Warum kennt einer den Namen seiner Eltern nicht?

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  • zimba123
    Erfahrener Benutzer
    • 01.02.2011
    • 735

    Warum kennt einer den Namen seiner Eltern nicht?

    Hallo zusammen,

    in einem anderen Thema hatte ich schon einmal nach der Herkunft des Joannes Kiepacher, geboren um 1670, der sich 1695 in der Pfarre Obervellach in Oberkärnten verehelichte, gefragt und viele Hinweise auf den möglichen Ursprung des Familiennamens erhalten.

    Die Frage, die mir jedoch keine Ruhe lässt, lautet: Warum ist im Heiratseintrag nicht - wie zu der Zeit üblich - der Vater und ggfs. der Herkunftsort erwähnt?

    Bei Eheschließungen von Witwen und Witwern sind, meiner Erfahrung nach, die Eltern meist nicht angegeben, aber Joannes wird als "juvenis" bezeichnet.

    Habt Ihr ähnliches beobachtet und was waren die Ursachen dafür?

    Viele Grüße,
    Simone
    Viele Grüße
    Simone
  • econ
    Erfahrener Benutzer
    • 04.01.2012
    • 1424

    #2
    Hallo,

    vielleicht lag es daran, daß die Eltern bereits verstorben waren.
    In KBs, aus späterer Zeit allerdings, habe ich auch des öfteren lediglich den Hinweis gelesen: Eltern to(d)t. Da stand dann auch nichts von "Sohn/Tochters des.." oder ähnliches.
    Ich glaube, daß kam besonders häufig dann vor, wenn die betreffende Person nicht zu der Pfarre gehörte.
    Ist natürlich ärgerlich für den Ahnenforscher.


    LG Econ

    Kommentar

    • fxck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.08.2009
      • 1072

      #3
      Hallo Simone,

      ich habe viele, viele Traueinträge gesehen, wo weder beim Bräutigam noch bei der Braut die Eltern angegeben wurden. Da stand dann nur der Name und evtl. noch der Beruf. So ungewöhnlich finde ich das nicht.

      LG Anton
      Suche in folgenden Orten:
      Kreis Tachau/Egerland: Pfraumberg, Ujest, Zummern, Lusen, Labant, Mallowitz (FN: Frank, Roppert, Scheinkönig, Peyerl, Haibach, Schwarz...)
      Erzgebirge: Beierfeld, Grünhain, Eibenstock, Bernsbach, Lauter (FN: Fröhlich, Hennig, Stieler, Jugelt, Heimann...)
      Thüringen: Tanna, Rödersdorf, Friedrichroda (FN: Kunstmann, Götz, Rathsmann).

      Kommentar

      • zimba123
        Erfahrener Benutzer
        • 01.02.2011
        • 735

        #4
        Hallo Anton,

        den von Dir genannten Fall möchte ich erst einmal ausschließen. Daher schrieb ich ja auch - vielleicht nicht deutlich genug -, dass zu der Zeit in den Einträgen in der Regel der Name des Vaters und der Wohnort desselben genannt wurden. Der Traueintrag des Joannes Kiepacher fällt da aus dem Rahmen.

        @ Econ: Danke! Das ist eine Möglichkeit, die ich prüfen müsste.

        Viele Grüße,
        Simone
        Viele Grüße
        Simone

        Kommentar


        • #5
          Hallo Simone,

          da gäbe es noch die Möglichkeit, dass es nicht Johannes 1.te Ehe war. Ab der zweiten Ehe habe ich öfter keinen Hinweis mehr auf die Eltern gehabt.

          Die andere Möglichkeit wäre, dass er ein uneheliches Kind war. Ich gehe doch richtig in der Annahme, dass Du noch keinen Geburtseintrag gefunden hast.

          Gruß Joanna

          Kommentar

          • puuscheule
            Erfahrener Benutzer
            • 07.01.2011
            • 411

            #6
            Hallo Simone,

            vielleicht war
            Joannes Kiepacher, geboren um 1670
            • unehelich
            • der genannte wuchs bei Pflegeeltern/Adoptiveltern auf und kannte den Namen seiner Eltern nicht
            • der Pfarrer hat es einfach vergessen
            • der Pfarrer war sich nicht sicher, wollte den Eintrag eränzen und hat es vergessen
            • der Bräutigam hat Namen und Ort nicht genann
            • der Bräutigam war bereits älter und der Brautvater somit irrelevant
            Gruß, Puuscheule

            Auf der Spurensuche?
            Trautenau, Kólin,
            Gleiwitz,
            Munkatsch - Munkács - Mukačevo - Mukatschewe - Мукачеве

            Kommentar

            • zimba123
              Erfahrener Benutzer
              • 01.02.2011
              • 735

              #7
              Hallo Joanna und Puuscheule,

              nein, einen Geburtseintrag habe ich in der Pfarre Obervellach nicht gefunden. Das ließ sich auch recht schnell an Hand des Registers feststellen. Es sei denn, man hat vergessen, genau diese Taufe ins Register einzutragen. Aber der Name taucht vor 1695 gar nicht auf.

              Ich denke, eine zweite Ehe kann man ausschließen, sonst stände da "viduus" und nicht "juvenis". Ich kenne "juvenis" nur als Bezeichnung für bisher unverheiratete Männer, oder?

              Interessant wäre zu wissen, ob es eine Alters-Obergrenze gab, bis zu dem Männer als "juvenis" bezeichnet wurden?

              "Unehelich" ist gut möglich... Pflegeeltern oder ähnliches ist auch möglich... Ich lese momentan sehr viel über die Ausweisung von Protestanten aus Kärnten im Zuge der Gegenreformation. Die Eltern mussten ihre minderjährigen Kinder (unter 12 bzw. 15 Jahre) zurücklassen, damit sie, teilw. dann im Kloster, im katholischen Glauben erzogen wurden. Dass es sich hier um einen solchen Fall handelt, ist nur eine Hypothese von vielen.

              Ich frage mich auch, ob Joannes seine Eltern nicht nennen *konnte* oder vielleicht auch gar nicht *wollte*.

              Viele Grüße
              Simone
              Viele Grüße
              Simone

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              • gki
                Erfahrener Benutzer
                • 18.01.2012
                • 4842

                #8
                Ich würde vermuten daß die Namen der Eltern dem Einschreibenden nicht bekannt waren und es ihm nicht wichtig genug war danach zu fragen...
                Gruß
                gki

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