Fallschirmspringer/-Jäger aber nicht bei der Wehrmacht

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  • elektroprofi
    Erfahrener Benutzer
    • 26.05.2017
    • 299

    Guten Abend,

    vielleicht kann ich mit einem Denkanstoß weiterhelfen: Heimkehrer aus der Gefangenschaft waren nicht nur "richtige" Soldaten der kämpfenden Einheiten, sondern auch Angehörige des technischen Personals und der rückwärtigen Dienste, welche in Gefangenschaft geraten waren.

    Mein Opa väterlicherseits war gelernter Flugzeugklempner (ähnlich dem bekannteren Ausbildungsberuf des Karosserieklempners) und während des Krieges als technisches Bodenpersonal auf dem Fliegerhorst in Kiel eingesetzt. Irgend jemand mußte die nach den Luftkämpfen oft schwer mitgenommenen Maschinen ja vor Ort wieder zusammenflicken und dazu brauchte man möglichst im Werk geschulte und qualifizierte Techniker.

    Auch er geriet mit Kriegsende in die Gefangenschaft, wurde aber auf Grund der Tatsache daß er seine gesamte Dienstzeit ausschließlich in Kiel verbracht hatte und das auch nachweisen konnte nach knapp 2 Monaten nach Hause entlassen.

    Das war übrigens ein Glücksfall - Technisches Flugzeugpersonal war durchaus begehrt und etliche Flugzeug- und Raketeningenieure traten eine unfreiwillige Reise nach Übersee oder in die sibirischen Weiten an.

    Es ist also nicht auszuschließen wenn der Gesuchte bei Junkers ausgebildet wurde und dort gearbeitet hat daß er als technisches Personal bei der Luftwaffe eingesetzt wurde. Ggf. hat man ihn im Zuge des Kriegsverlaufes auch auf den entsprechenden Feldflugplätzen eingesetzt?

    Im Landesarchiv Sachsen-Anhalt gibt es noch Unterlagen zu den Junkers-Werken in Dessau. Eventuell könnten die mit einer Anfrage zu Personalakten der Junkers-Werke weiterhelfen?
    Mit freundlichen Grüßen - ep

    Dauersuche:
    FN Gerullis und Gilde (Niebudszen/Ostpreußen)
    FN Görke und Stein (Kibarten/Ostpreußen)

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    • scheuck
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2011
      • 4383

      Mal ganz andere Denkansätze, elektroprofi! Vielen Dank, dieser Richtung sollte man auf jeden Fall nachgehen. Mal sehen, vielleicht findet man bei Junkers noch etwas ...
      Herzliche Grüße
      Scheuck

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      • Juergen
        Erfahrener Benutzer
        • 18.01.2007
        • 6045

        Hallo Scheuck,

        Mai 1945 versetzt zu Junkersdorf (eher "nach" bei Köln?)
        Steht das in dem Dokument so wörtlich?

        Denn ich frage mich, wo er dort eingesetzt werden sollte, nach 8. Mai 1945 versetzt?
        Junkers hatte dort gar kein Werk. Wer soll ihn dort hin versetzt haben. nach der Kapitulation am 8. Mai 1945?

        Junkersdorf b. Köln das war ein Villenvorort von Köln, dort direkt kaum Industrie, meiner Recherche nach.
        Eine Kaserne Etzel gab es wohl.
        Junkersdorf ist ein Stadtteil im linksrheinischen Westen von Köln im Stadtbezirk Lindenthal.


        Na ja, mal sehen, ob ihr noch weiter kommt, mit dieser Sache Jacob KASPAR.

        Grüße Juergen
        Zuletzt geändert von Juergen; 08.02.2024, 22:12.

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        • scheuck
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2011
          • 4383

          Hallo Juergen,

          jetzt habe ich die entaprechende Passage rauskopiert und hänge sie an.

          Ich gebe zu, das "eher nach bei Köln" in Klammern habe ich dazu geschrieben und vergessen, dass kursiv zu schreiben. - Ich hatte "Junkersdorf" gegoogelt und dazu nur den Kölner Ortsteil gefunden; daher meine Frage "nach". ENTSCHULDIGUNG, mein Fehler!!!!!

          Ich habe aber noch eine Frage zu jenem Personalbogen: offenbar hat das ja irgendwie mit Entnazifizierung zu tun und meiner vollkommen unerfahrenen Ansicht nach wird man doch dieses Formular jedem ausgehändigt oder zugeschickt haben, oder? Das würde bedeuten, dass derjenige, der es ausfüllen muss oder will, das handschriftlich tut. Warum ist das hier maschinengeschrieben?
          Angehängte Dateien
          Herzliche Grüße
          Scheuck

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          • Henry Jones
            Erfahrener Benutzer
            • 31.12.2008
            • 1417

            Hallo,

            da steht doch recht deutlich, dass er am 26.10.1944 versetzt wurde und dort dann bis Kriegsende gearbeitet. hat. Von 1945 - 1947 war er dann sehr wahrscheinlich in Internierung/Gefangenschaft bei den Tschechen. Und nach Entlassung dann wahrscheinlich in dem Heimkehrerlager. Könnte man natürlich beim DRK Suchdienst anfragen, ob es dort eine Kgf. Akte gibt.

            Aber schon interessant, dass sich diese "Karriere" wieder ganz anders liest, als das bisherige.

            Kannst du die komplette Akte hier einmal für alle einstellen?

            Gruß Alex
            Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
            www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
            www.vksvg.de (Forum)

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            • scheuck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2011
              • 4383

              Guten Morgen allesamt!

              Tja, beim DRK-Suchdienst war man etwas verwundert hinsichtlich meiner zunächst telefonischen Anfrage, aber nach Erhalt einer entsprechenden mail möchte man sich der Sache annehmen.

              Beim Stadtarchiv Biberach hat man mir erzählt, dass das Lager Lindele/Heimkehrerkrankenhaus eine staatliche Einrichtung gewesen sei; insofern habe man dazu keine Unterlagen.

              Wenn das also staatlich war, kann es eigentlich nicht unter der Regie des DRK gewesen sein, oder?

              @ Alex, natürlich stelle ich die Akte hier gerne für die Allgemeinheit ein, würde dazu allerdings erst mal Melanie fragen bzw. ihren "Segen" einholen. Sie wird nichts dagegen haben, aber ungefragt mache ich das nicht gerne.
              Herzliche Grüße
              Scheuck

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              • elektroprofi
                Erfahrener Benutzer
                • 26.05.2017
                • 299

                Hallo,

                ich habe heute mal die Fühler in Richtung der Häufigkeit des FN Caspar in den verschiedenen Schreibweisen Caspar/Casper/Kasper/Kaspar in der Gegend um Magdeburg ausgestreckt und konnte folgendes ermitteln:

                Der FN Caspar kommt in den deutschen Verlustlisten des I. WK wie folgt vor:
                6-mal in der Form Caspar, davon 5-mal mit Sitz in Magdeburg und einmal in Wohlmirstedt. Interessanterweise kommt hier 2-mal ein Heinrich Caspar als Angehöriger des Reserve-Feldartillerie-Regiment 59 vor - einmal als vermißt und einmal als gefangen gemeldet.
                1-mal Casper mit Sitz in Magdeburg
                2-mal Kasper mit Sitz in Burg b. Magdeburg
                Die Namensform Kaspar kommt in den Verlustlisten im Zusammenhang mit dem Wohnsitz Magdeburg nicht vor.

                Bei archion stehen die Konfirmandenbücher der Kirchgemeinde St. Nicolai online. Die habe ich durchsucht und auf Seite 232 (https://www.archion.de/p/8bf86f1248/) einen am 25.09.1919 geborenen Hans Joachim Kasper gefunden. Der Name des Vaters ist nicht angegeben, nur dessen Beruf - Lagerverwalter. Beim Geburtsdatum stimmt der Monat nicht, was allerdings auch ein Tippfehler in den vorliegenden Unterlagen sein könnte. Ob der hier aufgeführte Konfirmand noch den zusätzlichen Rufnamen Jacob führte und diesen später hauptsächlich benutzte sollte aus seiner Geburtsurkunde hervorgehen.

                Vielleicht hilft dieser Hinweis ja irgendwie weiter?
                Zuletzt geändert von elektroprofi; 09.02.2024, 12:29.
                Mit freundlichen Grüßen - ep

                Dauersuche:
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                • scheuck
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2011
                  • 4383

                  Hab DANK für Deine Mühe, elektroprofi! Ich kümmere mich heute Nachmittag/Abend in aller Ruhe draum .

                  Melanie ist einverstanden, ich habe versucht, den Personalfragebogen hier anzuhängen, klappt aber leider nicht, weil zu groß .... Mal sehen, vielleicht finde ich einen Experten.
                  Herzliche Grüße
                  Scheuck

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                  • elektroprofi
                    Erfahrener Benutzer
                    • 26.05.2017
                    • 299

                    Übrigens noch ein kleiner Hinweis zu den in der eidesstattlichen Versicherung angegebenen Daten der Eltern: ich nehme nicht an, daß Geburts- und Heiratsdaten stimmen. Wenn der Vater 1881 bzw. die Mutter 1886 geboren wurde wäre nach damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen eine Heirat mit 37 bzw. 32 Jahren schon sehr spät gewesen.

                    Geheiratet wurde auch nicht unbedingt nach oder während des Krieges, sondern unmittelbar bei Kriegsausbruch oder kurz danach (sofern man schon verlobt war). Das hatte Versorgungsgründe - einer Kriegerwitwe standen immerhin Rentenansprüche zu.

                    Ich kümmere mich mal um die möglichen Daten "potentiell Verdächtiger", vielleicht geben die Kibus von Magdeburg bei archion was her.
                    Mit freundlichen Grüßen - ep

                    Dauersuche:
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                    • elektroprofi
                      Erfahrener Benutzer
                      • 26.05.2017
                      • 299

                      Hallo,

                      ich hänge den gefundenen Konfirmationseintrag hier mal an und bitte um Hilfe bezüglich des Familiennamens. Ich habe zunächst "Kasper" gelesen, bin mir aber nicht sicher ob der Name nicht doch eher "Krasper" lautet?
                      Angehängte Dateien
                      Mit freundlichen Grüßen - ep

                      Dauersuche:
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                      • elektroprofi
                        Erfahrener Benutzer
                        • 26.05.2017
                        • 299

                        Ich habe gerade mal noch nach möglichen Schreibweisen des Namens gesucht: bei der Gräbersuche des Volksbundes wird als Alternativschreibweise auch "Gasper" vorgeschlagen. Es gibt sowohl im I. als auch im II. WK jeweils einen Eintrag zu dieser Namensvariante mit Ortnennung Magdeburg.

                        Vielleicht wäre das auch noch eine Option, mal nach dieser Namensvariante zu suchen?
                        Mit freundlichen Grüßen - ep

                        Dauersuche:
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                        • Svenja
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.01.2007
                          • 4353

                          Hallo elektroprofi

                          Interessanterweise kommt hier 2-mal ein Heinrich Caspar als Angehöriger des Reserve-Feldartillerie-Regiment 59 vor - einmal als vermißt und einmal als gefangen gemeldet.
                          Diesen Heinrich Caspar habe ich bereits am 19.09.2023 entdeckt und versucht ihn in der Datenbank des IKRK bezüglich Kriegsgefangenen im 1. Weltkrieg zu überprüfen. Dort ist er jedoch nicht enthalten, vermutlich weil er in russische Kriegsgefangenschaft geraten ist.

                          Folgendes habe ich damals geschrieben (Antwort Nr. 120 auf Seite 12 und Nr. 122 auf Seite 13 dieses Threads):

                          Das Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 59 scheint zur 77. Reserve-Division gehört zu haben und diese war im fraglichen Zeitraum tatsächlich an der Ostfront im Einsatz. Also könnte das mit der Kriegsgefangenschaft in Russland zutreffen und das würde erklären warum man in der Datenbank des ICRC nichts zu ihm findet.

                          Wenn er in russischer Kriegsgefangenschaft war, kann er zum Zeitpunkt der Zeugung des Jacob Kaspar/Kasper jedoch gar nicht in Deutschland gewesen sein.

                          Gruss
                          Svenja
                          Zuletzt geändert von Svenja; 09.02.2024, 15:32.
                          Meine Website über meine Vorfahren inkl. Linkliste:
                          https://iten-genealogie.jimdofree.com/

                          Interessengemeinschaft Oberbayern http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=38

                          Interessengemeinschat Unterfranken http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=37

                          Interessengemeinschaft Sudetendeutsche http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=73

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                          • scheuck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2011
                            • 4383

                            Hallo, Elektroprofi!

                            Nur mal ganz schnell zur eidesstattlichen Versicherung, hinsichtlich der Eltern stimmt GAR NICHTS, das haben wir alles ganz sauber recherchiert.

                            Allein schon der "doppelte Tod" von Vater Heinrich ist schon "interessant"; dazu kommt noch die Kariere vom Dreher zum Major/Oberst in WKII, verbunden mit dem "wahrschenlichen" Geb.-Jahr 1881.

                            Dass der "Jakob Kaspar" in Magdeburg und/oder Umgebung geboren ist, will ich glauben, aber auch nur aus dem einzigen Grunde, dass der Herr Borrmann von der Nicolai-Gemeinde ihm diese "nette" Bescheinigung ausgestellt hat. Den Herrn muss er ja irgendwie gekannt haben, und der musste auch Zugriff auf Nicolai-Briefpapier und Stempel haben .
                            Herzliche Grüße
                            Scheuck

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                            • lokarda
                              Erfahrener Benutzer
                              • 16.11.2018
                              • 204

                              Hallo allerseits,

                              freut mich, daß wieder neue Dokumente zur Verfügung stehen!
                              Wenn Jakob während des 2. Weltkriegs eher in die Gruppe des Bodenpersonals einzuordnen ist, dann passt der Aufenthalt danach in Miesenbach/Kaiserslautern doch recht gut ins Bild, als roter Faden sozusagen...

                              Grüße, lokarda

                              Kommentar

                              • scheuck
                                Erfahrener Benutzer
                                • 23.10.2011
                                • 4383

                                Hallo,

                                ja, im Prinzip würde das ganz gut passen, aber es gibt mal wieder zumindest zwei Haken.

                                Laut "Version I" war er von 1945 bis 1947 arbeitslos und könnte irgendwann 1947 (vor November) im Heimkehrerkrankenhaus/Lager Lindele als Pferdepfleger/Kutscher gearbeitet haben. Aus dem Personalfragebogen könnte man das so herleiten, das muss aber noch genauer überprüft werden. - Sollte er da wirklich angestellt gewesen sein, müsste er in Biberach auch gemeldet gewesen sein (als Wohnort gibt er das Heimkehrerkrankenhaus an).

                                In Miesenbach ist er laut Melderegistern lediglich vom 22.04. bis zum 26.10.1953 gewesen, vorher war er in Werth (da warten wir noch auf den Melderegistereintrag),

                                Der rote Faden hat also von 1947 bis 1953 einen dicken Knoten .
                                Herzliche Grüße
                                Scheuck

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