Oppellstraße am Ende nach der ... und Garten... wo ich mit Gemüse (?) und Obst zu handeln da ich nicht weiß wie ich durchkommen soll mit ... Kindern um als Eheliche und ... Mutter zu sorgen, ... ich schon ... dreizehn Jahr mit Neujahrskarten meinen Platz auf dem Dippoldiswalderplatz beim Kaufmann ... habe und ... durch niemand ... nachzufragen kann (?) und auch nicht in polizeiliche Hände ... bin und .. Wortschrift mächtig das ... habe ... ich zu ... ... bitten.
    Nochmals herzlich meiner bitte Gehör zu schenken.
    Ganz unterförmlichst
    Luise verw. Fritzsche

    Bitte um baldige Antwort"

    Hier der Link zum Dokument bei familysearch. Es geht um die Aufnahmen 61-62 von 398.



    Vielen lieben Dank für eure Hilfe schon einmal.

    LG

    Susann
  • benangel
    Erfahrener Benutzer
    • 09.08.2018
    • 4331

    #2
    Hier mal der erste Teil, wie ich ihn lese:

    Herrn Stadtrath zu Dresden,

    Gantz unterthänichst wache (wage) ich
    ihn meine Bitte vorzulechen (vorzulegen). Ich
    bin Wittwe von sechs Aerzoch-
    nen (erzogenen) Kindern wovon dieße
    Ostern zwei die Schule verlaßen
    haben jedoch eine in Dienst
    gebracht habe wo sie jedoch
    kein Lohn sondern nuhr zur
    Ausbildung ist die andre habe
    ich noch zu Hause nuhn habe ich
    zwei welche erst ein paar Jahre
    die Schule besuchen und eine von
    in fünften Jahr eine im dritten
    Jahr, ich habe mir immer mein
    Brod mit Waschen und Scheuern Vertind (verdient) habe allertings meine
    Glüder (Glieder) schon mit Reißen
    geblagt bin so das ich weter
    Scheuern noch Waschen mer
    kann als ich es gethan habe.

    Gruß
    Bernd
    Gruß
    Bernd

    Kommentar

    • ramone
      Erfahrener Benutzer
      • 11.11.2012
      • 352

      #3
      Hallo Bernd,

      vielen lieben Dank. Das hilft mir schon sehr viel weiter. Hatte bis jetzt zum Jahr 1879 nur fünf Kinder. Da fehlt mir wohl noch eins...

      Ich danke dir...

      Viele Grüße aus dem (jetzt mit Unwetter aufziehenden) Sachsen..

      Susann

      Kommentar

      • benangel
        Erfahrener Benutzer
        • 09.08.2018
        • 4331

        #4
        Hier Teil 2:

        So wollte ich den Geertesten
        Herrn Stadtraht bitten ob ich
        vielleicht die Stelle Neustadt
        Oppelvohrstadt Oppelstraße am https://upload.wikimedia.org/wikiped...t_Map_1895.jpg
        Ende, nach der Trenigkasserne (es gab eine Train Kaserne) https://www.stadtwikidd.de/wiki/Trainkaserne
        und Gartenreider (Garde-Reiter) Caserne https://de.wikipedia.org/wiki/Garde-Reiter-Denkmal
        wo ich mit Grünwahre und
        Obst zu handeln da ich nicht
        weiß wie ich durchkommen soll
        mit meine Kinder um als
        Erliche und ... Mutter
        zu sorgen, wo ich schon
        bereitz dreizehn Jahre mit
        Neujarskarten meine Blatz
        auf dem Dippoltießwalter
        Blatz beim Kaufmann
        Mülner habe und mier auch
        Niemand etwas Nachzusagen
        kann und auch nicht in
        Polizeiliche Hände gewessen
        bin und stetz Vorschrifts-
        mäsich (mäßig) das befolcht (befolgt) habe was
        ich zu thun hatte. Bitte
        Nochmals hertzlich meiner
        Bitte gehör zu schenken.

        Gantz Unterthänichst

        Luise verwttw. Fritzsche
        Kiefernstraße 5, b, 2 ...

        bitte um baltiche Antwort

        Gruß
        Bernd
        Zuletzt geändert von benangel; 11.06.2019, 21:55.
        Gruß
        Bernd

        Kommentar

        • Verano
          Erfahrener Benutzer
          • 22.06.2016
          • 7819

          #5
          Hallo,


          Erliche und Rehelle (reelle) Mutter


          Der Text erinnert an Heinrich Zilles „Mein Milljöh“.


          Viele Grüße August

          Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

          Kommentar

          • benangel
            Erfahrener Benutzer
            • 09.08.2018
            • 4331

            #6
            Zitat von Verano Beitrag anzeigen
            Erliche und Rehelle (reelle) Mutter

            Das hatte ich zwar auch so gelesen aber dachte mir, dass der Begriff reelle Mutter zu dieser Zeit nicht unbedingt gebräuchlich war.


            Gruß
            Bernd
            Gruß
            Bernd

            Kommentar

            • ramone
              Erfahrener Benutzer
              • 11.11.2012
              • 352

              #7
              Vielen lieben Dank euch beiden. Hätte es ohne eure Hilfe nicht lösen können.

              @verano

              Ja, ich finde den Text auch sehr interessant geschrieben. Sie hatte ja dann die Erlaubnis erhalten und sogar die Gebühr erlassen bekommen.

              Viele Grüße

              Susann

              Kommentar

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