"Brumlinghausen" (Brumlingsen?) / Wildshausen - Ortssuche/ geographische Lage/Nachweis

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  • Neugier-Nase 2022
    Erfahrener Benutzer
    • 16.12.2022
    • 102

    [gelöst] "Brumlinghausen" (Brumlingsen?) / Wildshausen - Ortssuche/ geographische Lage/Nachweis

    Name des gesuchten Ortes: "Brumlinghausen"
    Zeit/Jahr der Nennung: 25. April 1873
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region: Arnsberg (südlich von Wildshausen)
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]: ja



    Hallo
    Guten Abend liebe "Alle",
    ich fange doch im alten Jahr noch an mit meinen Fragen nach Hilfe.


    Mich fuchst schon sehr lange, dass ich die Lage eines Ortes nicht finden kann, noch irgendwelche Angaben zu seiner Entstehung, Namensherkunft, Umbenennung, Eingemeindung oder was sonst damit passiert sein könnte.
    Vermutungen habe ich viele, aber keinerlei Nachweise auf Karte.


    Es handelt sich um eine Ortsangabe aus einem Kirchenbuch, welches bei Matricula Online eingestellt ist:

    Paderborn, rk Erzbistum
    Signatur KB014-01-S
    Buchtyp Sterbefälle
    Datum von 1. Januar 1861
    Datum bis 1. Januar 1899




    Eintrag Nr. 11 für Ferdinand Bauerdick

    Dort steht:


    ".. (aus Wilds-) zu Brumlinghausen"


    Nun habe ich zwar Wildshausen gefunden.
    Auch etwas das Brumlingsen heißt kann ich finden.



    Aber Brumlinghausen finde ich nicht.


    Die Datenbank zur Ortssuche habe ich durchsucht.
    (Einige der Links führten mich ins "404")


    Darum möchte ich hier um Eure fachkundige Hilfe bitten

    Wir und wo könnte ich den in Erfahrung bringen, um was für einen Ort es sich gehandelt hat, wo er lag, und was mit ihm passiert ist.

    Ich vermute, dass er ganz in der Nähe von Wildshausen, eventuell südlich im heutigen Landschaftsschutzgebiet lag, dass er eventuell so klein war, dass er aufgegeben wurde, kann das aber nicht bestätigen.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir damit helfen könntet



    Vielen Dank für Eure Mühe
    einen schönen Abend wünsche ich in die Runde

    Neugier-Nase 2022
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 3326

    #2
    Hallo Neugier-Nase:


    Laut seinem ersten Heiratseintrag (links unten hier: https://www.familysearch.org/ark:/61...CS6M-1SNG?i=30) und seinem Taufeintrag (rechts oben hier: https://www.familysearch.org/ark:/61...9M-CSDB-F91R-S) ist er in Wildshausen geboren und in Arnsberg getauft worden (falls noch nicht bekannt, gibt es einen ausführlich belegten Stammbaum zu ihm hier: https://www.familysearch.org/tree/pe...urces/KZWR-8S7). Dieses Wildshausen lag direkt gegenüber von Brumlingsen an der oberen Ruhr nördlich von Freienohl und östlich von Arnsberg (siehe Ausschnitt aus Karte des 19. Jahrhunderts, von www.meyersgaz.org, im Anhang). Meiner Meinung nach kann es sich bei dem "Brummlinghausen" (beachte den Verdopplungstrich über dem "m") nur um dieses Brumlingsen handeln.



    VG


    --Carl-Henry
    Angehängte Dateien
    Meine Ahnentafel: https://gw.geneanet.org/schwind1_w?iz=2&n=schwind1&oc=0&p=privat

    Kommentar

    • Neugier-Nase 2022
      Erfahrener Benutzer
      • 16.12.2022
      • 102

      #3
      Hallo guten Abend Carl-Henry,
      vielen Dank für die schnelle Info.


      Deine Vermutung deckt sich mit meiner.


      Den Stammbaum bei familysearch kannte ich tatsächlich schon.


      Ich hoffe halt immer noch einen Karteneintrag für den Namen Brum(m)linghausen zu finden und einer Erklärung für die Namensherkunft.
      Ich bin. was sowas angeht. extrem neugierig (wie mein Nick schon sagt).


      Ich hoffe Du bist mir nicht böse, wenn ich das noch eine Weile auf ungelöst stehen lasse in der Hoffnung auf weitere, tolle Hinweise.




      vielen Dank
      Neugier-Nase 2022

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Hi
        der Ort hieß früher "Brumelinchusen"

        Quelle: Die westfälischen Ortsnamen nach ihren Grundwörtern, 1896
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.12.2022, 23:14.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Zur Bedeutung des Ortsnamens ein Zitat:

          Brumlingsen, 12. Jh., bei Meschede, s. ON Hochsauerlandkreis 87 (de) Brumelenkhusen (1198), Brunberynchusen (!) (1436), Brulinchusen (gut) (1484), unsicher, s. PN Brumalo, Suffix ing, s. hūs, mnd., N., Haus, „bei den Häusern (der Leute) des Brumalo“

          Viele Grüße

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Ausführlicher hier:


            Brumlingsen (Meschede)
            1198 Theodericus de Brumelenkhusen (WUB II Cod. Nr. 576 S. 259)
            1436 Brunberynchusen [!] (UB Meschede G 9 S. 478)
            1484 Brulinchusen gut (Günther, Wald S. 283)
            1484 Brulinchusen hove (Günther, Wald S. 293)
            1493 Bruling(es) guit (Günther, Wald S. 283)
            1493 Bruling(es) hove (Günther, Wald S. 293)
            1880 Brumbingsen [!] (Axer, Ortschafts-Verzeichnis S. 49)
            1894 Brumlingsen (TK 25 Blatt Nr. 4615)

            I. Die Überlieferung des ON birgt erhebliche Unsicherheiten. Förstemann, Ortsnamen
            I Sp. 591 stellt den Beleg von 1198 hierher, ebenso Jellinghaus, Ortsnamen S. 95 mit
            fehlerhaften Angaben. Theodericus ist Zeuge eines Tauschgeschäfts des Grafen von
            Arnsberg mit dem Kloster Cappenberg. Er erscheint nur in der Urkunde des Grafen
            von Arnsberg, nicht aber im Gegenstück des Cappenberger Abts (WUB II Cod.
            Nr. 577 S. 259, vgl. Petry, Cappenberg I S. 168f. und S. 231f.), gehörte also wohl zu
            den Arnsberger Zeugen. Dennoch kann er nur unter Vorbehalt hierher gestellt werden.
            Der Beleg von 1436 wird von der Edition zu Brumlingsen gerechnet. v. Viebahn,
            Ortschaftstabelle S. 115 nennt den Ort nicht, obwohl er sonst selbst
            Einzelhöfe, Sägemühlen etc. anführt.

            II. Nach Förstemann, Ortsnamen I Sp. 591 und 1517 ist der ON eine Bildung mit dem
            GW ‑husen und einem PN, der an einen Stamm brumi angeschlossen wird. Jellinghaus,
            Ortsnamen S. 95 nennt ihn unter den Bildungen mit ‑husen.

            III. ‑inghusen-Bildung. Erstglied ist wahrscheinlich der PN *Brumal(o). Er ist
            sonst nicht bezeugt, ein beinahe identischer Namen *Brumil(o) kann aber aus
            mindestens zwei weiteren ON erschlossen werden, nämlich aus dem von Förstemann,
            Ortsnamen I Sp. 591 genannten Brumilinthorp und aus Brünningsen, Kr. Soest (1486
            Brummelinchuysen WOB 1 S. 97). Bei diesem PN handelt es sich um eine Ableitung
            mit ‑l-Suffix. Da bei Brumlingsen kein Umlaut des ‑u- eingetreten ist, ist vor dem
            dem ‑l- ein anderer Bindevokal anzusetzen als ‑i-, nämlich wahrscheinlich ‑a-. 1198
            erscheint dieser Vokal bereits als ‑e-. Er wurde entweder schon abgeschwächt oder
            durch das i- des Suffixes umgelautet. Dieses erscheint 1198 ebenfalls abgeschwächt,
            wurde später aber wieder hergestellt, sofern nicht einfach eine Variante für den
            Nebentonvokal anzunehmen ist. Der PN gehört zum PN-Stamm brum (Förstemann,
            Personennamen Sp. 338; Schlaug, Personennamen S. 65), der nur wenige Vertreter
            umfaßt. Kaufmann, Ergänzungsband S. 72 und Kaufmann, Untersuchungen S. 51
            sieht in ihm eine sekundär entstandene Nebenform der PN-Stämme brun (zu as. brun
            ‘braun’, ÷ Braunshausen, Brunskappel) und brunja (zu as. brunnia ‘Brustharnisch’;
            Förstemann, Personennamen Sp. 338ff.), bei dem das ‑m- aus Assimilationsvorgängen
            zum vorausgehenden ‑u- einerseits und zu nachfolgenden Konsonanten andererseits
            entstanden sei. Während die Entwicklung Brumelenkhusen > Brumlingsen ohne
            weiteres erklärlich ist (Abschwächung und Synkope des Vokals vor dem ‑l‑ und des
            Stammvokals des GW) und auch die Formen der Arnsberger Mastregister von 1484
            und 1494 als Assimilationsprodukte (‑ml- > ‑l‑ verständlich sind, kann die Form von
            1436 durch Schreibfehler zustande gekommen sein. Ein alter zweigliedriger PN liegt
            hier wegen des gleichen Anlauts von GW und BW mit Sicherheit nicht vor. 1880 ist die
            Form offenkundig verdruckt. Der ON ist also zu umschreiben mit ‘bei den Häusern
            der Leute des *Brumal(o)’.


            Quelle: https://rep.adw-goe.de/bitstream/han...=1&isAllowed=y
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.12.2022, 23:34.
            Viele Grüße

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            • Neugier-Nase 2022
              Erfahrener Benutzer
              • 16.12.2022
              • 102

              #7
              Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
              Hi
              der Ort hieß früher "Brumelinchusen"

              Quelle: Die westfälischen Ortsnamen nach ihren Grundwörtern, 1896

              das ist ja cool



              vielen Dank dafür


              Neugier-Nase 2022

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