[gelöst] Untersuchung gegen Joseph Pilz zu Crossen

[MrDoDo]

Quelle bzw. Art des Textes:
Überwachung und Leitung der Auswanderungen aus Deutschland nach Nord- und Südamerika und nach Australien.
Jahr, aus dem der Text stammt: 1847
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Berlin
Namen um die es sich handeln sollte: Pilz

Schönen guten Abend,

ich hatte letze Woche Glück beim Besuch des GstA in Berlin und fand dieses Dokument in dem meinem Ahnen Josef Piltz betrügerischer Verträge vorgeworfen werden (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin: III. HA MdA, III Nr. 90, Bd. 4).

Ich hätte sehr gern Hilfe, es zu lesen:

N. 8334 B p o 7 October 1847

Einem königl. Hohen Ministeir der
Auswärtigen Angelegenheiten glaubt der
Unterzeichnete, nicht unterstellen zu müssen, schul=
dig zu berichten, ein ihm einigermaßen glaub
=würdig zur Kundin gekommene, daß in der Gegend
von Croßen a/O, durch -angeblich- einen Agenten
Namens Joseph Pilz zu Croßen auf dem Namen
eines hiesigen, seit einiger Zeit insolventen,
Handlungshauses, noch immer Auswandern für
Süd Australien angenommenen, auf Hand=
und Passage Gelder von Auswanderungslustigen deet
erhoben wurden sollen.

Der nun, in solchen Salle, manche Personen
dadurch in Schaden kommen, so nichts sehr unglücklich
wurden könnten, so veleibt der Unterzeichnete sich,
gleichzeitig, die Abschrift eines gerichtlichen Attests,
welches dem Concimentorn freuens insolventen Hauses
hierselbst erteilt worden ist, welcher dem Unterzeich=
neten unten im Original vorgelegt worden, und welche
Abschrift er daher nicht hat rermmigam, mögen
zu attestieren, hierbei gesade so, eine er sie dem
H. Eduard Delius nothält hat, zu Hochgewirchter
Einsichts und beliebigen Gebrauche beizuschleiß…

Des hiesigen Obergerichts scheint jenes
Attest selbst, in der guten Absicht, um atruuigem
Auswanderungen Schaden und Verluste zu veshomm,
und umso bereitwilliger urtheilt zu haben,
als der darin gedachte Debitor sich schwerer
Kränkungen und Verleumdungen des Edu=
ard Delius hat zu Schilden kommen hatten,
und daher zu erwarten steht, daß er oder
seine Agenten keinem großen Anstoß darum
uhurman würde, gang Fremde Personen in
Verlust zu bringen, zumal hier beweist des=
gleichen umchwwns vorgekommen und gegen ihn
eingeklagt worden seyn soll.

Bremen den 4. Oktober 1847
der Königl. Prncip Lusel
Pred Ad Delius

Es scheint mir das die Handschrift etwas leicht zu lesen sein sollte, fällt mir als Engländer aber schwer.

Mit vielen schönen Grüßen,
Matt

[rpeikert]

Guten Abend

Hier nur mal ein paar Flicke. Es braucht aber noch mehr

N. 8334 B p o 7 October 1847

Einem königl. Hohen Ministair(?) der
Auswärtigen Angelegenheiten glaubt der
Unterzeichnete, nicht unterstellen zu müssen, schul=
digst zu berichten, wie ihm einigermaßen glaub
=würdig zur Kunde gekommene, daß in der Gegend
von Croßen a/O, durch -angeblich- einen Agenten
Namens Joseph Pilz zu Croßen auf dem Namen
eines hiesigen, seit einiger Zeit insolventen,
Handlungshauses, noch immer Auswandern für
Süd Australien angenommenen, auf Hand=
und Passage Gelder von Auswanderungslustigen deet
erhoben wurden sollen.

Da nun, in solchem Falle, manche Personen
dadurch in Schaden kommen, so nichts sehr unglücklich
wurden könnten, so erlaubt der Unterzeichnete sich,
gleichzeitig, die Abschrift eines gerichtlichen Attests,
welches dem Concurrenten freuens insolventen Hauses
hierselbst ertheilt worden ist, welcher dem Unterzeich=
neten unten im Original vorgelegt worden, und welche
Abschrift er daher nicht hat rermmigam, mögen
zu attestieren, hierbei gerade so, wie er sie dem
H. Eduard Delius ertheilt hat, zu Hochgewirchter
Einsichts und beliebigen Gebrauche beizuschließen.

Des hiesigen Obergerichts scheint jenes
Attest selbst, in der guten Absicht, um etwaigen
Auswanderern Schaden und Verluste zu ersparen,
und umso bereitwilliger ertheilt zu haben,
als der darin gedachte Debitor sich schwerer
Kränkungen und Verleumdungen des Edu=
ard Delius hat zu Schilden kommen hatten,
und daher zu erwarten steht, daß er oder
seine Agenten keinem großen Anstoß darum
nehmen würde, ganz Fremde Personen in
Verlust zu bringen, zumal hier bereits der=
gleichen mehrens(?) vorgekommen und gegen ihn
eingeklagt worden seyn soll.

Bremen den 4. Oktober 1847
der Königl. Prncip Lusel
Pred Ad Delius

Gruss, Ronny

[M_Nagel]

Das hiesige Obergericht scheint jenes
Attest selbst, in der guten Absicht, um etwaigen
Auswanderern Schaden und Verluste zu ersparen,
und umso bereitwilliger urtheilt zu haben,
als der darin gedachte Debitor sich schwerer
Kränkungen und Verleumdungen des Edu=
ard Delius hat zu Schulden kommen lassen,
und daher zu erwarten steht, daß er oder
seine Agenten keinen großen Anstoß daran
nehmen würden, ganz fremde Personen in
Verlust zu bringen, zumal hier bereits der=
gleichen mehreres vorgekommen und gegen ihn
eingeklagt worden seyn soll.

[M_Nagel]

Da nun, in solchem Falle, manche Personen
dadurch in Schaden kommen, wo nicht sehr unglücklich
werden könnten, so erlaubt der Unterzeichnete sich,
gleichzeitig, die Abschrift eines gerichtlichen Attests,
welches dem Concurrenten jenes insolventen Hauses
hieselbst ertheilt worden ist, welches dem Unterzeich=
neten unten im Original vorgelegt worden, und welche
Abschrift er daher nicht hat verweigern mögen
zu attestiren, hiebei gerade so, wie er sie dem
H. Eduard Delius ertheilt hat, zu Hochgeneigter
Einsicht und beliebigem Gebrauche beizuschließen.

[M_Nagel]

Einem Königl. Hohen Ministerio der
Auswärtigen Angelegenheiten glaubt der
Unterzeichnete nicht unterlassen zu müssen, schul-
digst zu berichten, wie ihm einigermaßen glaub-
würdig zur Kunde gekommen, daß in der Gegend
von Croßen a/O, durch -angeblich- einen Agenten
Namens Joseph Pilz zu Croßen auf dem Namen
eines hiesigen, seit einiger Zeit insolventen,
Handlungshauses, noch immer Auswanderer für
Süd Australien angenommen, auch Hand -
und Passage Gelder von Auswanderungslustigen dort
erhoben werden sollen.

[MrDoDo]

Wow, danke an euch, Ronny und Michael.

Ich glaube Michael hat es endgültig gelöst, sehr schön.

Eine schöne Weihnachtszeit!