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  • Friedrich
    Moderator
    • 02.12.2007
    • 11322

    "junior" + "senior"

    Brigitte68

    Jahr aus dem der Begriff stammt: 1765 und 1772
    Region aus der der Begriff stammt: Bad Mergentheim
    Zu meinem großen Glück gibt es aus dem Geburtsort meiner Mutter ein Ortssippenbuch. Dieses geht bis in das Jahr 1669 zurück.
    Es stehen hinter den Namen immer die Berufsbezeichungen. Was ich aber noch nicht herausgefunden habe ist:
    Was bedeuten die Angaben "junior" (Jahrenszahl z.B. 1765) und "senior" (Jahreszahl z.B. 1772)?
    Es steht also folgendermaßen im Buch: z.B.
    Lorenz HÜGEL, Bürger, "senior": 1772, 1777; geb. 30.07.1734, gest. 26.12.1798.

    menestrel

    Ich verstehe das aus eigener Erfahrung bei meinen Forschungen so, dass damit meist mit "senior" der ältere, mit "junior" der jüngere gemeint war. Das ist meist dann der Fall, wenn beide den gleichen Vornamen hatten.

    gudrun

    Junior und Senior gibt es auch heute noch. Bei einer Firma gibt es den Junior und den Senior-Chef.
    Aus dem Junior kann der Senior werden, wenn in der nächsten Generation wieder ein Mann mit dem gleichen Vornamen z. B. Hans Müller ist und der erste Senior verstorben ist. Dann rückt der Junior an die Stelle des Senior und der Enkel ist wieder der Junior. Also genau auf die Jahreszahlen schauen. Und in diesem Fall auch unbedingt die Sterbedaten suchen.

    Eva64

    Ich kenne das aus Württemberg eigentlich eher mit "alt" und "jung". Wenn zwei namensgleiche Männer am Ort waren wurden sie so oft unterschieden, d.h. aber nicht, dass dies Vater und Sohn sein mussten. Junior und Senior ist mir in älteren Büchern noch nicht begegnet.

    Udo Wilhelm

    Junior (lat.: jünger) ist ein Namenszusatz zur Unterscheidung z.B. von namensgleichen Vätern und Söhnen
    Der Begriff Senior (v. lat. senior älter) bezeichnet als Namenszusatz den älteren Vater im Verhältnis zum Sohn
    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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    • Friedrich
      Moderator
      • 02.12.2007
      • 11322

      Gross Hastnetz under der Herrschaft Berg

      hvenitz

      Jahr aus dem der Begriff stammt: ca. 1650 bis 1700
      Region aus der der Begriff stammt: unbekannt, evtl. Hessen
      Habe den Hinweis erhalten dass Michael (Michel) Fenntsch (Fenetsch, Venetsch, Venez, Venetz) "Zimmermeister von Gross Hastnetz under der Herrschaft Berg" i. o. a. Zeitraum gewesen sein soll.
      Wer kennt diesen Begriff? Vermute, es handelt sich um einen Ortsnamen 'Gross Hastnetz' (wo gelegen?), aber wer/was stellt die 'Herrschaft Berg' dar?
      Habe am 04.04. in og. Zusammenhang folgendes erfahren:
      "1730 den 31. Januar wurde Michael Ventsch nachgelassene Wittib Gertud christlich zur Erde bestattet ihres Alters 64 Jahr weniger 2 Monath." Das Gross Hastez sei noch nicht bestellt.
      Die geänderte Schreibweise und der Zusammenhang mit dem Ableben der verwitweten Ehefrau macht mich stutzi. - Handelt es sich bei Hastez etwa nicht um einen Ort, sondern evtl. um irgendeine Formalität?

      Friedhard Pfeiffer

      das Herzotum Berg war auf der rechten Rheinseite gegenüber der Kurfürstentum Köln gelegen. Groß Hastnetz kann ich allerdings nicht finden.

      Friedhard Pfeiffer

      die im bundesweiten Telefonbuch verzeichneten 16 Ventsch sind in Meppen konzentriert. Vielleicht hat einer von denen genealogische Unterlagen.

      Joachim v. Roy

      daß die genannte „Herrschaft Berg“ identisch mit dem HERZOGTUM BERG (Hauptstadt: Düsseldorf) sein soll, erscheint mir wenig glaubhaft. Auch suchte ich in alten Landkarten des Herzogtums vergeblich nach einer Ortschaft „Groß Hastnetz“ (oder ähnlich).
      Die gesuchte Ortschaft und die in Rede stehende Herrschaft ließen sich nur dann bestimmen, wenn Sie uns die originale Handschrift zeigen könnten. Mit gut gemeinten „Hinweisen“, die auf einer falschen Interpretation des originalen Textes beruhen dürften, besteht kaum Aussicht, „Groß Hastnetz“ zu entdecken.

      BenediktB

      Mutmaßung meinerseits nach Google-Suche: es handelt sich um die Herrschaft Berg-Schelklingen. Genaue geografische Ausmaße kann ich nicht finden, sie befand sich jedoch auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg (siehe auch die Stadt Schelklingen).
      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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      • Friedrich
        Moderator
        • 02.12.2007
        • 11322

        Hüblersbruder

        Heidi K.

        Habe auf einer Heiratsurkunde von 1870 aus Slovenien hinter dem Namen des Bräutigams den Begriff Hüblersbruder gefunden.

        Udo Wilhelm

        Hüblersbruder = der Bruder von Hübler(s).
        Hübler:
        Ableitung auf -er zu Hübel.
        Hübel:
        Wohnstättenname zu mhd. hübel »Hügel«.

        Heidi K.

        Ich habe Hübler erst mit Hube, der alten Maßeinheit in Verbindung gebracht. Dann hätten sie wohl Land besessen, oder?
        Zitat:
        HUBA (nem. Hube, Hübe ali Hufe) v srednjem veku je bil to skupni pojem za zaokroženo posest (vendar ne last, ker je bila zemlja v lasti zemljiške gospode) kme
        ke družine nad polji in pravicami uporabe vaške gmajne (gozdovi?), ki je bila potrebna za življenje kme
        ke družine. Povpre
        na velikost je bila 7 do 10 ha zemlje (20-40 juter). Kmet, ki je dobil v posest 1 hubo, je bil "cel" kmet ali "hübler". Kmet, ki je dobil 1/2 ali 1/4 hube, je bil pa 1/2 kmet ali "1/2 hübler, oz. 1/4 kmet ali 1/4 hübler; Hüblerssohn/tochter kme
        ki sin/h
        i [L.K.]

        Udo Wilhelm

        Ein Hube oder Mansus sind Maße für Acker und Wiesenland = 36 Morgen, schwankt jedoch in den einzelnen Ländern.
        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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        • Friedrich
          Moderator
          • 02.12.2007
          • 11322

          weinkaufflich copulirt

          Marlies

          in einer Heiratsurkunde (1682) aus dem Odenwald heißt es: weinkaufflich copulirt.
          copulirt ist klar, aber weinkaufflich?

          Udo Wilhelm

          der Weinkauff ist die Bestätigung eines Vertrags, Versprechens (Verlöbnis) durch Trunk.
          nach dem ich noch etwas im Wörterbuch der Grimm über Weinkauff fand wollte ich den anderen Beitrag ändern, doch dann löschte ich ihn.
          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11322

            "Ehrbarer Jüngling"?

            BenediktB

            Welche Altersspanne umfasst denn in etwa die Bezeichnung "ehrbarer Jüngling" (honestus juvenis) in den Kirchenbüchern?
            Ich habe eine Eheschließung 1675 in der der Bräutigam als ein solcher bezeichnet ist. Er hat eine Witwe geheiratet, deren erste Ehe 1658 geschlossen wurde. D.h. sie war damals etwa 18-20 Jahre alt und somit um 1640 geboren. Die Bücher gehen bis 1636 zurück. Einen Taufeintrag für den Bräutigam finde ich aber nicht, nur zwei Einträge von elterngleichen Kindern (einer trägt den Namen Georg, der Pate heißt jedoch so, wie der Bräutigam im Hochzeitseintrag geführt ist - Doppelname vlt der aber nicht als soclher eingetragen ist?). Wenn jetzt der Bräutigam möglicherweise vor 1636 geboren wurde - dann wäre er zur Eheschließung ja schon 39 gewesen. Ist er dann noch ein "Jüngling"?

            GiselaR

            ich weiß nicht, ob es zu der Zeit eine "Übereinkunft" im deutschsprachigen Raum gab, wie lange ein Mann ein Jüngling sein konnte.
            Ich glaube im vorliegenden und ähnlichen Fällen bedeutet "juvenis" altersunabhängig einfach "Jungeselle", d.h. der Bräutigam war vorher noch nicht verheiratet, sonst wäre er ein Witwer bzw. wenn der seltene Fall einer früheren Scheidung vorgelegen hätte, wäre das im KB vermerkt.
            Wenn ein Mann schon relativ alt noch als iuvenis heiratete lag das sehr häufig daran, daß er vorher beim Militär war, und nicht heiraten durfte, bevor er seinen Abschied bekam.

            Marlies

            das etymologische Lexikon sagt zu iuvenis (juvenis): ein Jüngling, junger Mann, Junggeselle und damit ledig, zwischen 30 und 50 Jahren.
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Friedrich
              Moderator
              • 02.12.2007
              • 11322

              Übersetzungshilfe Kirchenbucheintrag (Latein)

              Maratoni

              Quelle bzw. Art des Textes: Kirchenbuch
              Jahr aus dem der Text stammt: ca. 1861
              Ort/Gegend der Text-Herkunft: Hunsrück
              kann mir aus der Forumsgemeinde jemand den folgenden lateinischen Kirchenbucheintrag übersetzen?
              "Die vigesima sexta Novembris sine ulla oppositione in ecclesia nostra parochiali proclamationibus factus nec non praevia omnium ubiusque sexus in religione catholica educandorum liberorum promissione Phillip B. viduus pradefunctae Agnetha M., ex Weiler, et Christina Magdalena B. acathol. filia leg. Valentin B. et Mariae Magdalena E. ex Seibersbach, sacrament aliter copulati sunt. Testes fuerunt..."

              Friedhard Pfeiffer

              "Am sechsundzwanzigsten November wurde ohne, dass irgendein Einwand aller in unserer Pfarrkirche auch nicht vorausgehend geschah, durch das Versprechen des Philipp B., die Kinder immer in katholischer Religion zu erziehen, Witwer der vorverstorbenen Agnetha M. aus Weiler, und Christina Magdalena B. protestantische legitime Tochter des Valentin B. und der Maria Magdalena E. aus Seibersbach, unter Eid anders verheiratet."

              Malte

              Die vigesima sexta Novembris sine ulla oppositione in ecclesia nostra parochiali proclamationibus factus nec non praevia omnium ubiusque sexus in religione catholica educandorum liberorum promissione Phillip B. viduus pradefunctae Agnetha M., ex Weiler, et Christina Magdalena B. acathol. filia leg. Valentin B. et Mariae Magdalena E. ex Seibersbach, sacramentaliter copulati sunt. Testes fuerunt..."
              Am 26. November sind ohne jeden Widerspruch in der Kirche unserer Gemeinde nach getaner Proklamation und nicht ohne vorheriges Versprechen aller beider, die Kinder zum katholischen Glauben zu erziehen, Philip B, Witwer der zuvor verstorbenen Agnetha M., aus Weiler und Christina Magdalena B., nicht katholischen Bekenntnisses, legitime Tochter des Valentin B. und der Maria Magdalena E. aus Seibersbach, unter den kirchlichen Sakramenten verehelicht worden. Zeugen waren...“
              oder aber (wenn man bei der Lücke bleiben will) mit Punkt: "sacrament. (= sacramentis) aliter copulati sunt",
              sprich: "...sind unter den Sakramenten anders (= aufs Neue - also mit einem neuen Partner) verehelicht worden". Mir persönlich gefällt allerdings die erste Lösung besser - schließlich sind ja nicht beide WIEDERverheiratet worden, sondern nur er - das entsprechende Verb steht aber eindeutig im Plural...
              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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              • Friedrich
                Moderator
                • 02.12.2007
                • 11322

                Enke?

                Gerda

                Jahr aus dem der Begriff stammt: 1809
                Region aus der der Begriff stammt:
                In einer Volkszählungsliste fand ich den Begriff ENKE. Irgendwie habe ich im Hinterkopf, dass das eine Verwandtschaftsbezeichnung (Enkel?) ist. Stimmt das?

                Marlies

                Stimmt, liebe Gerda
                Das etymologische Lexikon sagt: Aus encho (ahd) enke (mhd) famulus rusticus (lat.) Enke ist verwandt mit Enkel.

                Irmgard

                euer Lexikon sagt aber was anderes : http://www.ahnenforschung.net/cgi-bi...d&db=nachnamen
                und somit dürfte mit ENKE die Berufsbezeichnung gemeint sein.
                Enkel heißt:
                Einenkel ->
                * mittelhochdeutscher Übername "eninkel" => "Enkel"
                * Enchili (um 1203), Enenkel (um 1230)

                Silanna

                also wenn die Berufsbezeichnung gemeint sein sollte, wäre Enk(e) der Ackerknecht, Kleinknecht.
                Quelle: Alte deutsche Berufsnamen und ihre Bedeutung, Band 7, Grundriss der Genealogie
                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                • Friedrich
                  Moderator
                  • 02.12.2007
                  • 11322

                  Feldzugmeister

                  Hina

                  Jahr aus dem der Begriff stammt: 30jähriger Krieg
                  Region aus der der Begriff stammt: Österreich
                  Hat jemand von Euch Ahnung von militärischen Dienstgraden?
                  Ich bin auf Feldzugmeister gestossen. Muss ein hoher Dienstgrad sein. Womit wäre der etwa vergleichbar?
                  Nachtrag: Noch ein Dienstgrad in der österreichischen Armee: Generalfeldwachtmeister.

                  Udo Wilhelm

                  Trotz einiger Vorwürfe wegen seiner Lebensführung wurde
                  Schmettau am 15. April 1735 zum Feldzugmeister.
                  zum weiterlesen gehts hier>>Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_von_Schmettau

                  Hina

                  Also, sowas wie General, Herrführer, Chef einer Armee? Bei mir gehts um Breunner und zwar mehrere davon.

                  Jetzt habe ich selbst etwas rausgefunden.
                  Feldzugmeister steht zwar mehrmals geschrieben, scheint aber nicht die korrekte Bezeichung zu sein.
                  In den Unterlagen "Kaiserliche und k.k. Generale" im österreichischen Staatsarchiv taucht der Begriff Feldzeugmeister bei Breunner auf. Da wird man dann auch bei Wikipedia fündig.
                  "In Österreich-Ungarn war der Dienstgrad eines Feldzeugmeisters (abgekürzt FZM) der zweithöchste Generalsrang, die Stufe zwischen dem Feldmarschallleutnant und dem Feldmarschall für die aus der Infanterie und der Artillerie hervorgegangenen Generale. Die Feldzeugmeister hatten demgemäß das Prädikat "Exzellenz"."
                  Und der Generalfeldwachtmeister scheint übertragen ein Generalmajor, also der erste Generalsdienstgrad zu sein.
                  "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                  (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11322

                    Übersetzungshilfe für Latein

                    Maratoni

                    wer von Euch kann mir folgende Kirchenbucheinträge übersetzen:
                    "...die vigesima Februarii natus et viges. secunda ej. baptizatus est levante..."
                    "... die vigesima prima Januarii natus et viges tertia baptizatus est levante....."

                    Friedhard Pfeiffer

                    am zwanzigsten Tag es Februar wurde geboren und am zweiundzwanzigsten desselben getauft unter den (Paten)
                    am einundzwanzigsten Januar wurde geboren und am dreiundzwanzigsten getauft unter den (Paten)
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • Friedrich
                      Moderator
                      • 02.12.2007
                      • 11322

                      Übersetzungshilfe: duode (Latein)

                      Maratoni

                      Ein Kirchenbucheintrag lautet - vorausgesetzt ich konnte diesen richtig entziffern:
                      ".....die duode vigesima Maji nata ......"
                      Wenn das Wort "duode" nicht wäre, würde ich sagen:
                      ".....geboren am zwanzigsten Mai....."

                      Simon1612

                      das ist der 18. mai.
                      duodevicesimus = duo-de-vicesimus = zwei-weg_vom-zwanzisten = der achzehnte
                      klingt zwar komisch, is aber so...
                      "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                      (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                      • Friedrich
                        Moderator
                        • 02.12.2007
                        • 11322

                        Wurde von mir richtig übersetzt? (Latein)

                        Maratoni

                        Liege ich richtig, wenn ich den Kirchenbucheintrag
                        "....die viges. prim. Decbrs. nata et altera baptizata est. levante ......"
                        übersetze mit
                        ".....am einundzwanzigsten Dezember geboren und (am gleichen Tag) getauft unter dem Paten...."?

                        Simon1612

                        ...am nächsten tag
                        wieso übersetzt du levante eigentlich mit "unter dem paten"?
                        "unter dem paten" das ist doch nicht deutsch, oder sagt man in dtland "ich wurde _unter_ Onkel Klaus getauft"? machs ein bisschen freier und sag:
                        levante ==> pate war
                        levantibus ==> paten waren
                        "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                        (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11322

                          Kirchenbucheintrag: hospitis publici

                          Maratoni

                          welche deutsche Berufsbezeichnung verbirgt sich hinter dem lateinischen Begriff "hospitis publici"? Könnte es sich hierbei um einen Gastwirt handeln?

                          Marlies

                          hospitis: 1. Ein Gastfreund, Gastgeber, Gasthalter, Wirt. Zuerst für Armen- und Altenhäuser verwendet, später im Zusammenhang mit dem Hospital für Krankenhäuser
                          2. Ein Wirt, ein Quartiergeber für Soldaten
                          publici genau hab ich nicht gefunden, (bin auch kein Lateiner), aber "publicae": Aus Publicus (lat.) öffentlich, dem Volk gehörig 1. öffentlich
                          2. Eine Dirne, Prostituierte
                          Publicus: öffentlich, im öffentlichen Dienst
                          Vielleicht hilfts Dir trotzdem.
                          Quelle: genealogisch-Etymologisches Lexikon, Band 2
                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

                          Kommentar

                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11322

                            Mundtodterklärung

                            Marlies

                            im badischen allgemeinen Anzeiger 1859 gibt es einige solcher "Mundtodterklärungen":
                            die ledige Helena ........ von Altheim wurde wegen Verschwendung im 1. Grade mundtodt erklärt und Georg ....... von dort als Beistand im Sinne des L.R.S. 513 für sie verpflichtet.
                            Ich suche jetzt den L.R.S. um festzustellen, was genau "mundtodt" bedeutet: "nur" dass sie keinerlei Geschäfte tätigen durfte?

                            Carlton

                            mundtodt, ein verschwender, dem die administration seines vermoegens von der obrigkeit genommen ist
                            Aber googel einfach, es gibt da so einige Hinweise zu diesem Wort. Obwohl die Entmündigung wohl in diesem Falle richtig ist.

                            Marlies

                            ich sehe es so: sie ist "entmündigt" worden im Bezug auf jedwede Geldausgaben, durfte also diesbezüglich keinerlei Verpflichtungen eingehen. Aber was ist mit den "restlichen" Entscheidungen, die man im Laufe seines Lebens trifft? Mußte sie fragen, wo sie wohnen darf, ob sie heiraten kann usw.?

                            Carlton

                            das könntest du nur feststellen, wenn noch weitere "Dokumente" vorliegen und auf andere "Entmündigungen" hinweisen.
                            Auf Grund dieses einen Satzes kannst du nichts weiter hinein interpretieren. In diesem Falle ging es ganz konktret nur um das Vermögen. Alles andere wäre reine Spekulation.

                            Marlies

                            es gibt in diesem Anzeiger eine Rubrik: Entmündigungen. Dort stehen die, die man wegen Blödsinn, Geistesschwäche oder auch Schwermütigkeit entmündigt hat.
                            Auch deswegen meine ich, wird es einen Unterschied zwischen "mundtodt" und "entmündigt" geben.
                            Naja, vielleicht find ich ja den L.R.S. dann kann ich es ja nachlesen.

                            Woody

                            könntest Du mir bitte den Begriff bzw.Kürzel "L.R.S. erklären.

                            Marlies

                            wenn ich das könnte, wäre ich sicher schon einen Schritt weiter, ich suche nämlich auch noch danach.
                            Ich bin dabei, die im Net zu findenden Gesetzestexte für Baden durchzusehen, aber bisher ohne Erfolg

                            Woody

                            kennst Du das schon:
                            http://dlib-zs.mpier.mpg.de/mj/kleio...702_06+1888%22
                            Wenn du Entmündigung eingiebst bekommst Du einen Gesetzestext

                            schaefera

                            das Amtsblatt der königlichen Regierung zu Düsseldorf
                            1893
                            spricht dagegen klare Worte
                            106.87 Durch Beschluß vom heutigen Tage ist der Ackerer Hermann Stenk genannt Hoddik zu Brünen für einen Verschwender erklärt worden.
                            Wesel,den 19 Januar 1893
                            E.6/92
                            Königliches Amtsgericht

                            Marlies

                            die von Dir angegebene Seite: da muß ich mich erst "durchwuseln" Gesetze zur Entmündigung gibt es da ja jede Menge, vielleicht ist ja auch etwas zu "mundtodt" und der Auslegung dazu dabei.

                            sgp1977

                            Weiß jemand was die Abkürzung L.R.S. zu bedeuten hat?
                            Ich selbst habe die Abkürzung in meinen Unterlagen auch schon im Zusammenhang mit einer unehelichen Geburt gelesen.

                            Udo Wilhelm

                            hattest du diese seite schon?>> http://www.kruenitz1.uni-trier.de/
                            im Oekonomische Encyklopädie von J. G. Krünitz steht über Mundtodt folgendes:
                            Mundtodt, heißt derjenige, welcher zwar den Jahren nach mündig ist, aber aus andern Ursachen eines Vormundes bedarf; als ein Verschwender, Blödsinniger, u. s. w.
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Friedrich
                              Moderator
                              • 02.12.2007
                              • 11322

                              Übersetzungshilfe Latain: undevigesima, undetrigesema, p. qua, proavo

                              Maratoni

                              vier Fragen auf einmal und es geht um Eintragungen aus einem Kirchenbuch:
                              1. der wievielte Januar ist der "undevigesima Januarii"?
                              2. der wievielte Dezember ist der "undetrigesema Decembris"?
                              3. was bedeutet bei der Aufzählung der Paten die Bezeichnung "p. qua" zwischen den Patennamen?
                              4. was bedeutet der Zusatz "proavo" beim Patennamen?

                              menestrel

                              der Begriff "proavo" könnte heissen: Urgroßvater (= proavus).

                              Friedhard Pfeiffer

                              1. der neunzehnte (wörtlich: eins von zwanzig) Januar
                              2. der neunundzwanzigste Dezember

                              Hintiberi

                              "p. qua" steht für "pro qua (bzw. pro quo)" => für wen, wofür, für welche(n).
                              Der eigentlich Pate hat einen Vertreter geschickt, weil er selbst nicht bei der Taufe anwesend sein konnte.
                              "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                              (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                              • Friedrich
                                Moderator
                                • 02.12.2007
                                • 11322

                                Pennmeister

                                Marlies

                                mit Datum 07.01.1512 wird in den Urkunden des Stadtarchivs Fulda erwähnt: Hans Rebe, Pennmeister in Fulda
                                Das, was ich bei Google finde, überzeugt mich nicht.

                                Woody

                                du hast aber auch manchmal schwere "Nüsse" zum knacken Hast Du noch irgendwelche Anhaltspunkte bzw. gibt es Berufe die öfters vorkommen, so dass man vielleicht eine Richtung hat? Anzubieten hätte ich:
                                Pensator = Eichmeister

                                Udo Wilhelm

                                vielleicht war der Pennmeister ein Pfannenmachermeister für die Pfanne oder auch den Ziegel?
                                Penn, Pann, Ponn = Pfanne
                                bei uns is die Ponn e Pfanne un in Niederdeutschland is e Ponn e Penn un vielleicht is jo im Fuldaer, Rhöner Dialekt e Penn auch eine Pfanne?

                                der Pennmeister soll der Pen, Peen, Pön, Peinmeister, Scharfrichter sein
                                laut stadtarchiv Fulda ist dieses nachzulesen im Deutschen Rechts Wörterbuch
                                "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                                (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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