(Wie) haben Eure Vorfahren Urlaub gemacht?

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  • Aida
    Erfahrener Benutzer
    • 19.12.2008
    • 379

    (Wie) haben Eure Vorfahren Urlaub gemacht?

    Hallo, liebe Mit-Forscher,

    da ich gerade erholt aus dem Urlaub komme, möchte ich gerne wissen:
    (Wie) haben Eure Vorfahren Urlaub gemacht? Naja, ich gebe zu, dass es wahrscheinlich ein historisch recht begrenzter Zeitraum werden wird, aber sicherlich ist irgendjemand wieder einmal für eine Überraschung gut....

    Mit besten Grüßen
    Christel
  • Hintiberi
    Erfahrener Benutzer
    • 26.09.2006
    • 1075

    #2
    Hallo Aida,

    was die weiter entfernten Generationen angeht, kann man vermutlich nur Vermutungen anstellen; da aber in füheren Zeiten bereits ein Gang oder eine Fahrt ins nächste Dorf weit sein konnte, vermute ich, daß, wenn man es sich überhaupt erlauben konnte, mal ein paar Tage oder Wochen vom heimischen Hof wegzubleiben, man dann sicherlich sowas mit Verwandtebesuch zusammenlegte. Wenn bspw. die Tochter 3 Dörfer weiter verheiratet war, und sie so kaum die Möglichkeit hatte, ihr Familie im Heimatdorf zu besuchen, wird sie das sicher dann getan haben...

    Nur Vermutungen meinerseits... aber so könnte ich mir das vorstellen.
    Viele Grüße
    -Jens
    Meine Ahnen
    http://img.photobucket.com/albums/v29/MrMagoo/K.jpg
    www.gencircles.com/users/hintiberi/17"

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    • Karen

      #3
      Hallo Christel,

      Urlaub war, soweit ich es weiß, für meine Vorfahren einschließlich der Urgroßeltern und auch noch bei den Großeltern ein Fremdwort.
      Die Eltern meiner Mutter fuhren mit den Kindern in den 1950er Jahren 1x ins Allgäu.
      Urlaube gab's auch bei uns zuhause in meiner frühen Kindheit nicht. Da fuhr man gelegentlich im Sommer mal am Sonntag Morgen mit Sack und Pack zum Tagesausflug nach Zandvoort. Daran erinnere ich mich noch.
      (Wieviele Personen passen wohl in eine Isetta )
      1970 ging es einmal nach Rumänien in den Urlaub. Da war man daheim schon Weltreisender gewesen.

      Aber für die Generationen davor gab es nur Arbeit, Arbeit, Arbeit.

      Viele Grüße,
      Karen

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11326

        #4
        Moin zusammen,

        für die Kinder auf dem Land war es wahrscheinlich noch nach dem 2. Weltkrieg der einzige Urlaub, wenn sie mal zu Verwandten geholt wurden, die nicht mehr in der Landwirtschaft tätig waren.

        Friedrich
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Aida
          Erfahrener Benutzer
          • 19.12.2008
          • 379

          #5
          ...ich weiss schon, dass sich diese Frage für die meisten unserer Vorfahren kaum gestellt hat. Eine Tante von mir war immerhin mit ihren Eltern in den 20er /30er Jahren regelmäßig im Sommer am Meer (Nordseeinsel). Mein Vater sollte einmal mit seinem Vater von Köln aus Urlaub (mehrere Tage) in der Eifel machen. Als echte Kölner kamen sie aber noch am gleichen Tag nach Köln zurück...
          Meine Mutter verbrachte den Sommer in den 20er Jahren regelmäßig bei einem Onkel auf dem Bauernhof.
          Aber es gab ja schon vor 200 / 300 Jahren die "Grand Tour" für den Adel, Dürer und Goethe reisten nach Italien etc.
          Also, was wisst Ihr von Euren Ahnen noch?

          Gruß
          Christel.

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          • karin-oö
            Erfahrener Benutzer
            • 01.04.2009
            • 2633

            #6
            Hallo Christel,

            das betrifft zwar jetzt nicht ältere Ahnen, aber meine Mutter war in ihrer Kindheit für einige Jahre bei Verwandten in der Landeshauptstadt untergebracht, um dort das Gymnasium zu besuchen, was auf dem Land ja nicht möglich war.
            Mit diesen Verwandten ist sie in den 50er-Jahren oft am Wochenende ins Salzkammergut zum Bergwandern gefahren, was sie als eine in einem kleinen Dorf Gebürtige als absolut sinnlos ansah, noch dazu wo sie viel lieber zu ihrer Mutter nach Hause gefahren wäre.
            Aber sie kam natürlich nur dorthin, wo der Onkel als stolzer Autobesitzer sie gebracht hatte - und das war nun mal zur "Erholung" in die Berge.

            Schöne Grüße
            Karin

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            • Spitzmaus
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2008
              • 106

              #7
              Hallo miteinander,
              bei meinen Ahnen in den 1870ern war es so, dass ein- bis
              zweimal im Jahr eine Tagestour mit Pferd und Wagen in die ca. 20 km entfernte Stadt gemacht wurde, für besondere Einkäufe.
              Das war für die ein Highlight, wenn man bedenkt, dass
              die Ausflüge auch nicht wirklich bequem sind, auf so´nem
              Wagen, über Kopfstein dahingejuckelt.
              Ich bin ja erst 27. Aber meinen ersten Urlaub hab ich mit 20 Jahren
              gemacht. meine Eltern sind nie in Urlaub gefahren.
              Dafür haben wir jeden Sonntag was unternommen...
              ... und wenn es ein Spaziergang mit Gummistiefeln durch den Wald war.

              Liebe Grüße

              Kommentar

              • Svenja
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2007
                • 4353

                #8
                Hallo zusammen

                Meine Eltern verbrachten als Kind ihre Ferien auch immer bei Verwandten,
                allerdings vor allem bei solchen, die (auch) einen Bauernhof hatten, wo
                sie dann auch bei der Arbeit mithelfen mussten.

                Von weiter zurück liegenden Vorfahren weiss ich nur von einem Urgrossonkel
                und seiner Frau, dass ihre Hochzeitsreise 1914 zu Verwandten nach Amerika
                führte. Wegen des 1. Weltkrieges konnten sie dann nicht mehr zurückreisen,
                gründeten dort eine Familie und blieben bis zum Ende ihres Lebens in Kalifornien.

                Gruss
                Svenja
                Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                • roi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.11.2006
                  • 377

                  #9
                  Ein Ururgroßvater von mir, geb. 1812 in Münster hat in seinen Jugenderinnerungen auch etwas über seine Ferien als Gymnasiast berichtet. Seine Familie war relativ arm, der Schulbesuch wurde von einem Paten bezahlt. Als etwa 15jähriger hatte er sich mit einem Schulfreund zu einer Ferienwanderung nach Glandorf verabredet. Seine Mutter hatte ihm ein kleines bisschen Geld dazu gegeben. Als der Freund ihn sitzen ließ, ging mein Ahn allein los. Über Einen (ein Dorf bei Warendorf), wo er bei Pastor ein Mittagessen erschnorrte, wanderte er nach Glandorf und schlief irgendwo in einer Scheune. Dann fiel ihm ein, dass er Bekannte in Osnabrück hatte und so marschierte er weiter und fand diese Familie tatsächlich, die ihn wie er erhofft hatte, für ein paar Tage einlud. Eigentlich hätte er Lust gehabt, auch noch nach Hamburg zu gehen, aber so ohne Geld machte er sich dann doch wieder auf den Heimweg und kam nach zwei Tagen wieder in Münster an.

                  Kommentar

                  • fxck
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.08.2009
                    • 1072

                    #10
                    Hallo,

                    mein Uropa ist 1936 mit dem Fahrrad von Eibenstock (Erzgebirge) bis nach Berlin zu den Olympischen Spielen geradelt (immerhin über 200km!). Das ist leider der einzige in meiner Familie überlieferte Urlaub eines Vorfahren...

                    Liebe Grüße
                    Anton
                    Suche in folgenden Orten:
                    Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
                    Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
                    Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

                    Kommentar

                    • kornmandl
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.02.2009
                      • 419

                      #11
                      Meine Urgroßmutter Barbara Schieder ist im Juli 1885 im Alter von 17 Jahren von Nordbayern aus alleine
                      nach Newark (New Jersey, USA) gereist. Über dieses Forum habe ich die Ankunftsdaten in NJ bekommen.
                      Warum und zu wem Sie nach Amerika gereist ist habe ich noch nicht herausfinden können. Jedenfalls gab
                      es in Newark einen großen deutschstämmigen Einwohneranteil. Ob Sie da Verwandte besucht hat, ob Sie
                      dort evtl. heiraten sollte, wer die sicherlich teure Reise bezahlt hat, wann Sie zurückgekommen ist - ich weiß es
                      nicht. Jedenfalls muß Sie bald wieder zurückgereist sein da Sie im Januar 1888 in Eger meinen Urgroßvater
                      Josef Lenk geheiratet hat. Ein Foto von 1885 ist erhalten, es zeigt meine Urgroßmutter oben links im Fenster.
                      Das muß ein Abenteuer gewesen sein!
                      Gruß kornmandl
                      Angehängte Dateien
                      Es gibt keine dummen Fragen - es gibt nur dumme Antworten!

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                      • Stiftung
                        Erfahrener Benutzer
                        • 01.06.2009
                        • 133

                        #12
                        Hallo alle zusammen
                        Bei meinen Ahnen hat es soweit mir berkannt ist keinen "Urlaub" gegeben. Sie waren alle Landwirte und da mußte im Sommer hart gearbeitet werden.Von meiner Großmutter väterlicher Seite ist bekannt, da sie eine sehr gläubige Frau war , war jedes Jahr die Wallfahrt ins 30km. enfernte Maria Schnee als Dank und Bitte absolute Pflicht. Oma ging immer eine Strecke zu Fuß und eine fuhr sie mit dem Pferdewagen.Meine Großeltern und Eltern sind Heimatvertriebene und bei uns wurde erst 1965 der erste Urlaub "nach Hause" gemacht. Leider Hatten wir schon in Kärnten eine Unfall, und damit verzögerte sich die Anreise um einen Tag. Meine Oma lies sich dann von meinem Vater in Österreich immer nach Mariazell fahren. Das war in ihrem Leben der ganze Urlaub.
                        Liebe Grüße Maria
                        Liebe Grüße aus Traun Maria
                        Suche alles über den Familiennahmen Lehner

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                        • Genealoge
                          Erfahrener Benutzer
                          • 13.04.2009
                          • 1145

                          #13
                          also dieses Thema klingt irgendwie lächerlich, aber dennoch interessant. Muss ich ehrlich sagen. Also von den Eltern und Großeltern weiß man das ja meistens. Aber wenn ich mir so überlege, als Häusler und Baumänner hatte man keinen Urlaub. Nur als Soldat hat man vllt. mal ein "exotisches" anderes Land gesehen, aber dann eher um es niederzubrennen, anstatt dort Urlaub zu machen... von daher :-P

                          mfG
                          Besucht doch mal meine Webseite: Ahnen aus Niedersachsen, Nordhessen, Westpreußen, Niederschlesien und Sachsen - www.genealogie-brandt.de

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                          • liseboettcher
                            • 26.03.2006
                            • 696

                            #14
                            Urlaub der Eltern/ Großeltern

                            Meine Großeltern waren beide Fleischermeister (nach 1903), vermutlich nach der Inflation/vor dem 2. WK waren die Opas mal verreist, einer sogar in Karlsbad mit anderen etwas begüterten Bekannten, da gibts sogar ein Bild davon. Aber obwohl die Herren alle erst um die 60 waren, sahen sie älter aus als heute 60 jährige, alle mit Stock! Die Großmütter, die ja auch in der Fleischerei arbeiteten, waren einmal zusammen in einem Urlaubsort - Sitzendorf. Wir 3 Kinder waren 2 x mit einer Großmutter in Oberhof - 1942/1943. Meine Eltern hatten vermutlich nur einmal Urlaub gemeinsam, waren mit meinen Brüdern in Berchtesgaden und Umgebung. Sonst wie alle - nur mal bei Verwandten auf einem Dorf. Immer habe ich die Mädchen aus meiner Nachbarschaft beneidet, wenn sie in den ganzen Ferien bei einer Oma auf dem Lande waren....Bis ich vor einigen Jahren bei der Durchfahrt merkte, was das für ein Nest war! LG Lise

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                            • Hina
                              Erfahrener Benutzer
                              • 03.03.2007
                              • 4661

                              #15
                              Meine Großmutter hat sich zusammen mit einer Freundin 1925 von Berlin aus auf den Weg nach Paris zur Weltausstellung gemacht. Da sie fließend französisch sprach, hat sie dort viel erlebt, viele Leute kennen gelernt, liebte seit dem Paris über alles. Das war für sie ein riesiges Erlebnis. Einige Jahre später fuhr sie, dann schon verheiratet, mit ihrem Mann an die Kurische Nehrung in den Urlaub. Sie schwärmte früher so viel davon, dass ich mir auch schon lange vorgenommen habe, dort einmal Urlaub zu machen. Später zog es sie immer wieder in den Ferien nach Schlesien nach Schreiberhau, wo sie dann auch währen des Krieges lebten und von dort aus nach Österreich flohen und dort nach dem Krieg lange Zeit lebten.
                              Viele Grüße
                              Hina
                              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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