[gelöst] Dokument aus dem Stadtarchiv Eisenach

[sprut]

Quelle bzw. Art des Textes: Dokument zur Einbürgerung/Eheschließung
Jahr, aus dem der Text stammt: 1821
Ort und Gegend der Text-Herkunft: Eisenach - Thüringen
Namen um die es sich handeln sollte: Nickel und Schneider

Hallo liebe Schriftkundige

darf ich wieder um Eure Hilfe bitten...Ich kann leider nur einige Wörter entziffern. Kann jemand das bitte in lesbares Deutsch bringen ?

Danke schon im voraus
sprut

[Leineweber12]

Hallo sprut,

ich kann auch kein Wort entziffern . Es fehlt etwas....

Viele Grüße, Leineweber

[sprut]

Hallo sprut,

ich kann auch kein Wort entziffern . Es fehlt etwas....

Viele Grüße, Leineweber

ja....richtig...ich hatte die Anhänge vergessen...aber jetzt ists komplett ;-)

[mawoi]

Hallo,
S.1:
Senatus in pleno
Geschehen
Eisenach d.28. Mai 1821
In der heutigen Plenarsitzung
wurde auf vorstehende Ge-
suche beschlossen,
daß zwar Nickel zum
hiesigen Bürger aufge-
nommen werden solle,
daß aber die Schneiderin,
um deßwillen, weil sie
das nöthige Vermögen nicht
besitze, auch wegen Dieb-
stahls Zuchthausstrafe er-
litten habe, abschätzig zu
bescheiden sey.
...

Randbemerkung: NB Nickel ist
bereits Bürger
VG
mawoi

[Tinkerbell]

Hallo.
Ich lese:

Bild 1

Senatus in pleno

Geschehen
Eisenach d. 28. Mai 1821

In der heutigen Plenarsitzung
wurde auf vorstehende Ge-
suche beschlossen,
daß zwar Nickel zum
hiesigen Bürger auf-
genommen werden solle,
daß aber die Schneiderin
um deswillen, weil sie
das nöthige Vermögen nicht
besitze, auch wegen Dieb-
stahls Zuchthausstrafe er-
litten habe, abschlägig zu
beschieden sey.

abschlägig beschieden (erhielt einen ablehnenden Bescheid);

Links steht noch, dass Nickel schon Bürger ist.

LG Marina

[mawoi]

S.2:
Ad Directonem
pp
Resol. Direct d d 13 Juni 1821
An den Stadtrath, hier zur
Berichterstattung
...
Eisenach am 12. Junius 1821
Georg Adam Nickel bittet
unterthänig um Dispensation,
auch ohne gesetzliches Vermögens-
quantum heyrathen zu dürfen.
Meine Verhältnisse als selbstständiger Mann, welcher seine
alle Nahrung, als Tagelöhner und Herschaftlicher Holzhauer
hier hat, machen es nöthig, daß ich heirathe, indem ich eine
Gefährtin des Lebens, Haushälterin Mitarbeiterin und
Pflegerin mehr wie jeder andere haben muß, da ich Tage
und Wochenlang mein Haus zu verlassen genöthigt bin,
dann Niemanden habe, welcher mir die Speisen bereitet
und die Wäsche besorgt. Um zu diesem Zweck zu gelangen,
bin ich Eisenachischer Bürger geworden, welches ich durch
unterthänig beigelegten Schein beurkundedt, welchen ich mir
aber wieder zurück erbitte, suchte auch beim wohllöblichen

VG
mawoi

[Tinkerbell]

Hallo.
Bei Bild 2 lese ich nicht alles:

Ad Directionem
... ?

Resol. ? Direct. ... ? 13. Juni
1821

An den Stadtrath hier, zur
Berichterstattung.
... ?
... ? d. 20. Juni 1821

Eisenach am 12. Junius 1821
Georg Adam Nickel bittet
unterthänig um Dispensalien
auch ohne gesetzliches Vermögens-
quantum heyrathen zu dürfen.

Meine Verhältnisse als selbstständiger Mann, welcher seine
volle Nahrung, als Taglöhner und herrschaftlicher Holzhauer
hier hat, machen es nöthig, das ich heirathe, indem ich eine
Gefährdin des Lebens, Haushälterin, Mitarbeiterin und
Pflegerin mehr wie jeder andere haben muss, da ich Tage
und Wochenlang mein Haus zu verlassen genöthiget bin,
dann Niemanden habe, welcher mir die Speisen bereitet,
und die Wäsche besorgt. Um zu diesen Zweck zu gelangen,
bin ich Eisenacher Bürger geworden, welches ich durch
unterthänig beigelegten Schein beurkunde, welchen ich mir
aber wieder zurück erbitte, suchte auch beim wohllöblichen ...

Da schaut bestimmt noch jemand drüber.

LG Marina

[mawoi]

S.3:
Magistrate um den Trauschein nach, welcher mir aber nicht
ertheilt wurde, indem meine Verlobte, das in die Stadt
Eisenach einzubringende Vermögensquantum nicht hat, jedoch
ist sie nicht vermögenslos, welches ich durch die zweite An-
lage darthue, erbt auch jetzt von einem im Amte Al-
tenstein gestorbenen Verwandten, noch mehr dazu,
was aber mehr als alles dieses ausmacht, ist ihre star-
ke robuste Gewohnheit, auch schwere Arbeiten verrichten zu
können, mir mehr hilft, als einige Thaler Geld, bey
Schwächlichkeit und Unvermögen, mir bey meinen sau-
ern Holzhauerarbeiten beizustehen.
Ich bescheide mich daß eine Unterbehörde, selbst bei
Erwägung aller dieser Umstände demnach vom Ge-
setze nicht abgehen kann, allein an ein hohes Collegium
mich unterthänig zu wenden, ist mir auch erlaubt, wel-
ches ich daher submissest bitte:
Auch bey nicht völlig jetzt vorhandenem Ver-
mögensquanto mir dispensando den Trauschein
ertheilen zu lassen.
Da das Gesetz nicht bestimmt verbietend ist, sondrn
schon von selbst diejenigen davon dispensirt wißen
will, welche durch ein Handwerk oder Handthierung
ihr Fortkommen haben, welches bei mir der Fall ist,
wie das dritte unterthänig beygelegte Zeugniß
meines Vorgestzten, des Herrn Oberförsters Stutzer...
VG
mawoi

[mawoi]

und 4:
beurkundet, mein Geschäfte selbstnach diesem Zeug-
nisse, die Entbehrung einer Frau als Gehilfin
gar nicht zuläßt, so wird ein erlauchtes Colle-
gium gewiß meiner untehänigen Bitte gnä-
dig deferiren, in dessen Erwartung ich bestehen
Ew. pp
unterthäniger
Georg Adam Nikol

VG
mawoi

[sprut]

Danke !!

Liebe Helfer,
ich bedanke mich bei Euch allen recht herzlich