Heiratseintrag 1809 bitte um Lesehilfe

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  • Daniel1808
    Erfahrener Benutzer
    • 17.07.2011
    • 2255

    [gelöst] Heiratseintrag 1809 bitte um Lesehilfe

    Quelle bzw. Art des Textes: Kirchenbuch
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1809
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Halberstadt
    Namen um die es sich handeln sollte: Merklein


    Hallo zusammen,

    erstmal frohe Ostern an alle Forscher :-)

    Kann mir bitte jemand sagen, was in dem Heiratseintrag meines Ahnen geschrieben steht? Ich kann hier leider überhaupt nichts von entziffern

    Viele Grüße

    Daniel
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  • Ulpius
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2019
    • 942

    #2
    Hier jedenfalls die sauberste Schreibweise des Namens Leonhard Mercklein (der Randvermerk führt: Merklin) und der Braut Dorothea Heisen, einer Dienstmagd. Leonhard unterschreibt mit Lenard, er ist Zimmermeister. Das Paar heiratet nach entsprechendem Aufgebot am 5.9.1809. Leonhards erste Frau, Maria Elisabeth geb. Hempelman, war am 19.1.1809 an Auszehrung gestorben).
    Der Vater der Braut, Christian Heise, Kleinschimdt in Einbeck, ist bereits verstorben (Schlagfluss, Todesanzeige), die Brautmutter, Christiane Hedewig, geb. Steinwachs, ist mit der Heirat "zufrieden" (notariell bestätigt). Folgen die Angaben zu den Aufgebotsterminen etc.

    Kommentar

    • Ulpius
      Erfahrener Benutzer
      • 03.04.2019
      • 942

      #3
      Das leidige Alter: Insgesamt haben wir vier Angaben, von denen schätzungsweise zwei belastbar sind, nämlich die zur Geburt der Kinder.
      1810 am 28.8.: 49 Jahre ( https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=188353 )
      1812 am 13.3.: 51 Jahre ( https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=188354 )
      die beiden anderen passen dazu nicht:
      - Bei der Hochzeit 1809 am 5.9. ( dieses Thema) steht, der Bräutigam sei 44 Jahre alt, viel eher dürfte er 48 gewesen sein.
      - Bei der Todesanzeige einer der Zwillingstöchter von 1812, 1814 am 3.4. (https://forum.ahnenforschung.net/sho...d.php?t=188355) wird ein Alter von 62 genannt, das ist vollkommen ausgeschlossen, wenn die anderen Angaben irgendwie an der Realität sind.
      Nachdem er Hinter der Münze mit Nr. 203 ein eigenes Haus hat, dürfte er aus Halberstadt stammen. Dann sollte sich die Geburt finden lassen. Am ehesten ab Ende 1760 (später als 28.8.) bis inklusive August 1761.
      Zuletzt geändert von Ulpius; 13.04.2020, 14:52. Grund: Themenadressen verlinkt

      Kommentar

      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 19759

        #4
        Guten Tag,
        ich wette mal dagegen, dass Leonhard Merklein aus Franken stammte.
        Seine erste (?) Ehe könnte darüber Aufschluss geben.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • Ulpius
          Erfahrener Benutzer
          • 03.04.2019
          • 942

          #5
          Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob er vielleicht ein Zugewanderter ist. Zu dieser Zeit ist es in ganz Europa ja drunter und drüber gegangen. Dass Mer(c)kl(e)in beim Vornamen das h unterschlägt, könnte in Richtung französischsprachiger Bereich weisen.
          Gibt es einen konkreten Anlass für die Vermutung Franken? In Deutschland ist dieser Name zumidest heute sehr viel eher in Schwaben zu finden als in Franken. - Man darf da schon an H0 denken, auch wenn das weniger mit Holz als mit Metall zu tun hat ;-)
          - Der Familienname der ersten Frau hat - zumindest heute - ganz eindeutig seinen Schwerpunkt in Westdeutschland.
          Zuletzt geändert von Ulpius; 13.04.2020, 16:01. Grund: Zum Familiennamen der ersten Frau: Lokalisierung

          Kommentar

          • Daniel1808
            Erfahrener Benutzer
            • 17.07.2011
            • 2255

            #6
            Hallo zusammen,
            vielen Dank ersteinmal für die schnelle Hilfe.

            Also aus der 1. Ehe kann ich entnehmen, dass er aus " Eltmann im Würzburgischen" stammt. Er heiratete am 14.09.1783 in Halberstadt das erste Mal. Er muss ca. 1760 geboren sein lt. 1. Heiratseintrag. Somit würde er ja hier 48/49 sein bei der 2. Ehe.
            Eltmann hatte damals wohl nur eine katholische Kirche aber dort ist nichts zu finden... Er war evangelisch.
            Auch seinen Sterbefall kann ich in Halberstadt komischerweise nicht finden. In einem Heirsatseintrag aus dem Jahr 1841 der einen Tochter steht, verstorben als Hospitalist... Aber ich finde ihn einfach nirgends :-(

            Ebenso seine Geburt in Eltmann. Nix :-(
            Sein Sohn aus 1. Ehe, mein weiterer Ahne soll 1784 ebenfalls in Halberstadt geboren sein, ebenfalls nix... Irgendwie seltsam...
            Seine 1. Frau stammte aus Quedlinburg! Ihr Vater allerdings aus Nürnberg.

            Hat jemand eine Idee wo ich mehr über das genannte Haus in der Straße Hinter der Münze 203 finden kann?

            Ebenfalls seltsam ist das nie übereinstimmende Alter wie schon oben genannt... Sehr seltsam...

            Viele Grüße

            Daniel
            Zuletzt geändert von Daniel1808; 14.04.2020, 08:18.

            Kommentar

            • Ulpius
              Erfahrener Benutzer
              • 03.04.2019
              • 942

              #7
              Na, da lag Horst von Linie 1 doch goldrichtig. Wenn das nicht Franken ist, dann weiß ich's auch nicht.
              Ich sehe - was die Herkunft anlangt, keine andere Chance, als in Eltmann anzusetzen. Gibt es dort keine Unterlagen, weil es nie welche gab oder sind die irgendwann zerstört worden? Kann man in dem Ort nicht jemanden finden, der da Näheres weiß?
              Nürnberger zu der Zeit sind ja gesondert. Ob die sich als "Franken" betrachtet haben? Jedenfalls scheint die Frau mit Le(o)n(h)ard mitgezogen zu sein und er dürfte eigentlich gut dagestanden haben, wenn er ein eigenes Haus hatte.
              Zur Münze: Da könnte man sich vermutlich alte Stadtpläne anschauen. Ob die Münze noch in Betrieb war oder nicht doch seit der Reformation oder wann immer das Regal nicht mehr da war, also keine eigenen Münzen mehr geschlagen werden durften, das dürften entsprechende Fachleute wissen. (Die vermutlich auch ahnen, wo dass passende Gebäude stand.)

              Kommentar

              • Horst von Linie 1
                Erfahrener Benutzer
                • 12.09.2017
                • 19759

                #8
                Zitat von Daniel1808 Beitrag anzeigen
                Er war evangelisch.

                Guten Tag,
                früher hätte man mich als Ketzer verbrannt,
                aber heute darf ich fragen: Woraus ergibt sich, dass seine Eltern evangelisch waren?
                Und vielleicht war er doch älter als aus der Mehrzahl der Einträge ersichtlich.
                Eine Heirat mit 23 Jahren war 1783 für einen Mann doch eher früh.
                Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                Und zum Schluss:
                Freundliche Grüße.

                Kommentar

                • Daniel1808
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.07.2011
                  • 2255

                  #9
                  Hallo Horst von Linie 1,

                  das kann ich nicht mit Sicherheit bestätigen das er evangelisch war. Allerdings spricht dafür, dass er in einer evangelischen Kirche in Halberstadt geheiratet hat und seine Kinder ebenfalls alle evangelisch getauft sind. Sein Sohn, also mein Ahne, ist ja auch 1784 geboren. Daher ja auch 1783 die Heirat mit seiner 1. Ehefrau.

                  Ich hatte vor ein paar Jahren schon einmal Kontakt zu einem Ahnenforscher im Umkreis von Eltmann, dieser sagte mir, es ist in den Büchern kein Eintrag aufzufinden und es vor Ort wohl nur katholische Bücher gäbe. Daher vermute ich, muss er demnach ja evangelisch oder reformiert gewesen sein.
                  Es bleibt weiter sehr spannend ;-)
                  Im 1. Eheeintrag seht ELTMAN geschrieben. Diese Schreibeweise gibt es für den Ort Eltmann heute nicht mehr. Interessant ist, dass es heute im Nebenort von Eltmann (wenn es denn tatsächlich dieser auch ist PLZ 97483) namens Stettfeld eine Brauerei gibt mit dem Namen Merklein...

                  Viele Grüße

                  Daniel
                  Zuletzt geändert von Daniel1808; 14.04.2020, 15:49.

                  Kommentar

                  • Horst von Linie 1
                    Erfahrener Benutzer
                    • 12.09.2017
                    • 19759

                    #10
                    Zitat von Daniel1808 Beitrag anzeigen
                    Interessant ist, dass es heute im Nebenort von Eltmann (wenn es denn tatsächlich dieser auch ist PLZ 97483) namens Stettfeld eine Brauerei gibt mit dem Namen Merklein...
                    Guten Tag
                    und vielen Dank für die Antwort.
                    Ja, das mit der Brauerei habe ich vorhin auch gesehen.

                    Man könnte auch mal eruieren, ob der Vorname Leonhard im 18. Jahrhundert in der Gegend auch bei Protestanten vergeben wurde.
                    Mir kommt er halt sehr katholisch vor.
                    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
                    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
                    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

                    Und zum Schluss:
                    Freundliche Grüße.

                    Kommentar

                    • Ulpius
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.04.2019
                      • 942

                      #11
                      Tatsächlich deutet Leonhard eher auf einen katholischen Hintergrund.
                      Wenn der bewusste Vorfahr im Jahr nach der Heirat geboren wurde, könnte das auf eine ... nicht so ganz frei terminierte Hochzeit deuten (also braucht man sich über das Alter des Vaters nicht zu wundern). Ist der Ahne denn in den ersten Monaten des Jahres 1784 geboren?

                      Bei gemischt konfessionellen Ehen kann man sich nicht auf gerne kolportierte Faustregeln (alle Kinder nach der Religion des Vaters oder Söhne wie der Vater, Töchter wie die Mutter) verlassen. Wo ich das überblicke ist es öfter so, dass die Frau anscheinend den Ausschlag gegeben hat (ungefähr gleichzeitig mit dem Fall hier, aber woanders). Also kann es auch sein, dass Lenard als Leonhard katholisch getauft wurde, dann eine protestantische Frau geheiratet hat, entweder auch konvertiert ist oder aber die Religionsangelegenheiten seiner Frau überlassen hat. - Ich weiß, das vereinfacht das Ganze nicht, aber man darf diese Optionen nicht außen vor lassen. Auch, dass hier ja lediglich die Geburten (und im letzten Fall der Tod eines der Kinder) angezeigt wird, keine Taufe vermerkt.

                      Kommentar

                      • Daniel1808
                        Erfahrener Benutzer
                        • 17.07.2011
                        • 2255

                        #12
                        Hallo, kann mir denn jemand sagen, was hier genau geschrieben steht?

                        Danke schön

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                        • Karla Hari
                          Erfahrener Benutzer
                          • 19.11.2014
                          • 5878

                          #13
                          aber klar doch


                          20. Merklin und Heisen
                          Es meldete sich der zimmermeister H. Leonhard
                          Mercklein, alt 44 Jahr, wohnhaft hin-
                          ter der Müntze im eigenen Hause nro 203, um
                          sich mit Jungfer, Dorothea Heisen, aus Ein-
                          beck, die bishero hier in Diensten gewesen, zu
                          verheyrathen. Der Bräutigam hat schon eine
                          Frau todt, Maria Elisabeth geb. Hempelman
                          Sie starb den 19. Jan, Morgens um 10
                          Uhr an der Auszehrung u. ist auf den langen Kirch-
                          hof begraben worden vid. Register der Verstorbenen
                          in der Martine Gemeinde pag. 24 nro 13 1809
                          Der Braut Vater war der Kleinschmidt in
                          Einbeck Christian Heise, starb daselbst im
                          57. jahr seines Alters am Schlag-
                          fluß (wovon der TodtenSchein eingeliefert
                          Der Braut Mutter Christiane Hedewig geb.
                          Steinwachs lebt noch, ist aber mit der Heyrath
                          zufrieden, welches sie durch ein Notariats-In-
                          strument bezeugen laßen (vid. Acta
                          Da Braupaar ist in der Martini Kirche
                          am 20. Aug. od. Dom. XII p. Trin. auf-
                          geboten und Sontags darauf damit fortgefahren
                          worden, auch gehörig angeschlagen gewesen u da
                          nichts dagegen sich hervorgethan; so sind sie am 5.
                          September Morgen in der Martine Kirche
                          von mir getrauet worden Halberstadt d. 5. Sept 1809
                          H. E. Raßmann Prediger und Civilbeamter
                          Lebe lang und in Frieden
                          KarlaHari

                          Kommentar

                          • Daniel1808
                            Erfahrener Benutzer
                            • 17.07.2011
                            • 2255

                            #14
                            Hallo KarlaHari,

                            ganz herzlichen Dank für deine schnelle Hilfe.
                            Das hilft mir sehr weiter :-)

                            Viele Grüße und schöne Pfingsten!

                            Daniel

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