Entwicklung der Anzahl der Kinder

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Genau geahnt
    Erfahrener Benutzer
    • 01.09.2023
    • 143

    Entwicklung der Anzahl der Kinder

    Hallo, zusammen!

    Die Erkenntnis, dass die Anzahl der geborenen Kinder pro Elternpaar im Laufe der Jahrhunderte bis in die Gegenwart eine abnehmende Tendenz aufweist, ist natürlich eine Binsenweisheit – zumindest auf Deutschland bezogen. Aus Ahnenforschersicht wiederum ist das sicherlich ein interessantes aber auch schwer zu verifizierendes Phänomen: Ich selbst jedenfalls ahne inzwischen, wie mühevoll es sein kann, den möglichst kompletten Nachwuchs dutzender Elternpaare aus mehreren Generationen zu beziffern ...

    Meine Frage dazu: Welchen Verlauf dieser »Kinderabnahme« habt ihr bei euren Forschungen bisher wahrgenommen? Geht es da stetig bergab oder eher unlinear und »unvorhersehbar«?

    Hintergrund der Frage: Ich sehe in einem Hauptzweig meines eigenen Stammbaums deutliche Anzeichen für einen »Absturz« der Kindermengen auf das heutige Niveau schon um das Jahr 1890 herum, den ich mir nicht erklären kann. Oder ist so was typisch?

    Danke für Hinweise und Infos!
  • sonjavi
    Erfahrener Benutzer
    • 30.08.2016
    • 290

    #2
    Hallo,

    googlen kann da helfen:

    https://www.statistik-bw.de/Service/...%20pro%20Ehe12.

    Viele Grüße
    Sonja
    Suche FN PELZ, TOLSKI aus Liebemühl/Osterode und Umkreis, VEIT/VEID und MEIRITZ aus Elbing sowie
    BAUM aus dem Raum Rieder, (Sachsen-)Anhalt

    Kommentar

    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5536

      #3
      Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen
      Hintergrund der Frage: Ich sehe in einem Hauptzweig meines eigenen Stammbaums deutliche Anzeichen für einen »Absturz« der Kindermengen auf das heutige Niveau schon um das Jahr 1890 herum, den ich mir nicht erklären kann. Oder ist so was typisch?
      Das habe ich auch beobachtet. Generell kann man sicherlich davon ausgehen, daß wachsender Wohlstand und Bildung zu weniger Geburten führten. Auch die Fortschritte in der Medizin trugen das Ihre dazu bei. Bei sinkender Kindersterblichkeit war es nicht mehr notwendig, zahllose Kinder in die Welt zu setzen.

      Heute findet man kinderrreiche Familien, so sagt der Volksmund etwas böse, aber zutreffend, bei den "drei As": Adel, Ausländer, Asoziale. Die jeweilige Motivation ist sicherlich eine andere.

      Viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • Genialoge
        Erfahrener Benutzer
        • 29.10.2020
        • 221

        #4
        Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen
        Ich sehe in einem Hauptzweig meines eigenen Stammbaums deutliche Anzeichen für einen »Absturz« der Kindermengen auf das heutige Niveau schon um das Jahr 1890 herum, den ich mir nicht erklären kann. Oder ist so was typisch?
        Hallo,

        es gibt zu dieser Frage absolut keine Gesetzmäßigkeit, aus der man irgendwelche verbindlichen Rückschlüsse oder Prognosen ableiten könnte. Aus den zahlreich im Netz verfügbaren Zahlen und Statistiken kann man allenfalls grobe und allgemeingültige Tendenzen ableiten.
        Zuletzt geändert von Genialoge; 30.09.2023, 12:54.
        Mich interessieren derzeit primär Nachweise (Links) zu den von Papenheim zwischen 1330 und 1450, insbesondere zu Catharina von Papenheim oo Johann III von Schultete

        Kommentar

        • Genau geahnt
          Erfahrener Benutzer
          • 01.09.2023
          • 143

          #5
          re: Entwicklung der Anzahl der Kinder

          Danke für die Beiträge. Forschungsergebnisse weisen also auf einen »Kinderrückgang« ab Mitte des 19. Jahrhunderts hin.

          In meinem Fall ist aber halt eher der Begriff Absturz angebracht. Nach (soweit ich »sehen« kann) sechs unmittelbar vorausgegangenen Vorvätern mit jeweils mindestens sieben Kindern fällt der Nachkomme des jüngsten mit dann plötzlich nur zwei Kindern schon deutlich aus dem Rahmen. Da der betreffende Vater nun »zufällig« auch noch aus einer Cosin-Cousine-Verbindung hervorgegangen war, muss ich wohl außer dem allgemeinen Kinderrückgang seiner Zeit noch weitere Faktoren als mögliche (Mit-)Ursachen in Betracht ziehen.

          Kommentar

          • Lock
            Erfahrener Benutzer
            • 07.04.2016
            • 452

            #6
            Hallo Zusammen

            Die Anzahl der Kinder ist doch sehr von dem sozialen Stand und äußeren Lebensumständen (Krieg, Krankheiten, Missernten) geprägt.
            Sechs Kinder in sechs aufeinanderfolgenden Generationen sind schon außergewöhnlich
            Mein Vater hatte 9 Geschwister, zwischen 1929 und 1947 geboren. der Großvater nur 2 dessen Vater auch 2.
            Für Großvater waren die Kinder in erster Linie Arbeitskraft, Das beste Beispiel ist meine Tante * 1932, sie musste die Schule verlassen und durfte auch keine weiterbildende Schule besuchen weil sie als älteste Tochter auf dem Hof mithelfen musste.
            Mutter hatte nur eine Schwester ihre Mutter aber 9 Geschwister (1899-1915)
            Deren Vater 3 aber der Großvater war ein Einzelkind *1837.

            v.g.Gerhardt

            Kommentar

            • Genau geahnt
              Erfahrener Benutzer
              • 01.09.2023
              • 143

              #7
              re: Entwicklung der Anzahl der Kinder

              Zitat von Lock Beitrag anzeigen
              Sechs Kinder in sechs aufeinanderfolgenden Generationen sind schon außergewöhnlich
              Es sind

              7
              9
              10
              8
              10
              8


              gewesen, soweit ich das übersehe.

              Gefolgt dann von

              2

              Kommentar

              • Garfield
                Erfahrener Benutzer
                • 18.12.2006
                • 2142

                #8
                Zitat von consanguineus Beitrag anzeigen
                Heute findet man kinderrreiche Familien, so sagt der Volksmund etwas böse, aber zutreffend, bei den "drei As": Adel, Ausländer, Asoziale. Die jeweilige Motivation ist sicherlich eine andere.
                Bei uns kommen wohl noch Sekten und Freikirchen dazu. Ich war mit jemandem in der Schule, dessen Familie in einer regional aktiven Sekte war, die hatten 9 Kinder, während sonst zu jener Zeit 2 Kinder pro Familie üblich waren.

                Ich weiss aber nicht, ob man sowas statistisch sinnvoll erfassen kann und falls doch, was das bringen soll. Die mögliche Anzahl Kinder hängt ja auch vom durchschnittlichen Sterbealter der Eltern ab - in meinem Dorf in Italien war die Sterblichkeit noch zu Beginn des 20. Jhd. massiv höher als jeweils zur gleichen Zeit in der Schweiz - wenn jemand also nur 30 Jahre alt wurde, konnte er/sie ja logischerweise weniger Kinder bekommen als jemand, der/die 40 Jahre alt wurde.
                Oder wenn es aus verschiedenen Gründen zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort üblich ist, dass erst spät geheiratet werden darf oder das z.B. aufgrund einer Ausbildung so ist, dann fehlen da unter Umständen 10 Jahre, in denen potenziell Kinder hätten gezeugt werden können.

                Und dann wäre da noch die Sache mit der Verhütung. Es wird sich im 19. Jhd. wohl selten jemand mit 20 Jahren gedacht haben "ich will dann mal 10 Kinder haben, das wäre schön". Es gab halt nicht so viele Optionen wie heute.
                Zuletzt geändert von Garfield; 30.09.2023, 18:35.
                Viele Grüsse von Garfield

                Suche nach:
                Caruso in Larino/Molise/Italien
                D'Alessandro in Larino und Fossalto/Molise/Italien und Montréal/Kanada
                Jörg von Sumiswald BE/Schweiz
                Freiburghaus von Neuenegg BE/Schweiz
                Wyss von Arni BE/Schweiz
                Keller von Schlosswil BE/Schweiz

                Kommentar

                • Gudrid
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.04.2020
                  • 1253

                  #9
                  Ich glaube, dass die Menge der Nachkommen noch mit vielen anderen Faktoren zusammenhängt.

                  Es gab Frauen, die, obwohl wöchentlich GV, nur alle 5 Jahre schwanger wurden. Es gab Männer, die zufrieden waren, alle heiligen Zeiten GV zu betreiben.
                  Es gab viele Familien, die überhaupt keine Kinder bekamen, weil einer der Partner unfruchtbar war o.ä.
                  Es gab Menschen, die aus Glaubensgründen enthaltsam lebten, andere eher nicht.

                  In meinem Baum kann ich diese Abnahme erst beobachten, als es Verhütungsmittel gab (alles spielte sich auf dem Land ab):
                  10 - 6 - 1 - 6 - 11 - 7 - 7 - 15 (mit 2 Frauen) - 3 - 2, wobei viele der Kinder starben.
                  Liebe Grüße
                  Gudrid
                  Lieber barfuß als ohne Buch

                  Kommentar

                  • Genau geahnt
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.09.2023
                    • 143

                    #10
                    re: Entwicklung der Anzahl der Kinder

                    Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
                    10 - 6 - 1 - 6 - 11 - 7 - 7 - 15 (mit 2 Frauen) - 3 - 2
                    Interessant! Wann ungefähr ist das Paar mit den drei Kindern »aktiv« gewesen?

                    Kommentar

                    • Gudrid
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.04.2020
                      • 1253

                      #11
                      Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen
                      Interessant! Wann ungefähr ist das Paar mit den drei Kindern »aktiv« gewesen?
                      Von 1919 - 1931 bekam meine Großmutter drei Kinder, meine Abrechnung beginnt 1681.
                      Meine Schwiegermutter bekam z.B. von 1928 - 1948 13 Kinder (drei starben als Kleinkinder), wenn der Mann nicht 1948 gestorben wäre, wären es womöglich noch mehr.
                      Liebe Grüße
                      Gudrid
                      Lieber barfuß als ohne Buch

                      Kommentar

                      • Bienenkönigin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.04.2019
                        • 1696

                        #12
                        Zitat von Genau geahnt Beitrag anzeigen
                        Es sind

                        7
                        9
                        10
                        8
                        10
                        8


                        gewesen, soweit ich das übersehe.

                        Gefolgt dann von

                        2
                        Hallo,
                        also eine einzelne Linie und davon dann eine einzige Familie (die mit 2 Kindern) als beispielhaft zu sehen, verbieten alle Regeln der Statistik.
                        Da müsstest du schon viele Linien vergleichen, denn dieser Einzelfall kann ganz unterschiedliche Gründe haben, wie hier auch schon mehrfach erwähnt wurde - auch medizinische.

                        Bei mir sehe ich bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts vor allem meine evangelischen Familien, die zum Teil extrem viele Kinder hatten, so zwischen 10 und 17.

                        Hier spielen dann natürlich auch Faktoren wie Stand, Wohnort, Frömmigkeit und ähnliches mit rein.

                        Viele Grüße
                        Bienenkönigin
                        Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

                        Kommentar

                        • Genau geahnt
                          Erfahrener Benutzer
                          • 01.09.2023
                          • 143

                          #13
                          re: Entwicklung der Anzahl der Kinder

                          Zitat von Gudrid Beitrag anzeigen
                          Von 1919 - 1931 bekam meine Großmutter drei Kinder
                          In meinem Fall passierte der »Absturz« rund 25 Jahre früher.

                          Zuvor hat die durchschnittliche Kinderzahl sechs Generationen lang bei 8,67 gelegen, abrupt danach und bis heute lag sie bei 2.

                          Kommentar

                          • Genau geahnt
                            Erfahrener Benutzer
                            • 01.09.2023
                            • 143

                            #14
                            re: Entwicklung der Anzahl der Kinder

                            Zitat von Bienenkönigin Beitrag anzeigen
                            eine einzelne Linie und davon dann eine einzige Familie (die mit 2 Kindern) als beispielhaft zu sehen, verbieten alle Regeln der Statistik.
                            Zum Glück tut das hier ja auch niemand

                            Der ungefähre Erkenntnisstand bisher lautet ja, dass die Entwicklung in dem betrachteten Fall zwar von ihrem Wesen her gut zu dem damaligen Trend passt, aber in ihrer Ausprägung eher untypisch ist.

                            Da ich in dem Stammbaum des »erstaunlich kinderarmen« Vaters gleich mehrere Fälle von innerfamiliärer Verbindung vermute (einer davon direkt seine Eltern betreffend), schätze ich nun die Wahrscheinlichkeit dafür, dass da ein kausaler Zusammenhang besteht, als gar nicht mal allzu klein ein.

                            Kommentar

                            • Lock
                              Erfahrener Benutzer
                              • 07.04.2016
                              • 452

                              #15
                              Danke für die Beiträge. Forschungsergebnisse weisen also auf einen »Kinderrückgang« ab Mitte des 19. Jahrhunderts hin
                              Diese Schlussfolgerung aus einem Einzelfall zu ziehen ist nicht Korrekt.
                              Wie man aus der Statistik
                              der Bevölkerungsentwicklung zwischen 1871 bis 1912 entnehmen kann.
                              Mein Einzelfall eines Einzelkindes im besagten Zeitraum wiederspricht zwar der Statistik, hat aber eine Simple Ursache. Der Vater verstirbt während der ersten Schwangerschaft seiner Frau an Cholera. Die Wittwe heiratet auch erst zehn Jahre später wieder und bekommt noch zwei Kinder das letzte mit 39 Jahren.
                              Damit dürfte Sie auch am Ende ihrer biologischen Fruchtbarkeit angekommen sein. Aber auch das ist nicht verallgemeinerungsfähig.

                              v.g.Gerhardt

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X